Die Berliner Verkehrsbetriebe haben heute ihre Straßenbahn- und U-Bahnbauprojekte für das Jahr 2010 vorgestellt.

Erneut wird die Schönhauser Allee zur Großbaustelle. Auf der U2 wird die Viaduktsanierung fortgesetzt, die U2 endet in dieser Zeit am Senefelderplatz. Betroffen ist auch wieder die Straßenbahn mit den Linien M1 und 50 sowie die Linie 12. Am U-Bahnhof Vinetastraße wird die Sperrung zur Bahnhongssanierung und dem Einbau eines Aufzugs genutzt. Zur Tunnelabdichtung müssen die Straßenbahngleise hier komplett entfernt werden. Zwischen Granitzstraße und Pankow Kirche wird die Berliner Straße umgestaltet, die Gleislage wird dabei verändert. Am Bahnhof Pankow entstehen neue Haltestelleninseln.

Nachdem in diesem Jahr die U-Bahnbrücke über die Bornholmer Str. erneuert wurde, sind in diesem Jahr die Straßenbahngleise an der Reihe. Dabei wird auch die seit langem geplante Gleisverbindung aus der Berliner Str. in die Wisbyer Str. eingebaut, so dass der Umweg über Björnsonstr. für aus- und einrückende Fahrten entfällt. Die vorhandene, derzeit von der Linie 50 genutzte Gleisverbindung in die Bornholmer Str. bleibt bestehen.

In der Pappelallee und Stahlheimer Str. werden die Gleise der Linie 12 erneuert. Unter Herrn Necker galt dieser Abschnitt noch als einstellungsbedroht, inzwischen fährt die Linie 12 tagsüber wieder alle 15 min, eine weitere Verdichtung zum 10-Minuten-Takt wäre wünschenswert. Neben der Gleiserneuerung sollen die Haltestellen barrierefrei ausgebaut werden.

Die Grundsanierung des Gleisdreiecks wird auch im Jahr 2010 fortgesetzt. Als weitere Großbaustelle bei der U-Bahn kommt die Streckensanierung der U2-West zwischen Olympiastadion und Ruhleben hinzu. Neben den Gleisen werden auch die Brückenbauwerke und der U-Bahnhof Ruhleben erneuert, anschließend sind wieder beide Bahnhofsgleise nutzbar. Durch den baubedingt verringerten Fahrzeugbedarf, hat die U-Bahn auch im Jahr 2010 wieder ausreichend Reserven, um auf unvorhergesehene Ereignisse zu reagieren.

Neben der Grundsanierung von Streckenabschnitten wird auch das Programm der Tunnelsanierung mit abendlichem Ersatzverkehr fortgesetzt. 2010 sind unter anderem der U8-Streckenabschnitt Gesundbrunnen -- Bernauer Str. und das Streckenende der U7 in Rudow betroffen. Tunnelabdichtungsarbeiten betreffen die Bahnhöfe Hohenzollernplatz, Rüdesheimer Platz und Breitenbachplatz auf der U3, Bayrischer Platz auf der U4, weiterhin Strausberger Platz und Weberwiese auf der U5, Tempelhofer Damm auf der U6, Neukölln auf der U7 und Leinestraße auf der U8. Die Gleise werden auf der U3 zwischen Fehrbelliner Platz und Podbielskiallee, auf der U6 zwischen Reinickendorfer Str. und Wedding, sowie Seestr. und Kurt-Schumacher-Platz und auf der U7 zwischen Rohrdamm und Richard-Wagner-Platz erneuert. Zusätzlich werden einzelne Bahnhöfe einer Grundinstandsetzunf unterzogen - Betroffen sind u.a. Breitenbachplatz, Mohrenstr. und Heinrich-Heine-Straße.

Neue Aufzüge sollen den Betrieb auf den Bahnhöfen Uhlandstr., Kurfürstendamm, Gleisdreieck, Theodor-Heuss-Platz (2. Aufzug), Senefelderplatz, Eberswalder Str., Breitenbachplatz, Schillingstr., Strausberger Platz, Weberwiese, Samariterstr., Friedrichsfelde, Otisstr., Scharnweberstr., Rehberge und Britz Süd gesichert aufnehmen. Begonnen wird der Aufzugseinbau auf den Bahnhöfen Vinetastr., Magdalenenstr., Lichtenberg, Hallesches Tor, Kaiserin-Augusta-Str., Voltastr., Jannowitzbrücke (U-Bahn), Boddinstr. und Leinestr. aufnehmen. Damit wird die U5(5) die erste barrierefreie U-Bahnlinie in Berlin, die komplett über Rampen oder Aufzüge erreichbar ist. Mit Fertigstellung der Aufzüge Boddinstr. und Leinestr. soll die Buslinie 344 eingestellt werden.

