Ich glaub wir hatten es schon mal irgendwo, aber hier ein neuer Bericht die U1 ab Norderstedt-Mitte auf den AKN Gleisen um 3 Stationen zu verlängern [www.abendblatt.de] (Paywall)

Der Bedarf bis Quickborner Straße ist sicherlich hoch. Warum man nicht gleich bis Ulzburg Süd verlängert, hat vor allem finanzielle Gründe und ist fehlendem Fahrgastpotenzial zwischen Qickborner Straße und Ulzburg Süd geschuldet. Das Thema Umstieg von der A2 sehe ich weniger kritisch, da die A2 sobald die S21 bis Kaltenkirchen durchgebunden ist sowieso bis Neumünster verlängert wird. Ob man dann in Ulzburg Süd oder Quickborner Straße umsteigt, ist egal.

Schade!
Damit sind AKN-Direktverbindungen von (Kiel-)Neumünster-Norderstedt Mitte wohl vom Tisch.

Zitat
Boombastic
Schade!
Damit sind AKN-Direktverbindungen von (Kiel-)Neumünster-Norderstedt Mitte wohl vom Tisch.

Gemäß dem Abendblatt, soll dies unabhängig von der Verlängerung der U1 sein. Die Expressverbindung würde dann Quickborner Straße - Neumünster fahren.

...was einen Umstieg in die U1 erfordert, um bis Mitte zu kommen.

Ich denke eine Regionalbahn müsste schon Hamburg - (Flughafen? -) Norderstedt Mitte - Henstedt-Ulzburg - Kaltenkirchen - Bad Bramstedt - Neumünster (- Kiel) fahren um ordentlich Fahrgäste anzulocken. (Und bräuchte wohl eine Änderung der standartisierten Bewertung um förderungsfähig zu sein.)

Den Sinn der U1 Verlängerung nach Quickborner Straße sehe ich nicht so. Ist Norderstedt Mitte - Quickborner Straße wirklich so viel Bedarf? Die A2 fährt da tagsüber nur alle 20 Minuten - und mit deutlich kleineren Zügen als die U1..

Und vor allem ist in Norderstedt so viel Umsteigeverkehr genau zu den nächsten 3 Haltestellen. Denn nur dieser würde ja direkt davon profitieren. Für alle die mit der A2 nach Norderstedt selbst wollen, oder mit der A2 zu/von einer der nördlicheren Haltestellen würde sich ja nichts ändern...

Zitat
christian schmidt
Ich denke eine Regionalbahn müsste schon Hamburg - (Flughafen? -) Norderstedt Mitte - Henstedt-Ulzburg - Kaltenkirchen - Bad Bramstedt - Neumünster (- Kiel) fahren um ordentlich Fahrgäste anzulocken. (Und bräuchte wohl eine Änderung der standartisierten Bewertung um förderungsfähig zu sein.)

Den Sinn der U1 Verlängerung nach Quickborner Straße sehe ich nicht so. Ist Norderstedt Mitte - Quickborner Straße wirklich so viel Bedarf? Die A2 fährt da tagsüber nur alle 20 Minuten - und mit deutlich kleineren Zügen als die U1..

Und vor allem ist in Norderstedt so viel Umsteigeverkehr genau zu den nächsten 3 Haltestellen. Denn nur dieser würde ja direkt davon profitieren. Für alle die mit der A2 nach Norderstedt selbst wollen, oder mit der A2 zu/von einer der nördlicheren Haltestellen würde sich ja nichts ändern...

Auch hier kann es helfen ein Angebot attraktiver zu gestalten, um die Nachfrage zu erhöhen. Ein Blick auf Google Maps zeigt, dass dort schon viele Häuser stehen. Wie sich eine umsteigefreie Verbindung auf das Fahrgastpotenzial auswirkt, konnte man auf der S3 gut sehen. Die U1 ist zwar pünktlicher als die S-Bahn aber 20 oder 40min Wartezeit bei einer verpassten A2 macht den ÖPNV nicht wirklich attraktiv. Wird das Busnetz entsprechen angepasst, sehe ich hier schon Potenzial

Die AKN dürfte für Fahrgäste aus Kiel nicht attraktiv sein, da die Reisezeit einfach zu lang ist.

Zitat
christian schmidt
Den Sinn der U1 Verlängerung nach Quickborner Straße sehe ich nicht so. Ist Norderstedt Mitte - Quickborner Straße wirklich so viel Bedarf? Die A2 fährt da tagsüber nur alle 20 Minuten - und mit deutlich kleineren Zügen als die U1..

