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Presse: AKN will S-Bahn nach Kaltenkirchen
geschrieben von Herbert 
So, hier vielleicht noch einige interessante Beobachtungen:

- Bahnsteighöhe: Die AKN-Züge passen in Eidelstedt exakt an den Bahnsteig, haben also die etwa gleiche Höhe wie die 472/474.. Die Bahnsteige der A1 sind geschätzt ca. 10 cm niedriger. Passt das? Dann müsste man an der Höhe der Bahnsteige für einen S-Bahnbetrieb nichts ändern.
- Betrieb: Der "Standard" auf der A1 sind mittlerweile wohl Doppeltraktionen, also eine Kapazität ziemlich genau einem Kurzzug der S-Bahn entsprechend. Einfachtraktionen fahren Mo-Fr in der HVZ teilweise sowie an allen Tagen in den Randstunden. Auch Sonntags sind nur noch vereinzelt Einfachtraktionen unterwegs. Dreifachtraktionen fahren nach meiner Beobachtung nur kurz vor/nach der HVZ und bei Veranstaltungen in den Arenen. Das Platzangebot würde also nur bei wenigen Verbindungen zwingend ausgeweitet, wenn man statt der VTs Kurzzüge der S-Bahn fahren ließe.
Du vergisst dabei aber, dass Du ohne größere Umbauten auf der A1 auch ausschließlich S-Bahn-Kurzzüge einsetzen könntest. Diese müssten dann wohl oder übel in Eidelstedt permanent gestärkt/geschwächt werden, weil es im Innenstadt-Bereich in einem Kurzzug schon sehr mollig werden kann.
Zudem wäre es nicht sinnvoll, eine teure S-Bahn-Erweiterung zu bauen, wenn das Platzangebot, das derzeit von 3 VTs erreicht werden kann, bei einem S-Bahn-Betrieb mit der aktuellen Bahnsteiglänge nicht mal möglich wäre. Auch mit Blick auf die Zukunft und mögliche Verkehrszuwächse...
Zu den Umbauten: Die Bahnsteige heute sind 100-120 m lang. Es fehlen also zum Vollzug zwischen 12 und 32 m. An den meisten Stationen sollte das kein Problem sein:

- Eidelstedt Zentrum: Tricky, weil im Trog. Seitenbahnsteige. Könnte Probleme geben.
- Hörgensweg: Seitenbahnsteige mit augenscheinlich mehr als genug Platz zur Erweiterung.
- Schnelsen: Mittelbahnsteig im eingleisigen Bereich. Gleise müssten verändert werden, das ist aber sowieso für den vorgesehenen zweigleisigen Ausbau nötig. Platz für eine Verlängerung des Bahnsteigs ist vorhanden.
- Burgwedel: Dort gibt es heute eh nur ein Gleis, der Ausbau ist vorgesehen. Ein neuer Bahnsteig ist also ohnehin fällig.
- Bönningstedt: Mittelbahnsteig. Der Platz für eine Verlängerung ist da, die "Gleisinsel" augenscheinlich schon darauf vorbereitet.
- Hasloh: analog
- Quickborn Süd: Seitenbahnsteige, Platz vorhanden
- Quickborn: Seitenbahnsteige, Platz vorhanden
- Ellerau: Analog Schnelsen
- Tanneneck: Seitenbahnsteige, Platz vorhanden
- Ulzburg Süd: Mittelbahnsteige, hier muss evtl. durch veränderte Gleisführung Platz geschaffen werden
- Henstedt-Ulzburg: Seitenbahnsteige im Trog, der Umbau könnte komplizierter werden. Etwa 15 m sollten am Südende noch ohne größere Umbauten möglich sein.
- Kaltenkirchen Süd: Seitenbahnsteige, am Ende verlängerbar, aber dann noch verstärker in einer Kurve
- Kaltenkirchen: Mittelbahnsteig im Trog, bereits ~ 120 m lang, verlängerbar?

Zitat

Diese müssten dann wohl oder übel in Eidelstedt permanent gestärkt/geschwächt werden, weil es im Innenstadt-Bereich in einem Kurzzug schon sehr mollig werden kann.

