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Stadtbahn: Aktuelle Planungen 2010/2011
geschrieben von NVB 
LevHAM schrieb:
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> Ich würde das gerne mal Wissen wo er das her haben
> will das zwei Drittel gegen die Stadtbahn sein
> sollen. Wenn das eine Umfrage war wäre Interessant
> zu Wissen wieviele Menschen befragt wurden und wo.
> Wenn zu den Befragten zum Beispiel Bergedorfer
> gehören: was Interessiert die das? Denen ist das
> egal, eine Stadtbahn berührt die nicht, aber haben
> ja ihre Sbahn. Die würden wohl sogar mit Nein
> stimmen, da man es sich ja angeblich nicht leisten
> kann.

Ich glaube es geht um die Umfrage, wenn letzten Sonntag Wahl währe von NDR.
[www.ndr.de]
Dabei musst du dir das vorletzte Ergebnis ansehen.
Befragt wurden laut dem NDR aber nur 1000 Leute.
[www.ndr.de]

Meine Meinung nach sind tausend Leute zu wenig, um zu sagen, dass diese Ergebnisse representativ seinen. So kann es sein, dass man gerade 1000 Leute
erwischt , die gegen die Stadtbahn, obwohl es mehr Leute für die Stadtbahn geben kann.

Wir brauchen mehr Investitionen in den ÖPNV! Damit noch mehr Leute mit den ÖPNV fahren- die Umwelt wird danken
NVB
Scheinheiligkeit
15.12.2010 22:23
"Wenn das eine Umfrage war wäre interessant zu wissen wieviele Menschen befragt wurden und wo."

Die Umfrage war die reinste Verarsche. Nach dem Zufallsprinzip wurden 1000 Leute mit Hamburger Vorwahl angerufen und unter anderem zur Stadtbahn befragt. 950 Leute haben in den Telefoninterviews gesagt, dass sie von der Stadtbahn keine Ahnung haben. Von den restlichen 50 Leuten haben 33 gesagt, dass sie die Stadtbahn ablehnen. Wie so ein Mist eine repräsentative Umfrage sein soll, entzieht sich meiner Vorstellungskraft ...

Und was den Herrn Scholz angeht, ist die Sache für mich klar. Er sagt, dass er mit der GAL regieren will - um erst mal dort Stimmen abzustauben. Dann baut er mit der Stadtbahn-Gegnerschaft Hürden auf, um nach der Wahl sagen zu können, wir wollten ja gerne mit der GAL, doch jetzt bleibt uns nichts anderes übrig, als mit der CDU zu koalieren. Wetten?

Ach noch etwas, ich hatte heute ein nettes Gespräch mit einer Anti-Stadtbahn-Stimmensammlerin. Die war völlig durchgefroren und schimpfte, dass sie am ganzen Morgen sagenhafte fünf Leute zur Unterschrift bewegen konnte. Politikverdrossenheit produziert eben Nichtwähler.
NVB schrieb:
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> Und was den Herrn Scholz angeht, ist die Sache für
> mich klar. Er sagt, dass er mit der GAL regieren
> will - um erst mal dort Stimmen abzustauben. Dann
> baut er mit der Stadtbahn-Gegnerschaft Hürden auf,
> um nach der Wahl sagen zu können, wir wollten ja
> gerne mit der GAL, doch jetzt bleibt uns nichts
> anderes übrig, als mit der CDU zu koalieren.
> Wetten?

Genau das ist ja meine Befürchtung. Oder er und die
GAL-Führung einigen sich, die Stadtbahn für 4 Jahre
zurückzustellen, als Argument die leere Stadtkasse,
die die CDU hinterlassen hat. Ich kenne die Sozis in
HH, erinnere mich noch gut an Beton-Eugen. Wirkliches
Interesse hat da keiner an der Stadtbahn.
Scholz will an die Macht, egal ob mit GAL oder CDU.

