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„Einstieg vorn “ ab dem 5.03.2012
geschrieben von Veddel 
Hallo,

Zitat
HamburgHamburg
Der kontrollierte Vorneeinstieg war doch keine Idee des Hamburger Senates, oder?

So etwas wird nie ohne Zutun des Senats entschieden.


Grüße
Boris
Zitat
Boris
Hallo,

Zitat
HamburgHamburg
Der kontrollierte Vorneeinstieg war doch keine Idee des Hamburger Senates, oder?

So etwas wird nie ohne Zutun des Senats entschieden.
Grüße Boris

Dass sowas nicht ohne Zustimmung des Senates geht ist doch klar. Was ich aber geschrieben habe, war dass die IDEE doch von HVV und HHA kam. Es ist doch wohl kaum so gelaufen, dass der (alte) Senat sich den Vorneeinstieg ausgedacht hat und das dann dem HVV und der Hochbahn als Vorgabe mitgeteilt hat, oder?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 02.08.2012 18:43 von HamburgHamburg.
Hallo,

Zitat
HamburgHamburg
Dass sowas nicht ohne Zustimmung des Senates geht ist doch klar. Was ich aber geschrieben habe, war dass die IDEE doch von HVV und HHA kam. Es ist doch wohl kaum so gelaufen, dass der (alte) Senat sich den Vorneeinstieg ausgedacht hat und das dann dem HVV und der Hochbahn als Vorgabe mitgeteilt hat, oder?

Ich hatte nicht Zustimmung, sondern Zutun geschrieben.

HHA und schon gar nicht der HVV sind dem Senat gegenüber weisungsbefugt. Der Senat entscheidet auch über Fahrpreiserhöhungen (und über die Stadt läuft sowieso der Verlustausgleich). Es wurde schließlich vor Jahren schon eine Fahrpreiserhöhung 1% höher durchgeführt, weil dies der Senat so wollte.

Wieso sollte das also nicht auf politischen Mist gewachsen sein?


Grüße
Boris
Der Vorneinstieg wurde damals von GAL-Sentorin Haiduk geplant und die CDU-Alleinregierung führte die Idee nach dem Bruch der schwarz-grünen Landesregierung weiter. Übrigens kam auch das Alkoholverbot in den Fahrzeugen von der Politik. Die Hochbahn wollte das gar nicht, da die meisten Bier-Trinker friedlich sind und ihren Mitarbeitern nicht zumuten wollte, mit jeden friedlichen Biertrinker wegen des Verbots in einen unnötigen Konflikt zu geraten, musste sich aber beugen.

Die Haltezeiten durch den Vorneinstieg sind nach meinen Beobachtungen als Fahrer länger. Ein älterer Fahrgast mit Trippelschritten reicht und alle nachfolgenden Einsteiger schleichen notgedrungen im gleichen Tempo hinterher, oder, wenn dieser Fahrgast vorn einen Sitzplatz einnimmt geht erstmal gar nichts, bis er seine Tasche abgestellt hat, sich in Zeitlupe dreht und endlich die Stufe zum Sitz erklimmt hat und sich hochzieht.

Kassiere ich und kann mich der Fahrkartenkontrolle der in der linken Türhälfte einsteigenden Fahrgäste nicht widmen weil ich mich aufs Geld konzentrieren muss bleiben einige wie blöd mit ihrer Fahrkarte in der Hand stehen und somit ist der ganze Einstieg blockiert. Oder die Leute bleiben vorm Fahrer stehen und kramen dort erst nach ihrer Fahrkarte.

An vielen Hst steigen nämlich nicht genau so viele Fahrgäste ein, wie aussteigen, denn viele Linien haben eine Lastrichtung, die sich am Mittag ändert. Fahre ich also im Feierabendverkehr stadtauswärts, habe ich fast nur aussteigende Fahrgäste, die in der Mitte des Busses vor der Tür Schlange stehen, eventuell noch wegen rangierenden Kinderwagen oder Gehbehinderten mit Rollator erstmal gar nicht rauskommen, während an der Vordertür gähnende Leere herrscht. Auf dem Busbahnhof, an dem dieses Linie beginnt, mit der die Fahrgäste in den Feierabend nach Hause fahren wollen ist es umgekehrt. Alles muss sich vorn reindrängeln, hinten ist jedoch alles frei da keiner aussteigt. Also sind die Haltezeiten dadurch länger.