Richtig und das würde auf dem Hamburger Abschnitt vermutlich auch Kapazitätsprobleme bringen, gleichwohl das Platzangebot gegenüber heute eher vergrößert wäre. Man könnte aber Vollzüge auch nur bis Burgwedel bzw. Quickborn fahren lassen. Die "schwierigen" Ausbauten in Henstedt-Ulzburg und Kaltenkirchen fielen weg, allein Eidelstedt Zentrum wäre noch ein Problem. In Sachen Kapazität sollte das passen, gegebenenfalls mit leichter Verlängerung des 10-Minuten-Takts bis Kaltenkirchen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.04.2010 20:27 von Herbert.
Arne schrieb:
-------------------------------------------------------
> Bevor wir nun Vergleich zur S-Bahn nach Stade
> anstellen: Neu Wulmstorf, 20.000 hat 20.000
> Einwohner, Buxtehude fast 40.000, Stade etwa
> 45.000 Einwohner. So viele Einwohner bekommen
> Quickborn (20.000), Henstedt-Ulzburg (26.000) und
> Kaltenkirchen (19.000) nicht ansatzweise
> zusammen.

Ohauerha! Die Einwohnerzahl der niedersächsischen Stadt-
gemeinden schließt zahlreiche Dörfer ein, die in der Summe
durchaus ins Gewicht fallen. Die schleswig-holsteinische
Stadtgemeinde besteht meist nur aus der Kernstadt.

Die abgelegenen Ortsteile tragen wenig zum Schienenverkehr
bei (hoher Motorisierungsgrad), und selbst wenn, nach nie-
dersächsischer Zählweise wären u. a. Schmalfeld und Lent-
föhrden Ortsteile von Kaki. Sogar Bad Bramstedt würde an
der 20 000er-Marke kratzen.
@Fette Beute: Wenn ich Dich recht verstehe, möchtest Du sagen, dass das Passagieraufkommen an der Kaltenkirchner Strecke vergleichbar mit dem Aufkommen an der Stader Strecke ist? Deiner Argumentation zufolge müssten dann ja in Buxtehude, Stade und Neu Wulmstorf 50 Prozent der Einwohner aus den kleinen Dörfern rundherum kommen. Das halte ich dann aber doch für sehr gewagt...
Arne schrieb:
-------------------------------------------------------
> @Fette Beute: Wenn ich Dich recht verstehe,
> möchtest Du sagen, dass das Passagieraufkommen an
> der Kaltenkirchner Strecke vergleichbar mit dem
> Aufkommen an der Stader Strecke ist?

Ja.

> Deiner Argumentation zufolge müssten dann ja in
> Buxtehude, Stade und Neu Wulmstorf 50 Prozent der
> Einwohner aus den kleinen Dörfern rundherum
> kommen.

Nein.

Mit Stade zwingend auch Bad Bramstedt, ok, gleicht nur 1/3
der Stader Kernstadt aus. Henstedt-Ulzburg > Neu Wulmstorf,
Quickborn + Kaki > Gesamtbuxtehude. Rest pillepalle.
S3 vielleicht 20 000 Ew. mehr im Flächenland.

Eidelstedt + Schnelsen >> Neugraben.

Der kürzere Haltabstand drückt auf das Tempo, Bad Bramstedt
fällt also heraus. Dafür bessere Ausschöpfung des Potentials.
Entfall von Stationen, wofür niemand plädieren wird, könnte
die Strecke natürlich beschleunigen.
Fette Beute schrieb:
-------------------------------------------------------
> Der kürzere Haltabstand drückt auf das Tempo, Bad
> Bramstedt
> fällt also heraus. Dafür bessere Ausschöpfung des
> Potentials.
> Entfall von Stationen, wofür niemand plädieren
> wird, könnte
> die Strecke natürlich beschleunigen.

wenn dem so ist - wäre hier ja eine Express-S-Bahn natürlich eine Überlegung wert -welche dann quasi die Funktion eines "RE" mit übernehmen würde.

Wobei so wirklich sich die Sinnhaftigkeit auf ganzer Strecke eine S-Bahn verlaufen zu lassen - sich immer noch nicht mit erschließt?
Wäre die Variante "Burgwedel" nicht praktikabler - planerisch, finanztechnisch und umsetzungsfähig gesehen - als das Ganze gleich?

