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Außergewöhnliches im Hamburger Schnellbahnsystem
geschrieben von LevHAM 
Jeden morgen kurz nach 8 fährt hier Sierichstraße ein 8-Wagen DT4 Richtung Barmbek durch, natürlich normalerweise beschildert mit "Nicht einsteigen". Nur Anfang der Woche hatte ein Fahrer wohl nicht aufgepaßt und fuhr mit "U3 Barmbek" durch die Gegend - angehalten hat er natürlich trotzdem nicht :-)
Sehe ich in letzter Zeit sehr oft in Barmbek durch den Bahnhof fahren diese 8-Wagen DT-4! Auch schon in Hamburger Straße gesichtet. Da werden doch erinnerungen Wach.
Es gibt ja wirklich viele haarsträubende Kuriositäten im Hamburger Nahverkehr. Aber dies ist nun wirklich keine Kuriosität. Es handelt sich doch ganz offensichtlich um den U1-Verstärker mit 8 Wagen DT4, der 7.27 oder 7.28 Uhr ab Farmsen fährt. Der endet um 7.59 oder 8.00 in Kelle.

Entweder es wird am Kehrgleis in Kelle gebuddelt, oder dieser Zug soll vielleicht in Berliner Tor als Reservezug abgestellt werden, oder gar nach Mümmel oder Billstedt überführt werden. Der Reservezug in Kelle würde dann z.B. aus zwei Solo-DT4 U3-Verstärkern gebildet. Die U3-Verstärker sollen ja ihrerseits teils mit der U2 verknüpft sein, damit die Züge der U2 auf natürlichem Wege irgendwann mal den Betriebshof erreichen. Ich meine, dies vor ca. einem halben Jahr hier zumindest mal gelesen zu haben.

Früher hatten alle U-Bahn-Linien ja beriebshofnahe Endhaltestellen, was nach dem ohnehin fragwürdigem Linientausch nun nicht mehr der Fall ist. Will man jetzt nicht ständig weite Leerfahrten von Niendorf oder Mümmel nach Farmsen fahren, so braucht man derartige linienwechselnde Umläufe.
Aber vielleicht ist ja auch nur das Kehrgleis Kelle dicht.
Lulatsch schrieb:
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> Es gibt ja wirklich viele haarsträubende
> Kuriositäten im Hamburger Nahverkehr. Aber dies
> ist nun wirklich keine Kuriosität. Es handelt sich
> doch ganz offensichtlich um den U1-Verstärker mit
> 8 Wagen DT4, der 7.27 oder 7.28 Uhr ab Farmsen
> fährt. Der endet um 7.59 oder 8.00 in Kelle.

Meine Bemerkung bezog sich auch nicht auf den Zug an sich, denn wie ich schrieb fährt der jeden Tag hier lang.
Nur das er mit "U3 Barmbek" hier durchfährt, das fand ich kurios.
Immerhin danke für die Aufklärung, wo der immer herkommt.
Ach so.

Ich meinte es auch nicht so schroff, wie es sich wohl las. Sorry. Und diese Fahrt ist ja auch eine interessante Meldung, nur vielleicht nicht gerade eine größere Kuriosität.

Ich weiß auch nicht sicher, dass der von der U1 kommt. Es drängt sich nur auf. Woher soll der sonst kommen um diese Uhrzeit?