Hinzu kommt, dass einige der Fahrgäste, wegen denen dieser Vordereinstieg eingeführt wurde glauben, durch den Vorneinstieg gibt es keine Kontrolle mehr durch Fahrscheinprüfer und man muss es nur schaffen, an dem Fahrer vorbeizukommen, sei es mit einer abgelaufenen Fahrkarte oder man zahlt 1,40 (die billigste Fahrkarte) und fährt damit, so weit es einem beliebt.

Bin ich als Fahrgast unterwegs empfinde ich das Vorzeigen der Fahrkarte als lästig, oft habe ich in jeder Hand eine Einkaufstüte oder meinen Hund an der Leine und meine Aktentasche unter dem Arm, die mir schon oft wegen dieser kundenunfreundlichen Maßnahme vor oder im Bus runterfiel und auch schon kaputt ging. Schaffe ich es, beide schwere Tüten in eine Hand zu nehmen und mit der anderen beim Einsteigen meine Fahrkarte bzw meinen Dienstausweis zu präsentieren, fährt der Fahrer aus Mangel an Zeit natürlich los, sobald der letzte Einsteiger im Bus ist. Mit welcher Hand soll ich bitte meiner Verpflichtung nachkommen, mir einen festen Halt zu verschaffen, wenn ich noch keine Gelegenheit hatte, meine Fahrkarte wieder sicher einzustecken. Man sieht, dass sich das Leute ausgedacht haben, die ihre Wege im Dienstwagen oder auf dem Dienstfahrrad zurücklegen.

Ein Kommentar noch zu denen, eine Busfahrt gern mit einem Kino- oder Theaterbesuch vergleichen: Geht Ihr denn auch mit Einkaufstüten oder ähnliches ins Kino/Theater? Dort hat man in aller Regel die Hände frei.

Vergleicht den Bus lieber mit dem Zug, mit dem ist er mehr verwandt als mit dem Kino. Da muss man auch nicht erst dem Lokführer oder dem U-Bahn-Fahrer seinem Fahrschein ans Seitenfenster halten, bevor man einsteigen darf.

In Kinos oder Theater gehören auch keine Kontrolleure oder Schaffner, der während der Vorstellung die Eintrittskarten prüfen, wohl aber in die Busse, wenn wir Politiker in Verantwortung hätten, die tatsächlich Arbeitsplätze schaffen wollten. Denn der Schaffner könnte im Bus viel effektiver als der Busfahrer darauf achten, dass auch jeder tatsächlich soviel bezahlt, was seine Strecke kostet. Nebenbei würde noch Vandalismusschäden im Bus stark zurückgehen. Bei der BOGESTRA (Bochum-Gelsenkircher Straßenbahn) finanzieren sich die Schaffner im Bus durch ihren Nutzen selbst.
Zitat
Andrako
Eben weil vorne ein-, während hinten ausgestiegen wird, hat man fast immer mehr Zeit an den Haltestellen. Diese Zeit kann man dann gerne auch mal dem zahlungsunwilligen Fahrgast widmen, bevor man nutzlos an der Haltestelle auf die Abfahrtszeit wartet.
Zitat
HamburgHamburg
Gibt es dafür Belege?



Vollständig korrekterweise hätte ich schreiben müssen "habe ich fast immer mehr Zeit an den Haltestellen", denn das sind meine persönlichen Berufserfahrungen.
Wie es diesbezüglich bei anderen Kollegen ausschaut, habe ich noch nicht weiter ermittelt ;-) (aber ich werde mich ab morgen mal erkundigen)
Diese Erfahrungen sind natürlich auf den Durchschnitt bezogen. An manchen Haltestellen dauert es schon länger, als noch letztes Jahr.
An vielen Haltestellen (und das sind überwiegend "Unterwegshalte" mit mittelstarkem Fahrgastwechsel) läuft es einfach fliessender und somit auch schneller ab.