Auch die Straßenbahn muss auf bestimmte Abschnitte wegen der Erneuerung von Gleisen zeitweise verzichten. Neben den oben genannten Linien M1, 12 und 50 wird die Grudnerneuerung der Linien M17 und 27 als Teil der Straßenbahn-Osttangente fortgesetzt. 2010 ist die nördliche Rhinstr. zwischen Landsberger Allee und Hauptstraße betroffen. Weitere Gleisarbeiten finden am Hackeschen Markt, Am Steinberg, in der Karl-Lade-Str., am Krankenhaus Herzberge, S-Bahnhof Marzahn, Wuhletalstr. und Betriebshof Köpenick in der Wendenschloßstr. statt.

Im Rahmen des Sonderprogamms "Barrierefreier Ausbau vom Straßenbahn-Haltestellen" werden 60 Haltestellen mit Bordsteinabsenkungen und Blindenleitstreifen versehen, sowie 12 neue "Z-Überwege" angelegt. 30 Bushaltestellen erhalten das sogenannte Kasseler Sonderbord.

"Bike & Ride"-Anlagen entstehen entlang der nördlichen U7 und der U3 von Breitenbachplatz bis Krumme Lanke, sowie in Wittenau, Rathaus Reinickendorf, Schloßstr., Rathaus Steglitz, Senefelder Platz, Schönhauser Alle und Hönow. Die Fahrradstellplätze werden teilweise überdacht. An Straßenbahn- und Bushaltestellen entstanden 2009 insgesamt 131 Fahrradbügel und 4 Überdachungen. 2010 kommen 400 Fahrradbügel und 7 Überdachungen hinzu. Mit mehreren Bezirken wird zudem über den Ausbau in dern Folgejahren verhandelt.

Die Deutsche Bahn AG baut im Jahr 2010 die künftige Tunneldecke für die "S21" als Vorsorgemaßnahme im Bereich der Invalidenstr. ein. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung erwartet den Planfeststellungsbeschluss der Straßenbahnverlängerung zum Hauptbahnhof, welcher den umstrittenen vierspurigen Ausbau der Invalidenstraße beinhaltet. Zudem beginnt der Bau der U5-Verlängerung vom Alex zum Brandenburger Tor. Die Eröffnung der Straßenbahnneubaustrecke in Adlershof verschiebt sich dagegen wegen Verzögerungen bei der Brückenerneuerung der Bahn ins Jahr 2011.

(Archivfoto: Grundinstandsetzung der Bahnanlagen am Gleisdreieck - Tom Gerlich)

Artikel geschrieben von Tom Gerlich



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.12.2009 23:26 von BahnInfo-Redaktion.
Hat jemand ne Ahnung, ob dann auch Änderungen im Straßenbahnnetz geplant sind? Ursprünglich war mal angedacht die 50 zusammen mit der M2 zum Alex zu führen. Das wäre dann ja möglich. Auf der M2 dürfte auch bald die nächste Verdichtung fällig werden, die Züge sind weiterhin gut ausgelastet. Wie bei der U-Bahn wäre auch hier eine Verschiebung der Übergangszeiten notwendig. Statt 6/6/7 wäre der 5er-Takt eigentlich bis 20 Uhr nötig.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Schöner Artikel. Der U3-Bahnhof heißt jedoch Hohenzollernplatz, er ist rund 2 km vom S-Bahnhof Hohenzollerndamm entfernt und mit der U3 nur mit Umsteigen von der S-Bahn am Heidelberger Platz zu erreichen.
Was mich interessieren würde: Gibt es Informationen, nach denen auch auf dem Abschnitt Rathaus Spandau - Rohrdamm gebaut werden soll? Mein letzter Wissensstand ist, daß wohl die Gleise erneuert und die Weiche mit defektem Herzstück in der Kehre Rathaus Spandau erneuert werden sollen. Nur leider ist mir eben nichts definitives bekannt.

Dennis
BahnInfo-Redaktion schrieb:
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> Auf der U2 wird die Viaduktsanierung fortgesetzt, die U2 endet in dieser Zeit am Senefelder Platz.

