Moin!

Der eine oder andere hier im Forum kann sich vielleicht noch dran erinnern:

Ziwschen Sülldorf und Rissen gab es lange Jahre einen ziemlich großen Kiesbabau. Die Kiesgrube soll auch einen Bahnanschluss an die S1 gehabt haben.

Aktuell ist davon nichts mehr zu sehen. Die ehemalige Kiesgrube ist - solang ich zurückdenken kann - ein großer Spielplatz.

Kann jemand von euch mehr zur Kiesgrube und ihrem bahnverkehr erzählen (bis wann war die grube aktiv, wo lag das Anschlussgleis, etc.)?

Hat vielleicht sogar jemand Fotos?

Ach ja...noch was anderes:
Bei Bahrenfeld gab es doch ein Anschlussgleich Richtung Magarine Union von der S1 aus. Hat davon jemand Bilder, Gleispläne oder nähere Infos?

Vielen Dank,

Christian

Am 1.12.1883 wurde die Strecke von Blankenese nach Wedel eröffnet. Wenige Zeit nach der Eröffnung der Strecke von Blankenese nach Wedel wurde die Stichstrecke zwischen Sülldorf und Rissen zur Kiesgrube eröffnet. Der Gleisanschluss zur Kiesgrube muss nach dem 2. Weltkrieg verschwunden sein. In einem Buch über Hamburger Bahnhöfe, ich meine von Anne Frühauf kannst Du darüber mehr lesen. Ebenso gibt es ein Rissener Heimatbuch in dem Du eventuell Fotos von der Kiesgrubenbahn findest, manchmal auch bei Ebay... Die Zufahrt zur Kiesgrube von der Hauptstraße war früher die Gleistrasse, dementsprechend lässt sich der Abzweig dazu erahnen. Auch in diversen Staisch Büchern dürfte dazu etwas stehen.

In Wedel gab es auch eine elektrische Zahnradbahn, über die aber meiner Erinnernung nach schon lange nichts mehr geschrieben wurde.

Der Anschluss zur Margarine Union ist Ende der 1990er verschwunden meine ich. Dazu gab es in Bahrenfeld noch diverse Gleisanschlüsse und sogar eine Drehscheibe für Güterwagen bei der Firma Konz. Natürlich nicht zu vergessen, die Ottensener Industriebahn.

Hallo,
einfach mal bei lostplaces.de in der Forumssuche "Feldbahnen" eingeben.
Dort gibt es eine Karte die die Anbindung an die Strecke der S1, sowie eine Verbindung in Richtung Elbe zeigt.

Thomas

Vielen Dank für die Antworten!

Zitat

Der Gleisanschluss zur Kiesgrube muss nach dem 2. Weltkrieg verschwunden sein.

Ach, ich dachte, der hätte bis in die 70er Jahre, bis zum Baubeginn des Canyons gelegen.

Ich werde mal nach den empfohlenen Büchern suchen.

Zitat

...einfach mal bei lostplaces.de in der Forumssuche "Feldbahnen" eingeben.

Volltreffer! Demnach ging das Gleis nicht direkt auf dem jetzigen Zufahrsweg in die grube, sondern über eine Spitzkehre. ich bin der meinung, dass da auch jetzt noch ein Fuß-, bzw. Waldweg auf der Trasse verläuft.

Außerdem gab es wohl eine Kiesbahnverbindung richtung Elbufer...und wenn ich es richtig deute eine Seilbahn zur Elbe runter. Weiß da jemand mehr?
Gab es bei Wittenbergen mal einen Anlkeger für Frachtschiffe, bzw. für Schuten?

Auft losplaces ist eine Karte vonRissen zu sehen, auf denen die Bahnen eingezeichnet sind ("Foren-Suche "Rissen"). Leider ist die Karte nur sichtbar, wenn man dort registriert ist.

Grüße,

Christian

Zu der Seilbahn findest Du auch was in dem Buch aus Rissen. Ich weiss aber nicht mehr den Titel. Bei Ebay hatte ich auch schon Karten von der Seilbahn gesehen. Die Seilbahn hatte ich ganz vergessen. Die "Kiesgrube" gab es bereits zum Anfang der 1970er in der heutigen Form mit Spielplatz und Grillstellen.

Christian H. schrieb:
-------------------------------------------------------
...

> Gab es bei Wittenbergen mal einen Anlkeger für
> Frachtschiffe, bzw. für Schuten?
>
...

Der Anleger Wittenbergen ist ja ein solcher für HADAG-Fähren. Weiter elbaufwärts gab es einen Anleger vor einem Hotel (siehe Lostplaces, Suchbegriff Taucher Harms), dort liegen noch die Reste des Anlegers sowie einige Wrackteile.

Flussabwärts gibt es das Heizkraftwerk Wedel, dort gibt es eine Anlegestelle für "Kohledampfer".

Direkt neben dem Heizwerk (östlich) gab es eine Raffinerie der Esso (dürfte inzwischen vollständig zurückgebaut sein), vor diesem Werk gab es einen Ölhafen, der bis zum letzten Sommer als Privathafen benutzt wurde (Google Suchbegriff "Schnalles Yachthafen)

Soweit alle Klarheiten beseitigt? :D

Zitat

Soweit alle Klarheiten beseitigt?

Nicht wirklich! ;-)

Die von dir aufgezählten Anleger und Häfen kenne ich - aber keiner von ihnen passt.