Ich bin auch etwas verwundert, da von Seiten der "Contra-Fraktion" gern das Argument, der Busfahrer könne doch eh kaum die Fahrausweise überprüfen und würde potenzielle Schwarzfahrer nicht ausfindig machen können, gegen den kontrollierten Einstieg vorne verwendet wurde.
Wird dann mal über Gegenteiliges informiert, ist es plötzlich auch nicht mehr recht. Ja, was denn nun?

Dass der Fahrer der Linie 183 trotz riesiger Menschentraube in Altona nicht beide Türen geöffnet hat, findet ich auch ziemlich unpassend. In solchen Situationen sollte der Fahrer schon beide Türen öffnen (wie bei der Linie 112 in Altona entsprechend)
Geht das aber auch nicht zu Lasten des Fahrers, wenn er die Türen hinten auch öffnet, er dabei beobachtet wird oder eine Beschwerde kommt, er habe nicht kontrolliert? Ich weiss nicht, wie die Interna da sind, ob die Chefs da sagen "Gut, bei riesiger Menschentraube lieber beide Türen öffnen um einigermaßen pünktlich abzufahren" oder "Lieber kontrollieren, als zu riskieren, dass einem Schwarzfahrer durch die Lappen gehen".
Bitte nicht falsch verstehen, mein Post, bis hierhin, soll nicht wertend gemeint sein, ich weiß nur nicht, in wie weit die Fahrer für soetwas belangt werden können / müssen, weil das ja ein ausgeschriebenes Gesetz des HVVs ist zu kontrollieren, außer auf den drei bekannten Linien.

Ich selbst bin kompletter Befürworter des Vorneeinstiegs, schon wegen des ökonomischen Fahrgastflusses, weil ich, mit meinem wenigen Geld was ich als Student habe auch noch Schwarzfahrer zu finanzieren (ich besitze zwar ein Niedersachsensemesterticket, habe hier in HH aber ein Studentenabo von sage und schreibe 58,- ) und vor allem, weil ich nur positive Erfahrungen in anderen Ländern (Spanien: Barcelona, Madrid, Palma; Italien: Mailand, Neapel; England: Eastbourne, Brighton und London) und jetzt auch in HH gemacht habe.
Hallo Pille,

Zitat
Pille
Bitte nicht falsch verstehen, mein Post, bis hierhin, soll nicht wertend gemeint sein, ich weiß nur nicht, in wie weit die Fahrer für soetwas belangt werden können / müssen, weil das ja ein ausgeschriebenes Gesetz des HVVs ist zu kontrollieren, außer auf den drei bekannten Linien.

Gesetz? Wo war die Abstimmung dazu im Senat, Bundestag, Bundesrat? ;-)

Es ist eine Arbeitsanweisung und die legt dann jeder Fahrer aus wie er will. Sicher wäre es nicht klug, groß zu verkünden, dass einem das alles am Allerwertesten vorbei geht oder genicksteif stets alle Türen aufzureissen, wenn ein interner Kontrolleur an Bord ist. Aber ansonsten dürften die Fahrer relativ frei sein, wie sie das umsetzen.

Wenn ein Fahrer selbst bei großen Ansammlungen stur nur vorn aufmacht, achtet er einfach nicht auf die Situation (gelinde gesagt). Sieht man doch leider immer wieder, wie die Fahrer teilweise gegeneinander fahren.


Grüße
Boris
Zitat
Pille
Ich selbst bin kompletter Befürworter des Vorneeinstiegs, schon wegen des ökonomischen Fahrgastflusses, weil ich, mit meinem wenigen Geld was ich als Student habe auch noch Schwarzfahrer zu finanzieren (ich besitze zwar ein Niedersachsensemesterticket, habe hier in HH aber ein Studentenabo von sage und schreibe 58,- ) ...

