Schnee Anfang Dezember ist nun wirklich nichts Ungewöhnliches. Nur weil ein paar Winter unterdurchschnittlich waren, daraus zu schlussfolgern es wäre jetzt immer so, ist wirklich ausgesprochen kurzsichtig. =)

Philipp Borchert schrieb:
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> Die S-Bahn muss einfach fahren, dann fährt sie
> auch. Im Ernst, gestern hat's nicht weniger
> geschneit als in der Nacht zum Donnerstag
> vergangener Woche. Aber da ja Züge permanent
> unterwegs waren hatte der Schnee keine Chance,
> sich irgendwo richtig festzusetzen. Für
> Schneenächte müsste also ein durchgehender
> Nachtverkehr für die S-Bahn realisiert werden...


Der Unterschied zu letztem Donnerstag sind die weit höheren Temperaturen und der fehlende starke Wind.
Innenstadtwerte:


02.12. : max -8°C / min -13°C

09.12. : max 1°C / min -3°C

Gruß Spandauer
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Philipp Borchert schrieb:
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> vergangener Woche. Aber da ja Züge permanent
> unterwegs waren hatte der Schnee keine Chance,
> sich irgendwo richtig festzusetzen. Für
> Schneenächte müsste also ein durchgehender
> Nachtverkehr für die S-Bahn realisiert werden...

A) Entsprechende Regelungen gibt es auch, die operativ von der Betriebsleitung aufgelegt werden. Nur bekommst du davon nichts mit, da diese Züge nicht im Fahrgastverkehr unterwegs sind. "Spurfahrten" nennt man das, auch bei der Straßenbahn nicht ungewöhnlich, werden bei starkem nächtlichen Schneefall durchgeführt.

B) Spurfahrten können nicht immer überall auf allen Gleisen gefahren werden, da es auch nächtliche Bauarbeiten gibt, die diese Fahrten behindern, bzw. abgestellte Züge auf den Hauptgleisen dieses verhindern. Abgestellte Züge können nicht immer beliebig zur Seite gefahren werden, da in der Nacht nicht alle abgestellten Züge mit Fahrpersonal besetzt sind.

C) Im Vergleich zur Straßenbahn ist der Sinn dieser Fahrten umstritten. Ich gehöre zu denen, die diese Fahrten ablehnen und völlig unsinnig für den Eisenbahnbetrieb sind. Eine Weiche oder Bahnübergang-Rille kann dir auch im dicksten Berufsverkehr zuschneien, sogar dann eher. Der feine Schnee wird durch Zugfahrten in die Weichenteile geweht. Da kannst du nach jeder Zugfahrt die Weichen wedeln (Umstellen), der Schnee setzt sich trotzdem nach und nach drin fest und wird dann nur fester angedrückt. Hier kommt es allein auf die Leistungsstärke der Weichenheizung an, und ganz besonders die Art der Schaltung. Hier liegt der Teufel eigentlich im Detail, aber das wird für die Runde hier wieder zu technisch.

Aber wieder mal lustig hier zu lesen, wie Laien sich die Welt erklären, noch nie eine Weiche freigeschaufelt haben, keine Ahnung haben wo der Schwachpunkt liegt, wie eine Weiche eigentlich funktioniert, welche Probleme tatsächlich vorlagen (nicht was in der Zeitung steht) aber große Reden schwingen wie das alles funktioniert und was man machen muss um es zu verhindern. Immer wieder köstlich hier.

Schmierzug schrieb:
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> Da kannst du nach jeder
> Zugfahrt die Weichen wedeln (Umstellen), der
> Schnee setzt sich trotzdem nach und nach drin fest
> und wird dann nur fester angedrückt. Hier kommt es
> allein auf die Leistungsstärke der Weichenheizung
> an, und ganz besonders die Art der Schaltung. Hier
> liegt der Teufel eigentlich im Detail, aber das
> wird für die Runde hier wieder zu technisch.
>

Bitte nur zu. Das würde mich sehr interessieren. Erzähl was du erzählen kannst.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.

