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StadtRegionalBahn Kiel
geschrieben von KVG Kiel 
jwn
Re: StadtRegionalBahn Kiel
14.06.2012 16:07
Zitat
Glinder
Kaum stellt mal jemand kritische Fragen wird der Ton unfreundlich.

Wer ist an welcher Stelle unsachlich geworden?

Zitat
Glinder
Es scheint so zu sein dass einige User glauben wenn eine bestimmte Partei in der Regierung dabei ist dass dann die Bahnen wie von selbst kommen.

Kein Mensch glaubt, dass die SRB automatisch mit der neuen
Landesregierung kommt. Sollte keine Finanzierung möglich sein,
dann ist das halt so, bisher sieht es aber nicht danach aus.
Aber im Gegensatz zur vorherigen ist die SRB für die neue
Regierung nicht das "bestgehasste Verkehrsprojekt"
(sic!, KN von heute morgen).

Von dieser Regierung ist wohl eine eher sachliche Herangehens-
weise zu erwarten, was zu begrüßen ist.

Und es gibt sehr viele gut, sachliche Argumente für die SRB.
Ich zitiere einfach mal jeden Beitrag von vierachser in diesem Thread.

Ich gehe auch davon aus, dass Neumünster und RD-ECK die Wahl
abgewartet haben, um ihren Anteil runterzuhandeln und nicht
grundsätzlich gegen das Projekt sind (NMS hat das sogar aus-
drücklich niedergelegt).

Zitat
Glinder
Nur zur A20 wo es politisch eindeutig in den Kram passt erwähnt Albig die Unterfinanzierung des Bundesverkehrswegeplans.

Da geht es vor allem darum, dass der Bund für die neue Elb-
querung nur eine Anschubfinanzierung von 20% übernehmen
wollte. Der Rest sollte von einem Investor übernommen werden,
der dafür eine Maut erheben darf.

Dieser Investor wurde nie gefunden.

Nach einem inzwischen vom BMVBS in Auftrag gegebenen
Eignungstest, der wohl leider nicht veröffentlicht wurde,
ist ein solcher Betrieb wohl auch unwirtschaftlich.

Im Grunde hat die Regierungskoalition das Projekt deswegen nicht
getötet (bei dem gegenwärtigen Terz muss ich immer an das Wort
"Dolchstoßlegende" denken). Es wird einfach nicht gebaut, was sowieso nicht
finanziert ist.

Die SRB steht dagegen im Bundesprogramm und ist durchaus finanzierbar.

Zitat
Glinder
(Die schöne "Umgestaltung von Straßenzügen mit SRB wer soll denn das bezahlen? Die Anwohner? Solche Maßnahmen sind nur teilweise förderfähige Kosten.)

Es geht darum, dass bei einer solchen Baustelle die Gelegenheit
dazu besteht, da sowieso Straßen gesperrt oder geöffnet werden
müssen. Gewisse Synergieeffekte wird es eben geben.
Hat Bürgermeister Todeskino mal gesagt; der wirds ja wohl wissen.

Zitat
Glinder
In Tübingen und Reutlingen hat man begriffen dass eine Regionalstadtbahn bis 2019 nicht mehr machbar ist und jetzt wird pragmatisch ein S-Bahnsystem geprüft: Lieber einen aufpolierten Nahverkehr als garnichts.

Was hat das mit Kiel zu tun? In Tübingen liegt meines Wissens
auch nur eine Machbarkeitsstudie vor - korrigiere mich,
wenn ich falsch liege.

Meines Wissens wird die dort auch von der CDU getragen, aber
ich bin mir wirklich nicht sicher.

Zitat
Glinder
Ist schon interessant zu sehen wo in Deutschland diese Partei überall gerade von Bahnen abrückt. Nicht weil sie von der Autolobby gekauft sind sondern weil ihnen langsam aufgeht dass das alles nicht mehr bezahlbar ist mit dem jetzigen System.

Und in Hamburg fällt ne Stadtbahn um. In Hamburg war das ja eine
politsche Entscheidung, keine rationale. Selbst der Bund der Steuerzahler
war ja für die Stadtbahn. Und nun gibt man nicht viel weniger Geld für
ein neues Buskonzept aus und kriegt jetzt dafür Prügel von den Wut-
bürgern.

Und was hat das mit Kiel zu tun? Haben die die gleiche Situation
wie wir? Den gleichen Kosten-Nutzen-Faktor?

[www.nahverkehrhamburg.de]
[www.nahverkehrhamburg.de]

Zitat
Glinder
In der Region Kiel nimmt die Bevölkerung sowieso ab.

Für die Region habe ich keine Zahlen, aber Kiel wächst. Um
2030 wird es wohl einen Bevölkerungsrückgang geben, das wird
wohl am allgemeinen Trend in Deutschland liegen.

[www.wegweiser-kommune.de]

Überwiegend werden das Zugezogene sein. Bedenkt man dann noch,
dass die Energiepreise in den nächsten Jahren erheblich
anziehen werden..

Zitat
Glinder
Wenn die SRB bezahlbar ist ohne Abstriche an den S-Bahnen rund um Hamburg zu machen bitte sehr.

Ich habe irgendwie das Gefühl, dass es die ganze Zeit eigentlich
nur um eine bestimmte S-Bahn geht und gar nicht um die SRB.

