Re: Lange Dauer von Schienenprojekten in D'land - Abhilfe durch Beschleunigungskommission? - NEU: Generalsanierungen 08.06.2023 09:53 |
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Kabinett beschließt Novelle des Bundesschienenwegeausbaugesetzes
Wissing: Modernisieren statt diskutieren
Das Bundeskabinett hat heute die vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr vorgelegte Novelle des Bundesschienenwegeausbaugesetzes (BSWAG) beschlossen. Das Gesetz ist die rechtliche Grundlage für Investitionen in das rund 33.800 km lange Schienennetz des Bundes. Dessen bisherige Ausgestaltung – insbesondere die finanzielle Trennung von Ersatzinvestitionen und Instandhaltung – hat sich in einzelnen Bereichen zuletzt zunehmend als ein Investitionshemmnis erwiesen. Dies soll im Zuge des geplanten Gesetzesentwurfs beseitigt werden. Im Gesamtnetz und insbesondere auf den geplanten Hochleistungskorridoren soll zudem ein optimierter Mitteleinsatz eine höhere Kapazität und dauerhafte Verfügbarkeit ermöglichen.
Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr:
"Das Netz muss schnellstmöglich wieder in Schuss kommen, damit die Schiene ihre Wirkung als klimafreundlicher Verkehrsträger endlich voll entfalten kann. Anstatt lange über Kostenanteile zu diskutieren, können Maßnahmen dank dieser Gesetzesänderung künftig schneller, optimierter und gebündelt umgesetzt werden. So kann das Netz zügig generalsaniert und modernisiert werden."
Das Gesetz sieht u. a. folgende wesentlichen Änderungen vor:
• Der Bund kann sich zukünftig auch an den Kosten der Unterhaltung und Instandhaltung beteiligen. Dies trägt dazu bei, dass das Netz in den sogenannten Hochleitungskorridoren hoch leistungsfähig und dauerhaft verfügbar ist.
• Der Bund kann zukünftig auf Grundlage des BSWAG IT-Leistungen zur Digitalisierung der Eisenbahninfrastruktur finanzieren.
• Bestimmte Folgekosten aus Investitionsprogrammen des Bundes zur Herstellung von Barrierefreiheit (z. B. der Betrieb von Personenaufzügen) oder freiwilligen Lärmsanierungen können zukünftig ebenfalls finanziert werden.
• In Verkehrsstationen kann der Bund zukünftig auch Ersatzinvestitionen nachhaltig ausgestalten und die Verkehrsstationen an den zukünftigen verkehrlichen Bedarf anpassen. Dies gilt insbesondere für eine Anpassung der Bahnsteige.
Den Gesetzentwurf, mit dem das BMDV im Übrigen auch eine weitere zentrale Forderung der Beschleunigungskommission Schiene umsetzt, finden Sie hier:
[bmdv.bund.de]
Re: Lange Dauer von Schienenprojekten in D'land - Abhilfe durch Beschleunigungskommission? 12.07.2023 21:04 |
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Beschleunigungskommission Schiene legt ersten Fortschrittsbericht vor - 20.06.2023
Mitte Dezember 2022 hat die Beschleunigungskommission Schiene rund 70 Maßnahmen vorgestellt, wie in den nächsten drei bis fünf Jahren kapazitätssteigernde Maßnahmen für die Schiene wirksam und beschleunigt umgesetzt werden können. Nach einem halben Jahr ziehen Bund und Branche nun eine erste Bilanz.
Michael Theurer, Beauftragter der Bundesregierung für den Schienenverkehr und Vorsitzender der Beschleunigungskommission:
"Angesichts der großen Herausforderungen vor denen wir bei der Schiene, ja im Verkehrsbereich generell, stehen, wollen alle Beteiligten unverzüglich vom Reden ins Handeln, Umsetzen und Tun kommen. Das Ziel ist, die Kapazität im Schienennetz zu sichern und beschleunigt zu erweitern. Und in der Tat zeigt der Bericht, was wir gemeinsam alles bereits auf die Schiene gesetzt haben. Der Großteil der Vorschläge, die die Expertinnen und Experten der Beschleunigungskommission als Bindeglied zwischen Regierung und Branche erarbeitet haben, sind bereits in der Umsetzung. Jetzt heißt es dranbleiben. Für mich ist klar: Fortschritte können Politik und Branche nur gemeinsam erzielen."
Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene:
"Der Anfang ist gemacht. Die Kommissions-Empfehlungen sind wichtig, um die verkehrspolitischen Ziele zu erreichen. Ein Marktanteilswachstum der Güterbahnen auf 25 Prozent und die Verdopplung der Verkehrsleistung im Schienenpersonenverkehr lassen sich nur im engen Schulterschluss erreichen. Bei aller Freude: Ein Großteil des Weges liegt noch vor uns."
Der Bericht zeigt: In allen fünf Handlungsfeldern wurden Fortschritte erreicht. Rund 80 Prozent der Maßnahmen befinden sich bereits in Umsetzung oder werden für diese vorbereitet. Bei 13 Maßnahmen dauert die Prüfung noch an. Die Bundesregierung berücksichtigt BKS-Empfehlungen u.a. bereits bei diesen Gesetzgebungsverfahren:
• Das Genehmigungsbeschleunigungsgesetz (Kabinettsbeschluss 03.05.2023) soll wichtige Schieneninfrastrukturprojekte in das überragende öffentliche Interesse stellen, für mehr Plangenehmigungen anstelle von Planfeststellungsbeschlüssen sorgen sowie Planfeststellungsverfahren bei Projekten des Transeuropäischen Netzes auf vier Jahre begrenzen.
• Mit der Novelle des Bundesschienenwegeausbaugesetzes (Kabinettsbeschluss 07.06.2023) soll die bisher existierende finanzielle Trennung von Ersatzinvestitionen und Instandhaltung beseitigen, die sich in einzelnen Bereichen zuletzt zunehmend als Investitionshemmnis erwiesen hat.
Den ersten Fortschrittsbericht in voller Länge finden Sie hier.
Re: Lange Dauer von Schienenprojekten in D'land - Abhilfe durch Beschleunigungskommission? 18.07.2023 11:25 |
Re: Lange Dauer von Schienenprojekten in D'land - Abhilfe durch Beschleunigungskommission? 24.11.2023 19:20 |
Re: Lange Dauer von Schienenprojekten in D'land - Abhilfe durch Beschleunigungskommission? 28.03.2024 10:27 |
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Am 20.10.2023 hat der Bundestag ein Beschleunigungsgesetz beschlossen. Damit bekennt sich der Deutsche Bundestag eindeutig zum Deutschlandtakt. Auch für umstrittene Projekte wie die Neubaustrecken Bielefeld – Hannover und Hannover – Hamburg und den Brenner-Nordzulauf sind das grundsätzlich positive Nachrichten:
Der Deutschlandtakt wird ausdrücklich bestätigt. Die vorgegebenen Fahrzeiten werden grundsätzlich maßgeblich bleiben. Die Neubaustrecke Hamburg – Hannover erhält eine Alleinstellung, die Neubaustrecke Bielefeld – Hannover wird in den Kontext der Achse Dortmund – Berlin integriert.
Am 24. November 2023 hat der Bundesrat das Gesetz gebilligt. Das Gesetz ist am 29. Dezember 2023 in Kraft getreten.
Generalsanierungen im Hochleistungsnetz der DB 14.11.2024 11:58 |
Re: Lange Dauer von Schienenprojekten in D'land - Abhilfe durch Beschleunigungskommission? - NEU: Generalsanierungen 21.12.2024 14:20 |
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Aufsichtsrat bestätigt Sanierungsfahrplan der Deutschen Bahn und beschließt die nächsten Generalsanierungen
Vorstand stellt Aufsichtsrat konkretisierte Maßnahmen und Kennzahlen für Gesamtprogramm S3 vor •
AR-Vorsitzender Werner Gatzer: „Ziel ist, die DB wieder auf Kurs zu bringen“ •
DB-Chef Richard Lutz: „Konsequenter Weg mit strikter Umsetzungsdisziplin und regelmäßiger Erfolgskontrolle“ •
Generalsanierungen werden 2025 weiter geplant und umgesetzt
Der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn AG hat sich in seinen Sitzungen am Mittwoch und Freitag mit der Mittelfristplanung der Deutschen Bahn und dem aktuellen Sachstand des Gesamtprogramms S3 zur strukturellen Sanierung des Konzerns befasst. Am heutigen Freitag hat das Kontrollgremium zentrale Projekte und Investitionen zur Sanierung und Modernisierung der Infrastruktur beschlossen und insbesondere die nächsten Generalsanierungen freigegeben. [...]
