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Rauchen in der S-Bahn
geschrieben von Ingo Nier 
Rauchen in der S-Bahn
07.12.2003 13:12
Auf meinem Heimweg mit der S-Bahn wurde ich (unfreiwilliger) Zeuge folgender Situation:

4 S-Bahn-Wachmänner patroullierten als Gruppe auf dem Bahnsteig in Altona (Gl.3/4). Insgesamt waren bestimmt 10 Wachleute auf dem Bahnsteig.

Einige rauchende Fahrgäste hatten sich hinter einem Pfeiler versteckt. Die Wachen wurden darauf aufmerksam, und sprachen die Leute höflich an. 2 löschten sofort die Zigaretten. Die drei anderen fingen eine Diskussion an, die die Wachmänner dann ummünzten in eine Zahlungsaufforderung. 2 zahlten sofort die 15 €, der Dritte fing an, rumzubrüllen (von wegen ein einfacher Hinweis hätte gereicht, heute sei Nikolaus und man müsse eben auch mal ein Auge zudrücken können...). Ersteres war erfolgt, 2 der 5 Raucher haben ja auch sofort die Kippe gelöscht. Ja, und weiter brüllte er, daß er ja nur einmal im Jahr bahnfahren würde und so etwas gar nicht wissen könne und er ja in der zuvor genutzten Bahn rauchten durfte, ohne daß ihn andere Wachleute ermahnt bzw. "abgezockt" hätten.

Andererseits: Im Bahnhof Altona fehlen neuerdings viele der Rauchverbots-Signets an den Pfeilern und Außenwändern. Dafür sind mir helle Flecken an der Wand hinter Gleis 4 aufgefallen, wo wahrscheinlich mal die Bilder klebten. Haben die vielleicht irgendwelche Rabauken abgepult?

Andererseits 2: Der Bahnhof Altona ist ja genau genommen keine abgeschlossene Tunnelhaltestelle, weil ja 20 m hinter dem Bahnsteig (Richtung Norden) der Tunnel zu Ende ist...

Wie steht die Forumsgemeinde dazu?

Bitte beachtet, daß sich die hier geschilderte Situation nur auf den Bf. Altona bezieht!
Ich als (militanter) Nichtraucher bin sowieso dafür, daß hier amerikanische Verhältnisse kommen, und auch das Rauchen in der Öffentlichkeit unter Strafe gestellt wird. Denn ich fühle mich regelmäßig belästigt, wenn in einem wegen Nieselregens überfüllten Buswartehäuschen in der hintersten Ecke sich jemand 'ne Kippe in den Hals steckt und alle anderen Wartenden daran teilhaben läßt...

Ok, auch ich weiß...
...daß sich geräucherte Ware länger hält.
...daß der Weg zur Lunge geteert gehört.
...daß Raucher zur Konsolidierung der Staatsfinanzen einen Beitrag leisten.
usw. ...

Gruß INW
Anonymer Benutzer
Re: Rauchen in der S-Bahn
07.12.2003 15:30
1. Der S-Bahn-Teil des Bahnhofs Altona ist m.E. eindeutig ein Tunnelbahnhof, weil die oberirdische Trassenführung eben erst hinter dem Bahnhof beginnt. Darüber streiten könnte man höchstens bei Stationen, die nur so halb im Tunnel liegen, wie z.B. Schlump (U3).

2. Die Situation in den Bushäuschen kenne ich auch nur zu gut. Ich entscheide mich dann regelmäßig, mich lieber naßregnen zu lassen, denn geräuchert bin ich ungenießbar.

3. Ich würde für die oberirdischen Bahnhöfe eine Lösung vorschlagen, wie sie z.B. am Bf. Bad Oldesloe angewandt wird und nach meinen Beobachtungen auch zu funktionieren scheint : Der Bahnhof ist dem Grunde nach rauchfrei, nur eizelne kurze Abschnitte auf jedem Bahnsteig sind gesondert als Raucherbereiche gekennzeichnet.

4. Einen Beitrag zur Konsolidierung der Staatsfinanzen kann man auch leisten, indem man regelmäßig 10x am Tag bei einem Auto im Leerlauf das Gaspedal voll durchtritt und so das Benzin durch den Auspuff jagt. Trotzdem würde auch dies kaum jemand gut finden.
Naja, wenn man auf Brandunfälle wie Kaprun, Daegu und King's Cross steht.