Hallooo! Da wurde doch nicht etwa ein Fehler aus der Mottenpost abgeschrieben?!?
Morgenpostartikel

Oder anders gefragt: Wo, bitte, ist Senefeld? ;-)
Benannt nach Alois Senefelder schreibt sich die Station Senefelderplatz.

Bitte entschuldigt meine Klaukschieterei, in der Springer-Presse ist's nicht weiter wild, aber bitte nicht hier solche Fehler. :-)

Grüße von der Waterkant
Mike
Dafür haben sie auch den Vorschlag zur Taktverdichtung der 12 aufgenommen udn sie gar zur Metrolinie befördert. ;)

--- Signatur ---
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Re: 50 / M2
04.12.2009 10:31
Hallo,

geschrieben von: Jay
> Hat jemand ne Ahnung, ob dann auch Änderungen im Straßenbahnnetz geplant sind?
> Ursprünglich war mal angedacht die 50 zusammen mit der M2 zum Alex zu führen.
> Das wäre dann ja möglich.


... möglich wäre es, nur was wird dann mit dem Weddinger Ast der 50? Dort ist der 5-min-Takt auch unverzichtbar, im Falle einer Umlegung der 50 in Richtung Prenzlauer Allee bräuchte man dann also wieder eine SL 24 (zwar nicht bis zur Hansastr., aber wenigstens Wedding - Am Steinberg). Das ergäbe dann vermutlich einen Fahrzeugmehrbedarf.
Außerdem denke ich, daß eine Aufteilung der M2 in zwei Linien für die Metronetz-verliebten BVG-Planer einen zu hohen Grad an Verästelung aufweisen würde und somit für sie eh' nicht in Betracht kommt.

Im Übrigen denke ich, daß die von der 50 bediente Relation Buchholz - Wedding auch gar nicht mal so dumm ist - wesentlich besser wäre natürlich eine direkte Führung über eine hypothetische Neubaustrecke durch die Wollankstraße (entsprechend der früheren SL 24). Dann könnte man übrigens überlegen, einen Teil der M2-Verstärkerfahrten an der Prenzlauer Spitze in Richtung Wedding abzuknicken. Allerdings wäre dann ggf. auch eine Wendemöglichkeit am U-Bf. Osloer Str. nötig.

Grüße vom ex-Dresdner
Nach meinen Beobachtungen findet bei der 50 am Abzweig ein fast vollständiger Fahrgastwechsel statt. Die 50 halte ich für den Weg zum Alex aber auch nicht wirklich für geeignet und eine Aufsplittung der M1 wäre auch nicht so das Wahre.

Im Falle der Verwendung der 50 würde der 5er-Takt vermutlich durch eine M13(E) zwischen Virchow-Klinikum und Björnsonstr. angeboten.

Insgesamt ist das derzeitige Angebot ja nicht schlecht und könnte eine Verdichtung vertragen.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Es war ja auch davon die Rede, dass die BVG den Takt auf der M1 verstärken wollte, auch auf dem Ast nach Niederschönhausen. GGf. könnte der Rosenthaler Ast über Prenzlauer Allee zum Alexanderplatz fahren (ob nun als M2 oder evtl. 22 ist ja egal). Zu den Zeiten, zu denen die 50 nur bis Björnsonstraße verkehrt, wird der Zehnminutentakt zur Schillerstraße auch nicht notwendig sein, sodass man einen Wagenübergang 50 - M1 am Bahnhof Pankow mit direkten Fahrten Buchholz - Kupfergraben anbieten könnte (Abends, Sonntags). Dieses Szenario bietet außerdem die Möglichkeit, GT bspw. für die Linie 60 ab 2011 freizusetzen, indem die Verdichterfahrten der M1 mit 2KT verkehren (klar, die müssen auch irgendwo herkommen). Damit kann man auch den Kapazitätsengpässen im Prenzlauer Berg zumindest ansatzweise begegnen.
Und wieder wurde die Bölschestr. vergessen.

Wann wird die endlich gemacht?

Die DDR-Gleise sind fertig, sollte ja schon dieses Jahr was gemacht werden.

Wenn 2011 die 60 auf GT6 fahren soll zur Wista, wird es langsam eng.