Der Aufsichtsrat hat den Sanierungsfahrplan des DB-Vorstands bestätigt. In den nächsten drei Jahren wird die DB in den Bereichen Infrastruktur, Eisenbahnbetrieb und Wirtschaftlichkeit ein fokussiertes Sanierungsprogramm implementieren. Dazu hat der DB-Vorstand dem Aufsichtsrat konkretisierte Maßnahmen und deren Wirkung auf wesentliche Eckdaten in den Jahren 2025 bis 2027 erläutert. Die Umsetzung der Maßnahmen und deren Wirksamkeit wird über klar definierte Kennzahlen gemessen und konsequent überprüft. Der Aufsichtsrat hat das Vorgehen und das für die Erfolgsmessungen vorgelegte Kennzahlen-Gerüst gebilligt und wird sich regelmäßig über Zwischenstände des Sanierungsprogramms S3 berichten lassen. [...]
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Sanierungsprogramm S3: DB definiert Maßnahmen für bessere Infrastruktur bis 2027
13 Generalsanierungen im ganzen Land •
Mehr als 220 von 355 kleinen und mittleren Maßnahmen bis 2027 abgeschlossen •
Neues "Bauen im Takt" sorgt für weniger Sperrungen
Re: Lange Dauer von Schienenprojekten in D'land - Abhilfe durch Beschleunigungskommission? - NEU: Generalsanierungen 24.12.2024 17:07 |
Re: Lange Dauer von Schienenprojekten in D'land - Abhilfe durch Beschleunigungskommission? - NEU: Generalsanierungen 25.12.2024 19:50 |
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oskar92
Ich finde diese Grafik höchst seltsam! Dort wird u.a. die Strecke Karlsruhe - Basel als "bis Ende 2027 fertig gestellt" dargestellt.
Die spezielle Internetseite Bauprojekt Karlsruhe - Basel zeigt ganz andere Zeitpläne.
Investitionen 2024 - Rückblick 30.12.2024 21:30 |
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Bilanz 2024: DB InfraGO verbaut knapp 17 Milliarden Euro für bessere Infrastruktur
Zahlreiche Strecken, Bahnhöfe und Anlagen modernisiert •
1.850 Weichen erneuert, an 40.000 Quadratmetern Brückenfläche gebaut,
3.740 Einheiten in Stellwerken ausgetauscht und 870 Bahnhöfe modernisiert •
DB InfraGO-Vorstandsvorsitzender Philipp Nagl: Können erstmals Überalterung unserer Anlagen stoppen
Die DB InfraGO kann im ersten Jahr ihres Bestehens ein großes Baupensum mit zahlreichen sanierten Strecken, modernisierten Bahnhöfen sowie umfangreich erneuerter Stellwerkstechnik bilanzieren. 2024 standen dem gemeinwohlorientierten Infrastrukturbereich der Deutschen Bahn dafür rund 16,9 Milliarden Euro zur Verfügung. Zu den größten Vorhaben zählt die Generalsanierung der Riedbahn zwischen Frankfurt/Main und Mannheim, die den Auftakt für 40 weitere Korridorsanierungen in den nächsten Jahren bildet. Zu den weiteren Vorhaben in ganz Deutschland zählen der Abschluss des viergleisigen Ausbaus im Abschnitt Forchheim-Eggolsheim auf der Strecke Nürnberg–Bamberg – Meilenstein für die Gesamtfertigstellung des Verkehrsprojekts Deutsche Einheit 8 (München–Berlin) und der Ausbau auf der Gäubahn (Stuttgart–Singen). Die DB InfraGO hat sich 2024 auch personell bundesweit verstärkt: In den operativen Bereichen sind 5.500 Mitarbeitende hinzugekommen, darunter in der Instandhaltung und auf den Stellwerken.