Laut Karte muß das Ende der Seilbahn unterhalb des tafelbergs gewesen sein...vermutlich westlich des heutigen Campingplatzes. das wäre genau zwischen dem HADAG-Anleger in Wittenbergen und dem ehemaligen Anleger bei der Taucherei Harms (die ja schon in Blankenese ist...)

Hier eine Übesicht:


Die Kies-Seilbahn kann ja nicht im Nichts geendet sein....

Wenn man sich ausgehend von den beiden Becken der HWW an den Buhnen orientiert, eine kurze, zwei lange, landet man hier:
[maps.google.com]

Dort befindet sich keiner der weiter oben im Thread genannten Anleger.


Thomas

Christian H. schrieb:
-------------------------------------------------------
> Zitat:Soweit alle Klarheiten beseitigt?
>
> Nicht wirklich! ;-)
>
> Die von dir aufgezählten Anleger und Häfen kenne
> ich - aber keiner von ihnen passt.
>
.....
>
> Die Kies-Seilbahn kann ja nicht im Nichts geendet
> sein....
>


Stimmt, das sieht so aus, als wenn die direkt in den Strand mündet. Als Ortskenntlicher weiß ich, dass östlich oder westlich dieser beiden Wasserbassins noch Reste irgendeiner Installation zu finden sind. Das könnte ja passen.

Aber ich vermute, da hilft nur ein Spaziergang, auf dem Google-Bild kann man das nicht erkennen, ich erinnere dunkel, dass es unter Bäumen versteckt ist.

BruceMcLaren schrieb:
-------------------------------------------------------
> Aber ich vermute, da hilft nur ein Spaziergang,
> auf dem Google-Bild kann man das nicht erkennen,
> ich erinnere dunkel, dass es unter Bäumen
> versteckt ist.

Ich hab mal Google Earth bemüht und meine von dem etwas
größeren Anwesen auf dem Tafelberg aus in südöstlicher
Richtung über das Falkensteiner Ufer zum Strand so
etwas wie eine Schneise durch die Bäume erkennen zu
können. Verlängert man gedanklich diese Linie, landet
man wie auf dem Bild weiter oben im Thread zwischen der
zweiten und dritten Buhne westlich des Wasserbassins.

Möglicherweise hat man mit dem Kies einfach den Sandstrand am Elbufer verbreitert oder gar erst hergestellt. Vergleiche ich die Karte von Dir mit einer von etwa 1975, ist der andere Verlauf des Elbufers klar erkennbar. Das natürliche Steilufer der Elbe hier in dem Bereich besteht ja gerade nicht aus Sand, sondern aus Lehm, Ton usw.

> In einem Buch über Hamburger Bahnhöfe, ich meine von Anne Frühauf kannst Du
> darüber mehr lesen.

Dieses Buch gab es letzte Woche (25.3.2008) noch in mehreren Exemplaren für 3,95 Euro auf dem Grabbeltisch bei Heine-Buch in der Grindelallee, Nähe Staatsbibliothek. Außerdem andere Büber aus der Reihe "Hamburg-Inventar".

Titel: "Die Bauwerke des Schienenverkehrs in Hamburg" von Anne Frühauf. Hamburg, Christians, 1994. ISBN 3-7672-1205-6. DIN A4, 112 Seiten, viele Fotos, Netz- und Lagepläne, durchgehend schwarzweiß.

Zur Kiesbahn ein Absatz (Abschnitt 2.7) und ein kleiner, etwas undeutlicher Netzplan, der auch die Spitzkehre zeigt.

Ingo Lange schrieb:
-------------------------------------------------------

...
>
> Zur Kiesbahn ein Absatz (Abschnitt 2.7) und ein
> kleiner, etwas undeutlicher Netzplan, der auch die
> Spitzkehre zeigt.


Das ist leider ein grundsätzliches Problem in diesem Buch. Viele schöne Fotos, Karten und Skizzen, aber leider alles viel zu klein und sehr....unscharf

Hallo!

Der Markierung auf der Karte nach zu urteilen, befand sich im ersten Abschnitt eine Feldbahn o. ä. (,_,_,_ - ungefähre Markierung) und im Anschluß daran eine Seilbahn (-o-o-o-) runter zur Elbe. Also müßte unterwegs nochmal umgeladen worden sein.

Viele Grüße
Karsten Leiding

Edit: Korrigiert

Viele Grüße
Karsten Leiding

www.gleismann.de



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 02.04.2008 09:20 von Gleismann.

Gleismann schrieb:
----------------------------------------------------->
> Edit: Korrigiert

Das war dann im letzem Augenblick, ich wollte schon schwer kritisieren :-)

An der Strecke steht Kiesbahn, und das Wort davor?

Thomas

Ich lese da frühere Kiesbahn.

MH schrieb:
-------------------------------------------------------
> Möglicherweise hat man mit dem Kies einfach den
> Sandstrand am Elbufer verbreitert oder gar erst
> hergestellt. Vergleiche ich die Karte von Dir mit
> einer von etwa 1975, ist der andere Verlauf des
> Elbufers klar erkennbar. Das natürliche Steilufer
> der Elbe hier in dem Bereich besteht ja gerade
> nicht aus Sand, sondern aus Lehm, Ton usw.


Ich denke nicht.
Das ganze Geraffel mit Kies- und Seilbahn aus dem Hinterland ranzuschaffen erscheint etwas teuer.

Der Saugbagger auf der Elbe haette die Sache sicher guenstiger erledigt.

Thomas