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Das Stadtbahnnetz wird geknüpft, Teil 2
geschrieben von BahnInfo-Webmaster 
HHNights schrieb:
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> Klar, Du als Befürworter siehst natürlich eher die
> negativen Dinge, ich als
> "eher-pro-U-Bahnerweiterung-statt-Etablierung-eine
> s-Stadtbahnsystems"-Verfechter (der allerdings
> nicht grundsätzlich gegen die Stadtbahn ist)
> verschließe meine Augen vor den negativen
> Schlagzeilen.

Wenn man es so in der Summe sieht, fällt das halt schon ziemlich auf.
>
> Aber wenn mich nicht alles täuscht, sind diese von
> Dir aufgeführten Überschriften eher ziemlich
> aktuellen Datums, oder?

Nein, das geht schon über ein Jahr so. Bis auf die 18-Mio-Zeile von dieser Woche waren das übrigens alle Artikel, in denen es um die Stadtbahn geht. Ausnahme noch die Terminankündigungen von Diskussionen.

> Die angespannte Haushaltslage ist leider schon ein
> großes Thema momentan.
> Da wäre eine U-Bahnerweiterung vielleicht
> einfacher zu akzeptieren innerhalb der Bevölkerung
> als die Einführung eines komplett neuen Systems,
> selbst wenn es in der Summe aufs gleiche
> hinausliefe (also statt der geplanten ersten
> Stadtbahn-Teilstrecke z.B. nur eine Abzweigung von
> der U3 nach Steilshoop (die GAL argumentiert ja
> immer mit der Notwendigkeit, daß Steilshoop und
> Bramfeld schienenlos sind).

Die Bevölkerung würde das nur akzeptieren, wenn die Strecke komplett im Schildvortrieb gebaut werden würde. Solche Baumaßnahmen wie in den Sechzigern, wo z.B. für die Wandsbecker Strecke die Straßen für Jahre gesperrt wurde, würde heute wohl nicht mehr akzeptiert werden.
Vom Barmbeker Bahnhof bis nach Steilshoop sind es ca. 3 KM. Die Strecke im Schildvortrieb kostet pi mal daumen 300 Mio. Dazu kommen die Kosten der Ausfädelung in Barmbek oder Dehnhaide (dann mit mehr Tunnel), dazu die zusätzlichen Züge. Von dem Geld ist auch die Stadtbahnstrecke bis Altona bezahlt. Aber dann nicht nur mit einer oder zwei Stationen, sondern mit einem Dutzend.
Von den Betriebskosten ganz zu schweigen...
Wenn die U4 nach Harburg kommt, ist das schon fast ein Wunder, jede andere Strecke ist auf Jahrzehnte völlig illusorisch.
Ich hätte auch nichts gegen einen Ausbau des U-Bahn-Netzes, aber realistisch betrachtet beträgt die Wahrscheinlichkeit dafür so ziemlich 0. Die Stadtbahn ist die einzige realistische Chance, in Hamburg noch neue Schienenstrecken zu bekommen, wenn die jetzt vertan wird, dann sind hier auf Jahrzehnte die Busse festgeschrieben.
HHNights schrieb:
> Da wäre eine U-Bahnerweiterung vielleicht
> einfacher zu akzeptieren innerhalb der Bevölkerung
> als die Einführung eines komplett neuen Systems,
> selbst wenn es in der Summe aufs gleiche
> hinausliefe (also statt der geplanten ersten
> Stadtbahn-Teilstrecke z.B. nur eine Abzweigung von
> der U3 nach Steilshoop (die GAL argumentiert ja
> immer mit der Notwendigkeit, daß Steilshoop und
> Bramfeld schienenlos sind).

Offensichtlich ist immer noch nicht klar, dass eine U-Bahnstrecke nach Steilshoop und Bramfeld etwas teurer ist - sei es sowohl von Barmbek als auch von Sengelmannstr. oder W.-Gartenstadt.

Freundliche Grüße
Horst Buchholz - histor
histor schrieb:
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> Offensichtlich ist immer noch nicht klar, dass
> eine U-Bahnstrecke nach Steilshoop und Bramfeld
> etwas teurer ist - sei es sowohl von Barmbek als
> auch von Sengelmannstr. oder W.-Gartenstadt.

Nun, daß es nicht auf Heller und Pfennig exakt gleich sein wird, ist mir auch klar.

