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Nach der Hamburg-Wahl: Wie steht es um die Stadtbahn
geschrieben von Christian H. 
Zitat
HA
Wie er dennoch den steigenden Bedarf an öffentlichen Nahverkehrsmitteln decken will, ließ er offen.

Zu schade das genau das nicht näher hinterfragt wird! Das ist das große Glück von Genosse Scholz! Wenn das nämlich passiert dann kommt er in Erklärungsnot ... Aber ich glaube und hoffe das eine Einstellung des Planfeststellungsverfahrens und die einhergehende Millionen-Verschwendung schon groß genug in die Blätter kommt ...
Das heutige Abendblatt meldet auf Seite 7:
Stadtbahn kommt nicht, kostet aber acht Millionen

Die Planfeststellung ist noch nicht beendet, die FDP fordert eine sofortige Beendigung.

Und eine Edit:
Auf Seite 8 des Abendblattes werden Sonderspuren für Hochbahnbusse gefordert.
Schlagzeile:
Mehr Sonderspuren für Busse gefordert

Ich denke, wer kein Abendblattkunde ist, sollte sich die Zeitung heute besorgen.

Edit: Da hier keine Zeitungsartikel gezeigt werden dürfen darf man mich per PN danach fragen.



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.03.2011 12:48 von André Loop.
Sind die alle völlig blöd? Warum wollen die unbedingt das das Planfeststellungsverfahren beendet wird wenn es doch bezahlt ist???!!!
Ja, ist doch gut. Endlich mal ne klare Ansage.

Wenn die Opposition sich tatsächlich mal im nächsten Wahlkampf mit Fakten, statt mit warmer Worte und Kuschelwahlkampf, profilieren möchte, so kann sie dies nun mit diesem schönen Argument der sinn-freien Steuervergeudung tun.

Natürlich wird die SPD den Fehler auf die GAL abzuwälzen versuchen, aber das ist und bleibt MuMpItZ! Die SPD hat die Steuergelder zum Fenster rausgeworfen, wenn sie das Planverfahren jetzt beendet und niemand anders!

Aber bitte, die HamburgerInnen haben es ja so gewollt.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.03.2011 07:02 von BussHamburg001.
Gut finde ich den Kommentar im Abendblat:
Zitat
Abendblatt
Es muss endlich ein überparteiliches Gesamtkonzept zum Nahverkehr her und anschließend eine Art "ÖPNV-Frieden", damit die Pläne auch in die Tat umgesetzt werden können. Nur so landen nicht bei jeder Wahl die Pläne der Vorgängerregierung wieder in der Schublade und mit ihnen Millionen Steuereinnahmen im Orkus.

Siehe [www.google.de]
So ein Müll Artikel. Kann es sein das die Springer Presse rot sympathisanten sind?

Herr Ahlhaus trifft ja wohl die kleinste Schuld am erneuten scheitern der Stadtbahn. Wer muss denn jetzt unbedingt das Planfeststellungsverfahren beenden und das Geld aus dem Fenster werden? Ja ... Genosse Scholz!!! Das macht er doch nur um wenigstens eines seiner Wahlversprechen halten zu können, welches zu allem überfluss noch völliger Schwachsinn ist.
Zitat
LevHAM
Herr Ahlhaus trifft ja wohl die kleinste Schuld am erneuten scheitern der Stadtbahn.

Echt? Welcher Buergermeister hat den zwei Tage nachdem er die GAL-Senatoren entlassen hat gesagt mit der Stadtbahn-Planung ist Schluss, zwei Tage gesagt er sei im Prinzip ja doch fuer eine Stadtbahn und dann zwei Wochen lang nichts mehr dazu gesagt waehrend in der presse jede Menge sich durchaus widersprechende Artikel standen was den nun gemeint sei.

Herr Ahlhaus sollte sich durchaus schon angesporchen fuehlen wenn es um billige Schlagzeilen und Geld verschwenden geht. Ein verantwortlich handelnder Buergermeister haette damals gesagt 'wir bringen die oeffentliche Konsultation jetzt zu Ende und Planen weiter aber fassen keine Beschluesse, das muss die naechste Regierung machen'. Anstelle dessen - nur Chaos.