Es gab übrigens Anfang der 90er Jahre mal einen U1-Verstärker-Umlauf von Farmsen bis Kelle mit 6 Wagen DT2, der als Fahrgastfahrt weiter bis Saarlandstraße fuhr. Ich glaube, in den Winterfahrplänen 92/93 und 93/94, eventuell auch schon 91/92. Als Ausgleich setzten am Ende der Nachmittags-HVZ dann insgesamt 3 DT2-Einheiten mehr von der U2 nach Farmsen aus als morgens eingesetzt worden waren. Deshalb musste dieser Zug auch ein DT2E sein, da diese damals neben den DT4 die einzigen Züge mit Monitorausrüstung waren, welche man damals auf der U2 benötigte. Auf den anderen DT2-Verstärker-Fahrten der U1 konnten auch die DT2-Plastikbomber fahren, die ansonsten auf den Stammzugfahten der U3 sowie einigen U3-Verstärkern unterwegs waren. Das führte wiederum zu der Kuriosität, dass aúßerhalb der HVZ's auf der neuen Strecke nach Mümmel überwiegend die unbequemen Plastikbomber fuhren. Den 10-Minuten-Takt bestritten diese auf der U3 dann ebenfalls weitgehend alleine, während die komfortableren DT2E auf den Kehrgleisen standen.
(O.k., zugegeben, die DT4 der ersten Serie mit den harten Wülsten an der Seite sind auch nicht gerade der Brüller in sachen Komfort, ebenso wie die jetzt üblichen Hartsitzer mit der Beinfreiheit-verringernden Schräge hinten es nicht sind. Erst recht nicht zusammen mit der verkürzen Armlehne und dem im Weg seiendem Mülleimer der neuesten Serien. Die Hartsitze in den DT2-Plastikbombern entsprachen sogar deutlich mehr der menschlichen Anatomie. Nur waren deren Sitzverhältnisse noch enger als in den DT4. Und bei Hartschalensitzen oder Sitzen mit Wülsten an der Seite kann man nun einmal nicht wie bei den DT2E auf der Kante sitzen.)

Eine weitere etwas kuriose Verstärkungsfahrt: In den jeweiligen Winterfahrplänen der ersten Hälfte der 80er Jahre: Ochsenzoll - Wandsbek-Gartenstadt - Ochsenzoll. Wieso der bis W-Gartenstadt und nicht bis W-Markt fuhr, und ab 1985 dann nicht mehr, wäre ein Thema für sich.

Und noch eine etwas kuriose Kelle-Fahrt aus dem Winterfahrplan 1981/82: 3 Wagen DT3 um 6.23 Uhr von Kelle bis Ohlstedt. (Laut HVV-Fahrplan erst in Farmsen beginnend). Diese 3 Wagen kamen vom 9-Wagen-Reservezug in Kelle, der deshalb in der Früh-HVZ nur mit 6 Wagen dort stand. In den Jahren danach standen dort auch in der Früh-HVZ meist 9 Wagen. Kurios war, dass diese 3 Wagen von der Prellbockseite des Zuges kamen, weshalb man einen zweiten Fahrer zum rangieren benötigte. Nach der Früh-HVZ kamen dann 3 Wagen leer aus Ohlsdorf, die sich in Kelle einfach ankuppelten. (In Ohlsdorf wurden sowieso 6- und 9-Wagen-Züge für die Vormittags-Einsätze zu 3-Wagen-Zügen verhackstückt.) Somit blieb keine Einheit länger als 3 Werktage in Kelle abgestellt, auch wenn der Resevezug nicht angefordert wurde.



7 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.02.2010 15:41 von Lulatsch.
Hallo Lulatsch,

> Früher hatten alle U-Bahn-Linien ja beriebshofnahe
> Endhaltestellen, was nach dem ohnehin fragwürdigem
> Linientausch nun nicht mehr der Fall ist.

Geht es beim "fragwürdigen Linientausch" um den Tausch an sich oder um die (bautechnische) Ausführung?



Grüße
Boris
Mir ist im Fahrplan der U2 das folgende aufgefallen:
Über die HVV-Auskunft wird für die U2 ab Niendorf Nord zwischen 6 Uhr und 6:30 Uhr ein 5-Min.-Takt angegeben. Ansonsten fährt die U2 im bekannten 10-Min.-Takt. Diese abweichende Taktung erscheint aber nicht am Haltestellenaushang auf dem Bahnsteig. Meine Fragen:
1) Sind diese neu dazu gekommenen Zeiten korrekt??
2) Wenn ja, wie soll denn der Fahrgast von diesen Zeiten wissen? Wenn das ein Versuch sein soll, den 5-Min.-Takt auch für weitere Fahrten anzubieten, so wird dieser zwangsweise zum Scheitern verurteilt sein ...
Dies sind nur Verstärkerfahrten, die auch nicht in den Fahrplan gehörten, weil sie ohne eine vorherige Ankündigung entfallen können.
Ab Niendorf Nord gibt es morgens genau 4 Verstärkerfahrten:
5:30 6:05 6:15 6:25
Ich glaube auch nicht das dies ein Test für einen 5-min-Takt sein soll, denn dieser wäre zu kurz. Aber vielleicht kann mich jemand etwas bessers belehren?
Andreas1 schrieb:

> Ab Niendorf Nord gibt es morgens genau 4
> Verstärkerfahrten:
> 5:30 6:05 6:15 6:25
> Ich glaube auch nicht das dies ein Test für einen
> 5-min-Takt sein soll, denn dieser wäre zu kurz.
> Aber vielleicht kann mich jemand etwas bessers
> belehren?