Liegen Ihre "positiven Erfahrungen" vielleicht daran, dass Sie als Student ausserhalb der Rush-hour und dann auch noch eher im weniger besiedelten Niedersachsen unterwegs sind? Dass der Vorneeinstieg für leere Provinzbusse eine gute Regelung darstellen kann, werden wohl auch kaum die Kritiker des Vorneeinstiegs bezweifeln...
(Achtung, dieser Beitrag enthielt Ironie)



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.08.2012 10:51 von HamburgHamburg.
Zitat
HamburgHamburg
Zitat
Pille
Ich selbst bin kompletter Befürworter des Vorneeinstiegs, schon wegen des ökonomischen Fahrgastflusses, weil ich, mit meinem wenigen Geld was ich als Student habe auch noch Schwarzfahrer zu finanzieren (ich besitze zwar ein Niedersachsensemesterticket, habe hier in HH aber ein Studentenabo von sage und schreibe 58,- ) ...

Liegen Ihre "positiven Erfahrungen" vielleicht daran, dass Sie als Student ausserhalb der Rush-hour und dann auch noch eher im weniger besiedelten Niedersachsen unterwegs sind? Dass der Vorneeinstieg für leere Provinzbusse eine gute Regelung darstellen kann, werden wohl auch kaum die Kritiker des Vorneeinstiegs bezweifeln... (Achtung, dieser Beitrag enthielt Ironie)

Klar bin ich nur im dünnbesiedelten Niedersachsen unterwegs, da man als Student ja nachweislich viel Freizeit hat und eigentlich nur zur nachmittaglichen HVZ unterwegs ist, da der Tag ja erst ab 12 beginnt ;) (ebenfalls Ironie ;) ).
Die einzigen Strecken die ich in Niedersachsen zurücklege, sind der Nahverkehr in Hannover, die S5 zum Hannover Airport (zur Arbeit) und den metronom nach Hamburg (das Beste an Hannover, neben der A7 ;) ).

@Boris: Ich hätte Gesetz vielleicht in Anführungszeichen setzen sollen, Arbeitsanweisung klingt da aber deutlich besser. Ich wusste nämlich nicht, ob das zur Pflicht geworden ist, oder alles Auslegungssache ist. Danke für die Aufklärung.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.08.2012 10:54 von Pille.
Zitat

weil ich, mit meinem wenigen Geld was ich als Student habe auch noch Schwarzfahrer zu finanzieren

Du finanzierst keine Schwarzfahrer über deinen Fahrpreis mit. Jedenfalls nicht in Hamburg. Zusätzliche Fahrgeldeinnahmen werden hier zur Verringerung des Defizits eingesetzt, nicht zur Steigerung der Betriebsqualität oder gar zur Senkung der Fahrpreise. Das ist schlicht Fakt, besonders im Zusammenhang mit dem Vorneeinstieg. Die Schikane ist Dein Beitrag zur Haushaltsentlastung der Stadt, die auch beim ÖV sparen will.
Zitat
Herbert
Zitat

weil ich, mit meinem wenigen Geld was ich als Student habe auch noch Schwarzfahrer zu finanzieren

Du finanzierst keine Schwarzfahrer über deinen Fahrpreis mit. Jedenfalls nicht in Hamburg. Zusätzliche Fahrgeldeinnahmen werden hier zur Verringerung des Defizits eingesetzt, nicht zur Steigerung der Betriebsqualität oder gar zur Senkung der Fahrpreise. Das ist schlicht Fakt, besonders im Zusammenhang mit dem Vorneeinstieg. Die Schikane ist Dein Beitrag zur Haushaltsentlastung der Stadt, die auch beim ÖV sparen will.

Und warum werden die Fahrkarten im Schntt pro Jahr teurer? Nur der Inflationsausgleich kann es nicht. Bzw. mit deinem Beitrag kann man sagen, dass je höher die Schulden des Haushaltes des Stadt Hamburg steigen, desto teurer werden die Fahrkarten? In meinen Augen klingt das eher nach Bierdeckelrechnung.
Hättest Du irgendwelche Quellen, bei denen man das nachrecherchieren kann?
Hallo Pille,

Zitat
Pille
Und warum werden die Fahrkarten im Schntt pro Jahr teurer?