Nur deshalb konnte Scholz doch mit seinem Wir-Werden-Nix-Tun-Programme gewinnen, weil er es geschickt als Ordnung gegen das Chaos verkaufte.
Laut dem Hamburger Abenblatt ist das Planfeststellungsverfahren noch gar nicht richtig beendet. Laut der Senatsantwort, die dem Abendblatt vorliet, hat die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt noch keine Anträge zur Beendigung des Planfestellung gemacht und noch sein nirgend wie anders die Planfestellung beendigt wurden.

So klar ist für mich die ganze Sache auch noch nicht.

Wir brauchen mehr Investitionen in den ÖPNV! Damit noch mehr Leute mit den ÖPNV fahren- die Umwelt wird danken
Herr Ahlhaus hatte aber nach meinem Verständnis nie vor das Planfeststellungsverfahren für den ersten Abschnitt zu stoppen. Er stoppte lediglich die weiteren Planungen Richtung Altona, da er ja die Variante über Siemersplatz, Hagenbecks, Stellingen, Lurup nach Osdorf favorisierte, welche ich persönlich auch fast besser finde. Das ganze komplett beenden will doch nun Scholz.

Und auch wenn Ahlhaus die weiteren Planungen nicht gestoppt hätte und alles seinen gewohnten Gang weiter gegangen wäre wäre Scholz trotzdem gegen die Stadtbahn in den Wahlkampf gegangen und wollte jetzt das Planfeststellungsverfahren beenden ...
Moin,
wir mussten mal reingrätschen und einen Beitrag samt Antworten darauf löschen. Bitte achtet auf eure Wortwahl. Danke.

Viele Grüße,

Euer Forummasterteam Hamburg
NVB
Neue Gesichtspunkte
22.03.2011 23:22
LevHAM hat Recht, Ahlhaus hat (nur) die Senatsdrucksache 19/7955 gestoppt und nicht die Stadtbahn.

Da haben die Zeitungen überreagiert. Und das Gute ist wohl, dass ein Beschwerdeführer gegen die Planfeststellung auf eigene Kosten vorgehen muss, wenn er auf Grund der (rechtlich unverbindlichen) Zeitungsmeldungen versäumt hat, seine Eingaben zu machen. Die Zahl der rechtskräftigen Einsprüche gegen die Stadtbahn liegt angeblich unter Zweihundert und sollen bis auf wenige Ausnahmen nur kleine Änderungsdetails sein. Für solch ein Großprojekt sind das geniale Vorraussetzungen, die Stadtbahn scheint deutlich besser als ihr Ruf oder jene Schauermärchen, die fast alle Zeitungen der Stadtbahn angedichtet haben.

Sinnigerweise steht in einer Art Vorwort der Senatsdrucksache unter Punkt 3., dass der Planfeststellungsbeschluss erwartet wird. Den kann Olaf Scholz gar nicht kippen, weil er bereits gültige Beschlusslage ist und auch Ahlhaus hätte die Zustimmung einer absoluten Parlaments-Mehrheit zur Außerkraftsetzung gebraucht.

Um sich nicht dem Vorwurf planloser Geldverschwendung auszusetzen, braucht Scholz verdammt gute Argumente, eine bereits bezahlte Planfeststellung zum Schaden Hamburgs abzubrechen. Ein Behördenspezialist hat mich erst heute auf die wohl eindeutige Gesetzeslage Pro Stadtbahnplanung hingewiesen, auch dass es deshalb eigentlich überflüssig ist, für die Stadtbahn mühsam Stimmen zu sammeln und ein Bürgerbegehren zu starten. Eine abgeschlossene Stadtbahn-Planfeststellung präjudiziert keine weiteren (unerwünschten) Ausgaben, sondern stellt nur ein Planungsrecht zu Gunsten Hamburgs fest. Es könnte dann ein Bürgerbegehren geben, die Stadtbahn zu bauen, dafür müssten allerdings Deckungsquellen vorgeschlagen werden. Ich bin echt gespannt, wie Herr Scholz aus der Nummer herauskommen will. Mit anderen Worten, Ahlhaus hat in die weiteren, zukünftigen Stadtbahn-Planungen eingegriffen, jedoch nicht in das laufende Verfahren.

Kippen oder besser zurückziehen konnte Ahlhaus nur die folgenden Punkte, weil die Rechtskraft noch nicht hergestellt war:

4.1 Bauausführungsplanung und Bau-Ausschreibung erster Bauabschnitt Bramfelder Dorfplatz - U-Kellinghusenstraße
4.2 Planung zweiter Bauabschnitt U-Kellinghusenstraße - Altona, wobei die Finanzmittel des Senates schon in der Haushaltsplanung 2011/2012 berücksichtigt worden sind.
4.3 Planung eines nicht näher spezifizierten dritten und vierten Bauabschnittes, wobei auch diese Kosten bereits in der Finanzplanung berücksichtigt wurden.


