Schon erstaunlich, welche Ausmaße so ein Thema innert weniger Zeit anzunehmen vermag ...
Oberdeck schrieb:
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> Nein, das haben sie wahrscheinlich nicht. ;-)
> Wer den Wilhelmsruher Damm schon mal gesehen hat,
> dürfte wissen was geht und was nicht.
>
> Hier mal ein Bild, für alle die sich kein Bild
> machen können...
>
>
>
>
> ...wo da eine eigene, mittig angelegte Trasse
> Platz finden soll ist mir schleierhaft.
Nun, das ist doch ganz einfach zu beantworten:
Es ist schlichtweg kein Platz da! Weder auf Straßenmitte, noch am Rand!
Denn da sind die Bürgersteige, und wegen der Schulen und Kindergärten dort, kann man die Gehsteige nicht einfach opfern. Wegen der Bäume kann auch die Straße nicht verbreitert werden. Also: unmöglich!
Oberdeck schrieb:
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> Nemo schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > Ok, nun haben wir die Grundsatzdiskusion
> wieder!
> >
> > Hat der Wilhelmsruher Damm nicht einen
> schönen
> > breiten Mittelstreifen? Zumindest hatte er
> denn
> > vor ein paar Jahren noch.
> > Gruß Nemo
> >
> >
>
>
> Nein, der Wilhelmsruher Damm hat keinen breiten
> Mittelstreifen (siehe Bild oben).
Der Wilhelmsruher Damm
hatte noch nie einen Mittelstreifen überhaupt, geschweige denn gleich einen breiten.
Nach U-Bahneröffnung wurde nur im Bereich des S-Bahnhofs Höhe Amboßweg ein Mittelstreifen (ein schmaler) für den U-Bahn-Aufzug eingerichtet. Aber der endet schon am Dannenwalder Weg und wäre nicht in der Lage, Straßenbahngleise aufzunehmen.
Siehe Bild:
Oberdeck schrieb:
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> Stimmt, das wäre eindeutig untertrieben.
> Da kann man mal sehen, zu welch ideologischer
> Verblendung das lesen eines Buches führen kann.
Genau! Und scheinbar reicht zur ideologischen Verblendung schon das Lesen eines Zeitungsartikels.
> der
> > heutige Zustand mit den vielen Buslinien im
> MV ist
> > alles andere als Ideal.
> >
>
>
> Sowas kann nur jemand behaupten, der noch nie im
> MV war.
Eben. Im MV wurde (!) das Busnetz bereits mehrfach überarbeitet. Bis auf die entfallene Anbindung der Haltestelle "Atrium", die gerade für Schüler, Anwohner und alte Leute sehr wichtig war (und noch immer wäre), ist das MV eigentlich optimal versorgt. Wünschenswert wäre noch die Durchbindung der AL 325 vom Humboldt-Krankenhaus bis zur Mühle.
> Autobahnneubauten sind der gleiche Schwachsinn wie
> der Neubau von Strecken für die "Rumpelkiste".
Nun, das sehe ich teils so, teils so, In bestimmten Gegenden machen neue Autobahnen durchaus Sinn, wie z.B. die Ostseeautobahn A20. Die war dringend notwendig, auch um die Anwohner der Küstenstraße vor dem Durchgangsverkehr zu schützen und den Autoverkehr (Reiseverkehr) aus den idyllischen Orten herauszuziehen. Damit stieg ja auch wieder die Attraktivität der Küstenregion als Reiseziel. Ebenso finde ich (aber das ist ja eine persönliche Meinung) den Lückenschluß der südlichen Stadtautobahn mit dem Schönefelder Kreuz sehr wichtig. Auch dies führt zwangsläufig zu Entlastungen der Gegend Adlershof/Schönefeld.
Unsinnig ist es aber, in Ostberlin eine Autobahn von der Qualität des Westberliner Autobahnnetzes aufbauen zu wollen. Das wäre 1. zu teuer und 2. unnötig. Ostberlin ist als Industrie- und Businessregion ja auch immer noch stark unterentwickelt, wie auch der Rest der ehem. DDR. Da macht es ja wirklich keinen Sinn, über Autobahnbau nachzudenken. Das wäre ebenso eine Fehlinvestition, wie der Neubau von Straßenbahnanlagen.
