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Stadtbahn Hamburg - aktuelle Gedanken, Juni 2010 zum geplanten System
geschrieben von Karl-Theodor 
@Hochbahn-Fan

Die "Karte" ist doch nur eine von vielen "Straßenbahn-Wünsch-Dir-Was-Fan-Karten", wie es sie zu hauf gibt!

Auf solche Dinger bin ich haufenweise gestoßen, als ich anfing mich über die geplante Stadtbahn zu informieren um mein instinktives "Nein" zu hinterfragen.

Meine persönliche Meinung: Hilfreich sind diese Phantasiegeschichten nicht. Mein erster Eindruck seinerzeit war in der Tat, dass Sim-City-Spielkinder auf Nostalgiker treffen ;-) Nene, so wird das nichts in Sachen Überzeugungsarbeit.

Eines zeigen jedoch diese ganzen Phantasieentwürfe: Der "Halbring" von Rahlstedt nach Altona ist genau die richtige Route zur Einführung einer Straßenbahn! Sollte dieser Ring erstmal gebaut werden, hätte man später relativ flexibel die Möglichkeit, recht schlank Stadtteile bzw. Quartiere bedarfsgerecht anzuschließen.

Aber erstmal muß dieser Ring gebaut sein ... und mit der Tür ins Haus zu fallen hat noch nie etwas gutes gebracht!
"... und mit der Tür ins Haus zu fallen, hat noch nie etwas Gutes gebracht!"

Genau der Punkt, besser hätte ich es auch nicht sagen können ...
Öffie schrieb:
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> Aber erstmal muß dieser Ring gebaut sein ... und
> mit der Tür ins Haus zu fallen hat noch nie etwas
> gutes gebracht!


Stimmt der "Halbring" ist ein guter Ansatz eines Gesamtgefiledes aber noch nicht der Weisheit letzer .....- die Tür nehme ich dann mal mit und bringe dann vorbei wenn Sie gewünscht wird - nicht das noch welche ungewollt erschlagen werden ;-)

KT
-Stuttgart21? = Kosten, Krach und nur Krawall!
Naja - der Alstertunnel ist schon eine ganz alte Idee. Hunjdertjährig. Stand schon 1909 auf dem Planungszettel. In den 1920-er Jahren fand man einen Tunnel für eine Straßenbahn zu teuer und von da an sollte zumeist eine U-Bahn dort durch fahren (Halbringlinie).

Wenn hier denn so gewarnt wird von Überlegungen, wo eine Straßenbahn außerdem sinnvollerweise fahren könnte - so hört sich das schon recht verzagt an. Klar gibt es außerhalb des jetzt geplanten 40-km-Netzes eine Reihe sinnvoller zusätzlicher Straßenbahnstrecken. Darüber nicht zu reden, nur weil jemand daran Anstoß nehmen könnte ?

Was für Traum-U-Bahn-Pläne habe ich hier schon gesehen und S-Bahnen bis Lüneburg. Dagegen sind manche weitere Straßenbahnstrecken äußerst solide Planung und Zukunftsvorsorge.

Mal generell: Hamburg wurde nach 1943 bewußt "entdichtet", den damaligen städtebaulichen Prämissen folgend. Bei einer im Kern dichter bebauten Stadt kommt man nämlich mit Straßenbahnen aus und muss keine U-Bahnen bauen und die Peripherie großflächig mit Bussen abspeisen. Hier müßte viel konsequenter angesetzt werden.

Freundliche Grüße
Horst Buchholz - histor
Zitat

Bei der Straßenbahn wird normalerweise auf Sicht gefahren. In der DDR waren deshalb an einige Umsteigehaltestellen Doppelhalte eingerichtet

Ist zumindest in Dortmund auch üblich.

Gruß

Jonas
jonpro schrieb:
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> > Bei der Straßenbahn wird normalerweise auf Sicht
> > gefahren. In der DDR waren deshalb an einige
> > Umsteigehaltestellen Doppelhalte eingerichtet
>
> Ist zumindest in Dortmund auch üblich.