Zitat
Glinder
Die Zukunft Holsteins ist die Einheit mit Hamburg.

Darüber kann man streiten. Was hat das mit der SRB zu tun?

Zitat
Glinder
Hamburg fehlen die nächsten Jahre 50.000 Wohnungen. Holstein könnte um 100.000 Einwohner wachsen und damit seine Steuereinnahmen sehr verbessern. Wenn diese Leute alle mit dem Auto nach Hamburg fahren aus Glinde aus Großensee oder Kayhude oder Schenefeld ist der Umwelteffekt einer SRB weg. Ach so ist dann nach haburg verlagert.

Im umgekehrten Fall wäre das auch andersrum so.
Kann also kein vernünftiges Argument gegen die SRB sein.

Und der Rest sind Mutmaßungen.
Mal zur Idee einer S-Bahn fuer Kiel.

Wenn diese S-Bahn aehnlich zum jetzigen Regionalbahnverkehr sein soll, nur mit neuen Label (Hannover, Mannheim), dann sind die Kosten wohl begrenzt, allerdings auch der Nutzen. Es stimmt schon das Image wichtig sein kann, deshalb koennte sogar eine reine Umlackierungsaktion neue Fahrgaeste gewinnen, aber viel wird sich dadurch meiner Meinung nicht aendern. Z.B. auch deswegen weil SH seine Regionalbahnen (auch nach Kiel) schon im letzten Jahrzehnt um einiges verbessert hat. Vor allem wird eine bessere Regionalbahn zwar fuer Pendler etwas bringen, aber fuer den innerstaedtischen Verkehr in Kiel sehr wenig. (Fahrten zur/von der Arbeit machen ja auch nur 1/5 aller Fahrten aus.)

Wenn diese S-Bahn eine echte Stadtschnellbahn sein soll (Hamburg, Berlin, Muenchen), dann wuerde sich wahrlich auch den Stadtverkehr in Kiel revolutionieren. Allerdings auch wohl die Stadt (und/oder das Land) ruinieren. Denn so toll so ein Angebot ist, selbst wenn die Kieler die haelfte aller ihrer Wege mit der S-Bahn machen wuerden waere die Nachfrage nicht hoch genug.
Wenn du jetzt aber wieder sachlicher diskutieren willst bitte. Viele viele Worte. Manches davon auch unbestritten. SRB ist eine schöne Sache! Darum geht es doch garnicht aber welches von den wichtigen Projekten in Holstein Vorrang hat und wie man das finanzieren kann.

Zur Finanzierung bei dir wieder kein Wort! Leider der Knackpunkt. Wenn man nur einen Euro hat aber eine Kugel Eis ein Euro kostet dann kann man nur Schokolade oder Vanille kaufen und nicht beides. Dieses Problem stellt sich weil die Bundesmittel hoffnungslos überbucht sind. Im NRW-Koalitionsvertrag alles beschrieben im Holsteiner nicht. Daran ändert eine neue Landesregierung nichts.

Die SRB war im Bundesprogramm und Kiel hat nichts daraus gemacht. Jetzt muss sie sich wieder hinten anstellen und mit vielen unverzichtbarer Projekten um die Mittel konkurrieren.

Es läuft auf S4 oder SRB hinaus. Die Koalition hat auch noch einen AKN-Ausbau zum Flughafen als vorrangig bezeichnet und die S21 als Wunsch.

Albig hat betont dass Hamburg "Premiumpartner" für sein Lieblingsland ist und wenn man zusätzliche Einwohner im Speckgürtel als Steuerzahler will muss Holstein dort investieren in attraktive Verkehrslinien für eine Metropolregion. Nach Geesthacht oder Glinde kriegst du nur Neubürger mit zwei Autos. Das muss man an der R10 und der AKN nicht wiederholen. Mit dem gewonnenen Steuergeld kann man dann eine Kieler SRB bezahlen. Im Raum Kiel geht es nicht um Neubürger in der Größenordnung. In Hamburg kommen die so oder so. Wenn man sich bald zum S-Bahnbau bekennt dann kann man die Besiedlung nachhaltig auf den ÖPNV ausrichten und wirklich Umweltschutz machen. Das ist der Zusammenhang und das spricht für die Priorität der S4 von Elmshorn nach Oldesloe und auch der S21 vor der SRB. Der zweite Zusammenhang ist im NRW-Vertrag zu lesen da hat man die Engpässe im Kölner Knoten im Blick. Holstein endet an der Landesgrenze und ignoriert Kapazitätsproblem des Hamburger Hauptbahnhofs. Betroffen ist Lübeck und Stormarn trotzdem.

Statt klarer Prioritätensetzung tut der Koalitionsvertrag so mit wolkigen Formulierungen als ob alle Projekte finanzierbar sind und die Kommunen planen lieber autogerecht weiter. Jedes Siedlungsgebiet das mit S-Bahnanschluss anders geplant würde legt auf 100 Jahre Strukturen fest die nicht ideal für den ÖPNV sind. Viel besser ist die klare Linie bei der KSE. Die kann im Dezember 2014 starten. Halbierte Fahrzeit gegenüber heute. Damit kann man planen und wenn die Orte an der Strecke jetzt Wohngebiete an der Bahn ausweisen dann reicht ein Auto und die Kreditraten rechnen sich anders. Wenn man bis 2016 alle Strecke um Kiel unter dem Namen S-Bahn auf einen einheitlichen Standard bringt dann kann man entlang der Strecken die Bauplanung darauf ausrichten. Dann bringt die Bahn auch was. In Hamburg rollt die Zuzugswelle jetzt. Je schneller es klare aussagen über die S-Bahn gibt desto mehr Umweltschutz kann man daraus machen.