KT
-Stuttgart21? = Kosten, Krach und nur Krawall!
Burgwedel als Endpunkt ist den Hamburger Grünen egaler gehts nicht. Da würde bis 2017 nichts passieren. Ist also nicht einfacher umsetzungsfähig. Die Grünen wollen ihre Straßenbahn und haben sonst noch keine Ideen gehabt, wie es mit dem ÖPNV weitergeht. Die Bewohner aus Holstein haben die Nase voll von dem, was Hamburg ihnen als Verbindung zumutet. Wenn es schon nicht schneller wird, dann wenigstens umsteigefrei.

Die Holsteiner wollen eine Verbesserung und das geht nur, wenn es Hamburg in den Kram passt und Hamburg ganz wenig kostet. Die billigste Lösung der AKN-Durchbindung hat Hamburg und die S-Bahn immer verhindert, sogar als die AKN dann die Zweisystemwagen gemacht hat. Gleichstrom geht nicht weil die Unterführungen zu teuer werden und das bis 2017 nicht fertig wird.

2017 mit den neuen Fahrzeugen muss auf der A1 die Veränderung kommen oder es bleibt bis 2057 alles so, wie es ist. Ist für Hamburg gut. Wenn Holstein für die A1 noch 10 oder 15 Triebzüge kauft, bezahlt Hamburg weniger für seine neuen Triebzüge, weil es dann vom Mengenrabatt profitiert.


Uli
Glinder schrieb:
-------------------------------------------------------
> Burgwedel als Endpunkt ist den Hamburger Grünen
> egaler gehts nicht. Da würde bis 2017 nichts
> passieren. Ist also nicht einfacher
> umsetzungsfähig. Die Grünen wollen ihre
> Straßenbahn und haben sonst noch keine Ideen
> gehabt, wie es mit dem ÖPNV weitergeht. Die
> Bewohner aus Holstein haben die Nase voll von dem,
> was Hamburg ihnen als Verbindung zumutet. Wenn es
> schon nicht schneller wird, dann wenigstens
> umsteigefrei.
>
> Die Holsteiner wollen eine Verbesserung und das
> geht nur, wenn es Hamburg in den Kram passt und
> Hamburg ganz wenig kostet. Die billigste Lösung
> der AKN-Durchbindung hat Hamburg und die S-Bahn
> immer verhindert, sogar als die AKN dann die
> Zweisystemwagen gemacht hat. Gleichstrom geht
> nicht weil die Unterführungen zu teuer werden und
> das bis 2017 nicht fertig wird.
>

Man mag jetzt darüber schimpfen, aber je besser das Umland angebunden ist, desto schlechter für Hamburg... Wenn nämlich die Attraktivität des Umlands steigt, ziehen mehr Leute aus der Stadt raus. Dies bedeutet für Hamburg nicht nur gestiegene Kosten beim ÖPNV, ohne das Hamburger davon profitieren, sondern gleichzeitig auch noch einen Verlust an Steuereinnahmen. Das Hamburg also nicht mit voller Kraft die Anbindung der Umland-Gemeinden vorantreibt, sondern lieber Geld für die Verbesserung der Situation in der Stadt ausgibt, halte ich für Legal, legitim, und im Sinne der Stadt und ihrer Bürger. Beklagen darf sich der Bewohner längs der A1 gerne bei seiner Landesregierung. Es ist deren Job, ihren Bürgern angemessene ÖPNV-Verbindungen zu bieten, nicht Hamburgs.
Hätte SH die Trassenkosten für die A1-Durchbindung auch auf Hamburger Gebiet übernommen, dann würde diese Verbindung wohl immer noch bestehen.

Hier über Hamburg zu klagen, halte ich für verfehlt und ungerecht.

