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Neu Wulmstorf
Den Widerspruch sehe ich nicht. Ich fordere ja nicht maximal einfach.
Der Tarif sollte schon maximal einfach sein und der Fahrpreis sollte bei der Entscheidung über Nutzung des ÖPNV bzw. Durchführung einer Fahrt keine Rolle spielen.
Jede Staffelung nach Entfernung macht den Tarif unnötig kompliziert und auf weiten Strecken für manch einen unbezahlbar.
Bitte bedenke, dass ein örtlich und zeitlich uneingeschränktes Monatsticket für den ÖPNV zum Hartz IV-Regelsatz passen muss bzw. darin eingepreist sein muss.
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Neu Wulmstorf
Das wäre übrigens der Nulltarif.
Das wäre ohnehin die beste Lösung, da zum einen durch die Steuerfinanzierung ein gerechter Tarif entsteht, weil sich der "Fahrpreis" dann nach einkommen differenziert. Dadurch käme es zur sinnvollsten Subvention, nämlich der Geringverdiener bzw. der Nichtverdiener durch die Gut-/Besserverdienenden.
Zum anderen entfielen die gesamten Vertriebsaufwendungen (Fahrkartenautomaten, Tarifgestaltungen, Diskussionen darüber, Servicestellen und vor allem die Fahrtenkontrollen).
Der Nulltarif ist die berühmte Taube auf dem Dach, das 69€-Ticket schon einmal der Spatz in der Hand.
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Neu Wulmstorf
Und bitte bedenken: Es muss ja auch weiterhin Einzelkarten geben für diejenigen, für die sich eine Monatskarte nicht lohnt.
Im Prinzip nicht, da ja jeder so ein 69€-Ticket haben soll. Und es geht eben darum, dass man nicht nur das kauft was sich für einen persönlich lohnt.
Es geht darum, dass die Fahrkarte/Bundesweite Nahverkehrsflatrate so günstig ist, dass sie zum einen von Sozialhilfeempfängern monatlich leicht erworben werden kann, zum anderen Normalverdiener sie aus der Portokasse bezahlen können und sie somit auch vorsorglich kaufen (kann man ja mal gebrauchen).
Dieses Rechnen: "Ich kaufe nur das, was ich unbedingt brauche", sollte ein Ende haben. Damit lässt sich kein ordentlicher ÖPNV planen.
Hinzu kommt, dass die meisten Fahrten nicht nach Plan, sondern spontan gemacht werden. Der Berufspendelverkehr ist ja nur ein kleiner Anteil und wird durch Rationalisierung und Digitalisierung weiter sinken.
Einzelkarten wird es vorerst weiter geben. Wichtig ist nur bei weiteren Fahrpreis
erhöhungenanpapssungen darauf zu achten, dass das 69€-Ticket nicht weiter erhöht wird und damit irgendwann zu einem 79, 89, 99€-Ticket wird, sondern unverändert bleit. Die Einzelkarten und alles was derzeit billiger als das 69€-Ticket ist, aber sehr wohl stark erhöht werden und somit sich auch bei immer weniger Gelegenheitsfahrten das 69€-Ticket "lohnt". Dass unterste sollte künftig eine Tageskarte sein, damit es keine Diskussion über Routen, Rund- und Rückfahrten gibt. (Fahre mal mit der U3 in Hamburg von Saarlandstraße nach Habichtstraße ohne Umsteigen und dann findet zwischen Mundsburg und Dehnhaide eine Fahrkartenkontrolle statt. Welche Einzelkarte braucht man?)
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Neu Wulmstorf
Günstig und einfach muss nicht ein entfernungsunabhängiger Einheitspreis sein.
Doch, Differenzierung nur nach Gültigkeitsdauer und Einkommen zulässig.
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Neu Wulmstorf
Der müsste ja sehr niedrig sein wegen kurzer Strecken (sonst wäre er nicht günstig).
Er wird sich am Durchschnitt orientieren. Da die meisten kurze Strecken fahren, wird dieser eher niedriger ausfallen (siehe 69€-Ticket).
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Neu Wulmstorf
Und zu dem Preis dann quer durch Deutschland?
Das werden Pendler wohl nicht so oft machen.
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Neu Wulmstorf
Damit induziert man nur unnötigen Verkehr.
Nö.
1. Bedenke, dass du weiterhin proportionalen Zeitaufwand hast, der eine fairere Bremse ist als der Preis. Letzterer bevorzugt Gutsituierte.
2. was ist unnötig? Das bestimmst nicht du.
Offenbar gibt es Fahrbedürfnisse, welche sich durch die derzeitigen hohen Preise (außerhalb der 9€-Ticket-Phase) nicht realisieren ließen und nun (Dankt 9€-Ticket) halt doch.
3. sind induzierte Verkehre im ÖPNV notwendig, um auch in dünnbesiedelten Gebieten Politiker vom ÖPNV-Ausbau zu überzeugen.