Du, das wird jedes Jahr zur Erhöhung mit veröffentlicht. Die mittlerweile jährliche Anpassung erfolgt wegen steigender Energiepreise und Personalkosten sowie natürlich auch Inflation.

Schwarzfahrer haben dabei nie eine Rolle gespielt. Das wird sich - beispielsweise hier - nur immer ausgedacht.

Zum anderen Thema: Arbeitsanweisungen sind nun auch nicht völlig unverbindlich (so dass man sie ignorieren könnte), aber eben halt kein Gesetz, an das man sich fest halten muss. Einen gewissen Auslegungs- oder Umsetzungsspielraum gibt's da schon.

Mal so allgemein: Wenn man länger mal nur Bahn gefahren ist, merkt man erst wieder, wie lästig das ganze Gehampel beim Bus ist. Mobilitätseingeschränkten und Kinderwagenchauffeuren kommt das vor allem nicht entgegen (wird sonst ja so drauf geachtet).


Grüße
Boris
Hallo Boris,

danke nocheinmal für das Augen öffnen. Natürlich habe ich den Fakter "Humankapital" und Energiekosten außer Acht gelassen. Schwarzfahrer hatte ich in meiner Rechnung der Ansteigenden Preise auch relativ außen vor gelassen, bzw. diesen einen geringen Stellenwert zugeordnet. Mir viel nur das Thema Inflationsausgleich ein.
Ist natürlich für den zahlenden Kunden nicht so schön, wenn, bei gleichbleibenden oder steigenden Lebenshaltungskosten, aber gleichbleibendem Gehalt / Einnahmen, auch noch die Fahrkarten teurer werden. Nunja, aber wir schweifen hier vom eigentlichen Thema ab, war dennoch ein netter Exkurs.

Gruß,
Felipe
Hallo Pille,

die Fahrpreise wurden seit 2007 um über 14 % erhöht. Da im gleichen Zeitraum auch die Nachfrage, bedingt zu einem Großteil durch externe Faktoren wie massiv steigende Benzinpreise und zugleich explodierende Mieten bei gleichbleibenden Löhnen, anstieg, kamen 2011 fast 25 % mehr Euro durch Fahrkarten in die HVV-Kasse als 2007. Auch die Kosten sind natürlich deutlich angestiegen, aber unter dem Strich bleibt mehr über: Die Hochbahn konnte derweil ihr Defizit nominal um knapp 10 Prozent reduzieren. Das ist Geld, das von der Stadt aus Steuergeldern für die öffentliche Aufgabe ÖV bezahlt wird.

Die Fahrkartenpreise sind also auch deshalb so hoch, weil der städtische Anteil an den Aufwendungen einfach auf Kosten der Nutzer deutlich reduziert wurde.

Die Linie der Hamburger Politik ist: die ÖV-Zuschüsse sind nominal eingefroren. Der Betrag bleibt gleich. Real also sinken sie. Das ist unverblümt in etlichen Senatsdrucksachen zu finden. Auch für die nächste Zeit müssen also erstens die anfallenden Kostensteigerungen durch höhere Fahrpreise ausgeglichen werden und zweitens auch die sinkenden Zuschüsse der Stadt. Das führt zu weiter überproportional steigenden Fahrpreisen und Schikaneaktionen wie dem Einstieg vorne.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.08.2012 14:35 von Herbert.
Zitat
Boris
Mal so allgemein: Wenn man länger mal nur Bahn gefahren ist, merkt man erst wieder, wie lästig das ganze Gehampel beim Bus ist. Mobilitätseingeschränkten und Kinderwagenchauffeuren kommt das vor allem nicht entgegen (wird sonst ja so drauf geachtet).

*räusper* *auf die zunge beiß* ;o)))

>Herbert: Du finanzierst keine Schwarzfahrer über deinen Fahrpreis mit. Jedenfalls nicht in Hamburg.

natürlich macht das der ehrliche kunde. oder wer zahlt diese dienstleistung? der liebe gott? fallen die, nicht gerade fürstlichen, gehälter von fahrerinnen und fahrern vom himmel?

sind wir in diesem forum so weit, das wir betrüger unter artenschutz stellen?