Schmierzug schrieb:
> Aber wieder mal lustig hier zu lesen, wie Laien
> sich die Welt erklären, noch nie eine Weiche
> freigeschaufelt haben, keine Ahnung haben wo der
> Schwachpunkt liegt, wie eine Weiche eigentlich
> funktioniert, welche Probleme tatsächlich vorlagen
> (nicht was in der Zeitung steht) aber große Reden
> schwingen wie das alles funktioniert und was man
> machen muss um es zu verhindern. Immer wieder
> köstlich hier.

Kannst von Deinem Roß wieder runterkommen.
Alternativ kann ich mich auch zurücklehnen und feststellen, dass ich nicht mit AluChips und nicht mit Zloty bezahle.
Deswegen kann ich auch Professionalität von 'nem Dienstleister erwarten und nicht dieses Rumgeeiere "Der böse Schnee", "Die böse DB-Netz", "der Achsenhersteller", "nicht vorhersehbar".
Wir reden hier schließlich nicht von Weltkrieg und nicht von Naturkatastrophen sondern von 'nem popeligen - meinetwegen zwei Wochen früher einsetzenden - mitteleuropäischem Winter.

also ich weiß nicht was daran popelig ist, wenn das Eis direkt vom Himmel fällt und nicht erst auf dem Boden gefriert.

Deine Eiskristalle werden landläufig als Schnee bezeichnet und ich hab bis jetzt noch keine Quelle finden können, die diesen Winter als besonders dramatisch, schlimm oder katastrophal dargestellt hat. Soll heissen: Schnee im Winter is total normal.

Das ist ja wieder typisch ...

Erst Erklärungen haben wollen und dann, weil der Horizont zu klein ist, nörgeln weil er als Lösung nicht das zu hören bekommt was er hören will :-(

Gruß Spandauer
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ist doch immer so Spandauer.


achherrje schrieb:
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> Deine Eiskristalle werden landläufig als Schnee
> bezeichnet und ich hab bis jetzt noch keine Quelle
> finden können, die diesen Winter als besonders
> dramatisch, schlimm oder katastrophal dargestellt
> hat. Soll heissen: Schnee im Winter is total
> normal.

also ich wusste nicht das Schnee auf der Haut weh tut wenn er vom Himmel fällt. Eisregen hingegen schon. Und das ist nunmal ein Unterschied. Oder ist bei Dir Hagel gleich normaler Regen?

achherrje schrieb:
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> Deine Eiskristalle werden landläufig als Schnee
> bezeichnet und ich hab bis jetzt noch keine Quelle
> finden können, die diesen Winter als besonders
> dramatisch, schlimm oder katastrophal dargestellt
> hat. Soll heissen: Schnee im Winter is total
> normal.

Hmm, der kälteste Dezember-Anfang seit Beginn der Wetteraufzeichnung ist also für dich ein "normaler Winter"? Wann hatten wir noch gleich das letzte Mal den ersten Schneefall bei zweistelligen Minusgraden im Dezember?

Wer sagt, dass die Achsenhersteller böse sind? Sie können nur schlichtweg die Nachfrage derzeit nicht befriedigen. Abgesehen davon steht noch die Neuentwicklung und Zulassung der Achsen an. Ein Prozess, der leider nicht von heute auf morgen geht. Es ist einfach mal eine Vielzahl an verschiedenen Ursachen, die da zusammenwirken und das System kollabieren lassen.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!

@Jay

In der Presse (und auch hier meine ich) war letzte Woche(?) zu lesen, daß das EBA den neuen Achsen für die 481 die Zulassung erteilt hat.
Jetzt muß "nur" noch produziert und eingebaut werden.

Gruß Spandauer
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@Spandauer: Ja, das hat die Morgenpost geschrieben. Allerdings hab ich dazu nichts in den anderen Medien und auch keine offizielle Mitteilung der Bahn gesehen, insofern bin ich da noch etwas skeptisch.

