Re: Niemals vor 2030! Re: Scholz: Schnellbahnen nach Lurup und Steilshoop und Bergedorf wieder aktuell 16.01.2014 12:33 |
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Bürgermeister
Hallo!
Wo ist denn Hamburg "Vorreiter" im Nahverkehr?
Re: Niemals vor 2030! Re: Scholz: Schnellbahnen nach Lurup und Steilshoop und Bergedorf wieder aktuell 16.01.2014 13:19 |
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Bürgermeister
Hallo!
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BruceMcLaren
Die Hochbahn war maßgeblich an der Entwicklung der Standardlinienbusse, sowie der Gelenkbusse beteiligt.
Kommst du ernsthaft mit Sachen, die 50 Jahre + x her sind?
Re: Niemals vor 2030! Re: Scholz: Schnellbahnen nach Lurup und Steilshoop und Bergedorf wieder aktuell 16.01.2014 13:35 |
Re: Niemals vor 2030! Re: Scholz: Schnellbahnen nach Lurup und Steilshoop und Bergedorf wieder aktuell 16.01.2014 15:38 |
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Jan Borchers
Vielleicht solltest Du mal Hamburgs Verkehrsgeschichte lesen, bevor Du fragst, Antworten bekommst und gleich weiternörgelst "50+x"?
Nur auf die konkreten Punkte:
Die HOCHBAHN war via FFG auch maßgeblicher Treiber beim VÖVII-Bus (rd. 30 Jahre) und beim Schubgelenkbus (rd. 40 Jahre). Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.
Re: Niemals vor 2030! Re: Scholz: Schnellbahnen nach Lurup und Steilshoop und Bergedorf wieder aktuell 16.01.2014 16:37 |
Re: Niemals vor 2030! Re: Scholz: Schnellbahnen nach Lurup und Steilshoop und Bergedorf wieder aktuell 16.01.2014 16:37 |
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EBostrab
Die Münchener sind stolz, die erste Millionenstadt mit "Buszügen" zu sein
Re: Niemals vor 2030! Re: Scholz: Schnellbahnen nach Lurup und Steilshoop und Bergedorf wieder aktuell 16.01.2014 17:17 |
Re: Niemals vor 2030! Re: Scholz: Schnellbahnen nach Lurup und Steilshoop und Bergedorf wieder aktuell 16.01.2014 18:18 |
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Glinder
@EBOStrab: die U2 wird immer wieder als Beispiel für eine verkehrte Politik genannt. Das ist historisch nicht richtig. Ich hab dir den Beitrag dazu hochgekickt.
Re: Niemals vor 2030! Re: Scholz: Schnellbahnen nach Lurup und Steilshoop und Bergedorf wieder aktuell 16.01.2014 19:26 |
Re: Niemals vor 2030! Re: Scholz: Schnellbahnen nach Lurup und Steilshoop und Bergedorf wieder aktuell 16.01.2014 20:48 |
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Glinder
Von diesem Abzweig nach Siemersplatz war hier auch schon mal die Rede. Ob der soviel sinnvoller gewesen wäre wie die Strecke zum Niendorfer Markt?
Die historischen Zusammenhänge sind etwas anders: die Hochbahn plante 1955 noch mit einem sehr großen U-Bahnnetz und diese Planung wurde erst geändert als die U2 schon in Bau war. Die Änderung kam weil nun die S-Bahn eine Tunnelstrecke wollte und über den Verkehrsverbund auch als Straßenbahnersatz eingesetzt wurde. Dadurch konnte man die Planung sehr stark zusammenstreichen. Damals wurde entschieden dass die 2 erst zum Schluss ersetzt werden sollte und darum bekam die 2 den eigenen Bahnkörper bis Veilchenweg der heute eine Bustrasse für die 5 ist.
Re: Niemals vor 2030! Re: Scholz: Schnellbahnen nach Lurup und Steilshoop und Bergedorf wieder aktuell 16.01.2014 21:41 |
Re: Niemals vor 2030! Re: Scholz: Schnellbahnen nach Lurup und Steilshoop und Bergedorf wieder aktuell 17.01.2014 01:29 |
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Glinder
Ob das wirklich Europas stärkstbelastete Buslinie ist steht garnicht fest. Die 60000 Fahrgäste verteilen sich auf fast 15 Kilometer Strecke und wechseln in Niendorf und Hoheluftbrücke und Dammtor auch auf die U- und S-Bahn. Die Querschnittsbelastung für jeden einzelnen Abschnitt hatten die Grünen mal abgefragt und für 2012 genau aufgelistet bekommen. Meine Zusammenfassung gab es hier.