Hast Du schon mal auf dem Bahnsteig in Niendorf Markt gestanden, während plötzlich 8 Wagen DT4 vom Himmel fielen? ;-)

Gruß

Jan

--
Das Fototagebuch der Bahnfotokiste: [fototagebuch.bahnfotokiste.de]
Zwar nicht direkt etwas kurioses mit der Schnellbahn selbst, sondern ein Kuriosum, das mir heute im Schnellbahnnetz passiert ist: Ich war in Elbgaustraße und wollte einen Abstecher nach Pinneberg machen. Kommt so ein Typ zu mir und fragt, ob er richtig auf dem Weg nach Rissen ist. Ich sagte ihm, er muss dafür zurück nach Altona und die S1 nach Wedel nehmen.

Der schien gar keine Ahnung zu haben und regte sich ein bisschen auf deswegen. Ich musste ihm die Sache drei oder vier Mal erklären, bevor er geschnallt hat, dass er sich mit der S21 nach Elbgaustraße verirrt hat, und dass er für sein Ziel nach Altona muss, um dort auf die S1 umzusteigen.

Entweder war der Typ etwas stoned oder besoffen, denn sonst hätte er sofort das verstanden, was ich ihm sagte. Trotzdem muss ich darüber schmunzeln.

Grüße,

Richie

"Auftrag ausgeführt. Dieser Zug ist garantiert schwarzfahrerfrei!" - Amboss, der Kontrolator
Moin !

Aus heute aktuellem Anlass möchte ich die Beantwortung von Boris seiner Frage vertagen. Die Messe in Sachen Linientausch ist ja ohnehin gelaufen. Statt dessen nehme ich Bezug auf die Beiträge der vorherigen Seite bezüglich des sonntäglichen 5-Minuten-Taktes auf der Linie U3 im sogenannten Sommerhalbjahr.

Dieser Takt verdeutlicht mal wieder die Kuriosität, dass es erheblich einfacher zu sein scheint, eine planmäßige Taktverdichtung oder den planmäßigen Einsatz längerer Züge zu bestellen, als diese Takt- oder Zuglängen-Verstärkung gezielt nur für die Zeiten zu bestellen, wo sie am dringendsten nötig sind.

Ich vermute, dass eine feste planmäßige Bestellung derartiger Verstärkung organisatorisch und abrechnungstechnisch einfacher ist, aus Sicht einer Bürokratenseele allemal.

Es ist ja auch ein erheblicher, lang ersehnter Fortschritt, wenn auf Überfüllungs-Situationen reagiert wird. Lieber eine Verstärkung, die immer statt findet, auch wenn sie oftmals nicht nötig ist, als eine Verstärkung, die unterbleibt, wenn sie dringendst vonnöten ist.

Nur wird dies ärgerlich, wenn es weiterhin regelmäßig vorhersehbare Überfüllungssituationen gibt, bis hin, dass Fahrgäste über mehrere Takt-Intervalle hinweg auf den Bahnsteigen fest sitzen. Für eine gezielte Verstärkung zu den Zeiten der größten Überfüllungen wären erheblich weniger Leistungen notwendig, als sie für die jüngsten Taktverdichtungen und Zuglängenverlängerungen erfolgen.

Und was hat das nun ausgerechnet mit dem sonntäglichen 5-Minuten-Takt auf der U3 zu tun? Dieser wird doch nur im Sommerhalbjahr gefahren, also offensichtlich, wie von mir gewünscht, nur dann, wenn er nötig ist. Und die unterschiedliche Dauer dieses 5-Minuten-Taktes auf den beiden Fahrtrichtungen sieht ja wirklich nach einer ganz gezielt bedarfsgerechten Verstärkung aus. Insofern ist bezüglich dieser Taktverdichtung meine Kritik ja nun wirklich nicht zutreffend ... sieht zumindest danach aus.

