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NZ 12.04.07: "Verschläft Nürnberg die Nahverkehrszukunft?"
geschrieben von Maddin 
Probleme mit der Software «Divan» blockieren die weiteren Planungen
Verschläft Nürnberg die Nahverkehrszukunft?

Nach den bekannten Verzögerungen bei der U 3 zeichnet sich für den Nürnberger Nahverkehr eine weitere durch technische Probleme verursachte Pleite ab.

Wie die Grünen jetzt aufdeckten, führen die Schwierigkeiten, die das Ingenieur-Büro SSP Consult mit der Erstellung einer Datenbank hat, möglicherweise dazu, dass Nürnberg beim Ausbau der Straßenbahn erheblich ins Hintertreffen gerät. Wegen der Föderalismusreform stehen nämlich spätestens ab dem Jahr 2013 wesentlich weniger Finanzmittel für den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs zur Verfügung. Da diese dann vom Land vergeben werden, tritt Nürnberg in Konkurrenz zu München oder Augsburg, wo derzeit emsig am Ausbau des Straßenbahnnetzes gearbeitet wird.

In Nürnberg wurde deswegen zwar auch vor gut einem Jahr ein Projektbeirat eingerichtet mit dem Ziel, das Nahverkehrsangebot für das Jahr 2025 zu konzipieren. Bürgervereine, Verkehrsexperten, Parteienvertreter und Verwaltungsfachleute machten Streckenvorschläge und debattierten die künftige Stadtentwicklung. Doch nach zwei Sitzungen war Schuss mit den Planspielen. Weil das Consultingbüro SSP das unter dem Namen Divan (Datenbasis für intermodulare Verkehrsuntersuchungen und Auswertungen im Großraum Nürnberg) firmierende Programm nicht liefern konnte, ging erst einmal gar nichts mehr. Vor fast genau einem Jahr fand die letzte Sitzung des Projektbeirates statt.

Die Nürnberger Grünen wollen jetzt allerdings nicht mehr länger warten. «Rumtrödeln können wir uns nicht mehr leisten», sagt der grüne Kreisvorsitzende Wolfgang Klemm. «Andere Städte greifen die Mittel ab und wir schauen in die Röhre.» Deshalb müsse die Stadt jetzt «Plan B» aus der Tasche holen und mit den, der Verwaltung zur Verfügung stehenden Erkenntnissen, die weitere Nahverkehrszukunft planen. «Wir haben doch fähige Leute in der Verwaltung, das hat erst das Modell der Verkehrsplaner zum Frankenschnellweg bewiesen, das auch noch 15 Millionen Euro billiger ist», fügt Grünen-Stadträtin Christine Seer hinzu.

Für Seer war das Divan-Projekt bei dessen Vorstellung auch faszinierend. «Das hat schon seinen Charme, wenn man an einer Stelle etwas eingibt, etwa einen Straßenneubau, und sieht, wie sich das auf den gesamten Verkehr auswirkt», erklärt sie. Wenn sich ein solches Projekt aber als zu kompliziert herausstelle, dann müsse man auch wieder Abstand davon nehmen können. Früher sei es ja auch ohne Divan gegangen.

Ohnehin sehen sich die Grünen in ihren Nahverkehrskonzepten bislang bestätigt. So zeige die bundesweite Renaissance, die die Straßenbahn erlebt, dass die Grünen immer auf das richtige Verkehrsmittel gesetzt hätten. Aber auch durch die Probleme mit der fahrerlosen U-Bahn fühlen sie sich bestätigt. Die Grünen-Fraktion will den U-Bahnbau daher am Friedrich-Ebert-Platz und an der Gustav-Adolf-Straße beenden, und danach vorwiegend in den Ausbau von neuen Straßenbahnstrecken investieren. Vorgeschlagen wird der Ausbau nach Erlangen, eine Linie nach Kornburg, die Verlängerung der Linie 7 ins Stadtentwicklungsgebiet Brunecker Straße, eine Verlängerung der Strecke vom Westfriedhof zum Ikea-Gelände, eine Verknüpfung der Linien 8 und 4 zwischen Gibitzenhof und Finkenbrunn, die Schließung der Ost-West-Lücke mit einer Linie durch die Sebalder Altstadt und eine weitere Verbindung Richtung Fürth über Rothenburger Straße, Witschelstraße und Leyher Straße. Peter Viebig

Quelle [www.nz-online.de]
Wäre typisch wenn Nürnberg wieder mal alles verschläft.
Und dann gibts keine Fördermittel mehr, und das wars dann.
Hab schon wieder so nen Hals!