Projekte wie die S4, von der sowohl Hamburg als auch SH profitieren, stehen deswegen zu Recht in Hamburg deutlich höher in der Prioritätenliste.
Über die unverschämt hohen Trassengebühren hatten wir es schon. So ging es nicht weiter und die S-Bahn hat bei anderen Lösungen gemauert. Diese Haltung Hamburg zuerst ist auch ziemlich idiotisch für die Umwelt und den Nahverkehr, weil es durchgehende Straßen und Autobahnen längst gibt und sogar noch eine nach Stade gebaut wird. Also haben die Hamburger mehr Stau als nötig, mehr Schlaglöcher und CO2 kriegen sie auch geliefert. Was für eine rückständige Einstellung hat Hamburg da eigentlich. Ich dachte, die sind Umwelthauptstadt.

Die Anwohner der A1 in Schnelsen und Eidelstedt werden gleich mit bestraft, dass sie an einer Holsteiner Bahnlinie leben. Wenn sie die S-Bahn kriegen, wird sich der Hamburger Senator aber natürlich hinstellen und erzählen, wie toll er das gemacht hat und nicht, dass die S-Bahn nur kommt, weil die Holsteiner die billige Lösung einfach durchgedrückt haben. Die jetzige Lösung zahlt Hamburg aus der Portokasse. Hätte man bei der Elbphilharmonie locker einsparen können.

Aber du sagst es, über Alternativen zur S-Bahn braucht man garnicht mehr zu diskutieren.

Uli
Zitat


Ohauerha! Die Einwohnerzahl der niedersächsischen Stadt-
gemeinden schließt zahlreiche Dörfer ein, die in der Summe
durchaus ins Gewicht fallen. Die schleswig-holsteinische
Stadtgemeinde besteht meist nur aus der Kernstadt.

Oh, in der Tat. Das fiel mir gar nicht auf... Ja, die ganzen Gebietsreformen sind an SH auf Gemeindeebene weitgehend vorbeigegangen. Habe gerade gesehen, dass zu Stade auch kleinere Dörfer 5 km vom Stadtzentrum zählen. Das gibt es in SH kaum.

Um mal für die A1 zu sprechen: Der Kern von Oersdorf zum Beispiel liegt direkt hinter der Bebauungsgrenze von Kaltenkirchen. Oersdorf gesamt liegt keine 2 km vom Bahnhof Kaltenkirchen entfernt. Ist aber trotzdem eine eigene Gemeinde. Würde man - um auf vergleichbare Zahlen zu kommen - für die A1 auch die Weiler bis 5 km von den Bahnhöfen entfernt mitrechnen, müsste man noch diverse Dörfer mit gesamt über 10.000 Einwohnern dazuzählen. Oersdorf, Kisdorf, Kattendorf, Winsen, Bilsen, Ellerbek, halb Alveslohe. Nach der Zählung wären längs der S3 etwa 100.000 Einwohner und längs der A1 um die 90.000. Mit Schnelsen/Burgwedel läge die A1 in Sachen Einwohner längs der Strecke deutlich vor der S3 inkl. Fischbek.

Ich sehe übrigens kein Indiz, dass bei reiner Betrachtung der Kernorte die Ergebnisse deutlich unterschiedlich zugunsten einer Strecke ausfallen würden. Die A1 in SH bis Kaltenkirchen hat offenbar etwa ebenso viele Einwohner in ihrem Einzugsgebiet wie die S3 in NDS bis Stade.

Zitat

@Fette Beute: Wenn ich Dich recht verstehe, möchtest Du sagen, dass das Passagieraufkommen an der Kaltenkirchner Strecke vergleichbar mit dem Aufkommen an der Stader Strecke ist? Deiner Argumentation zufolge müssten dann ja in Buxtehude, Stade und Neu Wulmstorf 50 Prozent der Einwohner aus den kleinen Dörfern rundherum kommen. Das halte ich dann aber doch für sehr gewagt...

An der Kaltenkirchener Strecke leben etwa ebenso viele wie an der S3 in Niedersachsen, sind aber viel näher an Hamburgs Zentrum dran und darum aller Logik nach stärker mit Hamburg verbunden.

Zitat

Wäre die Variante "Burgwedel" nicht praktikabler - planerisch, finanztechnisch und umsetzungsfähig gesehen - als das Ganze gleich?