Re: Niemals vor 2030! Re: Scholz: Schnellbahnen nach Lurup und Steilshoop und Bergedorf wieder aktuell 17.01.2014 09:56 |
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Bürgermeister
Ihr müsst mal mit dem Metrobüs in Istanbul fahren. Das war sehr beeindruckend. Ich glaube, die lachen über 60.000 Fahrgäste nur müde. ;-)
Re: Niemals vor 2030! Re: Scholz: Schnellbahnen nach Lurup und Steilshoop und Bergedorf wieder aktuell 17.01.2014 19:12 |
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Glinder
Der HVV wurde doch schon am 29. 11. 1965 gegründet und wesentliche Bedingung für den Einstieg der DB war doch wohl die City-S-Bahn. Da der Vertrag über die City-S-Bahn am 14. 8. 1967 unterschrieben wurde und die Arbeiten schon am 17. 10. 1967 begannen muss die grobe Planung für die City-S-Bahntrasse in 1966 schon vorgelegen haben und die Abstimmung mit der Hochbahn muss deutlich früher gewesen sein. Danach war die sehr umfangreiche Netzplanung von 1955 erledigt.
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Hamburger Abendblatt vom 6. Juni 1974
Die seit vielen Jahren heftig diskutierte und vom Hamburger Senat immer wieder versprochene direkte U-Bahn-Linie aus der Innenstadt nach Niendorf wird in diesem Jahrhundert nicht mehr gebaut. "Die Finanzlage Hamburgs verbietet für die nächsten 20 bis 30 Jahre den Bau einer so kostspieligen Strecke", erklärte Bausenator Dr. Rolf Bialas in einem Gespräch mit dem Hamburger Abendblatt.
Die ursprünglich geplante Strecke sollte am Stephansplatz von der U-Bahn-Linie U 1 abzweigen und unter dem Straßenzug Edmund-Siemers-Allee - Grindelallee - Grindelberg - Hoheluftchaussee - Lokstedter Stedndamm - Kollaustraße nach Niendorf führen. Die Endstation war am nördlichen Rand Niendorfs unweit des Nordalbingerwegs vorgesehen. Als Gesamtkosten hatte die Baubehörde im vergangenen Jahr 580 Millionen Mark errechnet.
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Glinder
Vielleicht hast du mich missverstanden? Ich meinte die Umplanung im Innenstadtbereich auf die Durchmesserlinien und den Knoten Jungfernsteig wie sie heute sind. Die City-S-Bahn kam schon zu spät um Planungen für die U2 noch umzustoßen mit der die U2 wie sie heute ist schon festgelegt war. Also war die Netzplanung in der Innensatdt noch eher auf die heutige Form. Danach stand aber auch schon fest dass der Abzweig von Stephansplatz schwierig wird und der Abendblatt-Reporter hat schon damals nur die Hälfte verstanden weil ein 120-Sekundentakt die Aufnahme einer zusätzlichen Linie nicht zulässt.
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Hamburger Abendblatt Nr. 46 vom 24.02.1966
Da die Station mit ihrer heutigen Auslastung alle 120 Sekunden ein Zug in jeder Richtung nicht noch eine weitere stark belastete U-Bahn-Strecke aufnehmen kann, muss eine zusätzliche Bahnsteigkante angelegt werden.
Außerdem soll nach Fertigstellung der Winterhuder Linie der Betrieb aus Richtung Ochsenzoll/Ohlsdorf geteilt werden: Jeder zweite Zug wird vom neuen Bahnhof Sengelmannstraße aus über Winterhude und Uhlenhorst in die Innenstadt fahren. Damit wird der Streckenabschnitt Sengelmannstraße- Kellinghusenstraße - Rathaus so weit entlastet, dass am Stephansplatz die Niendorfer Züge eingefädelt werden können.
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Glinder
Aber es ist schön dass du diesen Abendblatt-Artikel gefunden hast wo mal klar drinsteht das das Ende der 2 erst für 1985 geplant war.
Re: Niemals vor 2030! Re: Scholz: Schnellbahnen nach Lurup und Steilshoop und Bergedorf wieder aktuell 17.01.2014 21:28 |
Re: Niemals vor 2030! Re: Scholz: Schnellbahnen nach Lurup und Steilshoop und Bergedorf wieder aktuell 18.01.2014 16:59 |
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Glinder
@EBOStrab: ich glaube wir reden gerade völlig aneinander vorbei. Du beziehst dich in deinem Beitrag auf eine andere Strecke als die die ich meine.