Aber selbst wenn das so korrekt ist, müssen die Dinger eben erst produziert und eingebaut werden, was sich noch etwas hinziehen dürfte.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!

Jay schrieb:
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> Es gab natürlich auch den Versuch den Tf-Mangel
> anzugehen. Das Ergebnis ist äußerst bescheiden.

Würde der richtige Normalfahrplan gefahren werden (also mit S45 und S85), wäre die Personaldecke sehr sehr dünn.

Gründe für die Abgänge gibt es sicherlich viele, auch der von dir angeführte:

> Die Berliner S-Bahn hat innerhalb des DB-Konzerns
> den schlechtesten Ruf aller Töchter. Das wird man
> auch mal nicht soeben los.

Dazu kommt der Wechsel mehrere Lokführer zu Güterverkehrsunternehmen durch die anziehende Konjunktur. Das vergessen viele Fahrgäste: Auch "S-Bahn-Fahrer" sind richtige Lokführer mit EFF Klasse 3, die zum Beispiel morgen einen 2000t fahren könnten.
Allerdings wäre mir Berlin 1000mal lieber als z.B. Stuttgart, wo teilweise Tf unter Polizeischutz zum Zug gebracht werden mussten.

Vornesitzer schrieb:
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> Würde der richtige Normalfahrplan gefahren werden (also mit S45 und S85), wäre die Personaldecke sehr sehr dünn.

Vermutlich würde sie nicht ausreichen.
Das ist aber bewusst so gewollt seitens der GmbH und des Konzerns. Ansonsten könnte man ja versuchen, über eine entsprechende Stellenausschreibung geeignete Personale zu rekrutieren. Beispielweise sucht DB Regio für die S-Bahn Stuttgart - Einsatzort Plochingen 10 Triebfahrzeugführer: [karriere.bahn.de]
Schaut man in die Stellenbörse für Berlin, Fehlanzeige. Gesucht werden hier nur Azubis, Praktikanten, Ingenieure, Informatiker, Bauleiter und Referenten für die Konzernzentrale. Keine Werkstattpersonale, keine Triebfahrzeugführer, kein Betriebs- und Verkehrsdienstpersonal. Man richtet sich mit dem reduzierten Angebot dauerhaft ein.
Die S-Bahn GmbH sucht selbst nur Azubis: [www.s-bahn-berlin.de]

so long

Mario

Zitat

Sie können nur schlichtweg die Nachfrage derzeit nicht befriedigen.

Mal ne grobe Aufzählung:

- 481 neue Achsen
- 485 neue Achsen (?)
- 411/415 neue Achsen (?)
- 403 neue Achsen (oder Radscheiben?)
- Im Schienengüterverkehr ist grad die Hölle los weil Haufenweise defekte Achsen gefunden werden => Ebenfalls Bedarf an neue
- und zusätzlich das normale Austauschen

=> Absolutes Chaos aufm Markt derzeit

@ Spandauer > Das Niveau ist mir zu doof.

Jay schrieb:
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> Hmm, der kälteste Dezember-Anfang seit Beginn der
> Wetteraufzeichnung ist also für dich ein "normaler
> Winter"? Wann hatten wir noch gleich das letzte
> Mal den ersten Schneefall bei zweistelligen
> Minusgraden im Dezember?
>
> Wer sagt, dass die Achsenhersteller böse sind? Sie
> können nur schlichtweg die Nachfrage derzeit nicht
> befriedigen. Abgesehen davon steht noch die
> Neuentwicklung und Zulassung der Achsen an. Ein
> Prozess, der leider nicht von heute auf morgen
> geht. Es ist einfach mal eine Vielzahl an
> verschiedenen Ursachen, die da zusammenwirken und
> das System kollabieren lassen.