Weit gefehlt!

An den Sonntagen des Winterdoms (ohne 5-Minuten-Takt) sind deutlich mehr Fahrgäste auf der U3 unterwegs als an etlichen Sonntagen des Sommerhalbjahres (mit 5-Minuten-Takt).

Es mag sein, dass die sonntägliche Belastung dieser Linie durch Touristen und Ausflügler im Sommerhalbjahr ähnliche Größenordnungen annimmt wie die Belastung durch Winterdom-Besucher. Nur sind an den Sonntagen zu Zeiten des Winterdomes ja auch noch etliche Touristen und Ausflügler auf dieser Linie unterwegs. Und diese Fahrgastzahlen werden im Verlauf der Winterdom-Sonntage (mit Fortschreiten des Winters) auch nicht weniger, da ja an den letzten zwei Sonntagen des Winterdoms gleichzeitig auch die Weihnachtsmärkte stattfinden. Diese "belasten" die U3 mit zusätzlichen Fahrgästen, ebenso wie die an zwei dieser Sonntagen stattfindende Messe "Du und Deine Welt". Und die Veranstaltungen Dom, Weihnachtsmarkt und Messe ziehen ja auch ihrerseits wieder Touristen an, welche diese Veranstaltungsorte sowie andere Sehenswürdigkeiten mithilfe der U3 abklappern.

Aber die U3-Fülle an den Sonntagen des Winterdoms ist Pippifax gegenüber den Überfüllungen bei einer anderen Veranstaltungsart, die bekanntlich ebenfalls keine fünfmonatige Winterpause kennt. Die Rede ist natürlich von voller Hütte bei Pauli (übersetzt: das in der Regel ausverkaufte Fußballspiel des FC St. Pauli). Die Nicht-Verstärkung des 10-Minuten-Taktes bei der Hinfahrt zum Spiel birgt das Risiko für die Fahrgäste, sich nicht in die Züge reinquetschen zu können. Kommen Faktoren für eine erhöhte Anzahl von Fahrgästen auf der U3 hinzu, besteht für einen Teil der Fahrgäste sogar die Gewissheit, während der Zeit der Pauli-Hinfahrt über einen längeren Zeitraum nicht in die Züge hinein zu passen. Bei der Rückfahrt wird zwar verstärkt, aber oftmals zu wenig. Das wird man heute höchstwahrscheinlich auch wieder sehen können, obwohl es eine leichte Linderung durch die momentan reduzierte Zuschauerzahl geben wird. (Es wär schon mal gut, wenn heute nicht wieder Standardbusse anstatt von Gelenkbussen auf dem SEV Berliner Tor - Rathaus eingesetzt werden, und dann auch noch ohne Bereitschaftswagen vor Ort. Dies war beim Pauli-Spiel im Februar 2008 tatsächlich der Fall. An den SEV-Sonntagen ohne Pauli-Spiel fuhren hingegen Gelenkbusse plus bereit stehende Bereitschaftswagen. Auch nicht gerade unkurios.)

Hierzu muss ich einschränkend sagen, dass ich auf dem Kenntnis-Stand von Ende Mai letzten Jahres bin. Sollte mittlerweile eine Ausweitung der Pauli-Verstärkungsfahrten eingetreten sein (bzw. bei der Hinfahrt ein überhaupt-erst-Erfolgen von Verstärkungsfahrten), so bitte ich, dies hier mitzuteilen. Das wäre dann natürlich begrüßenswert, aber zugleich wiederum kurios, weil zu spät erfolgend. Denn in besonderem Maße nötig wäre eine Verstärkung bei der Hinfahrt zum Pauli-Spiel ja bis Mai letzten Jahres gewesen, und nicht danach. Stichworte: Mehrbelastung durch die U2-Sperrung, und in den Zeiten vor der U2-Sperrung das immer wieder stattfindende Rumgurken von Solo-DT4 auf den Planfahrten des 10-Minuten-Taktes zu den unangebrachtesten Uhrzeiten. Zuzüglich gab es November/Dezember 2008 drei Pauli-Spiel-Sonntage mit vorhersehbar deutlich erhöhtem Fahrgastandrang bei der Anreise von Norden. Zuerst gab es eine Sperrung Berliner Tor - Rathaus, dann zwei Termine mit baubedingten Umleitungen der meisten S-Bahnen über Sternschanze. Somit bestand von Anfang November 2008 bis Ende Mai 2009 zwingend ein Verstärkungsbedarf bei der Hinfahrt zum Pauli-Spiel, da vorhersehbar war, dass ohne Verstärkung nicht alle Fahrgäste mitkommen würden, was sich denn auch bewahrheitet hat. Zuletzt gesehen: Ende Mai 2009 (wie ich es hier im Februar 2009 bereits prognostiziert hatte).