Beispiel Stade. Die S3 ist heute langsamer aber voll. Passender Tarif und einheitliches Angebot holt die Leute aus dem Auto. In Kiel ist das Hauptbahnhof sehr zentral. Da bringt eine S-Bahn oder wie man das nennt mehr als in Braunschweig wo der Bahnhof weit weg ist. Eine SRB ist noch schöner aber

wenn man beides haben will muss man sehen wie man den eingeplanten Bundesanteil für die SRB ersetzen kann. Die neuste Erlanger Idee mit Grundsteuer erhöhen kommt wohl nicht in Frage. Wenn es keine Ideen gibt woher das Bundesgeld ersetzt wird dann muss man die SRB erstmal kleiner anfangen. Um diese Diskussion geht es. Das kann man von Tübingen lernen. Pragmatische Lösungen statt Maximalforderungen. Sonst steht man am Ende ohne alles da und mit viel mehr CO2.

Uli



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.06.2012 18:34 von Glinder.
Bevor man nach der Einheit Holsteins mit ( der hanseatischen Metropolregion) Hamburg ruft, sollte man sich ersteinmal mit all seinen
politischen und wirtschaftlichen Konsequenzen einer derartigen Fusion befassen. Profitieren würde ohnehin nur der sogenannte Speckgürtel.
Es ist kaum anzunehmen, dass unsere holsteinischen Gemeinden irgendwelche Vorteile aus einem Zusammenschluss mit Hamburg haben
würden. Eisenbahntechnisch ginge es nördlich der Elbe weiterhin bergab. Dem Rückzug der Bahn aus der Fläche würde man den Rest geben.
Zitat
christian schmidt
Mal zur Idee einer S-Bahn fuer Kiel.

Wenn diese S-Bahn aehnlich zum jetzigen Regionalbahnverkehr sein soll, nur mit neuen Label (Hannover, Mannheim), dann sind die Kosten wohl begrenzt, allerdings auch der Nutzen. Es stimmt schon das Image wichtig sein kann, deshalb koennte sogar eine reine Umlackierungsaktion neue Fahrgaeste gewinnen, aber viel wird sich dadurch meiner Meinung nicht aendern. Z.B. auch deswegen weil SH seine Regionalbahnen (auch nach Kiel) schon im letzten Jahrzehnt um einiges verbessert hat. Vor allem wird eine bessere Regionalbahn zwar fuer Pendler etwas bringen, aber fuer den innerstaedtischen Verkehr in Kiel sehr wenig. (Fahrten zur/von der Arbeit machen ja auch nur 1/5 aller Fahrten aus.)

Wenn diese S-Bahn eine echte Stadtschnellbahn sein soll (Hamburg, Berlin, Muenchen), dann wuerde sich wahrlich auch den Stadtverkehr in Kiel revolutionieren. Allerdings auch wohl die Stadt (und/oder das Land) ruinieren. Denn so toll so ein Angebot ist, selbst wenn die Kieler die haelfte aller ihrer Wege mit der S-Bahn machen wuerden waere die Nachfrage nicht hoch genug.[/quote


Bereits vor längerer Zeit habe ich dargelegt, dass Kiel mit den anderen Regionalbahn-Regionen (Karlsruhe, Kassel, Chemnitz) nicht mithalten kann. So erheblich ist der innerstädtische Verkehr nicht. Jetzt einen Vergleich mit den deutschen Millionenstädten anzustellen, ist einfach.. ....
jwn
Re: StadtRegionalBahn Kiel
14.06.2012 20:02
Zitat
taurusgp
Bevor man nach der Einheit Holsteins mit ( der hanseatischen Metropolregion) Hamburg ruft, sollte man sich ersteinmal mit all seinen
politischen und wirtschaftlichen Konsequenzen einer derartigen Fusion befassen. Profitieren würde ohnehin nur der sogenannte Speckgürtel.
Es ist kaum anzunehmen, dass unsere holsteinischen Gemeinden irgendwelche Vorteile aus einem Zusammenschluss mit Hamburg haben
würden. Eisenbahntechnisch ginge es nördlich der Elbe weiterhin bergab. Dem Rückzug der Bahn aus der Fläche würde man den Rest geben.

Mein Vorschlag: wir revidieren mit dem Groß-Hamburg-Gesetz von 1938 national-
sozialistisches Unrecht, damit Altona wieder zurück nach Schleswig-Holstein kommt.

Up ewig ungedeelt! ;)

WP: Altonaer Freiheit
"jwn schrieb:

Die Schienen liegen tatsächlich noch, bin vor kurzem auf denen unterwegs gewesen.
Aber die Brücke über die A215 wird in den nächsten Jahren für den
Anschluss des Citti-Parks für Autos und Fahrräder verwendet,

insofern kann es keine Reaktivierung geben.
.....
Die nun vorgesehene Nutzung als Fahrrad(schnell)weg
hat wesentlich mehr Potential.