Wobei: bei der Stadtbahn braucht man 40 km, um sie rentabel betreiben zu können.
Und ich glaube kaum, daß 40 km Stadtbahn günstiger sind als eine U-Bahn-Anbindung Steilshoops.

Wie gesagt, es geht mir um die angespannte Haushaltslage und die damit verbundene Akzeptanz für ein ÖPN-Verkehrsmittel.
Umgekehrt wäre es ja genauso: Hätten wir in Hamburg nur eine Straßenbahn und würde jetzt eine Partei auf die Idee kommen, die U-Bahn zu etablieren, wäre der Aufschrei genauso groß.
Mathias schrieb:
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>
> Nein, das geht schon über ein Jahr so. Bis auf die
> 18-Mio-Zeile von dieser Woche waren das übrigens
> alle Artikel, in denen es um die Stadtbahn geht.
> Ausnahme noch die Terminankündigungen von
> Diskussionen.
>
.
Ich hab grad mal überlegt, daß so ziemlich jedes teure Projekt grundsätzlich von der Presse schlechtgeredet wird; am deutlichsten wird das ja an der Elbphilharmonie.
Aber auch solche Bauvorhaben wie der Bahnhof Bergedorf kriegen regelmäßig ihr Fett weg.
Letztlich explodierten bei vielen Projekten in den letzten Jahren die Kosten, daß man zu Anfang vorgelegten Zahlen nicht mehr vertraut.

Auch, wenn sich in der Vergangenheit schienentechnisch wenig in Hamburg getan hat, muß das nicht bedeuten, daß das so bleibt.
HHNights schrieb:
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> Und ich glaube kaum, daß 40 km Stadtbahn günstiger
> sind als eine U-Bahn-Anbindung Steilshoops.

Nur dass der verkehrliche Nutzen von 40 km Stadtbahn wohl mindestens 5-mal höher ist als der von 4 km U-Bahn.

______

metrobits.org
Und wie willst Du das dem Volk verklickern?

Mathias' Rechnung nach kostet die Strecke nach Steilshoop 300 Mio.
40 km Stadtbahn à 20 Mio = 800 Mio.

Vor allem, wenn das gesamte Streckennetz so unglücklich ist, wie das Teilstück von Steilshoop nach Winterhude, dann Gute Nacht...

Was schon mal aus Stadtbahn-Freunde-Sicht gut ist, ist, daß so ziemlich alle Parteien die Stadtbahn befürworten, also, ich denke schon, daß sie kommen wird - wenn auch noch nicht unbedingt 2012.
Wäre schön, wenn mal eine ÖPNV-freundliche Politik kommt, die den U-/S-Bahn-Ausbau vorantreibt und gleichzeitig ein vernünftiges Stadtbahn-System etabliert.
HHNights schrieb:
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> Vor allem, wenn das gesamte Streckennetz so
> unglücklich ist, wie das Teilstück von Steilshoop
> nach Winterhude, dann Gute Nacht...


Warum wird alles schlecht geredet ? Wir können uns freuen, dass eine Stadtbahn gebaut wird. Ich würde keine Stadtbahn-Strecke schlecht reden, weil wir durch so welche Linien Querverbindungen bekommen.

Wenn es in 10-20 Jahren endlich gemerkt wird, dass die Stadtbahn sehr viel besser ist, werden wohl noch mehr Strecken gebaut und wir haben in 30-40 Jahren schon 60 km oder mehr. Mit 40km können wir schon froh sein, es werden dadurch die Stadtteile angebunden, die vorher keinen U/S-Bahn Anschluss hatten.

Viele Buslinien können andere Haltestellen mitbedienen und es werden vielleicht neue Bus Linien eingerichtet. Ich denke durch jede neue Stadtbahn-Strecke wird der ÖPNV sehr viel verbessert.

DT4-Fan
@Mathias:

Die U-Bahn-Strecke nach Steilshoop muss nicht im ganzen im Schildvortrieb gebaut werden. Nur bis zum Schwalbenplatz, von wo die Strecke auch immer Beginnen soll. Ab dort sind auf der gesamten Länge bis hin nach Bramfeld Grünflächen freigehalten wo die U-Bahn unterirdisch (ähnlich der Billstedter Strecke), oder großenteils gar im Einschnitt gebaut werden könnte. Ich denke das ist Billiger als eine komplette Schildvortriebsstrecke.
DT4-Fan schrieb:
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> Warum wird alles schlecht geredet ? Wir können uns
> freuen, dass eine Stadtbahn gebaut wird. Ich würde
> keine Stadtbahn-Strecke schlecht reden, weil wir
> durch so welche Linien Querverbindungen bekommen.

