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Hat in Hamburg der Weiterbau der U-Bahn noch eine Chance?
geschrieben von NVB 
Karl-Theodor schrieb:
> Darum wird eben jetzt die Stadtbahn als das
> Allheilmittel gegen den ÖPNV-Infakt verschrieben
Ist ja nicht wahr. ;-)
Die Straßenbahn hat ihre Stärken, die der Bus nicht hat. Die Straßenbahn hat ihren Preis, der die U-Bahn vor Scham erröten läßt, dass sie so verschwenderisch ist. Einziger Nachteil in bestimmten Situationen: Sie ist an ihre Schienen gebunden.

"Metro" und Bus ist in Hamburg nur an einem Punkt weltstädtisch pariserisch, und das ist am Klosterstern. Ansonsten erleben wir seit Jahrzehnten den "zerbrochenen" Umsteigeverkehr. Feinverteilung kann mit der Straßenbahn erfolgen und eben auch der direkte Weg in die Innenstadt.

> Klingt zumindest so, wenn man viele Argumente mal
> aus anderer Sicht so vernimmt - ob es wirklich für
> alles und jenes tatsächlich auch wirklich richtig
> ist - wage ich als vernünftig rational denkender
> Mensch von Fall zu Fall zu bezweifeln.
> Denn genauso wie von Haus nicht alles hingenommen
> werden kann und will, kann man es - auch nach
> Argumenten - uneingeschränkt niht akzeptieren -
> sonst hat das mit Mündigkeit und Demokratie wenig
> mehr gemein.
Hört sich gut an und ist auch ein richtiger Grundsatz. Wer erkannt hat, dass 2 und 2 gleich 4 ist, wird anderes nicht mehr glauben. So sprechen eben viele rationale Gründe für die Straßenbahn. Dass sie in Hamburg eingestellt wurde war ja nicht ihre mangelnde Leistungsfähigkeit, sondern die Kfz-fördernde Auffasssung die so von Oberbaudirektor Sill ausgedrückt wurde, dass mit ihrer Einstellung "dem Kraftfahrzeugverkehr fühlbar geholfen wird" (Eisenbahntechnische Rundschau 1/1962).

Freundliche Grüße
Horst Buchholz - histor
Karl-Theodor schrieb:
> Denn was sagte einer - wenn das mit Gegen
> Stuttgart 21 in Deutschland flächendeckend Schule
> macht - dann kann kein Infrastrukturprojekt mehr
> durchgeführt werden.

Wäre generell kein guter Zustand für ein Hochtechnologieland - mal ganz allgemein gesehen.

Diese Proteste in Stuttgart wegen "Stuttgart 21" hätte ich mir wegen des Unsinns der U4 gewünscht - kam aber nichts. Bei Stuttgart 21 kann man sich schon nach dem Sinn des Projektes fragen. Denn das sollte man doch ein klein wenig unterscheiden, was so ein Projekt bringt. Andererseits haben die Stuttgarter auch jahrelang gepennt.

Erinnert mich an diesen uralten 68-er Witz. Zwei Typen vor einem Bauzaun. Sagt der eine zum anderen: "Erkundige Du dich schon mal, was hier gebaut werden soll. Ich organisier schon mal eine Demoinstration dagegen."

Freundliche Grüße
Horst Buchholz - histor
histor schrieb:
-------------------------------------------------------
> Wäre generell kein guter Zustand für ein
> Hochtechnologieland - mal ganz allgemein gesehen.

Das dürfte einer bestimmten Klientel ganz egal sein - Hauptsache für alle anderen kein Geld, aber für Sie selbst das Allermeiste und davon ist es eigentlich noch viel zu wenig von ...


> Diese Proteste in Stuttgart wegen "Stuttgart 21"
> hätte ich mir wegen des Unsinns der U4 gewünscht -
> kam aber nichts. Bei Stuttgart 21 kann man sich
> schon nach dem Sinn des Projektes fragen. Denn das
> sollte man doch ein klein wenig unterscheiden, was
> so ein Projekt bringt. Andererseits haben die
> Stuttgarter auch jahrelang gepennt.

Das kann ganz schnell keinen Unterschied mehr machen - man nehme Gutachten x und kommentiert es beweihräuchernd bis es genug welche gibt die dran fest glauben , was er so zu sagt... ein Walter Sittler machte es in Stuttgart zu Beginn des Protestes ja nicht anders - und das noch ohne neues Gutachten dazu.