Und zu der Optimierung im Busverkehr ist doch nun alles gesagt
worden. Im Gutachten zur SRB wird ja auch der optimierte Ohne-Fall
bewertet. Erheblichen Investitionen stand da keine Erhöhung des
Modal-Split-Anteils entgegen. Und Fördergelder gibts da auch nicht
für. Lies dir doch mal in Ruhe alle Beiträge von vierachser durch.


Das ist noch lange nicht in "trockenen Tüchern": zwar ist die Ratsmehrheit dafür, aber es handelt sich um den Anschluss eines (Privat)-Betriebes an eine BAB, und da entscheidet allein der Bund.
Wo ist über die Busverkehrs-Optimierung überhaupt etwas gesagt worden?
Dass es bisher keine kritischen Stimmen zu den Gutachten gibt, kann doch auch daran liegen, dass noch kein Fachmann es für erforderlich hielt, sich näher damit zu beschäftigen. Übrigens: ich bin kein Fachmann.
"Fördergelder" ist offenbar das Hauptargument, mit dem alle sinnvollen Einwände beseitigt werden. Aber für die Betriebskosten gibt es keine.
Zitat
Biene
Zitat
christian schmidt
Mal zur Idee einer S-Bahn fuer Kiel.

Wenn diese S-Bahn aehnlich zum jetzigen Regionalbahnverkehr sein soll, nur mit neuen Label (Hannover, Mannheim), dann sind die Kosten wohl begrenzt, allerdings auch der Nutzen. Es stimmt schon das Image wichtig sein kann, deshalb koennte sogar eine reine Umlackierungsaktion neue Fahrgaeste gewinnen, aber viel wird sich dadurch meiner Meinung nicht aendern. Z.B. auch deswegen weil SH seine Regionalbahnen (auch nach Kiel) schon im letzten Jahrzehnt um einiges verbessert hat. Vor allem wird eine bessere Regionalbahn zwar fuer Pendler etwas bringen, aber fuer den innerstaedtischen Verkehr in Kiel sehr wenig. (Fahrten zur/von der Arbeit machen ja auch nur 1/5 aller Fahrten aus.)

Wenn diese S-Bahn eine echte Stadtschnellbahn sein soll (Hamburg, Berlin, Muenchen), dann wuerde sich wahrlich auch den Stadtverkehr in Kiel revolutionieren. Allerdings auch wohl die Stadt (und/oder das Land) ruinieren. Denn so toll so ein Angebot ist, selbst wenn die Kieler die haelfte aller ihrer Wege mit der S-Bahn machen wuerden waere die Nachfrage nicht hoch genug.[/quote


Bereits vor längerer Zeit habe ich dargelegt, dass Kiel mit den anderen Regionalbahn-Regionen (Karlsruhe, Kassel, Chemnitz) nicht mithalten kann. So erheblich ist der innerstädtische Verkehr nicht. Jetzt einen Vergleich mit den deutschen Millionenstädten anzustellen, ist einfach.. ....

Biene,

Was ich meine ist das sich eine echte Stadtschnellbahn halt echt nur in Millionenstädten/-ballungsräumen lohnt. Daher wird ein eine Kieler S-Bahn immer nur eine bessere Regionalbahn sein, und während man da sicher noch was weiter verbessern kann und das ganze vielleicht auch umbennen kann, bringt das ganze wenig. Und zwar meiner Meinung nach weniger für die Region als eine Regiostadtbahn, und bedeutend weniger für die Stadt selbst.

Und zu deiner Aussage das eine RSB in Kiel wenig(er) bringt:
Erstens sieht das Gutachen das ganz anders.
Zweitens sieht Dieter Ludwig das ganz anders.
Drittens sehe ich keine wichtigen geographischen, technischen oder sonstige Unterschiede zwischen Kiel und vergleichbaren Stadtgionen wo die solche Stadtbahnen sehr erfolgreich sind (einschließlich Chemnitz und Karlsruhe)
Und viertens ist die Kritik an der RSB so qualitätsarm (wie oben beschrieben) und dauernd wechselnd (mal eine schöne Sache, mal nicht).
jwn
Re: StadtRegionalBahn Kiel
15.06.2012 11:24
Moin vierachser,

Zitat
vierachser
...und die "neue" Opposition hat gleich zurückgeschossen.
Ich zitiere hier mal aus der 15 seitigen Rede des Abgeordneten Johannes Callsen (CDU):

[www.ltsh.de]

Ich hatte mir die Passage im verlinkten Dokument nochmal angeschaut.
Viel interessanter finde ich diesen Teil:

Zitat
Johannes Callsen
Das alles ist aber nichts gegen Ihre Verkehrspolitik. Man muss sich das wirklich auf der Zunge zergehen lassen. Die Grünen mussten in den letzten Jahren zur Kenntnis nehmen, dass die Region um die Stadt Kiel herum kein Interesse an einer Stadt-Regional-Bahn hat. Die Kreise haben nämlich festgestellt, dass die Bahn nicht wirtschaftlich betrieben werden kann, weil die Menschen sie nicht wollen. Fragen Sie mal die ganzen Bürgerinitiativen gegen die Regionalbahn, was sie davon halten. Die Menschen hätten lieber anständige Straßen!