Dr. Philipp Nagl, Vorstandsvorsitzender der DB InfraGO AG: „Die Sanierung unserer Schieneninfrastruktur treiben wir mit Konsequenz voran. Dabei sind wir gut vorangekommen: Wir werden die Mittel für Instandhaltung und Investitionen 2024 komplett verbauen und somit erstmals seit vielen Jahren die Überalterung unserer Anlagen im Bestand stoppen. Erstmals wird es damit im neuen Netzzustandsbericht keine Verschlechterung der durchschnittlichen Zustandsnoten für unsere Infrastruktur geben – trotz der anhaltenden Belastung durch weiter steigende Verkehrsmengen. Das ist ein wichtiges Ergebnis unserer zu Jahresanfang gestarteten Modernisierungsoffensive mit klarem Fokus auf ein leistungsfähiges Bestandsnetz. Jetzt brauchen wir die Sicherheit, dass wir den Schwung und dieses Tempo ins neue Jahr mitnehmen und die Sanierung der Infrastruktur auch unter einer neuen Regierung kraftvoll fortführen können.“
Eindrücke der Sanierung der Schieneninfrastruktur:
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Zum Jahresende lässt sich prognostizieren, dass bei den Investitionen in das Bestandsnetz die Mengen in fast allen Gewerken gegenüber Vorjahr steigen werden. Auch bei den Bahnhöfen liegen Modernisierungsaufkommen und Inbetriebnahmen über jenen des Jahres 2023.
Vorläufige Bilanz in Zahlen
• 2024 lag der Fokus auf der Weichenerneuerung, da sich Störungen an Weichen signifikant auswirken. Alle geplanten 1.851 zu erneuernden Weichen sind eingebaut – das ist ein Plus von gut 30 Prozent.
• Bei den Eisenbahn-Brücken summierten sich die abgeschlossenen Bauten flächenmäßig auf rund 40.000 Quadratmeter, ein Fünftel mehr als 2023.
• Beim Gleisbau lag die Menge mit 1.940 km etwa auf Vorjahresniveau (1.989 km).
• Von den 190 km erneuerter Oberleitung gehen 140 km auf das Konto der Riedbahn. 2023 wurden 124 km Oberleitung ersetzt.
• Mit 3.741 erneuerten Stelleinheiten lag der Zuwachs bei der Modernisierung der Stellwerkstechnik bei 72 Prozent.
• 2024 wurde an rund 870 Bahnhöfen im Land klassisch gebaut. Das heißt: Bahnsteige wurden erneuert, Aufzüge und Wetterschutzdächer gebaut. 2023 waren es 650 Bahnhöfe, in die jeweils mindestens über 50.000 Euro investiert wurden. Über 100 Bahnhöfe sind nach neuen Standards ausgebaut – zu ganzheitlich konzipierten Zukunftsbahnhöfen.
Eindrücke der Bahnhofsmodernisierungen:
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Zu Ende 2024 werden rund 5.500 neue Mitarbeitende in den wichtigen Hauptberufsgruppen Bauprojektüberwacher und Fahrweginstandhaltung neu eingestellt sein. Bei den Zugverkehrssteuerern konnte die Besetzung der Stellwerke in den meisten Regionen verbessert werden. Das Ziel einer durchschnittlichen Deckungsquote von über 98 Prozent hat die DB jedoch knapp verfehlt. Nagl: „Über 1.200 neue Zugverkehrssteuer:innen verstärken unsere Belegschaft in diesem wichtigen Bereich. Pro Werktag nehmen seit Jahresbeginn zwei neue Kolleg:innen die Arbeit auf.“
Re: Lange Dauer von Schienenprojekten in D'land - Abhilfe durch Beschleunigungskommission? - NEU: Generalsanierungen 01.01.2025 19:04 |
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Lopi2000
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oskar92
Ich finde diese Grafik höchst seltsam! Dort wird u.a. die Strecke Karlsruhe - Basel als »bis Ende 2027 fertig gestellt« dargestellt.