*Ironiemodus an*
Du weißt doch, daß ich ein Stadtbahnhasser par excellance bin
*Ironiemodus aus*

Naja, sagen wir es mal so: Das U-Bahn-Netz ist schon Flickschusterei genug, da kann man es bei der Stadtbahn doch besser machen, oder?


LevHAM schrieb:
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> @Mathias:
>
> Die U-Bahn-Strecke nach Steilshoop muss nicht im
> ganzen im Schildvortrieb gebaut werden. Nur bis
> zum Schwalbenplatz, von wo die Strecke auch immer
> Beginnen soll. Ab dort sind auf der gesamten Länge
> bis hin nach Bramfeld Grünflächen freigehalten wo
> die U-Bahn unterirdisch (ähnlich der Billstedter
> Strecke), oder großenteils gar im Einschnitt
> gebaut werden könnte. Ich denke das ist Billiger
> als eine komplette Schildvortriebsstrecke.

Danke für die Klarstellung; irgendwie hatte ich sowas noch im Hinterkopf, aber durch das Vuvuzela-Gedröhne (nette Ausrede, wie ich finde *g*) kann ich heute nicht alles abrufen ;-)
HHNights schrieb:
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> Und wie willst Du das dem Volk verklickern?
>
> Mathias' Rechnung nach kostet die Strecke nach
> Steilshoop 300 Mio.
> 40 km Stadtbahn à 20 Mio = 800 Mio.

Aber doch auch nur, weil in den 18 Millionen Euro Kilometerkosten auch gleich mal so eben die Stadtaufhübschungskosten** mit reingerechnet wurden.
Reine Baukosten für die Stadtbahn auf vorhandenen Trassen (landläufig Straße genannt) dürften sich im Höchstfalle auf 10 Millionen Euro pro Kilometer, vielleicht ganz wenig drüber, belaufen. Warum sonst konnte man in Frankreich zu derartigen Kursen bauen???

Mit Stadtaufhübschungskosten meine ich z.B. neue Fuß- und Radwege, neue Straßenbeläge, Erneuerung von Ampelanlagen (dafür gibt es jeweils eigene Etatposten). Letzteres ist sicherlich oftmals erforderlich, um die Stadtbahnsignalisierung in den Ampelrechnern unterzubringen, sofern diese nicht schon so modern sind, daß man da einfach ein paar Lichtzeichen samt besonderer Schaltung (Ansteuerung der Signale, Freifahrt-Anforderung im laufenden Programm u.a.) hinzufügen kann. Dafür werden die eigentlich entlang der Stadtbahnstrecke aufzuwendenen Kosten für die oben beispielhaft genannten Punkte eben nicht den dafür vorgesehenen Etats entnommen, sondern einfach als zusammen mit der Stadtbahn notwendig dort hinein gerechnet -- aber die Straßen oder Fußwege entlang der Strecke hätten ja sowieso irgendwann aus dem laufenden Etat erneuert werden müssen. Und von ebendiesem Kostenanteil am Stadtbahnkilometer redet niemand, weil sonst ja die Stadtbahn viel zu billig werden würde -- und was man nicht will, muß man eben teuer reden, damit Volkes Meinung dann auch ablehnend gegenüber der Stadtbahn wird...

Denn es ist doch so: Beispielsweise müßte eine Ampelanlage für eine Kreuzung (nehmen wir mal die Fuhle-Kreuzung) aus dem dafür vorgesehenen Etat bezahlt werden und gleich aus ebendiesem Etat so ausgelegt werden, daß die zusätzlichen Steuerungsmöglichkeiten bereits vorhanden sind. Sodann müßten aus dem Stadtbahnbauetat nur noch die zusätzlichen Lichtzeichen samt Anforderungseinrichtungen und das Antanzen des Programmierers bezahlt werden.