> Erinnert mich an diesen uralten 68-er Witz. Zwei
> Typen vor einem Bauzaun. Sagt der eine zum
> anderen: "Erkundige Du dich schon mal, was hier
> gebaut werden soll. Ich organisier schon mal eine
> Demoinstration dagegen."

Der heutige Witz dabei ist nur, das könnte bald die Regel sein - und zwar nicht nur von Studenten ausgehend ...

KT
-Stuttgart21? = Kosten, Krach und nur Krawall!
histor schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ist ja nicht wahr. ;-)
> Die Straßenbahn hat ihre Stärken, die der Bus
> nicht hat. Die Straßenbahn hat ihren Preis, der
> die U-Bahn vor Scham erröten läßt, dass sie so
> verschwenderisch ist. Einziger Nachteil in
> bestimmten Situationen: Sie ist an ihre Schienen
> gebunden.


Das selbe kann man auch mit dem Begriff U-Bahn positiv dagestellt machen - es ist eine Frage der Definition wofür welches Verkehrsmittel in der Regel am geeignetsten ist und nicht wofür es im Ausnahmefall wäre.

Der Bus ist nicht für die Masse, wofür die U-Bahn es wäre.
Die Stadtbahn als Mischung von beiden grenzt nur die Mitte von beiden ab - aber niemals beide ganze Hälften insgesamt. Das heisst sowohl für eine voll abdeckende Feinerschließung braucht man den Bus und für die richtige Massenbeförderung die U-Bahn. Und das ist noch einfach.

Eine Stadtbahn stellt somit als "Doppelfunktion" mit einer Mischung aus "beiden" eine zusätzliche Komplexität da und nicht als einfach so umsetzbar - denn Ihre weiteren Folgen sind nicht genau bezifferbar, während es beim Bus und der U-Bahn empirische und gefestigte Erhebungen in aller Auswirkung zu gibt.

Denn eine Strassenbahn von gestern ist ja die Stadtbahn von heut wohl nicht - und soll es ja auch nicht sein.
Also ist etwas unbekanntes damit - denn eine Stadtbahn gab es in Hamburg noch nie, aber eine Strassenbahn, wessen einen es daran erfreute und den anderen erleiden ließ.


> "Metro" und Bus ist in Hamburg nur an einem Punkt
> weltstädtisch pariserisch, und das ist am
> Klosterstern. Ansonsten erleben wir seit
> Jahrzehnten den "zerbrochenen" Umsteigeverkehr.
> Feinverteilung kann mit der Straßenbahn erfolgen
> und eben auch der direkte Weg in die Innenstadt.

Eine Strassenbahn ist kein Bus.
Und das mit Klosternstern meinst du wie?


> Hört sich gut an und ist auch ein richtiger
> Grundsatz. Wer erkannt hat, dass 2 und 2 gleich 4
> ist, wird anderes nicht mehr glauben. So sprechen
> eben viele rationale Gründe für die Straßenbahn.

Wenn das so im Kontext dann resümierend als Ergebnis beim gegenüber auch fruchten kann - mit Sicherheit, aber ...


> Dass sie in Hamburg eingestellt wurde war ja nicht
> ihre mangelnde Leistungsfähigkeit, sondern die
> Kfz-fördernde Auffasssung die so von
> Oberbaudirektor Sill ausgedrückt wurde, dass mit
> ihrer Einstellung "dem Kraftfahrzeugverkehr
> fühlbar geholfen wird" (Eisenbahntechnische
> Rundschau 1/1962).


Wenn der Kfz-Verkehr als "Allzweckmittel" für die Fortschreitung des Wirtschfatswunders aus den 50er, für die 60er geltend sein soll, ist es auch nicht verwunderlich. Jeder braucht ein Auto - alle Fahren eins ;-)

KT
-Stuttgart21? = Kosten, Krach und nur Krawall!
Karl-Theodor schrieb:
> Das selbe kann man auch mit dem Begriff U-Bahn
> positiv dagestellt machen - es ist eine Frage der
> Definition wofür welches Verkehrsmittel in der
> Regel am geeignetsten ist und nicht wofür es im
> Ausnahmefall wäre.
Nun, wofür ein Verkehrsmittel in der Regel mehr geeignet ist als ein anderes, das wäre doch eher eine Frage der Praxis (aus der die Definition dann folgen kann). Geschwindigkeit und "Gefäßgröße" sowie störungsfreier Weg geben ja die Parameter vor. Und bei vielen Verkehrsbeziehungen kommen eben mehrer Verkehrsmittel in Frage und die Errechnung des Optimums ist immer nur für einen statischen Planungszustand gegeben, während die Verkehrsnachfrage dynamisch ist. Es gibt sicher bei der Wahl des Verkehrsmittels Überlappungsbereiche.