Die spezielle Internetseite Bauprojekt Karlsruhe - Basel zeigt ganz andere Zeitpläne.
Bei der Grafik geht es ja auch um die (General-)Sanierungen großer Teile des Netzes. Die »spezielle Internetseite« beschreibt einen Ausbau der Strecke mit Neubauanteilen. Es dürften also unterschiedliche Projekte sein, die sich mit der gleichen Strecke befassen.
Re: Lange Dauer von Schienenprojekten in D'land - Abhilfe durch Beschleunigungskommission? 14.05.2025 11:24 |
Re: Lange Dauer von Schienenprojekten in D'land - Abhilfe durch Beschleunigungskommission? 14.05.2025 18:18 |
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Die Stärkung des Systems Schiene war eines der zentralen Vorhaben der Bundesregierung in der 20. Legislaturperiode. Mitte 2022 hat Bundesverkehrsminister Dr. Wissing dazu die im Koalitionsvertrag verankerte Beschleunigungskommission Schiene (BKS) eingesetzt, die innerhalb weniger Monate konkrete Vorschläge zur schnellen Kapazitätssteigerung und Attraktivitätsverbesserung ausgearbeitet hat. Die Umsetzung der von 25 Vertreterinnen und Vertretern aus der gesamten Schienenbranche ausgearbeiteten Vorschläge wird seit Dezember 2022 durch die Bundesregierung und die Schienenbranche intensiv vorangetrieben. Die Fortschritte bei der Umsetzung wurden in zwei Fortschrittsberichten im Juni 2023 und April 2024 dokumentiert.
Der jetzt vorgelegte Umsetzungsbericht liefert einen detaillierten Blick zur Umsetzung der Vorschläge bis zum Ende der Legislaturperiode im März 2025. Von 73 konkret vorgeschlagenen Maßnahmen sind zu diesem Zeitpunkt 42 Maßnahmen in der Umsetzung oder bereits vollständig umgesetzt. Weitere 28 Maßnahmen sind – teils aufgrund des vorzeitigen Endes der Legislaturperiode – in Vorbereitung. Bei lediglich drei Maßnahmen wurde eine Umsetzung nicht angestrebt.
Re: Lange Dauer von Schienenprojekten in D'land - Abhilfe durch Beschleunigungskommission? - NEU: Generalsanierungen 27.05.2025 18:18 |
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§ 1 Ausbau des Schienenwegenetzes des Bundes
(1) Das Schienenwegenetz der Eisenbahnen des Bundes wird nach dem Bedarfsplan für die Bundesschienenwege ausgebaut, der diesem Gesetz als Anlage beigefügt ist.
(2) Die Feststellung des Bedarfs im Bedarfsplan ist für die Planfeststellung nach § 18 des Allgemeinen Eisenbahngesetzes verbindlich.
(3) Der Bau oder die Änderung eines Bundesschienenweges, der fest disponiert ist oder für den der Bedarfsplan einen Vordringlichen Bedarf feststellt, liegt im überragenden öffentlichen Interesse. Im überragenden öffentlichen Interesse liegen auch folgende Vorhaben und Maßnahmen in Bezug auf die Bundesschienenwege:
1. Vorhaben zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse für den Schienenpersonennahverkehr, deren Finanzierung ganz oder teilweise mit Mitteln auf Grundlage des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes erfolgt,
2. Vorhaben, die in Anlage 4 Abschnitt 2 und Anlage 5 Abschnitt 2 zum Investitionsgesetz Kohleregionen vom 8. August 2020 (BGBl. I S. 1795) bezeichnet sind,
3. mehrere Schienenwegabschnitte übergreifende Maßnahmen zur Änderung, Unterhaltung, Instandsetzung und Erneuerung von Betriebsanlagen, die mindestens einen nach § 55 Absatz 1 Satz 1 des Eisenbahnregulierungsgesetzes als überlastet erklärten Schienenweg umfassen sowie
4. Maßnahmen zur Digitalisierung von Schienenwegen und Schienenknoten, priorisiert Schienenkorridoren des transeuropäischen Verkehrsnetzes, soweit das Unionsrecht eine Pflicht zur durchgehenden Ausrüstung der Schienenverkehrsinfrastruktur des Kernnetzes mit dem Europäischen Eisenbahnverkehrsleitsystem vorschreibt.