Gruß Ingo
Also 15-20 Millionen pro km hat die HVV gesagt, täte es wohl kosten nicht. Wenn ich nun die geplanten 40 km mit 17.5 Mill. rechne, komme ich gute 700.- Millionen Euro. Die GAL rechnete damals 1989 mit 1 Milliarden D-Mark für die 40.5km. Demnach wäre die Bahn nun schon knapp 20% teurer geworden, rechnet man mal 20% Geldinflation in 20 Jahren.

Diese knapp 20% mehr sind dann wohl die "Stadtaufhübschungskosten", wie INW sie nennt. Damals hat die GAL nur immer exakt nur die Trasse und die notwendigen technische Infrastuktur miteingerechnet.

Diese "Stadtaufhübschungskosten" sind sicherlich sinnvoll und wichtig. Das kann man auf den 3-D Entwürfen schon sehen, wie viel da an den einzelnen Orten umgeplastert werden wird. Deshalb denke ich, dass ich als Stadtbahnbefürworter diese Nebenkosten auch durchaus offensiv vertreten sollte und werde.
Mittwoch wird Beust eine Rede zu den notwendigen Einsparungen halten. Im Abendblatt steht heute, dass ausdrücklich dabei auch die Stadtbahn momentan einer Prüfung unterliegt.
Ich hoffe doch sehr, dass das gut ausgeht...
Denke ich mal. Ich denke nicht das die einen ganzen Straßenbahnzug aus Bremen für einen Tag ganz nach Hamburg holen wenn das Projekt sowieso gekippt werden soll!
Ach, den kann man hinterher immer noch als "Vorgeschmack auf den DT5" hinstellen :-D

Im übrigen ist es nur 1 WAGEN, kein ganzer Zug ;-)
Winfried Kölsch schrieb:
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> Diese knapp 20% mehr sind dann wohl die
> "Stadtaufhübschungskosten", wie INW sie nennt.
> Damals hat die GAL nur immer exakt nur die Trasse
> und die notwendigen technische Infrastuktur
> miteingerechnet.

In den aktuellen 18-20 Mio. Euro sind doch aber -- wenn ich die Medienberichte und auch die übrigen Beiträge (nicht nur in diesem Thread) richtig verstanden habe -- die Kosten der zwingend notwendigen Infrastruktur (Betriebshof, Abstellanlagen, Fahrzeuge) noch gar nicht enthalten...

> Diese "Stadtaufhübschungskosten" sind sicherlich
> sinnvoll und wichtig. Das kann man auf den 3-D
> Entwürfen schon sehen, wie viel da an den
> einzelnen Orten umgeplastert werden wird. Deshalb
> denke ich, dass ich als Stadtbahnbefürworter diese
> Nebenkosten auch durchaus offensiv vertreten
> sollte und werde.

Natürlich sollte man -- wenn schon, denn schon -- alles gleich in einem Abwasch machen. Wie beispielsweise in Blankeneses Dockenhudener Straße, wo erst neue Siele (soweit notwendig), Gas-, Wasser-, Strom-, Telefonleitungen verlegt bzw. erneuert wurden und erst dann die (wie ich es nannte) Stadtaufhübschung mit der Wiederherstellung der Fahrbahn und der Fußwege stattfand.

Oder -- wie aktuell kurz vor der Umsetzung befindlich -- der Abschnitt Rissener Straße/Rosengarten zwischen Autal und Bahnhof in Wedel: Derzeit sind seit etwa 3 Monaten die Stadtwerke am Wühlen. Ende Juni soll der Straßenaus- und umbau losgehen und etwa weitere 3 Monate dauern. Vorausgesetzt natürlich, die Stadtwerke werden bis dahin fertig -- winternachwirkungsbedingt sieht es nicht ganz danach aus.

Oder das jetzt-geht's-los-Beispiel aus Osdorf: Der Kreisel Flurstraße nimmt nun wirklich langsam Gestalt an. Siele werden aufgebuddelt, Versorgungsleitungen (Gas, Wasser, Strom, Telefon u.a.) werden verlegt.
Aktuell seit heute ist die Flurstraße auf ca. 100m nicht befahrbar, die 6 im Baubereich befindlichen Bushaltestellen für 4 Linien aufgehoben -- es gibt keine Verlegung, es wird auf die benachbarten Haltestellen Blomkamp (37, 186) und Achtern Styg (M22, SB39, 186) verwiesen.
Der altbekannte Rübenacker ist nun Vorfahrstraße. Leider wurde beim Markieren der neuen Fahrbahnverläufe sehr stark mit dem gelben Asphaltklebeband gegeizt oder dieses äußerst mangelhaft aufgebracht. In der Dunkelheit dürfte es manchen nicht tausendprozentig ortskundigen Autofahrer sicherlich sehr irritieren, daß er plötzlich woanders als bisher voll in die Klötzer latschen muß, weil irgendwer, der jetzt Vorfahrt hat, diese auch durchzusetzen versucht.