Tramy1

GLG.................Tramy1
BahnInfo-Redaktion schrieb:
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> Auch die Straßenbahn muss auf bestimmte Abschnitte wegen der Erneuerung von Gleisen zeitweise
> verzichten. Neben den oben genannten Linien M1, 12 und 50 wird die Grudnerneuerung der Linien M17 und
> 27 als Teil der Straßenbahn-Osttangente fortgesetzt. 2010 ist die nördliche Rhinstr.
> zwischen Landsberger Allee und Hauptstraße betroffen. Weitere Gleisarbeiten finden am
> Hackeschen Markt, Am Steinberg, in der Karl-Lade-Str., am Krankenhaus Herzberge,
> S-Bahnhof Marzahn, Wuhletalstr. und Betriebshof Köpenick in der Wendenschloßstr. statt.

Wird 2010 die Brücke am Bf. Karlshorst gar nicht erneuert? Es wurde ja für die Straßenbahn bereits ein Gleiswechsel von Norden kommend vor der Brücke eingerichtet, da dachte ich, dass es da bald weiter geht. Auch das Nadelöhr "Am Tierpark" (zw. Alt-Friedrichsfeld und Criegernweg) lässt wohl noch länger auf sich warten.
Hallo,

mit den wirklichen Engpässen der Osttangente (Brücke Karlshorst, Knoten Waldowallee, Am Tierpark, Gehrenseestr.) läßt man sich bei der Modernisierung offenbar Zeit, angegangen werden / wurden bisher nur die unproblematischeren Abschnitte. Im Falle der Eisenbahnbrücken in Karlshorst wird das sicher auch von DB Netz abhängen, bei den übrigen Projekten liegt es vermutlich eher an der noch fehlenden Planfeststellung (im Falle Knoten Waldowallee auch abhängig vom Projekt Blockdammwegbrücke).

Schade ist es allemal, denn gerade der Umbau dieser neuralgischen Punkte würde natürlich bei der M17 / 27 / 37 eine spürbare Angebotsverbesserung darstellen, und das nicht nur durch kürzere Fahrzeiten und verbesserte Pünktlichkeit. Als Karlshorster sehne ich den Brückenumbau herbei - das wird zwar eine unangenehme Bauphase, aber danach gibt es dort hoffentlich endlich annehmbare Umsteigebedingungen.

Grüße vom ex-Dresdner
Guten Abend.

Mal ne kurze Frage:
Werden Während der Sperrung des Abschnitts Pankow Kirche <> Vinetastr. die Linien M1 und 50 überhaupt zwischen Französich Buchholz und Niederschönhausen bzw. Rosenthal Nord fahren? Weiß das jemand?

Weil der Betriebshof Niederschönhausen ist doch nicht für GTs geeignet oder? Und in die Werkstatt müssen die Bahnen doch auch nach einiger Zeit oder kann man die Arbeiten dort vor Ort durchführen?

Denn die Sperrung wird ja nicht nur ein paar Tage dauern, das ist ja schon ein langer Zeitraum.
Es gibt keinen Bahnhof, der Tempelhofer Damm heißt.
Henning schrieb:
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> Es gibt keinen Bahnhof, der Tempelhofer Damm
> heißt.

Was hat das mit dem Thema zu tun? *?*
Wenn du den allerersten Text genau lesen würdest, dann wüsstest du es.
Anonymer Benutzer
...
04.12.2009 23:02
...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.01.2011 21:27 von 54E.
Cinderella schrieb:
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> Mal ne kurze Frage:
> Werden Während der Sperrung des Abschnitts Pankow
> Kirche <> Vinetastr. die Linien M1 und 50
> überhaupt zwischen Französich Buchholz und
> Niederschönhausen bzw. Rosenthal Nord fahren? Weiß das jemand?

Ja, das Pankower Netz wird weiter betrieben. Man wird durch die Baustellen zumindest eingleisig stundenweise Betriebsfahrten durchführen, und wird so die Wagenimmer wieder austauschen.

so long

Mario
Wie fährt die M1/50 dann?

M1 - Rosenthal Nord oder Schillerstr. <> Franz.Buchholz ?
Anonymer Benutzer
...
05.12.2009 01:27
...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.01.2011 21:28 von 54E.
Nicht zu vergessen der südliche Teil.
Wie funzt das am U-Bahnhof Vinetastr. ?
Da is keine Schleife... ^^
Umgeleitet hätte ich mir vorstellen können, dass sie zur Björnsonstr. via Schönhauser Alle geführt wird, aber da fehlt die Weiche
(zumindest kann ich bei Google keine Erkennen und ob da eine baulich neu ist -> ? )
Also, wie wird die sache da gelöst?
Stumpf... mit GT6N-ZR ??



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.12.2009 08:54 von Berlin_Hbf.
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