Beste Grüße
André

[www.hochbahnbuch.de] - [www.facebook.com]
Re: Scheinheiligkeit
15.12.2010 22:52
NVB schrieb:

> Er sagt, dass er mit der GAL regieren
> will - um erst mal dort Stimmen abzustauben. Dann
> baut er mit der Stadtbahn-Gegnerschaft Hürden auf,
> um nach der Wahl sagen zu können, wir wollten ja
> gerne mit der GAL, doch jetzt bleibt uns nichts
> anderes übrig, als mit der CDU zu koalieren.
> Wetten?
>
Ich fürchte das auch. Mit einer CDU/SPD-Koalition würde die
Entwicklung Hamburgs nach meiner Auffassung entweder zum
Stillstand kommen oder es würde der Versuch unternommen,
Politik Richtung Vergangenheit zu machen. In jedem Falle:
Mindestens vier verlorene Jahre - doch der Klimawandel
schert sich nichts um die einfältigen Worte eines Herrn Scholz,
trifft aber jede/n.

> Ach noch etwas, ich hatte heute ein nettes
> Gespräch mit einer
> Anti-Stadtbahn-Stimmensammlerin. Die war völlig
> durchgefroren und schimpfte, dass sie am ganzen
> Morgen sagenhafte fünf Leute zur Unterschrift
> bewegen konnte. Politikverdrossenheit produziert
> eben Nichtwähler.

Da waren wir in Berlin mit den S-Bahnbürgerbegehren 1986/1988
in Berlin allemal besser :-). Damals ging es um die Wiederinbetriebnahme
stillgelegter S-Bahnstrecken im Westteil Berlins. Gegen die S-Bahn in
West-Berlin gab es damals (zwei/vier Jahre nach Übernahme durch die BVG)
noch beträchtliche Vorbehalte - was sich heute wohl kaum noch
jemand vorstellen kann, und Lichterfelde war/ist wohl mit Winterhude
durchaus vergleichbar. Ich habe es damals auf rund 25 Unterschriften
pro Stunde gebracht. Bei den anderen Unterschriftensammlern war dies,
glaube ich, auch so. Mehr ist kaum zu schaffen, weil die Bürger/innen
immer auch etwas Zeit brauchen, zu unterschreiben.
Warum muss in Deutschland denn alles immer nur so schwer sein. Anderswo - zb in Istanbul - wird garkeiner gefragt, da werden komplette Ubahn und Stadtbahn Linien gebaut, während hier noch mit den Winterhuder Verkehrsexperten diskutiert wird und sich alle möglichen Parteien einmischen.

1978 haben die Straßenbahnfreunde gejault ohne Ende, dass das Volk nicht gefragt wurde und gegen seinen Willen die Bahn weg kam. Man muss auch damit leben können, dass den Leuten das Thema im Moment nicht wichtig ist und sie dafür kein Geld ausgeben wollen, wenn die Kindergartengebühren erhöht wurden. Der größte Blödsinn, den die GAL da angezettelt hat. Anderswo ist es genauso schwierig, tröste dich.

Es wird Jahre dauern, bis die verplemperte Chance der GAL wiederkommt, den Leuten überhaupt klar zu machen, was guter Nahverkehr ist und warum man den braucht.

Auch für mich ist klar, dass Scholz in Sachen Stadtbahn den Trend setzt und die CDU sich mit ihrer halbherzigen Kehrtwende nur völlig lächerlich gemacht hat. Wenn die Gundelach nicht mal in der Lage ist, das Planfeststellungsverfahren zu beenden, dann braucht man die CDU in Hamburg nicht mehr. Jetzt steht Scholz als der Garant für einen Verzicht auf die Stadtbahn da. Die GAL will die Macht und das wird an der Stadtbahn nicht scheitern.

Uli
"Eines ist für mich völlig klar: Niemand sollte auch nur den Versuch machen, gegen zwei Drittel der Hamburger eine solche Stadtbahn zu bauen."
(Zit. Scholz auf NDR 90,3)

Oh, der Herr droht ja regelrecht...

"Wir haben immer gesagt, dass wir den Hamburger Nahverkehr weiterentwickeln müssen..."
(Audio-Zit. Scholz auf NDR 90,3)

Gehts noch?

Eines ist für mich völlig klar: Ich gehe am 20 Februar wählen. Aber die beiden großen "Volksparteien" werden meine Stimme nicht bekommen.