Soweit zu den Verkehrstagen des 5-Minuten-Taktes. Und wie sieht es mit der tageszeitlichen Verkehrszeit dieses 5-Minuten-Taktes aus, an den Tagen des Sommerhalbjahres, an denen er verkehrt? Verkehrt er dann wenigstens zu den Zeiten, zu denen er am dringendsten nötig ist?

Leider auch nein. Zu Pauli-Spielen wird auch im Sommerhalbjahr unvermindert per U-Bahn angereist. Bei der Anfahrt von Süden (aus Richtung Hauptbahnhof) ist die erste der fünf vollsten Fahrten die letzte Fahrt vor Beginn des 5-Minuten-Taktes. Und auch mehrere davor verkehrende Fahrten sind natürlich stark mit Pauli-Fans besetzt. Hinzu kommen dann noch Touristen und Ausflügler, die ja auch nicht alle bis zu Beginn des 5-Minuten-Taktes mit ihrem Fahrtantritt warten. Ich schätze mal, dass auf dieser Relation (Hauptbahnhof bis St. Pauli) an Pauli-Spiel-Sonntagen mindestens die letzten drei 10-Minuten-Intervalle vor Beginn des 5-Minuten-Taktes einen höheren Fahrgastandrang haben, als den ganzen Mittag/Nachmittag danach (sofern kein Dom ist). Allerdings ist ein länger andauerndes Nicht-Reinpassen unwahrscheinlich. Hinter der überfülltesten Fahrt folgt ja 5 Minuten später der erste planmäßige Zwischenzug. Trotzdem wahrlich nicht optimal.

Erheblich krasser sieht es jedoch bei der Anfahrt von Norden aus. Die letzte der fünf überfülltesten Fahrten verkehrt bereits 15 Minuten vor dem ersten planmäßigem Zwischenzug. Bis dieser erste Zwischenzug fährt, haben bereits die beiden letzten, nicht mehr so überfüllten Züge des 10-Minuten-Taktes den Fahrgastüberhang aus der Zeit davor abgeräumt. Daher müssen die Fahrgäste auch während des Sommerhalbjahres unvermindert damit rechnen, an Pauli- Spiel- Sonntagen bei der Anfahrt von Norden über einen längeren Zeitraum auf den Bahnsteigen verharren zu müssen. Sie müssen dies sogar noch häufiger als im Winterhalbjahr, weil auch auf dieser Relation im Sommerhalbjahr vermehrt Ausflügler und Touristen unterwegs sind, von denen viele nicht den Beginn des 5-Minuten-Taktes abwarten, weil es vermehrt weitere "Events" gibt, und weil es vermehrt Streckensperrungen/Umleitungen von Bahn- und Buslinien gibt, die der U3-Nordwest zusätzliche Fahrgäste zuschanzen. "Zum Augleich" wird dann mit Beginn des Pauli-Spiels auf der selben Relation viel Luft im 5-Minuten-Takt befördert (sofern kein Dom ist). Das erinnert fast schon an die 90er Jahre, als jahrelang bei der Anfahrt von Norden Sonntags nur die planmäßigen 4 Wagen DT2 fuhren, selbst bei voller Hütte auf Pauli und gleichzeitig stattfindender Dom-Anreise (eine Konstellation, bei der die Fahrgäste nicht einmal in 6 Wagen reingepasst wären). Ganz am Ende kam damals dann ein einziger Verstärker bis St. Pauli, 55 Minuten (!) nach dem ersten Nicht-Reinpassen. Während des Spiels fuhren dann planmäßig 6-Wagen-Züge. Übringens war und ist das nicht die einzige derartige Konstellation.