Sind eigentlich irgendwelche nennenswerten Gruppen bekannt, die gegen die
SRB sind? Mal abgesehen von der Spaßpartei von Frau Musculus-Stahnke
(Plitschi-Platschi-Bus)? Die werden ja wohl kurz vor dem Bau auftreten,
aber noch habe ich von keiner gehört. Und der Mann spricht von "Bürgerinitiativen".

Und das mit den Kreisen stimmt doch schlichtweg nicht, zumindest RD-ECK und
Neumünster haben ja grundsätzlich Zustimmung signalisiert.
Zitat
jwn

Moin vierachser,
.......

Sind eigentlich irgendwelche nennenswerten Gruppen bekannt, die gegen die
SRB sind? Mal abgesehen von der Spaßpartei von Frau Musculus-Stahnke
(Plitschi-Platschi-Bus)? Die werden ja wohl kurz vor dem Bau auftreten,
aber noch habe ich von keiner gehört. Und der Mann spricht von "Bürgerinitiativen".

Und das mit den Kreisen stimmt doch schlichtweg nicht, zumindest RD-ECK und
Neumünster haben ja grundsätzlich Zustimmung signalisiert.

Zu dem Thema SRB gab es in der Vergangenheit ja auch rege Kommentare zu den einschlägigen Artikeln bei kn-online.de. Leider sind die alle nicht mehr zu sehen. Ich lasse deshalb hier einen folgen, der im Mai 2011 geschrieben wurde.

{Zudem werde es "erstmals von Eckernförde, Gettorf und Neuwittenbek direkte Verbindungen zur Universität...." geben, sagt die Sprecherin des Vereins. Seit 11 Jahren offenbar sind KVG, EBK und VRK der Auffassung, hierfür bestehe "kein Bedarf". Solange verweigern sie eine direkte Busanbindung Bahnhof-Suchsdorf zur Ohlshausenstraße. Dabei wäre es ein leichtes, die Linie 61 statt über Mangoldstraße über Fleck-Straße zum Bahnhof Suchsdorf zu führen. Sie fährt - ebenso wie die Bahn - halbstündlich. Aber statt dessen lässt man auch die neue Linie 60 S bis zur Mangoldstraße fahren. Eine Bahnhalt in Neuwittenbek ist bereits in konkreter Planung. Zusätzliche Halte in Eckernförde und Gettorf wären theoretisch auch möglich, ohne gleich eine SRB neu zu bauen. Ein Kreuzungsbahnhof in Felde/Brandsbek auf der Strecke nach Rendsburg ist ebenfalls konkret vorgesehen, kann aber nicht vor 2014 realisiert werden, weil erst dann die Renovierung der Rendsburger Eisenbahnbrücke abgeschlossen ist, Dann wird es wohl auch nach Rendsburg einen Halbstundentakt sowie weitere Haltepunkte (Melsdorf, Mettenhof?, Russee) geben. Für den Bruchteil der Kosten einer SRB könnten die Strecken nach Felde, Eckernförde, Preetz und Schönberg elektrifiziert werden. Dann könnten überall weitere Zwischenhalte eingerichtet werden, falls Bedarf besteht. Übrigens nerven die in einigen Kommentaren stets wiederholten Hinweise auf Karlsruhe, Kassel usw. All diese Städte konnten auf einem vollständig vorhandenen Straßenbahnnetz aufbauen. Dass von den 80 Großstädten Deutschlands etwa 35 ihren Nahverkehr ausschließlich mit Bussen betreiben und keine einzige (Saarbrücken ist ein Sonderfall) seit dem Krieg ein Schienennetz neu aufgebaut hat, wird gern verschwiegen. Ebenfalls, dass nur Kiel und Lübeck seit Jahren abnehmende Fahrgastzahlen haben. Selbst in der Fahrradstadt Münster geht die Fahrgastzahl nicht zurück. Das mag daran liegen, dass hier im Hinblick auf die geplante SRB der Ausbau des Busnetzes arg vernachlässigt wurde. Beispiel: Zwar gibt es eine Buslinie, die vom Bahnhof Suchsdorf zur Uni durch die Ohlshausenstraße fährt, nämlich die Linie 81. Nur nimmt die den Umweg über den Hauptbahnhof!}
Eine S-Bahn Kiel würde sich eher mit der Breisgau-S-Bahn vergleichen lassen und die kommt auch gut. Ähnlich will Neckar-Alb das auch erst einmal versuchen.

Der CDU-Mann hat leider auch etwas recht: die Kreise sind "dagegen" wenn auch "nur" aus finanziellen Gründen. Sie alle haben das Problem dass man schon um Summen von jährlich 1000 Euro ringt. Das fehlt mir hier in der Debatte. Da wird einfach so getan als ob das alles nur böse Neinsager sind. Es geht aber um die Frage woher die höheren Kosten kommen sollen - in Zeiten in denen jedes Jahr mehr gespart werden muss weil man sonst nie von den Schulden runterkommt. Es muss so schon jedes Jahr mehr weggeschnitten werden. Kommt eine zusätzliche Ausgabe wie die Betriebskosten der SRB dazu dann muss diese Summe noch zusätzlich eingespart werden. Das zweite Problem sind die Bundesmittel die man ersetzen muss oder von der S4 wegnehmen muss.