Wie weit man in der Öffenlichkeit das Rauchen einschränken sollte habe ich
mir noch nicht komplett bis zu Ende durchüberlegt. Es kann nämlich leicht
passieren, daß man es mit Einschränkungen und Strafen übertreibt.
Kontrollen und Strafen, wie in US, sollten in brandgefährdeten Bereichen, wie
Tunnelstationen und Zügen, die diese benutzen, auf jeden Fall durchgeführt
werden, um möglichst das Risiko von tödlichen Bränden weitgehenst auszu-
schliessen.

Ein Nichtraucher
Tach auch,

ich bin zwar auch Nichtraucher und mich nervt es auch, wenn ich auf Bahnhöfen oder an Bushaltestellen aus allen Himmelsrichtungen vollgequalmt werde. Ich halte es aber nicht für sinnvoll, dass man das Rauchen nun überall verbieten sollte. Ich finde die Lösung, wie sie von der DB auf den "rauchfreien Bahnhöfen" praktiziert wird, nämlich mit abgegrenzten Raucherzonen, ganz in Ordnung. Das wäre doch vielleicht auch was für die Hamburger Schnellbahnstationen, natürlich nicht für die im Tunnel, da sollte meiner Meinung nach auch weiterhin stricktes Rauchverbot gelten und Vergehen auch entsprechend geahndet werden.

Gruß
Christian

An für sich gilt nicht nur auf Tunnelbahnhöfen das totale Rauchverbot, sondern auch auf einigen Fernbahnhöfen, ist jedenfalls in Berlin der Fall (Alexanderplatz, Ostbahnhof, Zoo)

Lieber doch mal auf die Kippe verzichten!

Unioner
Kaprun und King's Cross sind zwar unschöne Unfälle gewesen - aber definitiv nicht durch Raucher ausgelöst worden.
Kaprun war - die Verantwortlichen sind ja inzwischen verurteilt - eindeutig ein technischer Defekt an einem illegalen Heizlüfter im Cockpit der Bahn. In King's Cross war es, wenn ich es richtig erinnere, ein Kabelbrand in einer Rolltreppe, derer es dort zahlreiche gibt, weil Londoner U-Bahn-Stationen eben sehr tief unter der Erde liegen.

Ein ähnliches Problem trat vor inzwischen vielen Jahren auch mal in Moskau auf, allerdings in einem stillgelegten Ausgang eines U-Bahnhofes (der ähnlich den früher von West-S-Bahnen durchfahrenen Ostberliner Stationen geschlossen war).
Und in Baku/Aserbeidschan war es - die dortige U-Bahn fährt unter Draht - ein Lichtbogen am Stromabnehmer, der einen Kabelschacht entzündet hat.

Einzig von dem Unfall in Daegu/Südkorea erinnere ich mich an einen durch einen Raucher und Selbstmörder ausgelösten Unfall (Flasche Benzin mit Kippe entflammt).

INW



Nachricht bearbeitet (07.12.03 18:46)

Gruß Ingo
Kleiner Hinweis: AUch wenn das im Fernsehen oder Kino immer geht: eine Zigarette kann definitiv kein Benzin zum brennen bringen.
In Tunnelbahnhof liegt auch immer so viel Benzin rum :-)

Ich als Nichtraucher hätte gerne überall meine unverqualmte Ruhe.
Iss nich, klar.

Dann muss ich sagen, dass es mir gut gefällt, wenn in geschlossenen öffentlichen Räumen das Rauchen untersagt ist. Und ich bin der Meinung, dass sich ein Raucher definitiv zusammenreißen kann.
Bahnhof Schlump, Bahnsteig U3 laufen inzwischen schon viele in den offennen Bereich um zu Rauchen. Damit kann ich gut leben.
Ich bin begeistert! Mich ärgert es eigentlich immer wieder, dass unverschämte Raucher sich nicht an Rauchverbote halten. Wenn ich sie drauf (höflich) anspreche, bekomme ich oft aggressive Antworten. U-Bahn-Wache oder ähnliches ist natürlich nicht in Sicht. Am Hauptbahnhof auf den S-Bahn-Gleisen wurde sogar vor den Augen der S-Bahn-Mitarbeiter geraucht und erst auf Nachfrage wurde eingegriffen.