Gruß Ingo
HHNights schrieb:
-------------------------------------------------------
> histor schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > Offensichtlich ist immer noch nicht klar, dass
> > eine U-Bahnstrecke nach Steilshoop und Bramfeld
> > etwas teurer ist - sei es sowohl von Barmbek
> als
> > auch von Sengelmannstr. oder W.-Gartenstadt.
>
> Nun, daß es nicht auf Heller und Pfennig exakt
> gleich sein wird, ist mir auch klar.
>
> Wobei: bei der Stadtbahn braucht man 40 km, um sie
> rentabel betreiben zu können.
> Und ich glaube kaum, daß 40 km Stadtbahn günstiger
> sind als eine U-Bahn-Anbindung Steilshoops.

Schon, aber von einer U-Bahn-Anbindung hat dann nur Steilshoop was, und der Rest nicht. Von 40 KM Stadtbahn haben viele was, nämlich Steilshoop, Bramfeld, City-Nord, Eppendorf, Winterhude, Lurup, Niendorf usw. D.h. statt der Stadtbahn die U-Bahn-Anbindung zu bauen, ist eine Sünde an den Bürgern.
>
> Wie gesagt, es geht mir um die angespannte
> Haushaltslage und die damit verbundene Akzeptanz
> für ein ÖPN-Verkehrsmittel.
> Umgekehrt wäre es ja genauso: Hätten wir in
> Hamburg nur eine Straßenbahn und würde jetzt eine
> Partei auf die Idee kommen, die U-Bahn zu
> etablieren, wäre der Aufschrei genauso groß.

Das skurrile ist, daß bei ÖPNV-Projekt immer ein Aufschrei kommt, während Straßenbau - außer von den Anwohnern - immer positiv bewertet wird.
Nebenbei: Die Haushaltslage schreit übrigens nach Stadtbahn statt U-Bahn, denn der Betrieb einer U-Bahn ist viel teurer als der einer Stadtbahn. Allein die Unterhaltskosten einer unterirdischen Station sind höher als die aller Stadtbahnstationen zusammen. Aufzug, Rolltreppen, Beleuchtung - all das kostet viel Geld, und wird bei der Stadtbahn nicht gebraucht.
Hallo Mathias,

> Das skurrile ist, daß bei ÖPNV-Projekt immer ein
> Aufschrei kommt, während Straßenbau - außer von
> den Anwohnern - immer positiv bewertet wird.

Es ist sowieso merkwürdig, daß ÖPNV-Projekte immer wie Privatinteressen der Politiker verkauft werden. Straßen sind dagegen immer etwas für alle. Schade, daß denen geglaubt wird. Schade, daß durch hoffen und abgeben des Themas an die GAL diese Meinung bestätigt wird.

Mit solchen Sachen wie Jungfernstieg, wird das Thema ÖPNV jetzt ja eh sturmreif geschossen.



Grüße
Boris

P.S. Man sollte sich die Geschichte der U4-Umsetzung noch einmal ganz genau betrachten. Nicht billig, aber im Vergleich dermaßen lautlos über die Bühne gebracht... Das müßte bei anderen Projekten doch auch gehen?!
Mathias schrieb:
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> Schon, aber von einer U-Bahn-Anbindung hat dann
> nur Steilshoop was, und der Rest nicht.

Steilshoop ist ja auch am meisten benachteiligt worden bisher.


Von 40 KM
> Stadtbahn haben viele was, nämlich Steilshoop,
> Bramfeld, City-Nord, Eppendorf, Winterhude, Lurup,
> Niendorf usw.

Steilshoop, Bramfeld und Lurup hätten wieder nur eine suboptimale Lösung mit der Stadtbahn.
City-Nord hat bereits U- und S-Bahn-Stationen.
Eppendorf, Winterhude und Niendorf sind ebenfalls gut mit U-Bahn-Stationen versorgt.