Gruß
Dirk.
Bei sowas könnt ich kotzen! Das kann doch schon wieder nicht sein? Irgendwie kommts mir wirklich vor, als würde bei anderen Städten viel gradliniger geplant. In Nürnberg gibts irgendwie immer verschiebungen, Diskusionen etc... und am Ende zieht sich alles in die Länge, bzw auf unbestimmte Zeit...

Ich hoff, dich machen Dampf!!!

mattes

PS: Die Planungen der Grünen hören sich sehr gut an! Doch würde ich wirklich auf einen kompletten U3 Ausbau bestehen! Ansonnsten rentiert sich die Linie nicht im vollen Umfang.
Wäre echt typisch für Nämberch...

Ich würde persönlich auch den Ausbau des TRAM-Netzes bevorzugen, anstatt noch mehr Kohle in z. B. die "Siemens-Geisterbahn" zu "blasen".



Viele Grüße,

U-BahnExplorer
Hallo Jungs!!!!!!

Bin so mehr oder weniger eurer Meinung, finde es auch furchtbar schade, dass sich Nürnberg da mal wieder wie ein Hund beim eierlegen anstellt...

Aber, ich möchte nochmals etwas sagen, etwas, das ich hier schon vermehrt gesagt habe:

Vielleicht funktioniert die "Siemens-Geisterbahn" ja... und wird ein Erfolg! Weiterhin denke ich, dass Siemens eben nichts anbrennen lassen will und deswegen soooooo viel testet, eben weil bei Siemens sehr viel schief gelaufen ist in letzter Zeit.


Sperrt euch nicht so gegen neues... auch, wenn es länger dauert usw.
Wenn der Mensch nichts neues wagt kommt er nicht weiter... sonst gäbe es auch keine eisenbahn und somit hättet ihr dieses Hobby nicht!


Grüße und dnekt mal ernsthaft drüber nach



Tobi
Ich glaubs nicht. Aber völlig richtig, wenn man wegen so einem Programm möglicherweise Fördermittel verschläft, sollte man lieber wieder auf die klassische Planung umsteigen.

Am liebsten wären mir alle genannten Planungen und ein U3-Vollausbau!

Gruß
Florian
Mal ein paar Anmerkungen zu den vorgeschlagenen Strecken:

- Thon - Erlangen: eine der vordringlichsten Strecken überhaupt! Sie führt zwar durch größtenteils ländlich strukturiertes Gebiet (Knoblauchsland) und parallel zur B4 auch etwas abseits der Ortschaften, hat aber als Städteverbindung ein großes Potential. Außerdem bietet sich in Verbindung mit einerm Erlanger Ost-West-Ast endlich die Möglichkeit, in Stadt und Umland ER endlich ein leistungsfähiges Schienenverkehrsmittel zu installieren, mit dem sich mehrere Buslinien ersetzen lassen (u.a. 30, 30E, 201, 209, 285 Nordast, 295). Sollte die Strecke nur in Verbindung mit der eigenen Erlanger Linie förderfähig sein, müssen halt beide Strecke auf einmal in Angriff genommen werden, auch wenn ich Erlanger Siemensianer schon jetzt fluchen höre. Notfalls könnte man im Westen ja erst mal nur bis Büchenbach bauen und für Herzogenaurach die frühere Nebenbahn als S-Bahn-Abzweig reaktivieren.

- eine Linie nach Kornburg: eine Überlandstrecke mit Ausbaupotential, z.B. nach Wendelstein!

- Verlängerung der Linie 7 ins Stadtentwicklungsgebiet Brunecker Straße: hier böte sich endlich die Möglichkeit, auch in Nürnberg die Entwicklung des ÖPNV mit der Stadtentwicklung Schritt halten zu lassen, außerdem würde durch die Verknüpfung mit der U1 der Netzzusammenhang verbessert!

- eine Verlängerung der Strecke vom Westfriedhof zum Ikea-Gelände: Erschließung der Entwicklungsachse Schnieglinger Str. - Hans-Vogel-Str., Verlängerung in die Fürther Innenstadt möglich!

- eine Verknüpfung der Linien 8 und 4 zwischen Gibitzenhof und Finkenbrunn: in Verbindung mit der Kornburger Strecke könnte die 8er ab Finkenbrunn nach Kornburg weitergeführt werden, und die 4er von Gibitzenhof über Finkenbrunn zum Südfriedhof fahren!