Der Hamburger Weg: [youtu.be]
Zitat

natürlich macht das der ehrliche kunde. oder wer zahlt diese dienstleistung? der liebe gott? fallen die, nicht gerade fürstlichen, gehälter von fahrerinnen und fahrern vom himmel?

Wie schon gesagt:

1. Welche zusätzlichen Kosten verursacht ein Schwarzfahrer?
2. Trotz der reduzierten Zuschüsse bezuschusst die öffentliche Hand den ÖV weiter mit Millionensummen. Auch Schwarzfahrer sind über ihre Steuern dabei. Und Steuern zahlt in Deutschland jeder, selbst der letzte Ghetto-Jugendliche. Also muss man ihnen auch die Möglichkeit geben, das voll zu nutzen, für das sie ohnehin bezahlen. Auch, wenn das in Hamburg einigen Leuten schwerfällt.

Zitat

sind wir in diesem forum so weit, das wir betrüger unter artenschutz stellen?

Es ist ein legitimes Recht in einer Gesellschaft, innerhalb einer Stadt mit öffentlichen Verkehrsmitteln mobil sein zu wollen. Die HVV-Tarife nehmen auf dieses Bedürfnis aber überhaupt kaum Rücksicht. Hätten wir die Wiener Tarife - sofort. Die erlauben es jedem, zur Finanzierung des ÖV beizutragen.

Abo-Jahreskarte Stadtgebiet Wien - 375 €
Schülerjahreskarte Wien inkl. umliegende Bundesländer (quasi "Gesamtbereich") - 60 €
Abo-Jahreskarte Senior Wien - 229 €
Monatskarte Sozialhilfe - 15,20 €
mit der Möglichkeit, alternativ Einzelfahrten zum Halbpreis zu lösen.

Wie vielfach höher sind die Preise in Hamburg? Mit welchem Grund? Dem besseren Angebot? Sicher nicht. Es ist allein ein politischer Grund!

Es ist eine politische Frage, mehr nicht. Wie bereits einmal geschrieben: Warum sind Schwarzfahrer "Betrüger" und werden dank massiver Lobbyarbeit der Verkehrsunternehmen durch einen teuren Justizapparat recht erfolglos verfolgt, während die zahlreichen Hamburger Schwarzparker aber höchstens ne Ordnungswidrigkeit verüben? Der Schwarzfahrer nimmt niemandem etwas weg, der Falschparker blockiert wertvollen Parkraum, blockiert den fließenden Verkehr oder Rettungswege. Aus normativer Sicht muss Schwarzfahren endlich entkriminalisiert werden. Außer der Protektion der Verkehrsunternehmen gibt es keinen Grund, die Nummer so vergleichsweise hoch im Strafrecht anzusiedeln. Ganz besonders, wenn die Tarife so eklatant an gesellschaftlichen Aufgaben vorbeischießen.



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.08.2012 10:36 von Herbert.
Zitat
Herbert

- siehe oben -

Herbert, den Beitrag kauf' ich Dir nicht ab.
Ich denke mal Du willst ordentlich provozieren.

Herrlich:
"Es ist ein legitimes Recht in einer Gesellschaft, innerhalb einer Stadt mit öffentlichen Verkehrsmitteln mobil sein zu wollen."
Von der Pflicht dafür zu bezahlen reden wir hier natürlich nicht. Darauf muss man erst mal kommen. Chapeau!

Oder etwa:
"Trotz der reduzierten Zuschüsse bezuschusst die öffentliche Hand den ÖV weiter mit Millionensummen. Auch Schwarzfahrer sind über ihre Steuern dabei. Und Steuern zahlt in Deutschland jeder, selbst der letzte Ghetto-Jugendliche. Also muss man ihnen auch die Möglichkeit geben, das voll zu nutzen, für das sie ohnehin bezahlen."
Das kannst Du nicht ernst gemeint haben.

