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Kurzmeldungen (Sammelbecken für "aktuelle Kleinigkeiten")
geschrieben von Forummaster Berlin 
Zitat
peterl
Aber wenn der Fahrgast die Wahl zwischen 100 stationären Aufsichten oder 100 örtlich und zeitlich flexiblen einsetzbaren Sicherheitspersonal hätte, würde er sicher letzteres wählen.

Von dieser Aussage bin ich nicht überzeugt. Örtlich und zeitlich flexibles Sicherheitspersonal ist unter Umständen häufig zur falschen Zeit am falschen Ort. Bei stationären Aufsichten kann man hingegen jederzeit vorstellig werden.
Zitat
peterl
Was hat das denn bitte mit privatwirtschaftlich zu tun? Personal kostet Geld, welches in jedem Fall vom Land Berlin bezahlt wird. Entweder weil er das Personal selbst einstellt oder weil er einem Aufgabenträger dafür Geld bezahlt. Im übrigen ist die BVG ja de facto Staatsbetrieb.

Nach Deiner Definition wäre aber die S-Bahn Berlin GmbH ebenfalls ein Staatsbetrieb, gehört sie doch über die DB-Holding zu 100% dem Bundeseosenbahnvermögen - einer Behörde der Bundesregierung. Dumm daran ist nur, dass S.Bahn und in etwas geringerem Maße auch BVG AöR per EU-Recht gezwunge sind, ihr Kerngeschäft ÖPNV so zu führen, als seien sie "reine" Privatunternehmen. Das bedeutet im vorliegenden Kontext, Aufsichten wurden von den Betrieben exakt so lange aus Eigenmitteln finanziert, wie es technisch erforderlich war, aber keinen Tag länger...

Und beim klassischen Eigenbetrieb BVG bzw. einer "Hauptbteilung S-Bahn" der Reichs- oder Bundesbahndirektion Berlin wäre an dieser Stelle eine simple Weisung von SenStadt bzw. BMVBS ausreichend, die Aufsichten trotz Neufahrzeuge beizubehalten; mit den heutigen "Unternehmen" sind hingegen komplexe Leistungs- und Finanzierungsverträge notwendig, deren Einhaltung dann auch noch bürokratisch - durch den Aufgabenträger SenStadt/CNB/VBB - überwacht werden muß..

Zitat
peterl
Abgesrhen davon sind Aufsichten natürlich besser für den Fahrgast als gar kein Personal. Aber wenn der Fahrgast die Wahl zwischen 100 stationären Aufsichten oder 100 örtlich und zeitlich flexiblen einsetzbaren Sicherheitspersonal hätte, würde er sicher letzteres wählen.

Bei 166 Bahnhöfen ist die statistische Wahrscheinlichkeit - zumal in den besonders unsicheren Tagesrandzeiten - eher groß, diese 100 mobilen Kräfte genau dort nicht anzutreffen, wo man/frau sie bräuchte, weil sie sich auch schon aus Gründen der Eigensicherung - die jetzigen Diensträume verschwinden nämlich bei diesem Konzept durch Um- und Neubauten der Bahnsteige nach und nach - nur noch mindestens zu zweit oder gar zu dritt auf den Stationen bewegen werden. Insofern wäre ich eher für die permanente Besetzung möglichst vieler Bahnhöfe...

Das muß aber - wie gesagt - der neue Senat nach seinem Zusammentritt mit BVG und S-Bahn aushandeln, wobei Brandenburg da leider wegen der S-Bahn-Außenäste auch noch ein Wörtchen mitreden möchte.

Viele Grüße
Arnd
Zitat
Arnd Hellinger
[
Nach Deiner Definition wäre aber die S-Bahn Berlin GmbH ebenfalls ein Staatsbetrieb, gehört sie doch über die DB-Holding zu 100% dem Bundeseosenbahnvermögen - einer Behörde der Bundesregierung.