An der Oberfläche kein Problem.
Aber meines Wissens wird auch in Dortmund auf den Tunnelstrecken signalgesichert gefahren.
Wobei dort meines Wissens die Blockabstände teilweise so kurz sind, daß der Zugabstand schon einem "Fahren auf Sicht" sehr nahe kommt. In manche Blöcke paßt kaum ein Zug samt Durchrutschweg...

Gruß Ingo
Da es momentan hier recht ruhig um die Straßenbahn geworden ist wollte ich mal eine Idee einwerfen, was die Diskussion mit der Oberleitung betrifft. Dies ist wirklich ein Punkt den man auch als bestens Informierter Straßenbahn Befürworter einem Gegner nicht "schönreden" kann. Sie sehen nunmal nicht schön aus und werden auch mehr oder weniger auffallend sein. Warum also keine Stromschiene verwenden? Ich habe entdeckt das die Straßenbahn in Bordeaux teilweise mit Stromschiene fährt, es klappt also! Wie ich las ist immer nur das Segment auf dem sich die Bahn gerade befindet "aktiviert" sodass wenn gerade keine Bahn herüberfährt der Strom abgeschaltet ist ...

[de.wikipedia.org]
Die sogenannte "Unterleitung" ? Auch in Bordeaux hat man Anfang dieses Jahrhunderts ebensolche Probleme damit gehabt wie mit ähnlichen Konstruktionen schon um 1900. Gab hier (oder im Straßenbahnforum ?) vor ungefähr einem Jahr mal einen ausführlichen thread über dieses Thema.

Wichtig ist immer die Betriebssicherheit, sie geht im Prinzip vor Schönheit. Auch bei den Fahrdrahtmasten kann man zierlich oder grob arbeiten - und manchmal können es ja auch wieder "Rosetten" sein - wenn man die Fahrdrahthalterung direkt an den Häusern befestigt.

Freundliche Grüße
Horst Buchholz - histor
Nicht zu vergessen das m W eine Unterleitung wesentlich teurer ist, und somit ein Eigentor darstellen würde, wenn diese Technik in Erwägung gezogen würde.

MfG
STZFa schrieb:
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> Nicht zu vergessen das m W eine Unterleitung
> wesentlich teurer ist, und somit ein Eigentor
> darstellen würde, wenn diese Technik in Erwägung
> gezogen würde.


Um wie viel wesentlich teurer im Gegensatz zur O-Leitung wäre sie denn?

KT
-Stuttgart21? = Kosten, Krach und nur Krawall!
Karl-Theodor schrieb:
-------------------------------------------------------
> STZFa schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > Nicht zu vergessen das m W eine Unterleitung
> > wesentlich teurer ist, und somit ein Eigentor
> > darstellen würde, wenn diese Technik in
> Erwägung
> > gezogen würde.
>
>
> Um wie viel wesentlich teurer im Gegensatz zur
> O-Leitung wäre sie denn?

Ich meine was von "doppelt so teuer" gelesen zu haben. Die Quelle finde ich im Moment aber nicht, in dem Artikel ging es auch um die Tram durch den englischen Garten in München, wo sie mit Akkus arbeiten wollen. Natürlich nur für ein kurzes Streckenstück.
Fahrleitungskonstruktionen können durchaus der Umgebung angepasst ausgeführt werden. Ich habe ein kurzes Video aus dem Jahr 2005 bei YouTube [de.youtube.com] eingestellt. Es zeigt eine dem eher dörflichen Karakter angepasste Bauweise in Blankenloch bei Karlsruhe. Für Hamburg ließe sich gewiss eine ebenfalls optisch anspruchsvolle Lösung finden.