Re: Lange Dauer von Schienenprojekten in D'land - Abhilfe durch Beschleunigungskommission? - NEU: Generalsanierungen 16.06.2025 19:46 |
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13. Juni 2025 - Für die Verbesserung ihrer Pünktlichkeit ist die Deutsche Bahn künftig bereit, schon geplante Baustellen zu verschieben.
Bahnmanagerin Daniela Gerd tom Markotten kündigte in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung einen Strategiewechsel an. “Das Verschieben von Baustellen in die nächsten Jahre darf jedenfalls kein Tabu mehr sein.” Das schaue sich die zuständige Tochtergesellschaft DB InfraGo jetzt genauer an. Dabei fokussiere man sich darauf, erst das zu modernisieren, was “extrem störanfällig” sei, sagte sie. “Dass wir jetzt die Pünktlichkeit so in den Vordergrund stellen, hat es bisher noch nicht gegeben.”
Die neue Priorisierung ist eine Abkehr von der bisherigen Strategie und sei ein erstes Ergebnis der Arbeit im Sanierungsprogramm S3, mit dem die Deutsche Bahn seit Jahresbeginn zum einen die Infrastruktur und den Betrieb sanieren und zum anderen die Wirtschaftlichkeit des Konzerns wiederherstellen möchte. Bisher hat der Staatskonzern mit Hinweis auf den schlechten Zustand der Infrastruktur der Sanierung des Streckennetzes den Vorzug eingeräumt. [...]
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16. Juni 2025 - Einmal alles dicht machen und monatelang sperren, damit es danach besser wird: Das ist das Konzept der Bahn, um hoch belastete Strecken zu sanieren. Der Bundesrechnungshof hat dazu eine Meinung.
Der Bundesrechnungshof kritisiert das Konzept der Deutschen Bahn zur Generalsanierung hoch belasteter Strecken. Es sei derzeit nicht tragfähig, heißt es in einem Bericht an den Haushaltsausschuss des Bundestags. Dieser liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Wichtige haushaltsrechtliche Grundlagen fehlten, so der Rechnungshof. Das Bundesverkehrsministerium müsse das Konzept und die damit verbundenen Belastungen für den Bundeshaushalt in Milliardenhöhe kritisch prüfen. [...]
Das Ministerium habe die Auswirkungen des Paradigmenwechsels hin zur Generalsanierung verkannt, kritisiert der Bundesrechnungshof. “Die bis dato marktüblichen Preise für Bauleistungen haben sich innerhalb kürzester Zeit vervielfacht.” Zudem hätten sich Engpässe bei Fachkräften und Baugeräten ergeben. In der Folge hätten sich andere Schienenprojekte zwangsläufig verzögert. [...]
Re: Lange Dauer von Schienenprojekten in D'land - Abhilfe durch Beschleunigungskommission? - NEU: Generalsanierungen 19.06.2025 09:43 |
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17. Juni 2025 - Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) hat angekündigt, die Vorstands- und Aufsichtsratsstrukturen der Deutschen Bahn kritisch zu überprüfen und den Konzern künftig enger führen zu wollen.
“Dass es Verbesserungspotenzial bei der Steuerung der Bahn gibt, ist offensichtlich”, sagte Schnieder dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. “Als 100-prozentiger Eigentümer der Bahn kann der Bund Ziele vorgeben.” Zwar liege das operative Geschäft beim Management, es stelle sich aber die Frage, was passiere, wenn dieses die vorgegebenen Ziele nicht erreiche, so der Minister. “Wie kann ein Aufsichtsrat, der bestimmte Rahmenbedingungen setzt, deren Einhaltung durchsetzen? Über solche Fragen müssen wir uns unterhalten.” [...]
Ein Bekenntnis zu Bahnchef Richard Lutz vermied Schnieder. Zwar sagte er: “Einfach den Trainer rauszuwerfen und zu hoffen, dass alles gut wird, ist nicht mein Angang.” Auf die Frage, ob Lutz sein uneingeschränktes Vertrauen genieße, antwortete er aber ausweichend. [...]