Viele Grüße
Marcus
"Wenn die Gundelach nicht mal in der Lage ist, das Planfeststellungsverfahren zu beenden, dann braucht man die CDU in Hamburg nicht mehr."

Eine Wissenschaftlerin, die sie nun mal ist, hat sicherlich mehr Grips in der Birne als andere und hat im Gegensatz zu vielen anderen Politikern sehr überlegt gehandelt. Ich ziehe jedenfalls den Hut vor dieser Frau: Bildung hat noch nie geschadet ...
> Ich glaube es geht um die Umfrage, wenn letzten Sonntag Wahl währe von NDR.

Und beim NDR steht: "Für die repräsentative Umfrage hatte das Meinungsforschungsinstitut infratest dimap vom 10. bis 12. Dezember 1.000 Wahlberechtigte telefonisch befragt."

D.h. es gab wohl 1000 Antworten - wieviele Menschen Dimap anrufen musste um 1000 Antworten zu bekommen ist unklar.

Bei 1000 Antworten ist eine Umfrage doch schon repaesentativ. Im allgemeinen ist kann man dann davon ausgehen das die Antwort die man bekommen wuerde wenn man alle Leute befragen wuerde zu 95% im Bereich von plus/minus 3%punkte des Umfrageergebnis liegt.
Das Problem ist aber das alle Hamburger befragt wurden. Was interessiert den Harburger denn die Stadtbahn? Ich finde solche Umfragen sollten beim Zielpublikum der Stadtbahnstrecke(n) stattfinden! Der Mensch aus Volksdorf backt sich da mehr oder weniger ein Ei drauf ob Steilshoop und Bramfeld zb einen Schienenanschluss bekommen oder nicht. Somit stehen die Chancen fuer die Stadtbahn von Haus aus schon mal SEHR schlecht. Um ehrlich zu sein finde ich angesichts dieser tatsache das Ergebnis 1/3 fuer die Stadtbahn sogar verdammt gut.

Ich finde es sollte lediglich entlang der Strecke gefragt werden. Oder halt gezielt Menschen die an den projektierten Linien wohnen oder arbeiten.
Letztlich ist das ja auch eine Frage der Öffentlichkeitsarbeit und Vermittlung. Wenn man ein an sich vernünftiges Projekt zu technisch verkauft und die Gegner sich aus eher unwichtigen Details Weltuntergangsszenarien zusammenbasteln und diese laut heraus posaunen, ist es natürlich kein Wunder, wenn sich die Zustimmung in Grenzen hält.

Wenn man das Ganze als Bestandteil eines großen Antistauprogramms verkauft und gleichzeitig die stadtgestalterischen Vorteile, die im Rahmen des Umbaus erreicht werden, in den Vordergrund stellt und noch mit ein paar Horrorszenarien zur wachsenden Verkehrsbelastung garniert, kann man schon viel mehr erreichen, als wenn man das Projekt immer nur als grünes Spielzeug abtut, an dem man halt ein bisschen herumplanen muss, um die GAL als Regierungspartner zu gewinnen.
NVB
Demoskopie
16.12.2010 17:52
"Das Problem ist aber das alle Hamburger befragt wurden. Was interessiert den Harburger denn die Stadtbahn?"

Das ist genau des Pudels Kern! Zur kleinen Einführung in die Demoskopie sei die folgende Webseite empfohlen: [www.sdi-research.at]

Das Beispiel "Vanilleeis" funktioniert in der vorgestellten Genauigkeit nur, weil alle Leute Vanilleeis kennen und dazu eine Meinung haben. Bei der Stadtbahnumfrage konnten sich nur 5 Prozent der Befragten äußern, weil sich nur 5 Prozent der Befragten mit dem Thema Stadtbahn vorher beschäftigt hatten. Das heißt, um überhaupt zu einem verlässlichen Ergebnis zu kommen, müssten man die Befragungen so lange ausdehnen, bis man tatsächlich 1000 Leute gefunden hat, die zu diesem Thema aussagekräftig sind. Zwangsläufig - das hat LevHAM dankenswerterweise schon vorweg genommen - verdichtet sich bei einer repräsentativen Stadtbahnumfrage - wisssenschaftlich müsste man eigentlich von einer Stichprobe sprechen - der Bezug auf die betroffene Bevölkerung.