Fazit:
Olaf Scholz braucht den Bau der Stadtbahn nicht ausführen, er kann zukünftige Planungen verhindern aber er kann nicht gültige Beschlüsse kassieren, jedenfalls nicht "par ordre de mufti". Pech für die Kuh Elsa ... ;-)
Im heutigen Abendblatt sind mehrere Leserbriefe zum gestrigen Artikel zur Stadtbahnplanung.
Am Ende könnte ich mir auf einigen Buslinien tatsächlich etwas wie einen Bus Rapid Transit ala Istanbul (unterstes Bild) vorstellen. Dann kann ich den Kommunisten nur gratulieren, das ist sicher auch von den reinen Investitionskosten schon nicht mehr viel billiger als eine Stadtbahn ...
Na wenn das nicht innovativ und modern ist. Ich glaube übrigens das ein Bild bestimmt am Dammtor beim Bus aufgenommen wurde, kann nur nicht erkennen welches das von denen nochmal war ;-() Wer hilft mir dabei?
Steht das "S" bei SPD Hamburg eigentlich für Satire?

Ich sitze noch immer fassungslos da und frage mich, ob die SPD nicht heimlich
von der "Titanic"-Redaktion übernommen wurde?

Eines allerdings muss man der Hamburger SPD lassen: Sie ist eine Herausforderung
für jeden Spötter. Es dürfte nämlich nicht leicht sein, eine Persiflage auf diese Art der
Verkehrspolitik zu verfassen. Die Realität würde das im Zweifel immer noch toppen.

Sozial ist die Hamburger SPD immerhin in einer Hinsicht: Man muss jetzt nicht mehr
Eintrittspreise für Comedy-Veranstaltungen bezahlen. Bei der SPD bekommt man die
beste unfreiwillige Komik gratis !!
Hier ein Auszug aus der Regierungserklärung von Olaf Scholz im O-Ton kommentarlos dazu:

Deshalb werden wir in den öffentlichen Personennahverkehr investieren.
Eine Entscheidung duldet keinen Aufschub. Die östliche HafenCity soll gebaut werden. Deshalb ist es klug, die Verlängerung der U4 bis zu den Elbbrücken jetzt auf den Weg zu bringen. Dies ist notwendig. Wünschenswert wäre an dieser Stelle auch eine Verknüpfung mit der S-Bahn. Aber wir müssen zu diesem Zeitpunkt ehrlich sagen: Das Brückenbauwerk, das wir dafür brauchen, ist sehr teuer. Wir wissen derzeit nicht, ob wir es finanzieren können.

Auch die Stadtbahn war eine gute Idee, aber nach der Entscheidung der Vorgängersenate für die U-Bahn in die HafenCity muss man feststellen, dass sich Hamburg ein neues weiteres Nahverkehrssystem nicht leisten kann. Wenn man die Stadtbahn einführte, dann müsste man nicht nur den ersten Kilometer bezahlen können, sondern auch den letzten, der zu einem wirtschaftlichen Betrieb notwendig wäre.
Deshalb müssen wir nach neuen Wegen suchen, die absehbaren Engpässe zu überwinden. Dazu werden wir kein neues System einführen, sondern die bestehenden Systeme weiter entwickeln und von Grund auf erneuern.
Dafür haben wir eine konkrete Vision: Hamburg soll das modernste Bussystem Europas bekommen. Das ist eine kluge Alternative zur Stadtbahn, und diese Alternative wird auch die nötige Akzeptanz finden. Wir wollen die Kapazitäten des Bussystems um ein Drittel steigern und ab 2020 nur noch emissionsfreie Busse anschaffen. Wir wollen weitere Busspuren bauen und den Bussen durch entsprechende Ampelschaltung an Kreuzungen Vorrang einräumen. Und wir wollen Bussysteme entwickeln helfen, die evtl. mit einer elektrischen Spurführung an den Komfort und die Leistungsfähigkeit einer Stadtbahn heranreichen.
Damit möglichst viele unsere Angebote nutzen können, wollen wir bis 2020 alle U-Bahn-Haltestellen barrierefrei ausgebaut haben. Hier werden wir den Zeitplan deutlich beschleunigen. Zusätzlich zu den im Umbau befindlichen und bis 2015 geplanten vier Haltestellen werden weitere 16 Haltestellen – also insgesamt 20 Stationen – barrierefrei ausgebaut.
Wir schaffen bessere Angebote für die Pendlerinnen und Pendler und setzen uns für den Bau der S4 ein, die die Anbindung der Stadtteile im Bezirk Wandsbek verbessert und den Hauptbahnhof entlastet.
Auch heute schreibt das Abendblatt wirde über den Verkehrs-Bürgermeister Scholz:
Seite 10:
Wir wollen innovativste Stadt Europas werden
Im Artikel wird erklärt, dass Scholz die U4 bis zu den Elbbrücken verlängern will.
Dann will Scholz Hamburg zur modernsten Busstadt Europas machen.
Busse können an die Leistungsfähigkeit einer Stadtbahn heranreichen!