> Deine Vision ist leider gar nicht so abwegig. Da
> man in den letzten 15 Jahren sämtliches zur
> Verfügung stehende Geld in ein Faß ohne Boden
> geworfen hat (tw. dreimalige Sanierung einzelner
> Strecken der "Rumpelkiste"), hat man die
> U-Bahnstrecken im gleichen Zeitraum völlig
> verkommen lassen.
> Allein das wäre Grund genug gewesen, das Gesamte
> Netz sofort einzustellen.
Auch hier mein voller Zuspruch.
Allerdings empfinde ich das Szenario nicht unbedingt als "Horror" ... Wohl eher wird man sich an den Gedanken gewöhnen müssen, daß auch früher oder später U-Bahnstrecken stillgelegt werden müssen. Das ist sehr schade, aber ebensowenig zu verhindern wie die Einstellung des Straßenbahnbetriebs.
Natürlich ist die Einstellung der Luxus-U8 Nord unvorstellbar. Das ist wirklich nur ein Produkt der Phantasie, aber andere Teile des Szenarios halte ich nicht für Fiktion.
Aber, wie Oberdeck schon schreibt, die Einstellung des Straßenbahnnetzes wäre die logische Konsequenz gewesen, mit der man den U-Bahnausbau hätte retten können.
Und ich bin sicher, daß man lieber auf die Straßenbahn verzichten wird, als auf die U-Bahn - spätestens dann, wenn es hart auf hart kommt, werden sich die richtigen Leute darüber Gedanken machen und Entscheidungen treffen müssen.
> Das sehe ich ganz genauso. Warum will man den
> Schuldenberg mit aller Gewalt weiter auftürmen ?
> Da ist es wohl mehr als gerechtfertigt gewesen,
> daß der Senat mit seiner Klage vor dem
> Bundesverfassungsgericht gescheitert ist. Alles
> andere hätte niemand verstanden.
Der Schuldenberg wird ja vom Bundesgerichtshof überwacht.
Ich bin sicher, daß das Karlsruher Urteil solche verkehrspolitischen Fehlplanungen von vornherein ausbremsen wird. Da macht Euch mal keine Sorgen!
BR278 schrieb:
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> Also, ich muss schon sagen, dass mich diese Form
> der Beiträge leicht an Spam erinnert. Aber so kann
> man natürlich auch die Seiten voll bekommen.
Ach, das ist ja erstaunlich! Wie kommst Du denn zu dieser Eingebung???
Da es ja offenbar unerwünscht ist, Fettschrift zu benutzen (sagt ja selbst Herr Fleischmann), bleibt einem doch nichts anderes übrig, als die Form der Antwort zu wählen, die Oberdeck gewählt hat.
Ich selbst hätte Fettschrift für neue Textteile in langen und unübersichtlichen Themen bevorzugt. Aber da einige das ja als "schreien" empfinden, sollen sie sich doch schön mühsam alles auseinanderklamüsern. Ich finds richtig gut :-) Weil man daran sieht, wie unsinnig manche Regelungen sein können.
Hans B. Lupin schrieb:
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> Wenn ich mir die Straße auf dem Bild ansehe, gibt
> es im MV nun gar kein Problem, hier eine separate
> Trasse für die Tram anzulegen.
> Ohne den Lokalpatrioten auf den Schlips treten zu
> wollen, hilft der Blick über den Tellerrand in
> andere Städte, wie man dort eine Tram in den
> Straßen- und Stadtraum integriert.
Da fragt man sich ja, ob der Herr denn das gleiche Bild meint, welches wir anderen Forumsbesucher sehen und meinen. Also ich für meinen Teil sehe dort definitiv keinen (!) Platz. Und Randstreifen/Gehsteige können nicht geopfert werden, da hier mehrere Schulen und Kindergärten sind und diese Anlagen Schulwege sind. Daher gibt es hier auch Geschwindigkeitsherabsetzungsregeln.