Die erste Umfrage zur Stadtbahn war genauso wenig aussagefähig. Wenn man Leute nach Kosten befragt und sie kennen die Habenseite bzw. die Vorteile nicht, ist natürlich alles zu teuer: Alles andere als die mehrheitliche Ablehnung der Stadtbahn hätte verwundert. Die 30 Prozent Befürworter lassen bei einer korrekten Stichprobe eher an ein "sozialistisches" Ergebnis, nämlich auf eine fast vollständige Stadtbahn-Zustimmung schließen.

Ich fasse zusammen: Befragt man Dinge wie Vanilleeis oder Parteien, die jeder kennt, sind 1000 Befragte okay, weil rund 95 Prozent dazu eine Meinung haben. Will man andere Dinge repräsentativ befragen, muss man erst einmal die 95prozentige Kenntnisgrundlage herstellen und dann befragen. Das ist teuer und bringt dafür differenzierte Ergebnisse, die aber in unserer schnelllebigen Zeit und insbesondere in der Politik kaum gefragt sind. Ein gute Umfrage müsste beispielsweise in der ersten Frage lauten: "Gefällt Ihnen die Trasse über den Winterhuder Markt oder über Lattenkamp besser?" Für die Alternativfrage wären dann die Antworten vorzusehen: "Mir gefällt keine der Trassen" oder "Ich weiß nicht".

Alles andere zur Stadtbahn ist Murks und nicht das Papier wert, auf dem die Ablehnung gedruckt wurde.

P.S.
Ich habe während meiner Studentenzeit jahrelang bei der wohl bekanntesten Demoskopiefirma gearbeitet und weiß, wovon ich rede. Eine gute Demoskopie-Vorbereitung zeichnet sich übrigens noch durch Fang- bzw. Korrekturfragen aus, um beurteilen zu können, ob der Befragte die Wahrheit sagt. Wenn man das in Hamburg mit der Stadtbahn mal richtig machen würde, wäre diese Stadtbahn-Ablehnung längst vom Mantel der Geschichte zugedeckt ...
Lest einmal den Artikel über die bevorstehende Eröffnung der Stadtbahn in Reims im aktuellen "Stadtverkehr" (Seite 18 ff)! In Reims war das Stadtbahn-Projekt auch durchaus umstritten und es gab Umfragen dazu. Ähnlich wie in Hamburg haben demnach 69% der Befragten die Stadtbahn für kein Projekt gehalten, das dringend umgesetzt werden müsste. Aaaaaber: In Reims war man im Gegensatz zu Hamburg so intelligent, den Bürgerinnen und Bürgern auch noch ein paar weitere Fragen zu stellen. Und so kam das Ergebnis heraus, dass fast 90% der Befragten der Auffassung waren, dass die Stadtbahn erhebliche Vorteile in Bezug auf die Umwelt und das städtische Umfeld haben würde. 80% wiederum erklärten, die Bahn nutzen zu wollen, wenn sie denn da wäre.

Es zeigt sich also, dass man bei solchen Umfragen immer mehrere Kriterien einbauen sollte. Die Art und Weise, wie in Hamburg Umfragen zur Stadtbahn organisiert wurden, scheint mir doch ein wenig "pille-palle" zu sein :-( .

Übrigens habe ich vor einigen Tagen bei Infratest eine Umfrage über Geldanlagen (insbesondere Investmentfonds) mitgemacht. Obwohl die Interviewerin sehr freundlich war, schien mir die Methodik des Fragebogens doch höchst fragwürdig. Ich bin selbst (auch) Politologe und wäre wohl selbst im Grundstudium nicht auf die Idee gekommen, bei den Fragen nur so wenige Antwort-Möglichkeiten vorzugeben, dass nahezu zwangsläufig ein falsches oder zumindest zweifelhaftes Ergebnis herauskommen musste.