> Der Bus ist nicht für die Masse, wofür die U-Bahn es wäre.
> Die Stadtbahn als Mischung von beiden grenzt nur
> die Mitte von beiden ab - aber niemals beide ganze
> Hälften insgesamt. Das heisst sowohl für eine voll
> abdeckende Feinerschließung braucht man den Bus
> und für die richtige Massenbeförderung die U-Bahn.
> Und das ist noch einfach.
Kommt drauf an, wieviel Schienen Du legen willst. 1960 gab es in der Stadt fast nur Schnellbahn und zur Feinerschließung Straßenbahn. Busse erst ausserhalb. Das wird man nicht wieder machen, weil einfach zu viele Leute individuell unterwegs sind (Auto), doch zur Feinerschließung braucht man eben nicht nur den Bus in Betracht zu ziehen.

> Denn eine Strassenbahn von gestern ist ja die
> Stadtbahn von heut wohl nicht - und soll es ja
> auch nicht sein.
Na - hoffentlich doch ! Bessere Wagen als den V7 erwarte ich schon :-)

> Also ist etwas unbekanntes damit - denn eine
> Stadtbahn gab es in Hamburg noch nie, aber eine
> Strassenbahn, wessen einen es daran erfreute und
> den anderen erleiden ließ.
Gab es nicht mal die "Stadt- und Vorortsbahn" in Hamburg ? Heute vulgo "S-Bahn"
Daher ist mir die Bezeichnung Stadtbahn für eine Straßenbahn immer etwas suspekt. Aber mag sie heißen wie sie will - Straßenbahn / Stadtbahn ist ja nun bewährte Technik - was wäre unbekannt ? Vielleicht für die nach 1978 geborenen ?


> Und das mit Klosternstern meinst du wie?
Dass der gebrochene Verkehr Bus <--> U-Bahn einfach zweitklassig ist und nur am Klosterstern hat er mit der U1 und dem 114-er ein etwas metropligeres Ambiente.

Freundliche Grüße
Horst Buchholz - histor



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.10.2010 01:14 von histor.
histor schrieb:
-------------------------------------------------------
> Diese Proteste in Stuttgart wegen "Stuttgart 21"
> hätte ich mir wegen des Unsinns der U4 gewünscht -
> kam aber nichts. Bei Stuttgart 21 kann man sich
> schon nach dem Sinn des Projektes fragen. Denn das
> sollte man doch ein klein wenig unterscheiden, was
> so ein Projekt bringt. Andererseits haben die
> Stuttgarter auch jahrelang gepennt.

Über den letzten Satz wollte ich mich hier äußern. Wenn S21 schon seit den 90er Jahren praktisch beschlossene Sache war, warum wird erst jetzt dagegen demonstriert? S21 scheint, genauso wie hier die Elbphilharmonie, ein von (fast) allen Regierungspolitikern gewolltes Prestigeprojekt sein, für welches sie weder Kosten noch Mühen scheuen, um es durchzusetzen, während in anderen Gebieten deswegen gespart werden muss (ganz besonders im sozialen Bereich, wie z.B. jetzt mit der Schließung des Altonaer Museums, oder in sinnvollen ÖPNV-Projekten).

Genauso kann man S21 mit der Elbphilharmonie und der U4 vergleichen. S21 ist ein Projekt, das von mindestens drei CDU-Ministerpräsidenten durchgesetzt wurden (Teufel, Oettinger, Mappus) und sogar von der Bundeskanzlerin unterstützt wird, genauso wie Elbphilharmonie und U4 Prestigeprojekte sind, die trotz Pleiten, Pech und Pannen (z.B. die exorbitanten Kostensteigerungen der Elbphilharmonie) mit der uneingeschränkten Unterstützung zweier Bürgermeister zählen (von Beust und jetzt Ahlhaus).