Aber die Zitate sind trotzdem interessant.
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Hamburger Abendblatt vom 3. Mai 1974
Der neue Bausenator Dr. Rolf Bialas ist Realist. Er kennt das Schneckentempo des Schnellbahnbaus und weiß, dass die Niendorfer U-Bahn-Linie nach dem Konzept des alten Senats keinesfalls vor 1990 gebaut werden könnte. Andererseits ist ihm natürlich auch bekannt, wie dringlich dieses Stadtgebiet einen Schnellbahnanschluss braucht. Deshalb deutete er an, dass ein zehn Jahre alter Plan jetzt vielleicht Priorität erhält: Die U-Bahn-Linie U 2 wird über Hagenbeck bis Niendorf verlängert.
Dieser Plan entstand seinerzeit auf Initiative des Hamburger Abendblattes. Denn schon 1964/65, als man noch an der U 2 in Eimsbüttel baute, war absehbar, dass diese Linie mit ihrer Endstation Hagenbeck eine Fehlplanung sein würde. Ein so leistungsfähiges Verkehrsmittel wie die U-Bahn konnte auf dieser Strecke nämlich niemals voll ausgelastet sein es sei denn, sie endet in einem dichtbesiedelten Wohngebiet. Hagenbecks Affen brauchen gewiss keine U-Bahn.
...
Dieser plötzliche Sinneswandel ist vielleicht auf die Erkenntnis zurückzuführen, dass sich die jahrelang von den Behörden angezweifelten Prognosen des Hamburger Abendblattes inzwischen erfüllt haben: die U 2 ist auf ihrem westlichen Zweig nur unbefriedigend ausgelastet. Zehntausenden von Lokstedtern, Niendorfern und Schnelsanern hilft sie überhaupt nicht. Zweitausend Meter Gleis dazu, und der Niendorfer Marktplatz hätte Schnellbahnanschluss. Mit ihrer Endstation bei Hagenbek ist die U 2 eben doch eine Fehlplanung.
...
Endlich lässt sich jetzt ein Ende des jahrelangen Hickhacks um Niendorfs U-Bahn-Linie absehen. Die bessere Einsicht scheint sich nun doch noch durchzusetzen spät, aber nicht zu spät.
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Hamburger Abendblatt vom 16. Februar 1961
Zusammen mit dem Bau der Billstedter Linie sollen auch die Verkehrsprobleme in den nordwestlichen Vororten, wie es amtlich heißt, bereinigt werden. Die Verlängerung der Hellkamp-Linie nach Stellingen (Hagenbecks Tierpark) war schon vor mehr als drei Jahrzehnten geplant. Jetzt ergibt sich im Zusammenhang mit der Billstedter Strecke eine günstige Gelegenheit dazu. Die Kosten sind verhältnismäßig gering, denn der Tunnel soll unter der Hagenbeck-Straße liegen. Der heutige Bahnhof Hellkamp wird aufgehoben und durch einen neuen Bahnhof Lutterothstraße ersetzt. Weitere Bahnhöfe sind bis Hagenbecks Tierpark nicht vorgesehen.
Der Erfolg dieser U-Bahn-Verlängerung: Die Straßenbahnlinie 16 kann zwischen Lutterothstraße und Hagenbeck und die Straßenbahnlinie 3 zwischen Langenfelde und Eidelstedt aufgehoben werden. Das wird die Kieler Straße erheblich entlasten.
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Hamburger Abendblatt vom 24. Februar 1966
Außer diesen kostspieligen S-Bahn- Projekten sollen in den nächsten beiden Jahrzehnten folgende U-Bahn-Strecken fertiggestellt oder neugebaut werden:
- Jungfernstieg-Feldstraße: Diese Linie ist als Anfang einer späteren, Strecke nach Altona gedacht. Demnach besteht nach wie vor der Plan, zwischen den beiden S-Bahn-Strecken nach Altona auch noch eine U-Bahn-Linie zu bauen. Nach Ansicht der Baubehörde ergibt sich eine Notwendigkeit für diese Strecke, weil die Winterhuder Linie nicht in der Innenstadt enden darf, sondern eine Verlängerung zum Westen haben muss nämlich zur Feldstraße. Außerdem sind unter dem Neuen Wall ohnehin Abstellgleise vorgesehen.
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Hamburger Abendblatt vom 28.11.1966
Dazu Senator Kern: "Diese Konzeption steht in krassem Widerspruch zur Priorität, wie sie der Senat wünscht. Die Winterhuder Strecke ist richtig geplant, aber die Verbindung zur Feldstraße ist unökonomisch und sinnlos. Ich bin ein eindeutiger Gegner dieser irrationalen Planung. Welche Schnellbahn, S-Bahn oder U-Bahn später nach Lurup fahren soll, muss noch untersucht werden."