Daher: Irgendwelche Umfragen zur Stadtbahn würde ich nur insoweit ernst nehmen, als die Ergebnisse von Politikern ohne Nachfragen aufgeschnappt und dann unheilvolle Entscheidungen daraus gebastelt werden ...
Guten Abend,

also Hamburger aus Bergedorf oder Harburg darf man nicht nach der Stadtbahn fragen bzw. deren Meinung nicht mitberücksichtigen? Ihr habt ein seltsames Verständnis von Demokratie: kaum kommt nicht das heraus, was hier gewünscht wird, hat man halt 'die falschen Leute gefragt'.

Ich weiss mittlerweile auch nicht mehr, ob ich für oder gegen die Stadtbahn sein soll, aber eines steht doch fest: das ganze Prjekt beschert der Stadt erhebliche Kosten. Und da ist es doch auch nachvollziehbar, dass diejenigen, die (bis auf Weiteres) nicht davon profitieren werden, es aber gleichwohl mitbezahlen müssen, nicht besonders begeistert sind.

Ich finde es viel erschreckender, dass es unseren gewählten Vertretern der Stadt nicht möglich gewesen ist - und zwar keiner Partei -, den Bürgern (vielleicht auch den Harburgern oder den Othmarschern) den Nutzen einer solchen Bahn nahezubringen. Ich möchte nicht wissen, wie viele Hamburger überrascht wären, dass die Stadtbahn eine Straßenbahn ist.

Gruss vom ZZA
Zitat

Und da ist es doch auch nachvollziehbar, dass diejenigen, die (bis auf Weiteres) nicht davon profitieren werden, es aber gleichwohl mitbezahlen müssen, nicht besonders begeistert sind.

Richtig. Allerdings fragt auch niemand nach, ob die vermutlich hochdefizitäre Walddörferbahn ab Volksdorf noch weiter durchgeschleppt werden soll. Wenn man danach ginge, könnte man die Stadt gleich ganz zumachen.

Zitat

Ich finde es viel erschreckender, dass es unseren gewählten Vertretern der Stadt nicht möglich gewesen ist - und zwar keiner Partei -, den Bürgern (vielleicht auch den Harburgern oder den Othmarschern) den Nutzen einer solchen Bahn nahezubringen.

Es ist nicht gelungen, weil es keiner versucht hat, weil keiner davon ausging, dass das notwendig sein würde.

Zitat

Ich möchte nicht wissen, wie viele Hamburger überrascht wären, dass die Stadtbahn eine Straßenbahn ist.

Naja, und wieviel erst überrascht wären, wenn sie mitbekämen, dass auch die U-Bahn eine Straßenbahn ist ;)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.12.2010 21:03 von Herbert.
LevHAM schrieb:
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> Ich finde es sollte lediglich entlang der Strecke
> gefragt werden. Oder halt gezielt Menschen die an
> den projektierten Linien wohnen oder arbeiten.

Das wäre bei einer Volksabstimmung aber auch nicht der Fall!

______

metrobits.org
Zitat

ZZA schrieb:
> Ich finde es viel erschreckender, dass es unseren
> gewählten Vertretern der Stadt nicht möglich
> gewesen ist - und zwar keiner Partei -, den
> Bürgern (vielleicht auch den Harburgern oder den
> Othmarschern) den Nutzen einer solchen Bahn
> nahezubringen. Ich möchte nicht wissen, wie viele
> Hamburger überrascht wären, dass die Stadtbahn
> eine Straßenbahn ist.

Völlige Zustimmung !

Freundliche Grüße
Horst Buchholz - histor
Ich kann dem folgenden nur bedingt zustimmen:

ZZA schrieb:
-------------------------------------------------------
> Guten Abend,
>
> also Hamburger aus Bergedorf oder Harburg darf man
> nicht nach der Stadtbahn fragen bzw. deren Meinung
> nicht mitberücksichtigen? Ihr habt ein seltsames
> Verständnis von Demokratie: kaum kommt nicht das
> heraus, was hier gewünscht wird, hat man halt 'die
> falschen Leute gefragt'.