Ich verstehe nicht, was ihr mit Burgwedel habt. Wenn die Zahlen der AKN stimmen, sind die eigentlichen Baukosten für Oberleitung und Bahnsteigverlängerung Peanuts, nämlich für den SH-Teil der A1 unter 50 Mio. Euro. Als Argument blieben allein die Betriebskosten. Es gibt aber schon heute ein Angebot auf S-Bahnniveau (Taktung/Kapazität). Warum sollte die S-Bahn im Betrieb (bzw. bei der Anschaffung der eh nötigen Neufahrzeuge) bei gleicher Leistung (Kapazität, Taktdichte) so viel teurer sein als die AKN, dass man einen Brechpunkt in Burgwedel einführt und damit durch Umsteigen das Fahrgastpotential deutlich verringert?`Wisst ihr mehr als ich?

Zitat


Projekte wie die S4, von der sowohl Hamburg als auch SH profitieren, stehen deswegen zu Recht in Hamburg deutlich höher in der Prioritätenliste.

Soweit logisch, aber: hat Hamburg nicht bei der Wechselstrom-S3 auch gut mitbezahlt? Das passt doch gar nicht ins Bild, ist diese Strecke doch vom Trio A1/S3/S4 diejenige, die mit Abstand am wenigsten Hamburger Gebiet erschließt.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.04.2010 18:45 von Herbert.
Mathias schrieb:
-------------------------------------------------------
> Wenn nämlich die Attraktivität des
> Umlands steigt, ziehen mehr Leute aus der Stadt
> raus. Dies bedeutet für Hamburg nicht nur
> gestiegene Kosten beim ÖPNV, ohne das Hamburger
> davon profitieren, sondern gleichzeitig auch noch
> einen Verlust an Steuereinnahmen.


Da gebe ich dir vollends recht - es fördert die Zersiedelung ins weite Umland - welches Hamburg sicherlich nicht noch selber vorantreiben will.
Es wäre sicher anders wenn die tatsächlichen Hamburger Stadtgrenzen denen der "Metropolregion" angepasst werden würden!
Allerdings ist nach dieser Argumentation weiterhin verwunderlich warum es überhaupt Strecken ins Umland gibt?

KT
-Stuttgart21? = Kosten, Krach und nur Krawall!
Naja, abgesehen von der Strecke nach Stade, gibt es doch keine Strecken ins Umland. Wedel, Pinneberg, Reinbek, Norderstedt, Lottbek, Ahrensburg und Großhansdorf bezeichnest du doch nicht etwa als Umland oder?

Allerdings, gebe ich dir recht, alle diese Genannten Stadtnahen Unterzentren (Ich glaube, so hieß doch das Fachwort für diese Städte/Gemeinden oder?) sollten in Hamburg eingemeindet werden, *achtung ironie* dann wäre die U Bahn nach Glinde, wie sie ein Forumsmietglied (oder sind es mehrere ;-)) hier fordert auch keine Strecke ins Umland mehr sondern ein Bauprojekt der Stadt Hamburg *ironie ende*, aber egal ob HH oder SH, diese Strecke hat so oder so kaum Chancen auf verwirklichung.


Gruß aus Hamburg Rahlstedt
Was mir noch einfiel:

Aus Sicht Hamburgs in Punkto Abwanderung sollte gerade die S3 nach Stade ein großer Fehler gewesen sein. Vorher gab es für potentielle Pendler aus Stade in die Innenstadt die Möglichkeit, mit dem Auto zum Großteil über eine Bundesstraße jeden Tag 60 km hin, 60 km zurück durch die Gegend zu zuckeln. Fahrzeit laut Google Maps: 71 Minuten einfache Strecke. Oder mit der Bahn mit Umsteigen, schlechter Taktung und den damit einhergehenden Unannehmlichkeiten in etwa 60 Minuten. Die S-Bahn wird einigen Personenkreisen das Pendeln erst schmackhaft gemacht haben.