Ich will nicht das Thema zuweit ausschweifen lassen, aber bei diesen Beispielen haben wir Prestigeprojekte, die von der CDU gewollt sind und auch im Bau sind. Genauso kann man die Abschaffung der Straßenbahn als ein Projekt der SPD sehen, weil sie den MIV unterstützen wollten. Wenn die Parteien ein Prestigeprojekt durchsetzen wollen, dann schaffen sie es auch (Ausnahmen ist die Primarschule, die bekanntlich gekippt wurde).

Und obwohl ich freilich kein Freund der Grünen bzw. der GAL bin, unterstütze ich trotzdem die Stadtbahn, weil es, anders als die U4 in seiner jetzigen Form, eine produktive Investition für die Zukunft ist, während man über das Pro und Contra von S21 freilich streiten kann (da halte ich mich lieber neutral, auch wenn ich dabei verbleibe, dass ich das Affentheater darüber satt habe und dass das Projekt langsam zur Farce verkommt).

Grüße,

Richie

"Auftrag ausgeführt. Dieser Zug ist garantiert schwarzfahrerfrei!" - Amboss, der Kontrolator



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.10.2010 01:28 von Ringbahn.
histor schrieb:
-------------------------------------------------------
> Eine U-Bahn nach Lokstedt über Grindel ? Den
> Leckerbissen werden sich die
> Straßenbahn-Ingenieure nicht entgehen lassen:
> vorhandener eigener Bahnkörper, satte
> Passagierzahlen, zwar U-Bahnwürdig, aber noch
> nicht U-Bahnnotwendig. Hier fährt 2020 die
> Straßenbahn [5]. Zumal eine bei Stephansplatz in
> die U1 einmündende U-Bahn vom Grindel bekanntlich
> die U4-ost von Hauptbahnhof-Nord zur
> Sengelmannstr. bedingt.

Hallo Horst... hilf mir mal auf die Sprünge: Warum bedingt eine Grindel-U-Bahn mit Einfädelung in die U1 am Stephansplatz die alt-U4-Ost ab Hbf-Nord? Wie willst Du von der U1 nach Hbf-Nord kommen?

> Eine U-Bahn nach Wilhelmsburg ? Na wenn, dann
> hoffentlich nicht im Tunnel. Steht für mich ganz
> klar noch in den Sternen - wäre aber sinnvoller
> als manch andere Projekte, wenn man das
> städtebauliche Potential der Elbinsel endlich mal
> nutzt.

So einfach ist das nach meiner Ansicht nicht.

Man bedenke dabei bitte immer auch, daß die Elbinsel dazu an vielen Stellen erstmal aufgeschüttet werden müßte, um Bilder wie jene aus dem Februar 1962 nicht wieder sehen zu müssen -- oder sämtliche Deiche drumherum müßten im Kern mit Betonmauern verstärkt werden.

Gruß Ingo
INW schrieb:
-------------------------------------------------------
> histor schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
>>Zumal eine bei Stephansplatz
> in
> > die U1 einmündende U-Bahn vom Grindel
> bekanntlich
> > die U4-ost von Hauptbahnhof-Nord zur
> > Sengelmannstr. bedingt.
>
> Hallo Horst... hilf mir mal auf die Sprünge: Warum
> bedingt eine Grindel-U-Bahn mit Einfädelung in die
> U1 am Stephansplatz die alt-U4-Ost ab Hbf-Nord?
> Wie willst Du von der U1 nach Hbf-Nord kommen?

Moin,
Ich habe Horst so verstanden, dass die U4-Ost ab Sengelmannstraße die U1-Nord entlastete, wodurch man den Takt verringern und so Platz für die Grindel-U-Bahn schaffen würde.

Paddy
PrettyP schrieb:
-------------------------------------------------------
> Moin,
> Ich habe Horst so verstanden, dass die U4-Ost ab
> Sengelmannstraße die U1-Nord entlastete, wodurch
> man den Takt verringern und so Platz für die
> Grindel-U-Bahn schaffen würde.

Stimmt -- ein Aspekt, über den ich dazu nicht nachgedacht habe...

Gruß Ingo
@ INW
so wie paddy schrieb: Die Theorie war, dass die U1 nördlich Sengelmannstr. durch die U4ost entlastet werden sollte, damit von Stephansplatz an in Richtung Wandsbek genug Kapazität auf der Strecke frei wäre für eine Grindel-U-Bahn.