Hier stimme ich dir zu.

> Ich weiss mittlerweile auch nicht mehr, ob ich für
> oder gegen die Stadtbahn sein soll, aber eines
> steht doch fest: das ganze Prjekt beschert der
> Stadt erhebliche Kosten. Und da ist es doch auch
> nachvollziehbar, dass diejenigen, die (bis auf
> Weiteres) nicht davon profitieren werden, es aber
> gleichwohl mitbezahlen müssen, nicht besonders
> begeistert sind.

Nun, so einfach ist Demokratie wiederum auch nicht und es ist eine verdammt bittere Angelegenheit, dass sich mitlerweile jeder selbst der Nächste ist. Gegen etwas zu sein, nur weil man selbst keinen direkten Nutzen hat ist eigentlich ein höchst undemokratisches Verhalten, was man an den Tag legen kann. Das ist Egoismus und Egoismus des Stärksten ist Diktatur!

Jeder der in einer Demokratie lebt, sollte sich Bewusst sein, dass er das Allgemeinwohl zu Fördern hat, denn schließlich darf man erwarten, dass man selbst etwas vom Allgemeinwohl bekommen möchte. Dieses Bewusstsein ist eines der höchsten kulturellen Güter, die wir uns in Europa über Jahrhunderte erkämpft haben!

Die Frage sollte auch nicht sein, ob genau diese Stadtbahn gebaut werden soll, sondern ob eine Stadtbahn in Hamburg gebaut werden soll, um genau dieses Verhalten nicht noch zu begünstigen.

> Ich finde es viel erschreckender, dass es unseren
> gewählten Vertretern der Stadt nicht möglich
> gewesen ist - und zwar keiner Partei -, den
> Bürgern (vielleicht auch den Harburgern oder den
> Othmarschern) den Nutzen einer solchen Bahn
> nahezubringen. Ich möchte nicht wissen, wie viele
> Hamburger überrascht wären, dass die Stadtbahn
> eine Straßenbahn ist.

Ich denke, dass mindestens eine Partei es ernst gemeint hat, und die andere Partei hat diesen Wunsch respektiert. Es gab noch nie so viele Informationsveranstalltungen zur Stadtbahn/Straßenbahn wie vor diesem Projekt. Jeder der sich informieren wollte, wurde von Seitens der Politik informiert.

Viel erschreckender haben sich da die Medien verhalten, die Launen und Ängste geschürt haben, nur damit die Anzahl der gewünschten Klicks auf deren Internetseiten erreicht wird und die Auflage noch stimmt.

Um so bedauerlicher ist das Verhalten der GAL. Ich weiß weder, was sich die GAL gedacht hat, noch was sich Herr Alhaus gedacht hat. Sollte die Initiative von den grünen kommen, dann haben die sich ein ziemliches Eigentor geschossen. Wollen diese jetzt mit der SPD regieren, so wird die GAL ihre Wünsche nicht mehr einbringen können. Koalitionsverhandlungen mit der CDU dürften der GAL jetzt ebenfalls nicht leicht fallen.

Hat die CDU die Initiative ergriffen, so ist das auch keine kluge Entscheidung gewesen. Eine Regierung mit der FDP liegt in weiter Ferne, ebenso dann eine Regierung mit den Grünen. Die SPD wird mit ihrem Hardliner Scholz sogar den rechten Rand der CDU abfischen können.

In beiden Fällen war die SPD der lachende Sieger, oder habe ich da etwas übersehen?
oder habe ich da etwas übersehen?

Das sieht jeder aus seiner politischen Sicht anders. Wir hatten vor einigen Tagen schon mal festgestellt, dass Verkehr von der Bevölkerung nicht als wichtig angesehen wird und die da kein Geld für ausgeben will. Da sind wir uns fast alle einig, dass die GAL ihre Chance auf einen Stimmungswandel in dem Punkt vergeudet hat. Die GAL hat das völlig falsch angefangen.