Sollte man übrigens bei der Planung dieses sonntäglichen 5-Minuten-Taktes auf der U3 die Vorverlegung der Anstoßzeit von 14.00 Uhr auf 13.30 Uhr nicht auf dem Schirm gehabt haben, so wäre dies auch kurios, weil dies erstens frühzeitig bekannt war, und zweitens würde bei einer Anstoßzeit um 14.00 Uhr der erste Zwischenzug des 5-Minuten-Taktes auch erst 25 Minuten nach der ersten der fünf vollsten Fahrten verkehren.

Und es gibt noch einen weiteren kuriosen Aspekt des sonntäglichen 5-Minuten-Taktes auf der U3, der auch für den 5-Minuten-Takt am späten Sonnabend-Abend gilt: Nämlich der Zeitpunkt seiner Einführung. Er wurde nämlich genau dann eingeführt, als er weniger nötig als zuvor geworden war. Während der Monate der U2-Sperrung war der U3-Halbring spürbar voller. Und während der drei Jahre davor gurkten Abends und Sonntags leider oft einige Solo-DT4 auf U2/U3 herum, teils zu den unangebrachtesten Zeiten. Das wäre in diesem Ausmaß nicht nötig gewesen. Aber wenn schon, dann hätte ein 5-Minuten-Takt natürlich eine Linderung der Solo-DT4-Überfüllungen gebracht. Diese zu späte Taktverdichtung erinnert an die zu spät erfolgten Zugverlängerungen und Taktverdichtungen auf den Linien U1, 162 und 262. Diese wären während der R10-Elektrifizierung nötig gewesen und nicht erst danach. Weitere ähnliche Beispiele fallen mir ein. Kurios sind sie allemal.
Andreas1 schrieb:
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> Dies sind nur Verstärkerfahrten, die auch nicht in
> den Fahrplan gehörten, weil sie ohne eine
> vorherige Ankündigung entfallen können.
> Ab Niendorf Nord gibt es morgens genau 4
> Verstärkerfahrten:
> 5:30 6:05 6:15 6:25

Für mich machen diese Verstärkerfahrten allerdings keinen Sinn:
Um diese Zeit sind Pendler unterwegs, die sicherlich nicht auf Fahrten zurückgreifen, auf die man sich nicht verlassen kann. Da nehme ich lieber 7 Min. Wartezeit in Hagenbeck (auf Linie 281) in Kauf als eine nicht gesicherte Wartezeit von 2 Min., die sich bei Ausfall dieser Verstärkerfahrt dann in Summe auf 22 Min. Wartezeit verlängern würde (da die 281 nur alle 20 Min. Richtung Lattenkamp fährt) ...
Der Spruch von Jan Borchers sollte ja auch bedeuten, dass diese Verstärkerfahrten keine Verstärkerfahrten im eigentlichen Sinne sind, sondern Überführungsfahrten, die einen rein betrieblichen Sinn haben. Zu Beginn des 5-Minuten-Taktes ab Niendorf-Markt müssen die Züge ja irgendwo herkommen. In NM gibt es nur ein popeliges Kehrgleis, in NN besteht hingegen erheblich mehr Abstellkapazität. Teils kommen derartige Einsetzer sicherlich auch leer aus Hagenbeck. Das war zumindest früher so, und wenn die Einsetzer alle aus NN kämen, so müssten es ja noch ein paar mehr sein.

Es war seit der Streckenverlängerung bis NN eigentlich schon immer so, dass einige Ein- und Aussetzer, die laut Fahrplan nur ab/bis NM fahren würden, mit Fahrgästen von/nach NN fuhren, sogar auch Ein- und Aussetzer des sonnabendlichen 5-Minuten-Taktes. Andere setzten leer von/nach Hagenbeck ein/aus. Auch wurden in vielen Fahrplanperioden in der Zeit vom Ende der Früh-HVZ bis zum Beginn der Spät-HVZ einige dieser Zwischenzüge ab/bis NN geführt, obwohl dies ja zusätzliches Personal erforderte. Der Grund dafür war zum Teil die Zuglängenveränderung und zum Teil der Wechsel des Zugtypen. Mit einem einzigen popeligen Kehrgleis in NM, auf dem gerade mal ein 8/9-Wagen-Zug Platz hat (?), ist in dieser Hinsicht ja wirklich nicht viel zu machen.