In Kaltenkirchen dagegen besteht heute die Wahl zwischen 60 Minuten Fahrzeit mit der AKN inklusive Umsteigen in Eidelstedt. Oder aber mit dem Auto über die seit 40 Jahren bestehende sechsspurige Autobahn direkt neben dem Ortsschild bis kurz vor die Hamburger Innenstadt. Nur 40 km und laut Google Maps 34 Minuten. Seit Jahrzehnten eine pendelbare Strecke, die Strukturen sind darauf ausgelegt. Der Zeit- und Bequemlichkeitsvorteil des Autos gegenüber der AKN ist aber so groß, dass jeder, der es irgendwie einrichten kann, das Auto nimmt. Die S-Bahn würde das Umsteigen obsolet machen und die Fahrzeit auf 54 Minuten verkürzen. Damit wäre die Schiene erstmals einigermaßen konkurrenzfähig, würde aber wohl kaum zusätzliche Pendler anlocken. Es gäbe vielmehr eine Verringerung des Autopendleraufkommens auch in Hamburg selbst statt zusätzlicher Pendlerströme.



6 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.04.2010 21:30 von Herbert.
HOCHBAHN-Fan schrieb:
-------------------------------------------------------
> Naja, abgesehen von der Strecke nach Stade, gibt
> es doch keine Strecken ins Umland. Wedel,
> Pinneberg, Reinbek, Norderstedt, Lottbek,
> Ahrensburg und Großhansdorf bezeichnest du doch
> nicht etwa als Umland oder?

Umland bezeichnet sich alles hinter der Stadtgrenze - und sei es das Bäumchen hinter dem Stadtgrenzenschild.

Das es "gefühlt" aber anders ist - gebe ich dir recht.


> Allerdings, gebe ich dir recht, alle diese
> Genannten Stadtnahen Unterzentren (Ich glaube, so
> hieß doch das Fachwort für diese Städte/Gemeinden
> oder?) sollten in Hamburg eingemeindet werden,

Das wäre doch schon einmal ein richtiger fortschritt in die richtige Richtung - welches so einige komplexe Themen wie Angebot, Nachfrage und Kosten sowie Sinn und Zweck von diesen Verbindungen etc. dorthin nur noch von einer Institution der Stadt Hamburg dann entschieden werden würden.


> *achtung ironie* dann wäre die U Bahn nach Glinde,
> wie sie ein Forumsmietglied (oder sind es mehrere
> ;-)) hier fordert auch keine Strecke ins Umland
> mehr sondern ein Bauprojekt der Stadt Hamburg
> *ironie ende*, aber egal ob HH oder SH, diese
> Strecke hat so oder so kaum Chancen auf
> verwirklichung.

doch utopia im maßstab 1:87 - vorschläge und bewerbungen dafür nimmt sicher die örtliche Modellbahnausstellung gerne entgegen ;-)

KT
-Stuttgart21? = Kosten, Krach und nur Krawall!
Herbert schrieb:
-------------------------------------------------------
> In Kaltenkirchen dagegen besteht heute die Wahl
> zwischen 60 Minuten Fahrzeit mit der AKN inklusive
> Umsteigen in Eidelstedt. Oder aber mit dem Auto
> über die seit 40 Jahren bestehende sechsspurige
> Autobahn direkt neben dem Ortsschild bis kurz vor
> die Hamburger Innenstadt. Nur 40 km und laut
> Google Maps 34 Minuten. Seit Jahrzehnten eine
> pendelbare Strecke, die Strukturen sind darauf
> ausgelegt. Der Zeit- und Bequemlichkeitsvorteil
> des Autos gegenüber der AKN ist aber so groß, dass
> jeder, der es irgendwie einrichten kann, das Auto
> nimmt. Die S-Bahn würde das Umsteigen obsolet
> machen und die Fahrzeit auf 54 Minuten verkürzen.
> Damit wäre die Schiene erstmals einigermaßen
> konkurrenzfähig, würde aber wohl kaum zusätzliche
> Pendler anlocken. Es gäbe vielmehr eine
> Verringerung des Autopendleraufkommens auch in
> Hamburg selbst statt zusätzlicher Pendlerströme.

Also das mit den 34 Minuten kommt niemals so hin - sorry - der Verkehr ist ein vollkommen anderer - die staufalle auf der A7 schlägt gerne zu Unzeiten zu. Daher ist das eine Berechung bei konstanter Geschwindigkeitsmöglichkeit. Nicht zu vergessen der immense dichte Stadtverkehr.
Rechne mal mindestens 20 min mehr - das klingt realer - wobei dann das Auto kaum noch ein ernstzunhemer Konkurrent dazu wird - vorallem wenn noch die berühmten Parkplatzsorgen hinzu kommen.