Nö, das Bundeseisenbahnvermögen hat strukturell rein garnix mit der DBAG am Hut. Es ist nichtmal ein eigener Rechtskörper.
[www.bundeseisenbahnvermoegen.de]

Und die BVG wird auch nicht vom "bösen EU-Recht" gezwungen, sondern schon lange vor der Verordnung 1370 vom Aufsichtsrat zum Sparen angehalten.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Das ist5 doch nun kein Drama. Das hat sogar die DR schon auf den Bahnhöfe Springpfuhl, Poelchaustr. oder Märkische Alle so gemacht. Auch dort ist es so, das dort kein Personal ist. Das Personal sitzt in Stellwerk Biesdorfer Kreuz oder i n Marzahn. Und vom Stellwerk Biesdorfer Kreuz braucht man auch sehr lange bis Springpfuhl. Schön ist das nicht. Aber bei der BVG und in anderen Städten ist das schon lange Standart.
Verschiedene Linien(abschnitte) und einzelne Stationen weisen eine höhere Anzahl an Straftaten, Vergehen und Ordnungswidrigkeiten auf als andere. Hinzu kommt noch, dass sich diese "Topografie der Verstöße" Tages- und Uhrzeitabhängig ist. Zumal besondere Ereignisse (z.B. Großveranstaltungen) dieses weiter verschieben können.

Desweiteren hat das Aufsichtskonzept weitere Fehler:

1) Sie sind nur auf den Stationen und decken dort nur einen beschränkten Raum ab.
2) Sie sind alleine. Sicherheitspersonal ist aus offensichtlichen Gründen immer zu zweit, an manchen Stationen auch mit mehr Mannstärke präsent.
3) Sie sind nicht in den Verkehrsmitteln selbst.

Nun wird manch einer einwenden, dass sie der Fahrgastinformation dienen. Hier sei angemerkt, dass die Nachfrage nach Fahrgastinformationen auch geografisch und zeitlich höchst unterschiedlich ist. Zum anderen haben technische Entwicklungen wie dynamische Fahrzielanzeiger, die Möglichkeit "Fernansagen" zu machen, Handys (um eine Hotline anzurufen oder über das Internet auf die Informationen zu zu greifen), Kameras zur Überwachung bestimmter Räume, Notruf- bzw. Informationssäulen.

Zusammengefasst kann man also denke ich sagen, dass das Konzept Aufsicht durch den technischen Fortschritt ersetzt wurde (Abfertigung, Fahrgastinformation) und zur Steigerung der Sicherheit effektivere und effizientere Werkzeuge (mobiler Sicherheitsdienst, Kameraüberwachung) gibt.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.09.2011 18:32 von peterl.
Zitat
fairsein
Das ist5 doch nun kein Drama. Das hat sogar die DR schon auf den Bahnhöfe Springpfuhl, Poelchaustr. oder Märkische Alle so gemacht.
Auch mit Personal sieht's so aus..
[www.flickr.com]

IsarSteve



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.09.2011 21:59 von IsarSteve.
Zitat
IsarSteve
Zitat
fairsein
Das ist5 doch nun kein Drama. Das hat sogar die DR schon auf den Bahnhöfe Springpfuhl, Poelchaustr. oder Märkische Alle so gemacht.
Auch mit Personal sieht's so aus..
[www.flickr.com]

Das Personal ist dort ja auch nur auf dem Bahnsteig zur Abfertigung vorhanden.

Ich finde, wenn man genau so viel Personal bei behält und als Sicherheitspersonal in den Zügen mitfahren lässt oder auf Bahnhöfen (nicht nur Bahnsteig, auch Unterführung, Bahnhalle etc.) einsetzt kann dies neue System funktionieren. Es darf aber auch nicht weniger Personal werden und hieran sehe ich eher die Gefahr.

Wir brauchen mehr Investitionen in den ÖPNV! Damit noch mehr Leute mit den ÖPNV fahren- die Umwelt wird danken
Zitat
Arnd Hellinger
Generell sollte man in dieser Debatte, die ähnlich schon in den 1990er für die U-Bahn geführt wurde, schon zwischen betrieblichen Notwendigkeiten (die Altbauzüge der S- und U-Bahn hatten keinerlei Türüberwachung, sind aber inzwischen ausgemustert bzw. umgebaut) und Serviceaspekten (Sicherheitsgefül etc.) unterscheiden. Bei Letzterem werden BVG und S-Bahn zusätzliche Personalkosten nur dann tragen können, wenn man ihnen ökonomisch nachweist, dass hierdurch erhebliche Kosten an anderer Stelle (Vandalismusschäden...) eingespart werden können. Ansonsten wäre hier SenStadt/CNB/VBB - also der Steuerzahler - finanziell in der Pflicht...