Moment mal, nicht vom Hundersten ins Tausendste. 20cm Schnee und Minusgrade im zweistelligen Bereich sind 'n normaler Winter. Und mit ner ordentlichen Vorbereitung ist das schnurzegal ob das am 1. Dezember oder am 18. Januar eintritt. Das ist das Kernproblem.

>Wer sagt, dass die Achsenhersteller böse sind? Sie können nur schlichtweg die >Nachfrage derzeit nicht befriedigen. Abgesehen davon steht noch die >Neuentwicklung und Zulassung der Achsen an.

Quelle: Auch S-Bahn prüft jetzt Radachsen auf Schäden
Sonntag, 2. November 2008
Jetzt mal ganz sachlich: Das mir da jegliches Verstäbndnis dafür fehlt, dass die Jungs zwei Jahre brauchen, um ein Ersatzteil neu zu konstruieren (und den ganzen Rattenschwanz der da noch mit dranhängen mag) ist ja wohl nachvollziehbar. Wenn ich in meinem Job schlampe, stehen ganze Industriebetriebe still und glaube nicht, dass die sich mit einem "tut mir leid das müssen wir erst entwickeln" oder "das Ersatzteil kommt leider erst in zwei Jahren" abspeisen lassen.
Analog zu Mario Bart's "Wir haben kein Leder mehr und müssen warten bis die Kuh stirbt."

@ Wirbelstrombremse > Was denn nun Regen (Tropfen), Kristalle (Schnee) oder Eisklumpen/-klümpchen (Hagel) ?
Wenns auf dem Boden gefriert isses Eisregen richtig ?

Ich muss auch sagen, dass ich den WIntereinbruch jetzt nicht ungewöhnlich fand. Vielleicht selten zu der Jahreszeit, jedoch sollten die Wintervorbereitungen zum 1. Dezember in vollem Umfang abgeschlossen sein, oder hätten sie die nächste Stude zum 1. Januar gestartet? Dann wär doch das gleiche passiert.
Früher lernte man noch das die EIsenbahn den Systemvorteil hat, dass sie witterungsabhängig ist. Das lernt man nun nicht mehr an den Unis. Mittlerweile hat sie jedoch einen klaren Systemnachteil, nämlich, dass sie hohcgradig witterungsabhängig ist ergeben. Das sollte in den neuesten Foliensätzen unbedingt mal rein, erscheint dort nämlich noch nicht.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.

Naja, und das was da auf Mitteleuropa wettertechnisch zurollt ist auch nicht zu verachten. Ab nächsten Donnerstag soll es wohl zu einem massiven Kälteeinbruch kommen, der den bisherigen Winter in den Schatten stellen soll.

[de.blog.wetter.com]

Mal sehen, wie der ohnehin arg in Mitleidenschaft gezogene Berliner ÖV das noch verkraftet.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.12.2010 00:41 von Tatra83.

Das Problem ist nicht der Winter, sondern ein Wechsel in der ÖPNV-Konzeption. Früher hatte man die Kapazitäten für den normalen Betrieb plus Reserven für "Zwischenfälle". Heute hat man keine Reserven mehr. Der Bestand reicht gerade so für den regulären Betrieb und man spekuliert ganz frech darauf, dass die Kunden nicht gleich abwandern, weil ein "paar Wochen lang Notfahrpläne gelten". Ob das Konzept so aufgeht, wird die Zukunft zeigen, aber ich würde wetten, dass im nächsten Jahr, Dezember 2011 oder Januar 2012, der Betrieb beim ersten Wintereinbruch wieder komplett zusammenbricht. Vielleicht wird man in der Kosmetik besser, aber am Grundproblem "keine Reserven bei größeren Störungen" wird sich rein gar nichts ändern...

Hallöchen.

So, das Schnee/Regengebiet ist auf dem Weg zu uns.

Temperatur in den letzten 2 Stunden von -2,5 Grad auf +1,1 Grad gestiegen.

Gefrorener Boden und Regen, das macht sich doch gut? Oder?

GLG.................Tramy1

GLG.................Tramy1