Freundliche Grüße
Horst Buchholz - histor



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.10.2010 01:05 von histor.
Ringbahn schrieb:
-------------------------------------------------------
> > Andererseits haben die
> > Stuttgarter auch jahrelang gepennt.
>
> Über den letzten Satz wollte ich mich hier äußern.
> Wenn S21 schon seit den 90er Jahren praktisch
> beschlossene Sache war, warum wird erst jetzt
> dagegen demonstriert?

Hier muß ich mal kurz Widersprechen. Gegen S21 wird von Anfang an protestiert - wenn man sich mal die Historie anschaut, dann gehört der Protest zu dem Projekt einfach dazu... Es ist bloß so, daß der Protest - zumindest außerhalb Stuttgarts - nie so präsent war. Wozu auch, schließlich war dieses Projekt bereits Ende der 90 beerdigt worden und moderte in einer Schublade vor sich hin. Bis Herr Oettinger fand, er müsse der Nachwelt etwas dauerhaftes hinterlassen und dafür Geld aus dem Landeshaushalt lockermachte.
Alle Einwände und die über 60.000 Unterschriften für ein Bürgerbegehren wurden aus Formaljuristischen Gründen abgelehnt. Alle Kostensteigerungen (die ersten Planungen sprachen von 5 Milliarden D-Mark...) wurden in Kauf genommen, gegebene Versprechen nicht eingehalten.
In diesem Klima wuchs der Protest, bis er die jetzigen Ausmaße und vor allem die jetzige Medienpräsenz erreichte. Vorhanden war er aber von Anfang an, das "warum erst jetzt" ist völlig fehl am Platze.

>
> Und obwohl ich freilich kein Freund der Grünen
> bzw. der GAL bin, unterstütze ich trotzdem die
> Stadtbahn, weil es, anders als die U4 in seiner
> jetzigen Form, eine produktive Investition für die
> Zukunft ist, während man über das Pro und Contra
> von S21 freilich streiten kann (da halte ich mich
> lieber neutral, auch wenn ich dabei verbleibe,
> dass ich das Affentheater darüber satt habe und
> dass das Projekt langsam zur Farce verkommt).

S21 und die Stadtbahn haben in der Tat nichts miteinander gemein, außer das beides irgendwie um Schienen geht...
Sollten die Stadtbahngegner so wie die Gegen-S21-Initiative mal ein Gutachten des Münchner Ingenieurbüros Vieregg & Rößler vorlegen können, daß der Stadtbahn mangelnden Nutzen und eine Kostenexplosion vorhersagt, dann stimme ich sofort für einen Stop des Projekts. Wird aber nicht passieren, selbst wenn sie ein Gutachten bestellen und bekommen :-)
Mathias schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hier muß ich mal kurz Widersprechen. Gegen S21
> wird von Anfang an protestiert - wenn man sich mal
> die Historie anschaut, dann gehört der Protest zu
> dem Projekt einfach dazu... Es ist bloß so, daß
> der Protest - zumindest außerhalb Stuttgarts - nie
> so präsent war. Wozu auch, schließlich war dieses
> Projekt bereits Ende der 90 beerdigt worden und
> moderte in einer Schublade vor sich hin. Bis Herr
> Oettinger fand, er müsse der Nachwelt etwas
> dauerhaftes hinterlassen und dafür Geld aus dem
> Landeshaushalt lockermachte.
> Alle Einwände und die über 60.000 Unterschriften
> für ein Bürgerbegehren wurden aus
> Formaljuristischen Gründen abgelehnt. Alle
> Kostensteigerungen (die ersten Planungen sprachen
> von 5 Milliarden D-Mark...) wurden in Kauf
> genommen, gegebene Versprechen nicht eingehalten.
> In diesem Klima wuchs der Protest, bis er die
> jetzigen Ausmaße und vor allem die jetzige
> Medienpräsenz erreichte. Vorhanden war er aber von
> Anfang an, das "warum erst jetzt" ist völlig fehl
> am Platze.

OK, soviel habe ich von S21 nicht mitbekommen (erst recht nicht nach all den Jahren im Ausland) und du wirst auch Recht haben wenn du sagst, dass gegen das Projekt schon seit ihrer ersten Stunde demonstriert wird, aber mein Eindruck ist, dass erst jetzt richtig medienwirksam protestiert wird. Ich kann mich nicht an Meldungen aus der Vergangenheit erinnern, wo überhaupt S21 erwähnt wurde.