In Bordeaux findet man die „Unterleitung“ nur im historischen Stadtkern. Daraus lässt sich schließen, dass die Lösung mit Fahrleitung auch dort für zuverlässiger und/oder preiswerter gehalten wird.

Gruß Helmut G.
Karl-Theodor schrieb:
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> Um wie viel wesentlich teurer im Gegensatz zur
> O-Leitung wäre sie denn?

In Bordeaux gab es 2002die Aussage, dass die APS-Einrichtung etwa 3 bis 4 mal so teuer wie Oberleitung ist. Allerdings hat man da, für den Fall, dass es mit APS nicht klappt, bereits Vorkehrungen für das Errichten von Masten geleistet.

In Deutschland gibt es ja eine ähnliche Entwicklung bei Bombardier:

[www.bombardier.com]

Eine erste Strecke außerhalb des Werkes soll in Augsburg entstehen.

Persönliche Meinung: Oberleitungen stören die Leute nur, wenn man sie speziell darauf aufmerksam macht oder vor ihrer Errichtung suggeriert, dass sie stören würden. Ansonsten werden sie m.E. nicht wahrgenommen.

(Außer in Neuss: da sollen sie ja sogar den Himmel verdunkelt haben... ;-)

Beste Grüße
Harald Tschirner
Helmut G. schrieb:
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> In Bordeaux findet man die
> „Unterleitung“ nur im historischen
> Stadtkern.

Nein, es gibt auch außerhalb einige Abschnitte:

hier auf der Linie A nördlich Buttinieré, Netzplan hier:

[upload.wikimedia.org]

den genauen Haltestellennamen weiß ich nicht mehr. Schild an der Hst. mit Hinweis zum Senken des Bügels:




hier verlässt der Zug gerade den Fahrleitungsbetrieb, im Hintergrund sind bereits Maste zu sehen, wo die Oberleitung wieder beginnt. M.W. wurde das hier aber bereits wieder umgebaut, die Bilder sind aus dem April 2004.





> Daraus lässt sich schließen, dass die
> Lösung mit Fahrleitung auch dort für zuverlässiger
> und/oder preiswerter gehalten wird.

Stimmt, vor allem wohl letzteres!

Beste Grüße
Harald Tschirner



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.07.2010 19:32 von Harald Tschirner.


Ist eine sehr schöne Technick, die ihr gerade Diskutier, bloß wegen der Finazlage von Hamburg wohl nicht realisierbar.
Man darf ja auch schon froh sein, wenn die Strohleitungen gleichzeitg als Straßenlatern verwendet werden sollen, damit es so hübsch wie möglich aussieht.
Aber warum beschafft man sich nicht Züge, die Straom speichern können und dann auf einer Strecke von 500 Meter ( erste Test mit 500 Meter liefen problemlos, vielleicht auch längere Strecken) ohne Strohmleitungen fährt. Solche Tests gab es meiner Meinung nach in München.
Was sagt ihr zu dieser Technick?

Wir brauchen mehr Investitionen in den ÖPNV! Damit noch mehr Leute mit den ÖPNV fahren- die Umwelt wird danken
Naja, das klingt sehr Pannenanfällig und wenn man schon eine Oberleitung hat, dann sollte man das auch "durchziehen" und die Sache nicht noch weiter verschlimmbessern.

Zumal Akkus viel wiegen und irgentwo im Zug untergebracht werden wollen...

Und wenn der Akku dann mal aussetzt, wird der ganze Zug Notgebremst und der steht dann starr und unbeweglich auf der Kreuzung und blockiert sprichwörtlich alles.

Fazit: Nein, danke!