Vor der Streckenverlängerung von NM nach NN wurden übrigens auch die beiden Gleisstränge, die heute ab/bis NN führen, als Kehrgleise mit benutzt. Ich hatte zumindest den Eindruck. Allerdings beide wohl auch nur in etwa in der Länge des echten Kehrgleises, so dass viele Ein- und Aussetzer leer ab/bis Hagenbeck fuhren. (Dort gibt's ja extra dieses eine einzelne Kehrgleis, über dass man zur großen Abstellanlage gelangt, ohne am Bahnsteig Hagenbecks Tierpark wenden zu müssen.) Die Weichenlage nördlich des Bahnsteiges Niendorf-Markt war meiner Erinnerung nach damals genauso wie heute, so dass von diesen beiden umfunktionierten Gleissträngen aus jeweils nur ein Bahnsteig-Gleis angefahren werden konnte.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 28.02.2010 18:06 von Lulatsch.
Ich sitz grad in der S1 von BT nach RP und auf der anderen Seite liegen ohne Witz vier Frikadellen auf dieser "Ablage" zwischen Fenstersitz und Seitenwand. Wenn also jemand noch kein Abendessen hatte: ist Zug 4095 erster Wagen, Abfahrt Airport um 1923 :).
Eigentlich nicht aus dem Hamburger Schnellbahnsystem, aber dennoch kurios:
Kürzlich war Fahrgastzählung und -befragung auf der Linie 257. Ein Fahrgast antwortete auf die Frage nach seiner ersten Einstiegsstelle: "Kirchdorf-Süd". Nachfrage des HVV-Befragers: "Ist das eine S-Bahn-Station?"
Kenntnis des HVV-Verkehrsnetzes scheint jedenfalls keine Voraussetzung für den Zählerjob zu sein...
War der Fahrgast denn wenigstens schlagfertig und hat geantwortet: "Schön wär's!" ?
Lulatsch schrieb:
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> War der Fahrgast denn wenigstens schlagfertig und
> hat geantwortet: "Schön wär's!" ?

Leider nicht - eine gute Antwort wär` auch gewesen: "Nein, eine U-Bahn-Station, aber erst in 50 Jahren..."
Dies soll keine Beschwerde sein oder so, aber es muss raus: Heute fuhr ich auf der S3 nach Fischbek, auf eines meiner Rundfahrten, und bemerkte etwas äußerst kurioses. Etwas, was ich NIE gesehen habe. Ich sah während der Fahrt, wie der Fahrer im Dienstraum sich eine Zigarette angesteckt hatte! Da gibt es Rauchverbot überall, in Zügen, in Bahnhöfen, etc., und da sehe ich sowas. Mir machte das nichts aus, aber ich sah da kein Kind und sein Vater, die deswegen etwas verwirrt waren.

Ist es überhaupt dienstlich legal, dass der Tf im Dienstraum eine Kippe rauchen kann? Wie gesagt, ich beschwere mich nicht darüber (man merkte es eh nur, wenn man nahm am Fahrerraum saß), ich finde es nur kurios.

Grüße,

Richie

"Auftrag ausgeführt. Dieser Zug ist garantiert schwarzfahrerfrei!" - Amboss, der Kontrolator
Also bei der U-Bahn gibt es Rauchverbot!!!
Allerdings gibt es spezielle "Raucherräume" an den Endhantestellen( nicht an allen)
STZ-SL schrieb:
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> Also bei der U-Bahn gibt es Rauchverbot!!!

Soweit ich weiß auch bei der Deutschen Bahn (sowohl in den Zügen, als auch in Bahnhöfen). Trotzdem hat sich der wehrte Fahrer sich einen Glimmstengel genehmigt.

Grüße,

Richie

"Auftrag ausgeführt. Dieser Zug ist garantiert schwarzfahrerfrei!" - Amboss, der Kontrolator
Dieses Thema wurde beendet.