Da ist so ein Zug mit Chauffeur und festen Abfahrtszeiten und punkten schon weitaus im pre zu - nicht zu vergessen die bewegliche Freiheit der Person, die sich nicht leidgeplagt durch den Verkehr wühlen muß.

Die Vorteile der Bahn sollten doch eigentlich jedem hier geläufig sein - oder etwa nicht?

KT
-Stuttgart21? = Kosten, Krach und nur Krawall!
Herbert schrieb:
-------------------------------------------------------

>
> In Kaltenkirchen dagegen besteht heute die Wahl
> zwischen 60 Minuten Fahrzeit mit der AKN inklusive
> Umsteigen in Eidelstedt. Oder aber mit dem Auto
> über die seit 40 Jahren bestehende sechsspurige
> Autobahn direkt neben dem Ortsschild bis kurz vor
> die Hamburger Innenstadt. Nur 40 km und laut
> Google Maps 34 Minuten. Seit Jahrzehnten eine
> pendelbare Strecke, die Strukturen sind darauf
> ausgelegt. Der Zeit- und Bequemlichkeitsvorteil
> des Autos gegenüber der AKN ist aber so groß, dass
> jeder, der es irgendwie einrichten kann, das Auto
> nimmt. Die S-Bahn würde das Umsteigen obsolet
> machen und die Fahrzeit auf 54 Minuten verkürzen.
> Damit wäre die Schiene erstmals einigermaßen
> konkurrenzfähig, würde aber wohl kaum zusätzliche
> Pendler anlocken. Es gäbe vielmehr eine
> Verringerung des Autopendleraufkommens auch in
> Hamburg selbst statt zusätzlicher Pendlerströme.

Google Maps ist nicht die Nahverkehrsbibel. 34 Minuten für Kaltenkirchen-Hamburg(City) im Berufsverkehr mit dem üblichen Hamburger Chaos? Die AKN ist in ihrem derzeitigen Zustand keine vergleichbare Alternative, eine S-Bahn wäre es.

Was Stade angeht, sehe ich da mehr die längst überfällige Verbindung zweier eigenständiger Städte. Die Nutzer der S-Bahn sind vorher wohl eher mit dem Auto gefahren denn gar nicht gependelt.
Zitat


Google Maps ist nicht die Nahverkehrsbibel. 34 Minuten für Kaltenkirchen-Hamburg(City) im Berufsverkehr mit dem üblichen Hamburger Chaos? Die AKN ist in ihrem derzeitigen Zustand keine vergleichbare Alternative, eine S-Bahn wäre es.

Im Berufsverkehr schafft man die Strecke in gut 50 Minuten. Tür zu Tür natürlich. Tagsüber sind 35 Minuten realistisch. 30 der 40 km sind Autobahn!

Jedenfalls sind die Autofahrzeiten selbst im Berufsverkehr mit der AKN fast unmöglich. Die S-Bahn würde wenigstens den Komfort deutlich steigern. Viel mehr neue Pendler anlocken kann man kaum, die Schiene hätte sich lediglich dem vom Auto gesetzten Standard genähert.

Das ist der Unterschied zu Stade, wo die S-Bahn die Bedingungen für Pendler, denen das Verkehrsmittel erstmal egal ist, doch deutlich verbessert hat.

Zitat

Da ist so ein Zug mit Chauffeur und festen Abfahrtszeiten und punkten schon weitaus im pre zu - nicht zu vergessen die bewegliche Freiheit der Person, die sich nicht leidgeplagt durch den Verkehr wühlen muß.

Feste Abfahrtszeiten auf dem Papier. Mir hat letztens in der AKN ein Pendler nach Altona rzählt, jede Woche würde er im Schnitt mindestens einmal den Anschluss zur S3 in Eidelstedt verpassen, weil die AKN im Frühverkehr mit ihren paar Ausweichstellen im 10-Minuten-Takt irgendwo zwei Minuten Verspätung angesammelt hat und die S-Bahn nicht warten mag.