Selbst wenn es so wäre, dass nur 50 der 1000 Befragten wussten, was eine Stadtbahn ist, dann wäre es oberpeinlich für die GAL, dass dann auch nur fünf Prozent ihrer Wähler (also zehn Leute) es wusste und davon fünf dagegen, vier dafür und einer keine Meinung hatte. Solange man der CDU oder sonstwem die Schuld gibt, übersieht man, was für ein Totalausfall die GAL in Sachen Verkehrspolitik war, wenn die eigenen Anhänger die Stadtbahn nicht begriffen haben oder nicht mal wissen, was das ist.

@bc2: das sehe ich auch so dass die GAL mit dem Ausstieg aus dem Bündnis auch gezeigt hat, dass die Stadtbahn für sie garnicht wichtig war.

Aber deinen Egoismus-Vorwurf teile ich nicht. Der große Widerstand kommt daher, dass die Leute kein Geld für Nahverkehr ausgeben wollen. Schlag einen Obus vor oder eine Magnetbahn. Du würdest genausoviel Widerstand haben, weil es um zwei Milliarden Euro geht. Auch ein Fehler der GAL dass sie so getan hat als wärn es nur 400 Millionen.

Uli
Glinder schrieb:
> ....... übersieht man, was
> für ein Totalausfall die GAL in Sachen
> Verkehrspolitik war, wenn die eigenen Anhänger die
> Stadtbahn nicht begriffen haben oder nicht mal
> wissen, was das ist.

Wo der Glinder Recht hat, da hat er Recht.

Freundliche Grüße
Horst Buchholz - histor
Glinder schrieb:
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> Der große Widerstand kommt daher, dass die Leute kein Geld für Nahverkehr ausgeben wollen. Schlag einen
> Obus vor oder eine Magnetbahn. Du würdest genausoviel Widerstand haben, weil es um zwei
> Milliarden Euro geht. Auch ein Fehler der GAL dass sie so getan hat als wärn es nur 400 Millionen.

Dass den Autofahrern (Argument: "Nahverkehr ist mit 2,75 EUR pro Fahrt viel zu teuer") ein Verkehrsmittel auf Straßenebene, welches im Vergleich zum Bus auch präsent ist, wenn gerade kein Fahrzeug da ist nicht in den Kram passt, verwundert nicht. Schließlich wird ja nicht weiter gedacht als bis zum Ende der Motorhaube. Staus sind ein hinzunehmendes Übel und werden durch eine Stadtbahn nur noch verstärkt.

Aber gerüchteweise hat die Hochbahn pro Jahr mehrere Millionen Fahrgäste. Die können doch nicht alle der Ansicht sein, dass man keine Bahn braucht, weil man doch den Bus hat?

Und zu den Kosten: Natürlich kann man angeben was das alles zusammen mal irgendwann kosten KÖNNTE, aber wie seriös kann eine Schätzung die einen Zeitraum von 15 bis 20 Jahren umfasst schon sein? Dementsprechend unsinnig finde ich die Schlagzeile "Stadtbahn kostet eine Milliarde Euro!", wenn die erste Strecke viel weniger kostet und dazu noch ein Großteil an Fördergeldern dazukommt, so dass die Stadtbahn Hamburg gar keine Milliarde kostet. Ich gehe aber in dem Punkt mit, dass man zumindest die Kosten für die komplette Strecke "Bramfeld - Altona" hätte benennen sollen. Alles weitere wird ohnehin nicht vor 2015 geplant.
Die (Förder-)Gelder die die Leute nicht für den Nahverkehr ausgeben wollen bekommt dann halt jemand anderes. Ausgegeben werden sie so oder so. Bezahlen die Hamburger halt anteilig die Münchner Tram-Westtangente. Aber so weit denkt außer "den Spinnern die die Stadtbahn für das Allheilmittel halten" ja ohnehin niemand.

Chris

PS: Seit wann interessiert es eigentlich irgend einen Politiker, was das Volk will (außer es ist in seinem Interesse)? Würde man das Volk danach befragen, dann wären sich 80% dank BILD & Co recht schnell darüber einig, dass man doch besser gar keine Steuern zahlen sollte - unser Geld wird ja ohnehin nur in so unsinnigen Dinge wie Banken oder insolvente Euroländer versenkt.
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