Senator Kern ist der Meinung, dass die U-Bahn-Linie vom Jungfernstieg nicht zur Feldstraße, sondern nach Niendorf gebaut werden solle.
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Hamburger Abendblatt vom 06.12.1965
Jetzt bezieht die Hochbahn mit ihrer Studie Partei. Sie lehnt die Verlängerung der U-Bahn-Strecke nach Niendorf ab, weil das nach ihrer Auffassung im Endergebnis eine schlechtere Lösung sei. Zwar würde der Stadtteil Niendorf frühzeitiger als nach den jetzigen Planungen eine U-Bahn-Verbindung in die Innenstadt erhalten, die Stadtteile Lokstedt, Hoheluft und der Grindelbezirk würden jedoch isoliert werden und müssten damit rechnen, auch in Zukunft keinen U-Bahn-Anschluss zu bekommen. Der Grund : Das Verkehrsvolumen allein dieses Gebietes reicht für eine weitere U-Bahn-Linie nicht aus.
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Hamburger Abendblatt vom 17. Oktober 1956
Eine der größten Schwierigkeiten ist die Anlage des unterirdischen Bahnhofes Meßberg. Er sollte ähnlich aussehen wie die U-Bahn-Station Hauptbahnhof. Man wollte also eine große Umsteigestation mit vier Gleisen bauen. Davon sind Hochbahn und Baubehörde jetzt abgekommen. Hier die Gründe:
- Beim viergleisigen Bau müsste die Kaimauer des Zollkanals um 20 Meter ins Wasser verlegt werden, der Kanal würde also schmaler.
- Sämtliche 900-mm-Gasrohre vom Gaswerk Grasbrook, die über die Wandrahmsbrücke führen, müssten auf eine eigens, für diesen Zweck zu bauende Rohrbrücke über den Kanal verlegt werden.
- Zahlreiche kostspielige Nebenarbeiten im Bahnhof würden, nicht zuletzt wegen des schlechten Untergrunds, Unsummen erfordern.
Nach den neuen Plänen wird die U-Bahn-Station Meßberg etwa wie der Bahnhof Jungfernstieg aussehen. Zwischen Fischmarkt und Meßberg sollen die Gleise nicht, wie bisher vorgesehen, in zwei Tunneln, sondern in einem einzigen verlegt werden. Nach dem Umzeichnen der Pläne ergibt sich auch für den neuen Bahnhof Klosterwall eine veränderte Lage: die Ausgänge werden nicht mehr hart vor der Blumenhalle liegen, sondern auf der entgegengesetzten Straßenseite. An dem Tunnel unter den Bundesbahngleisen beim Hauptbahnhof ändert sich jedoch nichts.
Mit dieser Vereinfachung des Bahnhofs Meßberg ist der alte Plan einer U-Bahn-Linie nach Altona vorerst auf Eis gelegt. In absehbarer Zeit ist nicht mit dem Bau zu rechnen. Zunächst soll die gesamte neue Strecke vom Jungfernstieg über Meßberg, Hauptbahnhof und Wandsbek nach Farmsen fertiggestellt werden.
Re: Niemals vor 2030! Re: Scholz: Schnellbahnen nach Lurup und Steilshoop und Bergedorf wieder aktuell 18.01.2014 20:30 |
Schöner und ausführlicher Beitrag von Dir. Ich kann mich noch erinnern, wie diese Verlängerung Hagenbeck - Niendorf damals von der Presse gepusht wurde. Nicht nur Pampel war einer der Bösewichte, auch Oberbaudirektor Sill, der die erste nach dem 2. Weltkrieg neu gebaute U-Bahn dann nach Wandsbek statt nach Billstedt favorisierte, um dem Straßenverkehr "fühlbar zu helfen" (damals in der Eisenbahntechnischen Rundschau). Da konnte er nämlich nicht nur die 3, 5 und 16 über die Wandsbeker Chaussee einstellen, sondern auch die 6, 8 und 9 über Hamburger Straße, weil durch die Wandsbeker Linie der Ostring entlastet wurde.Zitat
EBostrab
(...) Und genau deswegen ist es historisch richtig, dass es historisch falsch war, von Hagenbecks Tierpark aus Niendorf zu bedienen. Viel hat man in Hamburg verkehrspolitisch gewollt, aber von Anfang an nichts wirklich gekonnt.