> Überhaupt scheint es eine Spezialität macher
> Tiefbauabteilungen in den Bezirksämtern zu sein,
> sich neuen Entwicklungen bei Straßenbahnbau zu
> verschließen.
> Was in der Bernauer Straße an überholten
> Planungsgrundsätzen aus der Mottenkiste geholt
> worden ist (z.B. Haltestellen) gehört in das
> Panaoptikum "Fehlplanungen".
Straßenbahnneubaustrecken sind in Berlin generell Fehlplanungen!
> Die eifernde Autobusfraktion versucht sich auch
> beißreflexartig jedweder Veränderung zu
> widersetzen.
> Das Bessere ist nun einmal der Feind des Guten.
> Und das Bessere ist hier ganz offensichtlich die
> Verlängerung der M1.
Das wäre zu beweisen. Und wenn sie da wäre und niemand mitfahren würde (weil Straßenbahn im MV 1. unnötig wäre und 2. bei Westberliner eh sehr unbeliebt ist), dann wäre das Geschrei groß! Dann hätte man Milliarden in eine Strecke investiert, die kaum jemand nutzt. Und dann?? Wieder abreißen? Oder eine weitere Plakatte für Fehlleistungen am Jackett des Regierenden?
> Wenn sich die Streckenverlängerung wirtschaftlich
> darstellen lässt, wie es das Gutachten offenbar
> darlegt, nur zu!
Sag mir doch mal, woher das Geld kommen soll?
BimKutscher schrieb:
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> Moin!
>
> Bevor hier schon von allen möglichen
> Verkehrsexperten die Neustrukturierung des
> nördlichen Berliner Autobusnetzes veröffentlicht
> wird,
Eine Neustrukturierung des nördl. Autobusnetzes ist gar nicht erforderlich, weil das Netz 1. bereits neustruktiert wurde und 2. die Straßenbahn niemals an der Tiefenseer Straße vorbeifahren wird ... Eher wird es umgekhrt sein, daß der Straßenbahnbetrieb nach Rosenthal eingestellt wird.
Ich bin schon auf die langen Gesichter all derjenigen gespannt, die wirklich an einen Erhalt der Strecke glauben (solls ja geben ...)
nitsche schrieb:
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> Wenn hier endlich mal wieder eine vernüftige
> Diskussionskultur einzieht, wär ich auch bereit
> mal wieder einen Beitrag zu machen. Aber so lange
> selbst ernannte Verkehrsexperten wie Oberdeck
> sämtliche Argumente verdrehen und sich sowieso
> immer im Recht sehen macht das einfach keinen
> Sinn.
Na dann?!?
Warum hast Du denn dann gerade diesen (eben zitierten) Beitrag geschrieben?
Und wieso ist Oberdeck ein selbsternannter Verkehrsexperte? Da würde ich hier aber ganz andere Usernamen aufzählen... Was ist denn mit den Tram-Befürwortern? Die (!) spielen sich als Verkehrsexperten auf! Nicht Oberdeck. Ich finde Oberdecks Beiträge sehr produktiv und sachlich. Obwohl ich nicht in allem der gleichen Meinung bin, schätze ich Oberdecks Ansichten dennoch sehr.
M3575 schrieb:
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> Hallo? Was heißt hier verdrehen??? Oberdeck hat
> ordentliche Argumente geliefert!!! Aber scheinbar
> lassen sich die Tramfetischisten nicht wachrütteln
> und in die Realität zurückbringen!
>
> Ist schon klar, dass Busse dem Tramträumer ein
> Dorn im Auge sind, aber in gewisser Hinsicht ist
> ein Bus nun mal glatt im Vorteil!
Das sehe ich genauso. Ich würde sogar soweit gehen, zu behaupten, daß ein Bus in fast JEDER Hinsicht der Tram gegenüber im Vorteil ist.
So, nun weiterhin viel Spaß und einen schönen straßenbahnfreien Abend
*** Fahrplanwechsel ***