Ich finde, dass das beste Rauchverbot nichts bringt, wenn es nicht durchgesetzt wird. Es gibt (neben vielen "verständnisvollen") genug Raucher, die es als persönliches Menschenrecht ansehen, überall rauchen zu können - egal, ob nun ein Asthmatiker neben Ihnen einen Atemnotanfall bekommt oder ich abends meine Jacke in die Reinigung stecken muss, weil sie mal wieder unverschuldet verraucht ist.

Leider sind auf vielen Bahnhöfen und Haltestellen die Rauchverbotszeichen so selten, dass man tatsächlich den Rauchern teilweise zugestehen muss, dass sie das Verbot auch übersehen haben könnten. Ich plädiere daher für das Aufstellen der Zeichen so, dass sie von jedem Punkt des Bahnsteiges aus gut zu sehen sind.

Und gerade bei S-Bahnen sollten auch die Treppenbereiche Rauchverbotszeichen bekommen (z.B. an den Landungsbrücken) - es gibt nichts nervigeres als auf der Rolltreppe hinter jemandem zu stehen, der sich gemütlich eine Zigarette ansteckt. Da gibts noch nicht mal die Möglichkeit, dem Rauch aus dem Weg zu gehen...

Tobias
Hallo,

Achja, die schlechten und rucksichtslosen Raucher. Ein Sicherheitsrisko sollen sie sein. An ein rauch Verbot an Bahnhöfen, kann man sich halten, ist auch o.k.. Aber dass damit zu Begründen es hätte Sicherheitsgründe, finde ich ziemlich verleumnderisch und ist nicht o.k.
Tatsache ist doch das die Betriebe einen Haufen Geld sparen, weil nicht mehr so viele Kippen auf die Bahnsteige geschmissen werden.
Aber warum verzichtet man nicht auf Tabakwerbung in den Bahnhöfen? Ausserdem sollte man auf Tabakwerbung in den Bahnhöfen ganz verzichten, diese halte ich nämlich für unverantwortlich. Da könnte der HVV mal mit gutem Beispiel vorangehen, man sollte dabei auch besonders an die Schulkinder denken.

Gruss
Alex
Die Werbung von Tabakkonzernen soll laut EU in den nächsten Jahren komplett eingestellt werden.

Unioner
Doch. Eine frisch gezogene Kippe hat so viel thermische Energie (knapp 800°C), daß das ausreicht, um Benzindämpfe zur Explosion zu bringen. Denn die haben - siehe unten - Zündtemperaturen, die bei 400°C beginnen.

Das ganze ist natürlich von der Erdölfraktion abhängig, die verwendet wird.
Die Jet-A1-Fraktion (im Volksmund als Kerosin bekannt) knallt natürlich eher als Dieselkraftstoff. Schiffsdiesel ist definitiv nicht mit einer Kippe zum Knallen zu bringen - es sei denn, der damit gefüllte Molotowcocktail wird zuvor auf 200°C erhitzt (bevor die Flasche platzt).

Der Unfall in Daegu soll mit Flugbenzin ausgelöst worden sein...

Gruß INW
Re: Rauchen in der S-Bahn
08.12.2003 17:27
Moin,

natürlich stellen Raucher ein Sicherheitsproblem da. Die Zigarette muss nur zufällig im Papiermüll landen oder sie trifft ein Kind, was gerade am Raucher vorbei rennt. Ich möchte nicht wissen, wie sich der Raucher dann fühlt und was das Kind für Schmerzen hat.
Dazu kommen auch die gesundheitlichen Bedenken. Ein Passivraucher ist gefährdeter als der Raucher, weil er nicht durch den Filter zieht, sondern alles ungefiltert einatmet.
Außerdem finde ich diesen Gestank sehr eklig. Ich habe Freunde die Raucher sind, wenn wir uns unterhalten gehe ich wegen des Geruches lieber auf Abstand und das wissen meine Freunde auch.