- die Schließung der Ost-West-Lücke mit einer Linie durch die Sebalder Altstadt: absolut vordringliche Strecke, da sonst durch den Wegfall der Strecke durch die Pirckheimer Str. eine gefährliche Lücke im Netz entsteht!


- eine weitere Verbindung Richtung Fürth über Rothenburger Straße, Witschelstraße und Leyher Straße: als Netzabrundung durchaus denkbar!

Gruß
Florian
Hallo allseits,

ich frage mich bloß, ob wirklich alle diese Strecken aus den Ideenkästchen der Günen kommen, manche der Planungen sind doch deutlich älter. Außerdem, der NVEP-Planfall in dem die drin sind, enthält auch die U4-Neue Variante, und da die grünen ja nicht so U-bahnfreundlich eingestellt sind, glaube ich kaum, das sie den ganzen Rest des Planfalles gemacht haben. *alle Angaben ohne Gewähr - vielleicht traue ich da den Grünen gerade zuwenig zu*

Ansonsten, um den Forumsfrieden zu wahren sage ich zum Thema U3-Verzögerungen mal nix, außer das mir die Bahnhöfe und die Gleise schon gefallen...

Ansonsten, wenn Divan nicht funktionert dann muss man halt konventionell weiterplanen, da gebe ich dem Artikel schon recht.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Moin,

Wann ist den der neue NVEP jetzt endlich fertig?
Ich habe wirklich Angst, daß man in N die Fördermittel verpennt.
Dann war es das mit der Tram.
Höchstens Wegfeld und die Pillenreuther Strecke würden dann wohl gebaut, wenn überhaupt.
Graunevolle Aussichten.
Wundern würds mich ehrlich gesagt nicht, lauter Gerede und endlose Diskussionen.
Hoffen wir, daß das alles zu pessimistische Aussichten sind....

Gruß
Dirk.
Re: Wahlkampf
13.04.2007 13:43
Hallo Leute

Nächstes Jahr im März sind Kommunalwahlen. Was ihr jetzt von Politikern hört, nennt man Wahlk(r)ampf. Also alles nicht so ernst nehmen!. Man vergißt danach schnell wieder alles.
Die Straßenbahnverbindung durch die Theresienstraße war doch bisher nur ein Sommerlochthema. Da sind doch die Kurven zu eng und der Laufer Schlagturm zu niedrig.
In der Politik geht es darum, mit der linken Hand ein Problem zu erzeugen und mit der rechten Hand eine Lösung dazu anzubieten.
Über den Ausbau des Frankenschnellwegs wird auch schon 20 Jahre diskutiert - natürlich nur zu Wahlkampfzeiten!

Gruß

Rob
Florian Schmidt schrieb:
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> - Thon - Erlangen: eine der vordringlichsten
> Strecken überhaupt!
> Schienenverkehrsmittel [...] mit dem
> sich mehrere Buslinien ersetzen lassen (u.a. 30,
> 30E, 201, 209, 285 Nordast, 295).

Die 295 wird sicher nicht ersatzlos wegfallen, das wäre dumm für Tennenlohe. Das gesamte Wohngebiet und fast der ganze Industriebereich "Tennenlohe Süd" wären dann ohne Anschluss.

Aber man könnte die 295 natürlich von Tennenlohen Nord über Süd nach Großgründlach fahren lassen ... :-)
Efchen schrieb:
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> Die 295 wird sicher nicht ersatzlos wegfallen, das
> wäre dumm für Tennenlohe. Das gesamte Wohngebiet
> und fast der ganze Industriebereich "Tennenlohe
> Süd" wären dann ohne Anschluss.
>
> Aber man könnte die 295 natürlich von Tennenlohen
> Nord über Süd nach Großgründlach fahren lassen ...
> :-)


Sinnvoll wäre diese Verlängerung auf jeden Fall, weil man eine ÖPNV-Lücke schließen könnte. Dann hätten die Großgründlacher endlich eine umstiegsfreie Direktverbidnung nach Erlangen und in Großgründlach ergäben sich neue Umsteigemöglichkeiten. Man könnte die Linie auch bis zum künftigen S-Bahnhof Schmalau weiterführen. Ausbaupotential wäre da durchaus vorhanden.

Wurde hier auch schon mal diskutiert.

Gruß
Florian
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