Also jetzt begreift auch der letzte, dass es keine Stadtbahn geben wird.

Beste Grüße
André
Hallo!

Zitat:

"Und wir wollen Bussysteme entwickeln helfen, die evtl. mit einer elektrischen Spurführung an den Komfort und die Leistungsfähigkeit einer Stadtbahn heranreichen."

Wie genau soll das denn aussehen?!? Buszüge, O-Bus, Duo-Bus, Spurbus oder ein Bus auf Gummireifen mit Schienenführung oder wie? Ist der Aufwand und der Kostenumfang dann nicht genauso hoch wie bei der Stadtbahn?

Schade, daß ich als Schleswig - Holsteiner nicht wählen durfte!

Kopfschüttelnde Grüße
Karsten Leiding

Viele Grüße
Karsten Leiding

www.gleismann.de
"die evtl. mit einer elektrischen Spurführung an den Komfort und die Leistungsfähigkeit einer Stadtbahn heranreichen."

Wirklich ehrgeizige Ziele, die der Herr Scholz sich setzt. Nirgendwo funktioniert das zufriedenstellung mit den Spurbussen - aber für Hamburg das Beste. Muss etwas religiöses für die SPD sein, die Straßenbahn, dass man sie so scheut wie der Teufel das Weihwasser.

Freundliche Grüße
Horst Buchholz - histor
Zitat
Gleismann
Hallo!

Zitat

"Und wir wollen Bussysteme entwickeln helfen, die evtl. mit einer elektrischen Spurführung an den Komfort und die Leistungsfähigkeit einer Stadtbahn heranreichen."

Wie genau soll das denn aussehen?!? Buszüge, O-Bus, Duo-Bus, Spurbus oder ein Bus auf Gummireifen mit Schienenführung oder wie? Ist der Aufwand und der Kostenumfang dann nicht genauso hoch wie bei der Stadtbahn?

Kopfschüttelnde Grüße
Karsten Leiding

Interesanterweise muss ich bei dem modernen Bussystem mit elektrischer Spurführung an das kürzlich von Bombardier vorgestellte PrimoveCity denken ( [www.bombardier.com] ), welches durch in der Fahrbahn verlegte Kabel mittels Induktion eine Stromübertragung ins Fahrzeug ermöglicht. Ich weiß nichtmal, ob es überhaupt für Straßenbahnen eine Primove-Teststrecke gibt (vom Testring in Bautzen mal abgesehen) und schon will man das auf Busse ausdehnen?

Natürlich wäre sowas ultra innovativ und Hamburg wäre bei der Entwicklung ganz vorne mit dabei - ob das ganze günstiger als eine Straßenbahn wird ist doch nebensächlich. Schließlich fahren Straßenbahnen in allen möglichen Städten - ein hoch belastetes Bussystem (das weiter ausgebaut werden soll) können dagegen die wenigsten Städte vorweisen. Das ein Bus immer nur ein Bus bleibt (egal ob mit Diesel, Wasserstoff, Atomstrom oder Feenstaub betrieben), mit allen unzulänglichkeiten ist Herrn Scholz offensichtlich egal.

In Berlin haben die Grünen einen "Masterplan-Tram" vorgestellt ( [www.bahninfo-forum.de] ) in dem hauptsächlich Strecken aufgeführt sind, die sich in absehbarer Zeit refinanzieren. Wenn es solche Strecken im wesentlich dichter ausgebauten Berliner Schnellbahnnetz geben kann, dann dürfte das für Hamburg doch erst recht der Fall sein.
Dieses Thema wurde beendet.