PS: Hier mal ein Vergleich der Bedingungen für Pendler nach Hamburg. Die erste Zeile ist die Entfernung laut Google Maps, die zweite die benötigte Zeit. Die dritte die Kosten, wobei für das Auto 15 Cent/km und 220 Arbeitstage im Jahr angesetzt sind. Bei der Bahn ist es die HVV-Abokarte.

			Auto		Bahn

Kaltenkirchen		40 km		
			34 min		60 min/inkl. Umsteigen
			2.640 EUR	1.316,40 EUR

Henstedt-Ulzburg	34 km		
			34 min		54 min/inkl. Umsteigen
			2.244 EUR	1.082,40 EUR

Quickborn		30 km		
			31 min		42 min/inkl. Umsteigen
			1.980 EUR	870,00 EUR

===============================================

Neu Wulmstorf		29 km		
			33 min		33 min/ohne Umsteigen
			1.914 EUR	870,00 EUR

Buxtehude		37 km		
			45 min		39 min/ohne Umsteigen
			2.442 EUR	1.316,40 EUR

Stade			62 km		
			67 min		59 min/ohne Umsteigen
			4.092 EUR	1.740,00 EUR



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.04.2010 22:19 von Herbert.
Für Stade arbeitet aber der Senat gerade an einer Autobahnlösung und dann sehen die Zeiten mit renoviertem Elbtunnel ganz anders aus. Spätestens dann müssen schnellere Züge her.

Für den Norden ist die große Lösung mit Ausbau auf 120 nicht drin. Die Fahrzeiten sind zu langsam. Darum ist die umsteigefreie Verbindung und das einheitliche Image einer S-Bahn wichtig.

Uli
Glinder schrieb:
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> Für Stade arbeitet aber der Senat gerade an einer
> Autobahnlösung und dann sehen die Zeiten mit
> renoviertem Elbtunnel ganz anders aus. Spätestens
> dann müssen schnellere Züge her.

Die Autobahn wird lange auf sich warten müssen - der Anschluß an die A7 ist noch nicht mal planfestgestellt soviel ich weiß - und da die Finkenwerder ihre lang verdiente Umgehung nun bekommen - wird das erstmal auf die lange Bank geschoben werden. Bevor da mal Autos über die Autobahn in einem Stück fahren werden - wird eher die Stadtbahn fahren und ehrlich gesagt das ist auch gut so.
Die Stader haben eine S-Bahn und R-Bahn - die Leute entlang nach Ahrensburg nur eine Bimmel-R-Bahn ohne takt - und manch einer in Hamburg darf garnicht mit der S-bahn fahren - wenn dieser nicht gut zu Fuss, ein Fahrrad oder eben lange Bustransfers billigend in Kauf dahin nimmt.

Also bitte nicht immer diese Auto Nummer ;-)


> Für den Norden ist die große Lösung mit Ausbau auf
> 120 nicht drin.

sagt bitte wer und mit welcher Begründung?

> Die Fahrzeiten sind zu langsam.

subjektiv betrachtet und beliebig verglichen.
(es fehlen z.b. punktuelle Start und Zielvergleiche - denn was dem einem auf langer Strecke zur Gute kommt - holt das andere Verkehrsmittel anderweitig wieder ein)

> Darum ist die umsteigefreie Verbindung und das
> einheitliche Image einer S-Bahn wichtig.

Das eine umsteigefreie Verbindung unwichtig sei- bestreitet wohl kaum einer hier - nur warum teuer wenn die AKN es auch heute schon mit Boardmitteln schaffen könnte - es aber nur an der Frage der Finanzierbarkeit dritter und Trassendürchführung hapert.
Und das die S-Bahn sich mit fremden Federn gerne schmücken möchte ist ja nun nichts besonderes mehr - angesichts der Tatsache das Sie sich als das Metropolverkehrsmittel Hamburgs sieht - wie die Hochbahn auch in anderen Gefilden Deutschlands - und damit gut und gerne "kleinere" Unternehmen mit herzblutartiger Bestandswahrung das Wasser nach und nach abgraben will.

KT
-Stuttgart21? = Kosten, Krach und nur Krawall!
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