Grüße,

Richie

"Auftrag ausgeführt. Dieser Zug ist garantiert schwarzfahrerfrei!" - Amboss, der Kontrolator
Ringbahn schrieb:
-------------------------------------------------------
> OK, soviel habe ich von S21 nicht mitbekommen
> (erst recht nicht nach all den Jahren im Ausland)
> und du wirst auch Recht haben wenn du sagst, dass
> gegen das Projekt schon seit ihrer ersten Stunde
> demonstriert wird, aber mein Eindruck ist, dass
> erst jetzt richtig medienwirksam protestiert wird.
> Ich kann mich nicht an Meldungen aus der
> Vergangenheit erinnern, wo überhaupt S21 erwähnt
> wurde.

Zu Anfang war das ja auch ein lokales Problem... Natürlich ist inzwischen der Protest viel spektakulärer und damit auch präsenter - heutzutage ist die Medienpräsens ja von enormer Wichtigkeit, was nicht in den Medien ist, findet nicht statt. Ändert sich erst langsam durch Twitter und Co.
Anonymer Benutzer
...
06.10.2010 03:01
...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.01.2011 05:29 von 54E.
@ 54E: 100 Punkte. Vor allem mit den XXL-Bussen hat man sich ein Ei gelegt. Bei Stau kommen die fast nirgends durch (hat man letzte Woche bei dieser Ver.di-Demo gesehen.) Ausserdem sind sie laut und unbequem.
Ich war in Bremen und Hannover zu Konzerten, und in beiden Städten fuhr ich mit Stadtbahnen ohne Streß zur Location. Einziges Manko: eine Stadtbahn kann eine andere nicht überholen, wenn jene nicht vorwärts kommt und das Gleis blockiert. So erlebt 2000 nach dem Bon-Jovi-Konzert im Bremer Weserstadion. Doch nach ein paar Minuten ging es reibungslos vorwärts.
"Steigende Fahrgastzahlen, eine höhere Wirtschaftlichkeit und ein besserer Modal-Split sind praktisch garantiert."

@ 54E - Durchlaufwagen

Warum ist das eigentlich so, dass Außenstehende den klar besseren Durchblick haben? Auf alle Fälle vielen Dank für diesen Beitrag ...
NVB schrieb:
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> Warum ist das eigentlich so, dass Außenstehende
> den klar besseren Durchblick haben? Auf alle Fälle
> vielen Dank für diesen Beitrag ...

Ich würde mal sagen, "die da oben" verschanzen sich in irgendwelche Planungen und Papiere, ohne die Realität zu bemerken ;-).
Nö.. "die da oben" warten nur darauf, dass die nächsten Regierung diese Dinge angeht. Kein Prestigeobjekt = kein Interesse. Lieber vor sich hin regieren, den kleinsten gemeinsamen Nenner suchen und schön die Knete als Mitglied der Bürgerschaft kassieren.
Hallo Erol,

> @ 54E: 100 Punkte. Vor allem mit den XXL-Bussen
> hat man sich ein Ei gelegt. Bei Stau kommen die
> fast nirgends durch (hat man letzte Woche bei
> dieser Ver.di-Demo gesehen.) Ausserdem sind sie
> laut und unbequem.

Objektiv ist aber auch was anderes. ;-) Du meinst doch wohl nicht, daß eine Tram besser durch einen Demo-Stau käme?



Grüße
Boris
Wenn ich mich an Beiträgen im Berliner Forum erinnere, die Straßenbahn im Osten der Stadt sollte nach der Wiedervereinigung eigentlich eingestellt werden, doch dieser Plan ist gescheitert und die Tram wurde sogar weitergebaut bzw. saniert.

Als ich in Berlin war, habe ich zum ersten Mal in meinem Leben eine Straßenbahn genommen (vom Alexanderplatz bis zum S-Bahnhof Hackescher Markt, in einen der älteren Wagen jedoch), und ich fand es garnicht übel, im Gegenteil.

Ich bleibe dabei, die Wiedereinführung der Straßenbahn (oder Stadtbahn, wie sie in Neudeutsch genannt wird) in Hamburg bringt langfristig Vorteile. Selbst beim Bau kann man damit sogar auf tiefe Baugruben bzw. teurer Schildvortriebmaschinen, und damit auf langjährige Bauarbeiten verzichten da der Aufwand für den Bau einer Straßenbahn wesentlich geringer ist.

Grüße,

Richie

"Auftrag ausgeführt. Dieser Zug ist garantiert schwarzfahrerfrei!" - Amboss, der Kontrolator
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