Uli
Zitat
Glinder
Eine S-Bahn Kiel würde sich eher mit der Breisgau-S-Bahn vergleichen lassen

Eben - denn das ist ja auch nur eine Regionalbahn mit einem schönen Titel, die zwar das was sie macht gut macht aber nichts für den Stadtverkehr in Freiburg tut und deren Gesamtnutzen nun wirklch bedeutend geringer als praktisch aller Straßenbahn/Stadtbahn/Regionalstadtbahnsysteme in Deutschland ist.
Zitat
Glinder
Ähnlich will Neckar-Alb das auch erst einmal versuchen.

Also ernsthaft, das ist doch nun höchst irreführend. Zeig mir mal auch nur einen Bericht der die geplante Regionalstadtbahn Neckar-Alb mit der Breisgau-S-Bahn vergleicht.

Das einzige das es gibt ist das in mehreren Artikeln die berichten das es mit der RSB-Planung auf jeden Fall weitergeht und wie (mit Titeln wie "Volle Kraft hin zur Regionalstadtbahn" und "Stadt will bei der Stadtbahn am Ball bleiben"), ist ein Satz das "Teillösungen auf den bestehenden Schienenstrecken ... derzeit geprüft [werden].
Zitat
jwn
Moin vierachser,

Zitat
vierachser
...und die "neue" Opposition hat gleich zurückgeschossen.
Ich zitiere hier mal aus der 15 seitigen Rede des Abgeordneten Johannes Callsen (CDU):

[www.ltsh.de]

Dieser 15 Seiten umfassende Text zeigt für mich vor allem eines: Der Abgeordnete hat
schlicht und ergreifend nur Angst vor Veränderungen. Das, was er beispielsweise zum
Biolandbau schreibt, ist so etwas von vorgestern!! Andererseits finde ich es gut, dass
er es schreibt. Denn es zeigt, dass sich der politische Wind wirklich zu drehen beginnt -
weg von diesem einfältigen Kaputtsparen, das ganze Volkswirtschaften in den Ruin treibt,
und hin zu nachhaltigen Konzepten, zu denen sicherlich auch die SRB Kiel gehört.

Nur zur Erinnerung: die standardisierte Bewertung hatte den hohen volkswirtschaftlichen
Nutzen der SRB zweifelsfrei nachgewiesen, und mit steigenden Benzinpreisen dürfte sich
der Wert sogar noch weiter verbessern. Ohne die SRB Kiel kann man das Thema Elektromobilität
jedenfalls in SH praktisch gleich in die Tonne kloppen ...

In Frankreich gibt es inzwischen sogar schon Projekte, die Stadtbahnsysteme für Regionen
mit einer viel dünneren Besiedlung empfehlen.

Es wird immer Menschen geben, die Angst vor Veränderungen haben (s.o.) oder vielleicht
nur keine Stadtbahn vor ihrer Haustür haben wollen oder einfach dagegen sind, weil es schick
ist, gerade dagegen zu sein (wogegen noch gleich? - auch egal!).

Soll denn die Größe des Käsekästchens der Maßstab für unsere Zukunft sein ?! Wenn es in
diesem Land nicht einmal mehr möglich sein sollte, ein Projekt wie die SRB Kiel durchzusetzen,
ist ihm wirklich nicht mehr zu helfen ...
Zitat
Glinder
Der CDU-Mann hat leider auch etwas recht: die Kreise sind "dagegen" wenn auch "nur" aus finanziellen Gründen. Sie alle haben das Problem dass man schon um Summen von jährlich 1000 Euro ringt. Das fehlt mir hier in der Debatte. Da wird einfach so getan als ob das alles nur böse Neinsager sind. Es geht aber um die Frage woher die höheren Kosten kommen sollen - in Zeiten in denen jedes Jahr mehr gespart werden muss weil man sonst nie von den Schulden runterkommt. Es muss so schon jedes Jahr mehr weggeschnitten werden. Kommt eine zusätzliche Ausgabe wie die Betriebskosten der SRB dazu dann muss diese Summe noch zusätzlich eingespart werden. Das zweite Problem sind die Bundesmittel die man ersetzen muss oder von der S4 wegnehmen muss.

Und das ist übrigens auch so eine Irreführung. Erstens ist es doch so das sowohl Plön als auch Neumünster (d.h. 2 von 3) das Projekt grundsätzlich ausdrücklich positiv sehen. Zweitens sollte man wenn man über Finanzen und die Kreise redet doch bitte klarstellen das es den Kreisen auch um die Planungskosten und die Infrastrukturkosten geht - und gerade hier hat die Koalition ja nun neue Parameter gesetzt.

Und was die Betriebskosten angeht verweise ich gerne mal auf das Regional-wirtschaftliche Gutachten, das sagt das die erhöhten Betriebskosten durch steigende Fahrgeldeinnahmen ausgeglichen würden. Wenn ich das richtig verstehe geht es den Kreisen vorallem darum dass das Risiko der Fahrgeldentwicklung nicht bei ihnen liegt.
Ja und? Die Schwaben sind pragmatisch und sagen dann bauen wir erst mal die Bahnstrecken aus und machen eine Regio-S-Bahn. Besser als nichts dann kann der nächste Schritt kommen. Wenn es dann kein Geld mehr gibt haben wir wenigstens das. Bestreitet doch niemand dass das weniger Nutzen hat. Aber es hat auch viel weniger Kosten und ist darum realistisch. Allein schon das Label S-Bahn bringt Fahrgastzuwachs und Umweltschutz.