Gruß aus Hamburg Rahlstedt
HOCHBAHN-Fan schrieb:
-------------------------------------------------------
> Naja, das klingt sehr Pannenanfällig und wenn man
> schon eine Oberleitung hat, dann sollte man das
> auch "durchziehen" und die Sache nicht noch weiter
> verschlimmbessern.
>
> Zumal Akkus viel wiegen und irgentwo im Zug
> untergebracht werden wollen...
>
> Und wenn der Akku dann mal aussetzt, wird der
> ganze Zug Notgebremst und der steht dann starr und
> unbeweglich auf der Kreuzung und blockiert
> sprichwörtlich alles.
>
> Fazit: Nein, danke!
>
>
> Gruß aus Hamburg Rahlstedt

Dann braucht man keine Oberleitung erst zu bauen.

Wir brauchen mehr Investitionen in den ÖPNV! Damit noch mehr Leute mit den ÖPNV fahren- die Umwelt wird danken
Norderstedt schrieb:
-------------------------------------------------------
> Dann braucht man keine Oberleitung erst zu bauen.

Solche Akkus gibt es noch nicht...
Mathias schrieb:
-------------------------------------------------------
> Norderstedt schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > Dann braucht man keine Oberleitung erst zu
> bauen.
>
> Solche Akkus gibt es noch nicht...

Man braucht schon Oberleitungen, damit dann der Strom gespeichert werden kann, aber dann kann man zum Beispiel durch einen Park, die Straßenbahn auf einen Teil ohne Straomabnehmer bauen.
Sieh diesen Link aus München:
[www.swm.de]
Dort steht es auf der vorletzten Seite.

Wir brauchen mehr Investitionen in den ÖPNV! Damit noch mehr Leute mit den ÖPNV fahren- die Umwelt wird danken



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 12.07.2010 23:09 von Norderstedt.
Norderstedt schrieb:
-------------------------------------------------------
> Man braucht schon Oberleitungen, damit dann der
> Strom gespeichert werden kann, aber dann kann man
> zum Beispiel durch einen Park, die Straßenbahn auf
> einen Teil ohne Straomabnehmer bauen.
> Sieh diesen Link aus München:
> [www.swm.de]
> Dort steht es auf der vorletzten Seite.

Schön. "Zu Testzwecken" steht da. Also keine ausgereifte Technik, die zuverlässig funktioniert.

Außerdem: Wer stört sich an den Oberleitungen? Am Anfang des 20. Jahrhunderts waren die Straßenbahnnetze dermaßen umfangreich, und es hat auch niemanden gestört. Nur weil eine Handvoll Bedenkenträger sich daran stört, sollen mehrere Tausend potentielle Fahrgäste auf einem bestimmten Streckenabschnitt auf eine Stadtbahn verzichten?

Man muß ja nun auch nicht überall Hochkettenfahrleitungen verbauen. Es gibt genügend Beispiele, die auch hier schon verlinkt waren (@NVB: kannst Du die Links vielleicht nochmal einstellen?), daß man auch mit doppeladrigen Flachketten auskommt, ohne dabei Probleme mit der Stromübertragung zu bekommen.

Man nehme als Beispiel die "große" Eisenbahn in jenen Ländern, wo mit Gleichspannung gefahren wird: Beispielsweise in Polen, wo vielfach 2 der Kupferschienen nebeneinander verbaut wurden.

Und: Stromabnehmertechnikbedingt kam man in Hamburg auch viele Jahrzehnte lang ohne Hochketten aus -- diese wird meines Wissens nach nur deswegen so gerne verbaut, weil's halt billiger ist als zwei Schienen nebeneinander zu verlegen.
Denn wer immer noch glaubt, "Oberleitungsdrähte" sind Drähte aus mehreren Litzen, hat sich gewaltig geschnitten: Der "Draht", an dem der Fahrzeugstromabnehmer entlanggeführt wird, ist im Querschnitt eine Schiene... (oder, wenn man's genau nimmt, EIN Draht, der aus EINER Litze gefertigt ist, einen entsprechend großen Durchmesser hat und im Querschnitt noch nicht einmal rund ist [wie sonst soll man die Aufhängungen befestigen?]).

Gruß Ingo
Dieses Thema wurde beendet.