Mathias schrieb:
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> Naja, mein Vergleich sollte ja nicht 100% gleich
> sein, wenn ich geschrieben hätte, daß ich gerne
> Kleinbus fahren würde, mir aber nur einen Golf
> leisten kann, hätte mir bestimmt jemand
> vorgerechnet, daß der Kleinbus auch nicht teurer
> ist... Zumal ich hier ja nicht als
> Transportunternehmer auftreten will. Wenn ich von
> A nach B fahre, ist mir die Anzahl der freien
> Sitzplätze im Auto ziemlich egal, solange alle
> mitkommen, die ich mitnehmen möchte...
Völlig legitim, nur trennt sich an dieser Stelle die Gemeinsamkeit des Vergleiches mit dem ÖV. Während man die Autos (oder andere vergleichbare Individualverkehrsmittel) einfach in Ihrer Anzahl beliebig erhöhen kann und dieses privateigenwirtschaftlich gestemmt wird, stellt es kein Problem dar. Führt man dieselbe Maßnahme widerum für den gemeinfinanzierten ÖV aus, kommt die 1,2 oder 3 Frage auf, welche bei dem (bzw. die) Auto(s) nie und nimmer gestellt werden würde: Warum, wiso, weshalb und vorllem wer bezahlt es?!
Von daher gibt es in dieser Stadt all zu oft weniger Angebotsmöglichkeiten die der eigentlichen Nachfrage entsprechen. Sonst hätte man mit Sicherheit ja keine Diskussion um eine Stadtbahneinführung bzw. U-Bahn.
> Unbestritten. Aber wir wollen ja auch keine
> bestehenden U-Bahn-Strecken durch Straßenbahnen
> ersetzen, sondern bestehende Bus-Strecken. Und
> mehr Platz als ein Bus bietet die Straßenbahn
> allemal.
Das ist ein guter Gesichtspunkt, das es nur um die künftigen ÖV-Verbindungen geht und nicht um bestehende, sei es U/S/A/R Bahn.
Es sollte allerdings meiner Ansicht nach optional offen gehalten werden, ob man nicht kurze Strecken mit der U-Bahn oder S-Bahn bauen könnte.
Mit garantierter Sicherheit sollte aber eine neu einzuführende Stadtbahn mit einer Bestandsgarantie auf mindestens 100 Jahre ausgelegt werden. Nicht das irgendein Politiker nochmal sich an diesem Verkehrsmittel erneut versündigen darf. Es sei denn er plündert irgendeine nicht systemrelevante Bank und baut damit eine adäquate Alternative, wobei hier die beendete Ausführung und nicht die Absicht von Relevanz ist!
> Mir ging es in dem Vergleich ja auch nur um die
> Nutzung der Finanzmittel, nicht um das
> Transportmittel an sich. Ich hätte auch den
> Vergleich zwischen Lieferwagen und Lastwagen
> machen können...
Das ist natürlich die entscheidene Frage: Geht es von den Finanzmitteln aus, welche zur Verfügung stehen werden, würden oder könnten?
Ich persönlich halte es ja für besser, nur mit dem zu planen was man hat. Und daraus das beste zu machen. Oder wenn möglich mit Überzeugung dann noch eine Verbesserung herauszuholen.
Von daher lieber den Spatz in der Hand (Stadtbahn), als die Taube auf dem Dach (U-Bahn).
> Offensichtlich doch, wie die M5 dokumentiert.
Die M5 ist ein hamburgischer Sonderfall. Diese Strecke verbindet auf verschiedenen Distanzen mehrer Zentren mit Subzentren und ist gleichzeitig noch Umsteigelinie für den Oberflächenverkehr. Kaum einer anderen Linie, kommen derartige viele Funktionen zu. Sie ist bspw. der Trichterweg für fast alle Studenten Hamburgs. Quasi vergleichbar mit den innnerstädtischen U-S-Bahnwegen in ihrer Bedeutung, nur eben als Bus. Das ist schon seltsam. Und da helfen auch nicht wirklich sonderbar die Führung weiterer Buslinien wie der M4 auf einen Teil der Strecke.
> Das
> die Strecke das Potential für eine U-Bahn hat, ist
> hinreichend bekannt, und zwar seit Jahrzehnten,
> und dennoch bleibt es eine Busstrecke. Und
> spätestens seit der Verlängerung der U2 nach
> Niendorf ist klar, daß dort niemals mehr eine
> U-Bahn hinkommt.
Sagen wir es so, die Wahrscheinlichkeit das dort eine U-Bahn mal fahren wird ist in absehbarer Zeit weitaus geringer, als die einer Stadtbahn.
> Also hat man jetzt die Wahl, die
> Fahrgäste wie bisher wie Sardinen in den Bus zu
> quetschen, und dabei auf eine stattliche Anzahl
> von potentiellen Fahrgästen zu verzichten, die
> sich genau das nicht antun wollen, oder aber man
> baut für vergleichsweise kleines Geld eine
> Straßenbahn, die mit ihrer größeren Kapazität und
> dem größeren Komfort deutlich mehr Fahrgäste
> locken würde, auch ohne Zeitvorteil gegenüber dem
> Bus.
Keine Frage, eine Stadtbahn würde weitaus mehr an Attraktivität mit sich bringen als die eines Busses. Die Sardinenbüchsenzustände die selbst bei einem XXL-Bus auftreten, sind keine anderen als die wie zu früherer Zeit ohne, nur in noch größerer Anzahl.
Von daher möchte ich dennoch die Frage in dem Raum stellen, wenn man eine Stadtbahn jetzt an selbiger Stelle entlang fahren lassen würde, und damit verbunden noch mehr Fahrgäste "anlocken" würde, würde man nicht den jetzigen "Status" damit nur in größerer Anzahl verhältnismäßig erhöhen ?
Und was hätte man dann erreicht - zwar eine bequemere und komfortablere Stadtbahn, die noch mehr Fahrgäste anzieht, aber vom Verkehrsaufkommen denen mit gleich zieht wie vor Einführung der XXL-Busse und einer wieder hohen Wahrscheinlichkeit der gegenseitigen Pulkbildung. Damit wäre man auf dem Stand wie vor Einführung de XXL-Busse, bei gleichem Takt, aber erhöhten Kapazitätsangebot, nur zu eben höheren Kosten?!
> Ich hoffe, ich habe das jetzt richtig verstanden,
> Schachtelsätze scheinen eine Leidenschaft von Dir
> zu sein...
Du hast mich erwischt ...
> Ich bin auch nicht der Meinung, daß eine
> Straßenbahn eine Art "U-Bahn-Vorläufer" ist, auch
> wenn die Hamburger Verkehrsplanung in den 60ern
> anderes propagierte. Sicherlich erzeugt eine
> Straßenbahn mehr Nachfrage, aber nicht zwingend
> eine, die auch eine U-Bahn nutzen würde.
Im Grunde da core, bis auf den Fall "M5" der wie schon beschrieben einen Sonderfall darstellt.
KT
-Stuttgart21? = Kosten, Krach und nur Krawall!