Hauptsächlich ist das natürlich auch ne Sache von Norderstedt - die Stadt macht was her mit ner U-Bahn. Die Stationen sind halt gut ausgelastet
Moorbekhalle hauptsächlich wegen der Schule, Friedrichsgarbe als Zugang zum Industriegebiet und Quickborner Straße wie Friedrichsgarbe auch zu den Neubaugebieten. Danach wird es ländlich und dünn besiedelt. Haslohfurth ist weit und breit nix und Norderstedt fast zuende. Meschensee ist hauptsächlich Naherholungsgebiet und Ulzburg in einiger Entfernung und das wars dann auch.

Ja - man kann jetzt mit Einfachtraktion fahren - nicht immer angemessen - die Fahrten, wo das passt sind aber auch hauptsächlich am Vormittag nach der HVZ - nach dem Mittag steigt erst der Schülerverkehr wieder an, dann der Feierabendverkehr.

Mir persönlich egal, wo ich umsteige. Allerdings wird es lustig, denn die AKN dürfte ja jetzt durchs Land finanziert werden - ob das bei der U.Bahn auch noch so ist mag man in Zweifel ziehen. Schaun wir mal - die Verlängerung wird zwar von Norderstedt gewünscht aber ob das wirklich kommt - da dürfte nochviel wasser die Alster runterziehen

Norderstedt zieht das gerade durch und das wird noch in diesem Jahrzehnt fertiggestellt. Unabhängig davon, ob Landes- oder andere Mittel fließen. Weitere Fahrzeuge werden durch die Stadtwerke gekauft, damit die Hochbahn den Betrieb durchführen kann. Norderstedt hat ausreichend Investionsmittel, um so etwas quasi im Alleingang umzusetzen.
Und vor allem gibt es einen politischen Konsens dazu.

so mal eben geht das aber auch nicht. Norderstedt Mitte ist eine super Umsteigehaltestelle zwischen U und A. Der neue Halt an der Quickborner Straße dürfte nicht schlechter werden. Von oben sieht es machbar, aber trotzdem eng, aus. Bei einer Weiterführung kommt aber noch die Güterbahn aus dem Gewerbegebiet ins spiel. Müsste da am ende drei Gleise liegen oder könnten Güterzüge mit ihrem Profil auf den Gleisabständen der HOCHBAHN verkehren?
Will die AKN überhaupt? S21 von der einen Seite, U1 von der anderen Seite. Das Netz wird immer mehr beschnitten. Am ende haben die zu viel Züge und Personal für das Restnetz.

Hmm, ich denke da könnte Djensi schon recht haben. Wenn ich mich richtig erinnere gehört sowohl die U-Bahn-Strecke in Nordersedt als auch die A2 bereits der Stadt. Was die AKN will ist also egal. Die Hochbahn hat ja schon einen Vertrag mit Norderstedt, den zu ändern ist sicher einfach (und die Kosten der Stadt schon jetzt klar). Zwischen Norderstedt Mitte und Quickborner Straße gibt es keinen Güterverkehr.

Wenn die Stadt zum Bau und Betrieb keine Zuschüsse will, fallen die ganzen Fragen weg ob dass denn offiziell wirtschaftlich ist. Und der Umbau könnte ziemlich günstig sein: Da Eisenbahnnormen gewöhnlich aufweniger sind als Straßenbahnnormen denke ich mal dass die Schieneninfrastruktur schon den U-Bahn-Anforderungen entspricht - vielleicht muss nur eine Stromschiebe angebracht werden. Der Umbau Norderstedt Mitte ist ganz einfach. Der Umbau Quickborner Straße etwas aufwendiger aber Platz ist da.

Die einzigen größeren Probleme die ich sehe sind die Bahnübergänge Waldstraße und Quickborner Straße - die Frage ist da ob die Stadt bereit ist diese für den Autoverkehr zu schließen? (Fuß- und Radwegbrücken kosten nur einen Bruchteil von Straßenbrücken oder gar Tunneln.)

Zitat
christian schmidt
... denke ich mal dass die Schieneninfrastruktur schon den U-Bahn-Anforderungen entspricht - vielleicht muss nur eine Stromschiebe angebracht werden.

Die Y-Schwellen müssen noch etwas verschleißen.
Mit Stromschiene in besiedeltem Gebiet inkompatibel.

Zitat
christian schmidt
Die einzigen größeren Probleme die ich sehe sind die Bahnübergänge Waldstraße und Quickborner Straße - die Frage ist da ob die Stadt bereit ist diese für den Autoverkehr zu schließen?

Waldstraße wohl nicht, zu starke Trennwirkung.
Quickborner Straße könnte gehen, Autos fahren dann hintenherum.

Angenommen die U1 wird bis Ulzburg Süd verlängert (alles andere finde ich sowieso nur halbgar) und nördlich der Haltestelle Quickborner Straße eingleisig bis Ulzburg-Süd geführt wird: Ließe sich so noch ein 10-Min-Takt realisieren?

Dass das Industriegleis kreuzungsfrei über- oder unterführt werden muss ist klar. Dass es in Ulzburg-Süd auch knapp wird für zwei Bahnsteigkanten ist mir ebenfalls klar.