Ich verstehe deine Beiträge auch nicht warum du unbedingt so einen Zwischenschritt für Kiel völlig verteufeln musst. Die SRB war vor fünf Jahren noch realistisch und kam in die Zuteilung von Bundesmitteln. Kiel und die Landkreise haben das verschlafen. Jetzt sind die Verhältnisse anders und die Finanzierung ist unrealistisch was die Bundesmittel angeht oder die S4 muss geopfert werden. In so einer Situation mit Maximalforderungen zu kommen ohne Plan B heisst dass man Ende ohne alles dasteht. Soviel politische Erfahrung sollte man nach 15 Jahren Versprechen und Verschieben der SRB eigentlich haben. Die Aufrüstung der Bahnstrecken mit Haltestellen und modernen Fahrzeugen ist billig und über die LVS noch zu bezahlen. Wie bei der AKN Fahrzeuge anschaffen die man später auch wieder verkaufen kann und die Parameter der Bahnsteige so wählen dass keine SRB verbaut wird. Dann hast du ein Viertel der SRB in der Tasche.

Du betreibst hier Irreführung weil du immer so tust als ob Geld im Überfluss vorhanden ist und du gern eine Diskussion daraus machen möchtest dass die SRB doch ach wie sinnvoll ist. Bestreitet doch niemand. Aber man muss sie sich leisten können in einem Staat der pleite ist. Für mich ist politisch kein Unterschied dabei ob NMS sagt wir wollen keine SRB oder wir können die SRB nicht bezahlen. Am Ende muss man mit Nein oder Dagegen stimmen.

Wir können die Diskussion hier abbrechen weil das ständige Wiederholen von irgendwelchen Nutzen für die SRB absolut nichts zur Lösung beiträgt dass die Finanzierung ohne Bundesmittel nicht funktioniert. Besteh ruhig weiter auf der kompletten Version und glaube dass das Geld vom Himmel fällt und die Finanzprobleme nur vorgeschoben sind. Die CDU freut das sicher denn damit kann sie ihre Vorwürfe von reiner Ideologie bestens untermauern. Bis heute gab es nicht eine einzige Zahl von deiner Seite und kein einzigen Vorschlag womit sich die Bundesmittel ersetzen lassen. Ich hab hier seit Monaten Vorschläge gemacht wie man das Projekt SRB dadurch retten kann in dem man kleine Einzelschritte macht um von dir dafür beschimpft zu werden und ständig nur zu hören wie wichtig die SRB ist. Das spricht für sich.

Die Bundesmittel werden soweit ich das sehe vor allem für die Straßenbahnschienen in Kiel gebraucht. Das lerne ich von Neckar-Alb. Wir kommen nicht durch die Wand sondern suchen uns pragmatisch einen Weg drumrum. Nachdem nun die Staatsschuldenkrise seit Monaten in aller Munde ist sollte man eigentlich erwarten dass sich die harten Realitäten auch mal bei Forderungen bemerkbar machen in dem man die runterschraubt.

Bovist stimme ich zu dass man ganz viel für die Umwelt tun müsste. Die SRB wäre eine tolle Sache und wenn es für die Umwelt was bringen soll dann auch für Husum und FL und HL. Ich glaube aber dass die Staatshaushalte schon mit der Energiewende völlig überfordert sind und dass es für eine Verkehrswende nicht mehr reicht. Wenn der Euro zerplatzt dann ist die Rettung der Umwelt sowieso erledigt. Dann ist dafür die nächsten zehn Jahre kein Geld mehr da und die Bürger kann man nicht noch mehr belasten ohne dass die Wirtschaft einbricht. Dann hat man ach kein Geld dafür. Es braucht ganz neue Lösungen oder es wird nichts passieren. Mit Maximalforderungen in irgendwelchen Foren erreicht man garnichts.

Uli



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.06.2012 11:19 von Glinder.
JWN schrieb:
Zitat
Glinder
Wenn die SRB bezahlbar ist ohne Abstriche an den S-Bahnen rund um Hamburg zu machen bitte sehr.


Ich habe irgendwie das Gefühl, dass es die ganze Zeit eigentlich
nur um eine bestimmte S-Bahn geht und gar nicht um die SRB.

Zitat
Glinder
Die Zukunft Holsteins ist die Einheit mit Hamburg.


Darüber kann man streiten. Was hat das mit der SRB zu tun?


Zitat
Glinder
Hamburg fehlen die nächsten Jahre 50.000 Wohnungen. Holstein könnte um 100.000 Einwohner wachsen und damit seine Steuereinnahmen sehr verbessern. Wenn diese Leute alle mit dem Auto nach Hamburg fahren aus Glinde aus Großensee oder Kayhude oder Schenefeld ist der Umwelteffekt einer SRB weg. Ach so ist dann nach haburg verlagert.


Im umgekehrten Fall wäre das auch andersrum so.
Kann also kein vernünftiges Argument gegen die SRB sein.