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18. Juni 2025 - Das Schienennetz der Bahn ist ein Sanierungsfall, das merken Fahrgäste täglich. Mehr als 40 stark belastete Strecken sollten bis 2031 deshalb modernisiert werden. Doch der Zeitplan wackelt erheblich.
Die Belastungen für Fahrgäste infolge der Sanierungen von mehr als 40 hochbelasteten Bahnstrecken könnten sich länger hinziehen als bisher vorgesehen. Nach aktuellen Plänen der Deutschen Bahn würde der letzte Korridor erst Mitte der 30er Jahre fertig werden statt wie bisher im Jahr 2031. Die Zahl der jährlichen Korridorsanierungen will sie dafür reduzieren. Das geht aus einem Schreiben der für die Infrastruktur zuständigen Tochter DB InfraGo an andere Verkehrsunternehmen hervor, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. [...]
In dem Schreiben heißt es: “In Absprache mit der neuen Bundesregierung planen wir daher die Anzahl der Generalsanierungen auf 4-5 pro Jahr anzupassen.” Das bedeute, dass die insgesamt 42 geplanten Projekte erst Mitte der 2030er Jahre abgeschlossen sein werden. [...]
Re: Lange Dauer von Schienenprojekten in D'land - Abhilfe durch Beschleunigungskommission? - NEU: Generalsanierungen 19.06.2025 10:33 |
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Hamburg–Berlin: DB vergibt planmäßig letzte Bauaufträge für Generalsanierung
Bauunternehmen für den Streckenabschnitt zwischen Hamburg-Rothenburgsort und Büchen gebunden •
Umfassende Arbeiten an Schienennetz und Bahnhöfen starten am 1. August 2025 •
Planungen für ETCS-Ausrüstung angepasst
Die Deutsche Bahn (DB) ist mit den Vorbereitungen für die Generalsanierung der Strecke Hamburg–Berlin auf der Zielgeraden. Auch für den letzten Bauabschnitt zwischen Hamburg-Rothenburgsort und Büchen sind nun Firmen gebunden. [...] Die gewerkeübergreifende Koordination der Arbeiten erfolgt durch die für das Schienennetz zuständige, gemeinwohlorientierte DB InfraGO. Damit steht einem planmäßigen Start der Generalsanierung am 1. August 2025 nichts mehr im Weg. Bis 30. April 2026 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
Dr. Philipp Nagl, Vorstandsvorsitzender der DB InfraGO: „Bei der Generalsanierung der Strecke Hamburg–Berlin können wir bereits auf Erfahrungen aus dem Pilotprojekt Riedbahn zurückgreifen. Dies hat sich nun bei der Vergabe bewährt: Die Neuausschreibung im Herbst vergangenen Jahres hat für mehr Wettbewerb gesorgt und wir haben deutlich bessere Angebote von den Bauunternehmen erhalten. Die Vorplanungen sind bereits abgeschlossen, so dass das Projekt voll im Zeit- und Kostenplan ist.“
Gleichzeitig hat die DB ihre Planungen für die Ausrüstung der Strecke Hamburg–Berlin mit dem europäischen Zugbeeinflussungssystem ETCS (European Train Control System) angepasst. Beim Pilotprojekt Riedbahn hat sich gezeigt, wie komplex und zeitaufwändig die Montage und Abnahme der neuen Technik als Doppelausrüstung mit den konventionellen Sicherungssystemen ist. Daher wird die DB während der Generalsanierung der Strecke Hamburg–Berlin die Stellwerke sowie die Achszähltechnik auf den zukünftigen Einsatz von ETCS vorbereiten. Die konventionellen Zugsicherungssysteme PZB (punktförmige Zugbeeinflussung) und LZB (linienförmige Zugbeeinflussung) bleiben vorerst weiter in Betrieb. Eine Ausrüstung mit ETCS wird in den frühen 2030er-Jahren erfolgen. Zu diesem Zeitpunkt kann die Umstellung der auf der Strecke verkehrenden Flotten auf ETCS-fähige Fahrzeuge erfolgen. Eine aufwändige sowie kostenintensive Doppelausrüstung wird damit vermieden. [...]