Quickborner Straße <-> Ulzburg Süd sind heute jeweils 6 Minuten Fahrzeit. Dazu noch Wendezeit. Um einen stabilen 10-Minuten-Takt hinzukriegen müsste das alles in unter 10 Minuten gehen.

Ach was würde sich die Leitstelle über noch einen eingleisigen Abschnitt auf der U1 freuen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.09.2021 22:18 von STZFa.

Es geht um Baukosten von etwa 140 Mio. EUR. Norderstedt würde 25 % tragen. Waldstraße und Quickborner Straße sollen höhenfrei neu gebaut werden.

Über kaum ein Thema wird in der Verkehrswissenschaft so intensiv diskutiert, wie über den Brechpunkt durchgehend genutzter Linienführungen.

Es gibt dabei kein Patentrezept, denn oft halten sich die Vor- und Nachteile die Waage. Soll heißen, was die einen als Vorteil sehen, ist für die anderen nachteilig. Dabei ist der einzige wirkliche Nachteil für den Fahrgast das Umsteigen und für das/die Verkehrsunternehmen neben den Baukosten die schlechtere Wirtschaftlichkeit überdimensionierter Fahrzeuge.

Das Umsteigen wird aber nur dann als nachteilig empfunden, wenn es schlecht organisiert ist. Da sind Eidelstedt und Norderstedt die beiden Extreme. Schlechter als Eidelstedt geht es kaum und an Norderstedt gibt es einfach nichts zu verbessern. Es gibt so viele verkehrliche Defizite in Hamburg und da mutet es schon befremdlich an, ausgerechnet einen optimal gestalteten Knoten mit erheblichen Kosten zu verlegen. Insgesamt die denkbar schlechtesten Voraussetzungen, zumal Norderstedt auch ein stark frequentierter Busknoten ist, der bei einer U1-Verlängerung allen AKN-Fahrgästen einen weiteren Umstieg aufzwingt.

Zitat
NVB


Das Umsteigen wird aber nur dann als nachteilig empfunden, wenn es schlecht organisiert ist (...) Schlechter als Eidelstedt geht es kaum ...

Oh doch. Im HVV jeder Umstieg zwischen S- und U-Bahn und fast jeder Umstieg zwischen S- und Regionalbahn.

In Eidelstedt habe ich zwar keinen minutengenauen Anschluss, muss aber nicht umständlich über Treppen/Rolltreppen/Aufzüge und Kellergängen oder Überführungen den Bahnsteig wechseln.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.09.2021 02:57 von Wolf Tiefenseegang.

Zitat
Wolf Tiefenseegang
... Oh doch. Im HVV jeder Umstieg zwischen S- und U-Bahn und fast jeder Umstieg zwischen S- und Regionalbahn. In Eidelstedt habe ich zwar keinen minutengenauen Anschluss, muss aber nicht umständlich über Treppen/Rolltreppen/Aufzüge und Kellergängen oder Überführungen den Bahnsteig wechseln.

Es geht bei dieser Diskussion um Brechpunkte, also um Unterbrechungen durchgehend genutzter oder weitergehender Linienführungen mit dann zwangsläufiger Ortsnähe. Da ist Norderstedt mit dem wechselseitigen U-Bahn-Übergang einfach nicht zu toppen und Eidelstedt ist in der kalten Jahreszeit eine Katastrophe und im Rest des Jahres alles andere als attraktiv.

"Normale" Umstiegssituationen mit sich kreuzenden Linien haben im Gegensatz dazu Fahrplanabhängigkeiten, die man wie in Kellinghusenstraße und Berliner Tor entweder gelöst bekommt oder wie zwischen S- und U-Bahn in Ohlsdorf und Barmbek eben nicht. Da gäbe es sicherlich auch eine Menge zu kritisieren, doch in diesem Thread geht es ausschließlich um den Brechpunkt durchgehend genutzter Linienführungen.

Zitat
NVB
Es geht bei dieser Diskussion um Brechpunkte, also um Unterbrechungen durchgehend genutzter oder weitergehender Linienführungen mit dann zwangsläufiger Ortsnähe. Da ist Norderstedt mit dem wechselseitigen U-Bahn-Übergang einfach nicht zu toppen und Eidelstedt ist in der kalten Jahreszeit eine Katastrophe und im Rest des Jahres alles andere als attraktiv.

Eine "Katastrophe" erkenne ich da nicht. Man steigt aus und eine Weile später am selben Bahnsteig wieder ein. Dass es dort nicht sehr schön und etwas zugig ist, stört dabei ein bisschen. Das Umsteigen auf der "durchgehend genutzten oder weitergehenden Linienführung" in bspw. Pinneberg finde ich da schon ärgerlicher, und von Harburg (S zur "weiterführenden" RB) muss man gar nicht anfangen.


Gruß, Matthias