Scheinbar hat die Aversion gegen den Vorneeinstieg, 'tschuldigung, die Schikane, so allerhand Nebenwirkungen...
Zitat

Von der Pflicht dafür zu bezahlen reden wir hier natürlich nicht. Darauf muss man erst mal kommen. Chapeau!

Zur Finanzierung öffentlicher Leistungen soll jeder nach seinen Möglichkeiten beitragen. Zumal, wenn die Benutzung keine zusätzlichen Kosten hervorruft. Was ist dadurch gewonnen, wenn ehemalige Schwarzfahrer ganz auf den Transport verzichten? Nichts! Außer vielleicht das Seelenheil so einiger, die sich übervorteilt fühlten. Besser wäre es, wenn man die Tarife so gestalten würde, dass auch diese Leute sich die Mitfahrt leisten können.

Das ist ganz sicher aber nicht mehr gegeben, wenn ein Jugendlicher aus Steilshoop 5,60 € zahlen soll, um ein einziges Mal zu einem Kumpel nach Barmbek-Süd und zurück zu kommen. Hamburg zeigt sich dabei einfach nur von seiner asozialsten Seite. Wenn dazu noch Bausenatorin Blankau erklärt, es gäbe ja durchaus noch Stadtteile, in denen z.B. kleine Singlewohnungen für weniger als 500 € warm zu haben sind - dann frage ich mich: sollen die Leute in Hamburg auf ihre sozialen Kontakte verzichten, schwarzfahren oder einen Goldesel in den Keller stellen? Wer wegen der völlig verunglückten Wohnungspolitik in die Außenbezirke abgedrängt wird, kommt gleich mit dem nächsten FAIL in Berührung - dem Verkehr. Darüber braucht man kaum zu diskutieren. Die Stadt gibt parallel gerade eine halbe Milliarde für ein fragwürdiges Konzerthaus aus.

Zitat

Das kannst Du nicht ernst gemeint haben.

Und ob.

PS: Ich war vorletzten Sonntag in Wilhelmsburg. Ist das nur so ein Eindruck, oder wurde im Bereich des 13er Busses der Vordereinstieg generell außer Kraft gesetzt? Einzelfallregelung scheint es nicht zu sein, man stellt sich konsequent an die hinteren Türen an und die gehen auch sofort auf. An jeder Haltestelle. Vielleicht die Hälfte der Mitfahrer stieg vorn ein. Gab es zuviel Stress mit den Fahrgästen dort?



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.08.2012 13:00 von Herbert.
Ich wurde bisher auf der 13 immer kontrolliert, und gerade sehr speziell S-Veddel und S-Wilhelmsburg, selbst wenn es total voll ist.
Zitat
Herbert


Das ist ganz sicher aber nicht mehr gegeben, wenn ein Jugendlicher aus Steilshoop 5,60 € zahlen soll, um ein einziges Mal zu einem Kumpel nach Barmbek-Süd und zurück zu kommen. Hamburg zeigt sich dabei einfach nur von seiner asozialsten Seite. Wenn dazu noch Bausenatorin Blankau erklärt, es gäbe ja durchaus noch Stadtteile, in denen z.B. kleine Singlewohnungen für weniger als 500 € warm zu haben sind - dann frage ich mich: sollen die Leute in Hamburg auf ihre sozialen Kontakte verzichten, schwarzfahren oder einen Goldesel in den Keller stellen? Wer wegen der völlig verunglückten Wohnungspolitik in die Außenbezirke abgedrängt wird, kommt gleich mit dem nächsten FAIL in Berührung - dem Verkehr. Darüber braucht man kaum zu diskutieren. Die Stadt gibt parallel gerade eine halbe Milliarde für ein fragwürdiges Konzerthaus aus.

Absolut wahr. Zwar kann man mit einer Tageskarte Hunderte von Kilometern innerhalbs des Großbereichs abspulen, aber manche wollen halt nur 3-4 Haltestellen mit der Bahn und zurück fahren. Und da ist es verständlich, wenn sich der Passagier hinterfragt warum er nahezu 6 Euro berappen muss um ein paar Minuten zu fahren.

I am the passenger and I ride and I ride, I ride through the city's backside, I see the stars come out of the sky.
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