D.h. statt der Stadtbahn die
> U-Bahn-Anbindung zu bauen, ist eine Sünde an den
> Bürgern.

Ich seh es eher umgekehrt:
Steilshoop und Bramfeld wurde vor Ewigkeiten eine U-Bahn-Anbindung versprochen und nun sollen sie mit ner Stadtbahn abgespeist werden.
Wir haben doch nun schon mehrfach festgestellt, daß eine Linie umso attraktiver wird, je eher sie durchfährt (z.B. AKN, als sie bis HH Hbf durchfuhr oder S3, seit sie bis Buxtehude/Stade verlängert wurde). Kommt in Steilshoop/Bramfeld die Stadtbahn, ist ein umsteigefreies Fahren in die Innenstadt nicht möglich.

Und - ich weiß nicht, ob es in diesem Forum war - aber irgendjemand stellte mal die berechtigte Frage, was ein Eppendorfer in Steilshoop will.

> Nebenbei: Die Haushaltslage schreit übrigens nach
> Stadtbahn statt U-Bahn, denn der Betrieb einer
> U-Bahn ist viel teurer als der einer Stadtbahn.
> Allein die Unterhaltskosten einer unterirdischen
> Station sind höher als die aller
> Stadtbahnstationen zusammen. Aufzug, Rolltreppen,
> Beleuchtung - all das kostet viel Geld, und wird
> bei der Stadtbahn nicht gebraucht.

Wenn Du danach gehst, hätte nie und nimmer auch nur eine einzige U- oder S-Bahnstation gebaut werden dürfen.
Außerdem gibt es ja an einigen Stationen im Flächennutzungsplan die Möglichkeit, diese überirdisch zu bauen.
Übrigens: Auch wenn es durch die Stadtbahn-Ausstellung auf dem Jungfernstieg so aussieht, als sei die Bahn bereits in trockenen Tüchern - DAS STIMMT NICHT!

Das gesamte Stadtbahn-Projekt hängt weiterhin an einem extrem seidenen Faden und die Bremer Bahn am Jungfernstieg ist noch lange kein Indiz dafür, dass die Stadtbahn wirklich kommt.

Immerhin ist die Jungfernstieg-Bahn nur eine alleinige Aktion der (grünen) Stadtentwicklungsbehörde - die sich die Stadtbahn im Senat zwar wünschen darf - aber keine Entscheidungsmacht hat.

Deswegen brauchen wir für unsere Online-Petition dringend weitere Unterschriften:
[www.stadtbahnjetzt.de]

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[www.nahverkehrhamburg.de] - Das unabhängige Newsportal für ÖPNV, Radverkehr & neue Mobilität in Hamburg
HHNights schrieb:
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> Mathias schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > Schon, aber von einer U-Bahn-Anbindung hat dann
> > nur Steilshoop was, und der Rest nicht.
>
> Steilshoop ist ja auch am meisten benachteiligt
> worden bisher.

Nö. Auch Lurup wurde eine Bahn-Anbindung versprochen, als die Straßenbahn abgeschafft wurde. Niendorf wurde ebenfalls ein Ersatz für die 2 versprochen. Bramfeld steht auch schon lange auf der Liste. Insofern gibt es keine "älteren" Vorrechte für Steilshoop.
>
>
> Von 40 KM
> > Stadtbahn haben viele was, nämlich Steilshoop,
> > Bramfeld, City-Nord, Eppendorf, Winterhude,
> Lurup,
> > Niendorf usw.
>
> Steilshoop, Bramfeld und Lurup hätten wieder nur
> eine suboptimale Lösung mit der Stadtbahn.

Besser suboptimal als gar nicht.

> City-Nord hat bereits U- und S-Bahn-Stationen.

Ja, schön am Rand, so daß man noch ordentlich laufen muß. Die Stadtbahn würde mittendurch fahren, und erstmals wäre die City Nord auch aus Richtung Osten erreichbar.

> Eppendorf, Winterhude und Niendorf sind ebenfalls
> gut mit U-Bahn-Stationen versorgt.