Und der Rest sind Mutmaßungen.



Das hat viel mit der SRB zu tun: nur wenn HH und S-H zusammengehen, wird z.B. der Schienenflieger eine Chance bekommen, gebaut zu werden. Der jedoch hat für den größten Teil Schleswig-Holsteins (mit Ausnahme von HL, Stormarn, Lauenburg, OH) eine wesentlich größere Bedeutung und höheren Nutzen als die Kieler SRB. Glinder hat überzeugend dargelegt, dass beide Projekte - ob gleichzeitig oder nacheinander - nicht finanzierbar sind, sondern nur eines. Wenn das überhaupt neben der S4 in Frage kommt. Boris wies kürzlich (am 4.6.) darauf hin, dass HH kein Interesse haben kann, gute Schienenverbindungen nach S-H zu finanzieren, weil die (Einkommens-)Steuern dort gezahlt werden, wo die Leute wohnen. Wenn es jedoch keine Landesgrenze zwischen S-H und HH mehr gibt, entfallen diese Bedenken, denn die Kommumen - die ja bleiben würden - erhalten derzeit lediglich 15 % dieser Steuern.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 20.06.2012 13:48 von Biene.
Heute veröffentlichen die KN auf Seite drei ein ausführliches Interview mit unserem neuen Ministerpräsidenten. Zur SRB nennt er als Beispiel, "dass solche Projekte Wirtschaftswachstum fördern", ausgerechnet Kassel und Bielefeld. Beides sind Städte, die auf einem bestehenden Straßenbahnnetz aufbauen konnten. Saarbrücken ist ein nicht vergleichbarer Sonderfall, und Brest liegt in Frankreich. Dass dort Straßenbahnnetze neu entstanden sind, ist bekannt.
Sachliche Argumente gegen die SRB werden als "diffamierend" abgetan, während wieder nicht dargelegt wird, wie sie finanziert werden kann. Auch wenn der Förderungsanteil des Landes wirklich von 15 auf 25 % aufgestockt würde, rettet das die SRB nicht. Jetzt erklärt der MP sie sogar zum "wichtigsten Wachstumshebel der Region" !
Offensichtlich haben er und seine Berater die Ausführungen von Glinder und anderen nicht zur Kenntnis genommen.
Übrigens. wenn die hiesigen "beiden größten nationalen LOK-Hersteller" sich einbringen wollen, können sie das doch auch im Rahmen der realistischen Fortschritte, z.B. eine Lok für die Strecke nach Schönberg zur Verfügung stellen.
Zitat
Biene
Offensichtlich haben er und seine Berater die Ausführungen von Glinder und anderen nicht zur Kenntnis genommen.

Warum sollten sie auch? Ich würde mal vermuten, dass ein Ministerpräsident und seine Berater dies besser beurteilen können. Das Argument, dass es derzeit finanzielle Engpässe in den öffentlichen Haushalten gibt, steht solch einem Infrastrukturprojekt, wenn es denn einen volkswirtschaftlichen Nutzen hat, nicht wirklich entgegen. Es ist halt nur auch mal an der Zeit, dass die Landes- und Bundesregierung nicht nur erfolglos versuchen Ausgaben zu reduzieren, sondern auch Einnahmen zu erhöhen. In den letzten 20 Jahren hat sich die öffentliche Hand massiv von Zuwächsen des Gesamtvermögens abgehängt, was überwiegend Spitzenverdienern bzw. Vermögenden zu Gute kam.

Darüber hinaus gibt es ja auch immer noch die Möglichkeit, einen privaten Investor mit ins Boot zu nehmen, der das dann über Trassenentgelte, wie sie bei der Bahn üblich sind, refinanziert. Da der deutschen öffentlichen Hand das Geld derzeit ohnehin aufgedrängt wird, wäre dies sicher auch kein Problem, solange es eine Garantie gibt, das Netz entsprechend zu nutzen.

Selbst wenn es denn zu einem Totalzusammenbruch der Finanzwirtschaft und öffentlichen Haushalte kommen sollte, gäbe es dann eben eine kräftige Geldentwertung und danach bestünde der volkswirtschaftliche Nutzen der SRB immer noch.
Zitat
Biene 21.06.2012 14:34
...ausgerechnet Kassel und Bielefeld. Beides sind Städte, die auf einem bestehenden Straßenbahnnetz aufbauen konnten. Saarbrücken ist ein nicht vergleichbarer Sonderfall, und Brest liegt in Frankreich....

Tolle Argumente bringst Du hier: Kassel und Bielefeld hatten bereits Straßenbahnnetze, das stimmt. Aber wenn Du das nicht als Vergleich gelten läßt, wieso ist dann Saarbrücken ein Sonderfall?? Hier ist doch genau das passiert, was als Beispiel gelten kann. Neuaufbau eines Netzes mit entsprechendem Fahrgastzuwachs.
Und das Brest in Frankreich liegt, weiß ja nun jeder. Aber in Frankreich und Großbritanien hat man erkannt, das ein gut ausgebauter ÖPNV in mittleren und größeren Städten ohne ein Schienennahverkehrsmittel (hier die Stadtbahn) nicht geht.
Sind die Franzosen und Engländer schlauer als wir?

Gruß vom vierachser
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