Fernzüge fahren während der Bauarbeiten vom 1. August 2025 bis 30. April 2026 weiterhin direkt zwischen Hamburg und Berlin. Wie bei vorherigen Baumaßnahmen verkehren die Direktzüge über Uelzen und Stendal. Die Fahrtzeit zwischen Hamburg und Berlin verlängert sich um 45 Minuten. Zwischen Hamburg und Rostock/Stralsund werden einzelne Fernverkehrszüge über Lübeck umgeleitet. Zudem werden die Kapazitäten der Regionalzüge zwischen Hamburg, Lübeck und Bad Kleinen deutlich erhöht. Als Ersatz für Zugverbindungen im Nahverkehr, die während der Bauphase nicht angeboten werden können, werden in Spitzenzeiten entlang der gesamten Strecke Hamburg–Berlin über 170 Busse zum Einsatz kommen, die täglich bis zu 86.000 Kilometer zurücklegen. Die Fahrpläne sind bereits in den Auskunftsmedien, wie www.bahn.de oder in der App DB Navigator hinterlegt. [...]
Re: Lange Dauer von Schienenprojekten in D'land - Abhilfe durch Beschleunigungskommission? - NEU: Generalsanierungen 20.06.2025 07:20 |
Re: Lange Dauer von Schienenprojekten in D'land - Abhilfe durch Beschleunigungskommission? - NEU: Generalsanierungen 28.06.2025 13:02 |
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Der Vorschlag der Bahn hält an den bisherigen Sanierungsplänen bis einschließlich 2026 fest, wie es aus Teilnehmerkreisen hieß. Zu ersten Verschiebungen käme es demnach dann im Jahr darauf. So soll die Strecke Frankfurt-Heidelberg statt im Jahr 2027 erst 2030 saniert werden. Die Sanierung Lübeck-Hamburg würde sich um ein Jahr auf 2028 verschieben.
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Korridorsanierung: DB InfraGO startet Dialog mit der Bahnbranche zur bedarfsgerechten Anpassung des Zeitplans
Weiterentwicklung soll Ressourcen der Industrie und Stabilität von Umleitungsverkehren stärker berücksichtigen • Fortsetzung des Branchendialogs im Juli geplant
Für mehr Qualität und Pünktlichkeit im Zugverkehr treibt die DB InfraGO ihre Planungen für die Korridorsanierung auf hochbelasteten Streckenabschnitten weiter voran. Mit einem heute gestarteten Branchendialog wird die Umsetzung eines wesentlichen Punktes der Koalitionsvereinbarung vorbereitet, der die Anpassung der Korridorsanierungen an die Laufzeit des Sondervermögens festschreibt. Ziel des Dialogs mit Eisenbahnverkehrsunternehmen, Verbänden und Ländern ist es, den bisherigen Zeitplan für die Korridorsanierungen gemeinsam mit allen Beteiligten zu überprüfen und bedarfsgerechte Anpassungen abzuleiten.
Wichtige Prämissen dabei sind Rückmeldungen der Eisenbahnverkehrsunternehmen, u.a. zur Stabilität von Umleitungsverkehren, sowie die Ressourcen der Bauindustrie. Zentrale Erkenntnisse aus dem Pilotprojekt Riedbahn und aus der Vorbereitung der kommenden Korridorsanierungen fließen ebenfalls in die Diskussion mit ein. Ziel des Branchenforums ist die Erarbeitung eines angepassten Vorschlags für eine zeitliche Streckung der Korridorsanierungen bis 2035. Für den 9. Juli ist ein Folgetermin angesetzt.
[...] Pilotprojekt war im vergangenen Jahr die Riedbahn zwischen Frankfurt/Main und Mannheim, auf der die DB innerhalb von fünf Monaten zahlreiche Bauarbeiten gebündelt hatte. Die Strecke ist seit 15. Dezember 2024 planmäßig wieder in Betrieb. Ab 1. August dieses Jahres steht die umfassende Erneuerung und Modernisierung der Strecke Hamburg–Berlin an.