Niendorf? Deswegen fährt der 5er dort auch immer halbleer durch die Gegend, stimmt's? Eppendorf kann auch noch zusätzliche Stationen vertragen.
>
> D.h. statt der Stadtbahn die
> > U-Bahn-Anbindung zu bauen, ist eine Sünde an
> den
> > Bürgern.
>
> Ich seh es eher umgekehrt:
> Steilshoop und Bramfeld wurde vor Ewigkeiten eine
> U-Bahn-Anbindung versprochen und nun sollen sie
> mit ner Stadtbahn abgespeist werden.

Bisher sind sie mit dem Bus abgespeist worden, da ist die Stadtbahn doch schon eine deutliche Verbesserung. Man könnte natürlich auch noch weitere 40 Jahre auf den U-Bahn-Anschluß warten...

> Wir haben doch nun schon mehrfach festgestellt,
> daß eine Linie umso attraktiver wird, je eher sie
> durchfährt (z.B. AKN, als sie bis HH Hbf durchfuhr
> oder S3, seit sie bis Buxtehude/Stade verlängert
> wurde). Kommt in Steilshoop/Bramfeld die
> Stadtbahn, ist ein umsteigefreies Fahren in die
> Innenstadt nicht möglich.

Immerhin keine Verschlechterung zum aktuellen Stand. Und wenn der 6er auch auf Stadtbahn umgestellt wird, könnte man ja eine passende Linie einrichten.
>
> Und - ich weiß nicht, ob es in diesem Forum war -
> aber irgendjemand stellte mal die berechtigte
> Frage, was ein Eppendorfer in Steilshoop will.

Stellen wir doch mal die Frage, was ein Wedeler in Poppenbüttel will. Oder ein Niendorfer in Billstedt. Oder ein Norderstedter in Volksdorf. Oder ein Stader in Pinneberg. Anders gesagt: ist diese Frage nicht ziemlicher Unsinn? Zeigt denn die Auslastung der 20 und 25 nicht, daß auf dieser Strecke genügend Nachfrage besteht?
>
> > Nebenbei: Die Haushaltslage schreit übrigens
> nach
> > Stadtbahn statt U-Bahn, denn der Betrieb einer
> > U-Bahn ist viel teurer als der einer Stadtbahn.
> > Allein die Unterhaltskosten einer
> unterirdischen
> > Station sind höher als die aller
> > Stadtbahnstationen zusammen. Aufzug,
> Rolltreppen,
> > Beleuchtung - all das kostet viel Geld, und
> wird
> > bei der Stadtbahn nicht gebraucht.
>
> Wenn Du danach gehst, hätte nie und nimmer auch
> nur eine einzige U- oder S-Bahnstation gebaut
> werden dürfen.

nun ja, wenn die jetzigen Linien stattdessen Stadtbahn wären, wäre es deutlich billiger, das steht außer Frage. Allerdings hat die Stadtbahn schlicht nicht die Kapazität, um diese Strecken zu ersetzen. Es gibt einige Relationen, wo die Stadtbahn ausreichen würde - z.B. zwischen Barmbek und Kellinghusenstraße, aber generell hat eine Millionenstadt zuviele Pendler, um sie alleine mit Bus und Stadtbahnen zu transportieren. Für die Anbindung Steilshoops z.B. reicht die Kapazität aber locker aus. Momentan werden schließlich alle mit Bussen durch die Gegend geschaukelt.
Die Stadtbahn ist definitiv nur eine Ergänzung, aber eine sinnvolle - auch Berlin und München leisten sich neben U- und S-Bahnen noch ein ausgedehntes Straßenbahnnetz, und deren Bahn-Netz ist deutlich beser ausgebaut als das Hamburger. Da wir den Ausbau der U-Bahn momentan (also seit 40 Jahren, und in den nächsten 40 Jahren) nicht bekommen, nehmen wir doch wenigstens den Spatz inder Hand, nämlich die Attraktivitätssteigerung des ÖPNV durch ein modernes und komfortables Schienenverkehrsmittel.

Die Stadtbahn ist nicht das Ende des U-Bahn-Baus - das hat nämlich schon die Finanzkrise der 70er erledigt. Sollte irgendwann wieder Geld für einen nennenswerten U-Bahn-Bau da sein - also mehr als irgendwo zwei Stationen am Ende anzuflanschen, dann wird auch wieder was kommen. Da davon aber wahrscheinlich erst meine Enkel profitieren werden, plädiere ich lieber für eine Lösung, von der auch ich noch etwas haben werden.
Dieses Thema wurde beendet.