So, damit ich auch noch was zum wirklichen Thema sage:
Ich bin für ein generelles Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden(Restaurants etc.) sowie auf Bahnhöfen, egal ob Tunnel oder offen.

militanter Nichtraucher,
Christopher

Hallo

"Raucher stellen ein Sicherheitsproblem da"

Dieser Satz alleine ist höchst diskriminierend. Ich bin Raucher und kann auf das selbige in Bahnhöfen verzichten, ich rauche ja auch nicht in der Wohnung eines Nichtrauchers. Aber Raucher als Sicherheitsproblem zu bezeichnen ist falsch, sie machen einfach nur Dreck. Man brauch gar nicht anzufangen aufzuzählen was alles ein Sicherheitsrisiko ist.....
Aber so eine Aussage ist auch verletzend. Ich stehe in der U-Bahn lieber neben jemanden der zwar Raucher ist, aber gepflegt ist als neben jemanden der nicht raucht und das Wort Dusche niemals gehört hat.

Ein bischen mehr Toleranz und alle sind glücklich.



Nachricht bearbeitet (09.12.03 09:51)

Rechtschreibfehler sind beabsichtigt und dienen der Belustigung des Lesers
Es ging bei dem Auflisten der Unfälle um Brände, die im Tunnel oder
einer Tunnelstation statgefunden haben unabhängig von deren Ursache.
Die grosse Gefahr von Tunnelbränden ist ja die eingeschränkte Flucht-
möglichkeit. Ich hätte ja auch die Brände in den Strassentunnel aufführen
können.

Schaut euch doch mal bewusst im Gleis um, wo die meisten Kippen landen.
Dort liegen nicht nur viele Kippen, sondern weiterer Abfall, der brennbar
ist, sowie an einiger Stellen Holzschwellen.

Über King's Cross habe ich eine andere Variante gehört:
In einen Wartungsschacht unter der Rolltreppe, die damals noch aus Holz(!)
war, soll Abfall, der im laufe der Zeit dort reingefallen ist, durch einen noch
glimmenden Zigarettenstummel entzündet worden sein.
Das grosse tödlich Problem war aber die Rolltreppe selbst, wegen ihrem
Material. (danach hat mal alle Holzrolltreppen ausgetauscht)
> Über King's Cross habe ich eine andere Variante gehört:
In einen Wartungsschacht unter der Rolltreppe, die damals noch aus Holz(!)
war, soll Abfall, der im laufe der Zeit dort reingefallen ist, durch einen noch
glimmenden Zigarettenstummel entzündet worden sein.
Das grosse tödlich Problem war aber die Rolltreppe selbst, wegen ihrem
Material. (danach hat mal alle Holzrolltreppen ausgetauscht)

CS: Genau so wars. Und seitdem gibt es in London ein totales Rauchverbot.
@ Christian (greenpousse):

Da Du ja scheinbar in England lebst oder Dich dort sehr gut auskennst, wirst Du mir diese Frage(n) sicherlich beantworten können:

-- Hält sich der gemeine Beförderungsfall, der London Transport nutzt, denn auch an das Rauchverbot?
-- Greift jeder Mitarbeiter von LT durch, oder gibt's auch da welche, die das ignorieren?
-- Gilt das Rauchverbot nur in den direkten Zugangsanlagen zu den Bahnstationen, oder auch in den öffentlichen Zugangsanlagen, beispielsweise reinen Straßentunneln für Fußgänger, von den rein zufällig eine Treppe zur U-Bahhn abzweigt?

Gruß INW
Re: Rauchen in der S-Bahn
09.12.2003 22:57
Moin,

ich möchte meinen Beitrag dahingehend ändern, dass nicht der Raucher das Sicherheitsproblem ist, sondern die glühende Zigarette.

Tschuldigung, wenn sich hier jemand auf den Schlips getreten fühlt.

Christopher



Nachricht bearbeitet (09.12.03 22:57)
-- Hält sich der gemeine Beförderungsfall, der London Transport nutzt, denn auch an das Rauchverbot?

Nach meinen Beobachtungen: Ja.
In den 5 Tagen, die ich im Oktober in London war, habe ich nicht einen einzigen Fahrgast gesehen, der auf dem Bahnsteig oder in den Zugangsanlagen geraucht hat. Ebenso auch keine Zigarettenkippen auf dem Bahnsteig oder im Gleisbett.
Überhaupt waren die Bahnsteige dort sehr sauber, es lag kaum Müll, wie Essensreste oder Zeitungen, auf der Erde und das obwohl Mülleimer in den Bahnhöfen Mangelware sind.

Gruß
DIETMAR

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