Jetzt völlig unabhängig davon, ob denn die Aufsichten in der gegenwärtigen Form aus Gründen der Sicherheit und Fahrgastattraktivität (Ansprechpartner, subjektive Sicherheit) das Optimum darstellen, ist die hier dargestellte rein auf das Betriebsergebnis eines Verkehrsunternehmens Sichtweise nicht unbedingt hilfreich bei der Lösung der Problematik. Die Gewährleistung eines hochwertigen und sicheren Öffentlichen Verkehrs ist und bleibt eine öffentliche Aufgabe - völlig unabhängig, wie dieser denn nun im Detail organisiert ist.

Die gegenwärtig praktizierte Variante, Staatsunternehmen, die Aufgaben einer öffentlichen Dienstleistung wahrnehmen, so aufzustellen, dass sie vor allem an der Generierung kurzfristiger betrieblicher Gewinne interessiert sind, wird schon mittelfristig zum Ruin der jeweiligen öffentlichen Dienstleistung führen. Zwar mag die öffentliche Hand kurzfristig etwas Geld sparen, die Folgekosten sind langfristig wesentlich höher. In unserem Beispiel recht kurzfristig durch zusätzliche Kriminalität und Vandalismus - langfristig durch eine immer weitere Degradierung des ÖPNV.

Zitat
Arnd Hellinger
Das hat man davon, wenn die EU meint, Nahverkehr solle doch bitte nach privatwirtschaftlichen Grundsätzen betrieben werden. :-(
Auch wenn hierzulande EU-Bashing hoch in Mode ist, hat dieser Fall nichts mit der EU zu tun, sondern einzig und allein mit den Rahmenbedingungen, die in diesem Land (sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene) gegenwärtig für den Öffentlichen Verkehr vorgegeben werden.
Die Regelungen der EU bezüglich der Gestaltung des öffentlichen Verkehrs erlauben selbstverständlich weiter den Betrieb öffentlicher Unternehmen mit öffentlichem Auftrag und öffentlicher Kontrolle - wie es auch in etlichen EU-Staaten praktiziert wird.

Ingolf
Zitat
peterl


Desweiteren hat das Aufsichtskonzept weitere Fehler:

1) Sie sind nur auf den Stationen und decken dort nur einen beschränkten Raum ab.
2) Sie sind alleine. Sicherheitspersonal ist aus offensichtlichen Gründen immer zu zweit, an manchen Stationen auch mit mehr Mannstärke präsent.
3) Sie sind nicht in den Verkehrsmitteln selbst.

Nun wird manch einer einwenden, dass sie der Fahrgastinformation dienen.

Zur Fahrgastinformation? Ich habe noch die selbstbeweihräuchernde Worte der S-Bahn in den Ohren als die
neuen Fahrtzielanzeiger in Betrieb genommen wurden, wie super und sicher jetzt alles ist...

Warum hat die S-Bahn dieses "Konzept" überhaupt im Sinn wenn nicht um Personal abzubauen?
Irgendeinen Haken muß es ja geben...
"Mobile Aufsichten" habe ich bei der U-Bahn nur ganz selten, wenn es nach Ärger riecht noch nie gesehen - warum sollte das bei der S-Bahn anders werden?
Zitat
IsarSteve
Auch mit Personal sieht's so aus..
[www.flickr.com]

Also ich sehe einen Bahnhofszugang, den man offensichtlich ganz bewusst verrotten lässt.
Die baulichen Mängel(fließend Wasser von der Decke?) werden von den Grafitti eher kaschiert, als dass sie hier tatsächlich noch etwas verunstalten könnten.

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Zitat
VvJ-Ente
"Mobile Aufsichten" habe ich bei der U-Bahn nur ganz selten, wenn es nach Ärger riecht noch nie gesehen - warum sollte das bei der S-Bahn anders werden?

Hmm, ich kann mich nicht erinnern, überhaupt schon mal jemand mit dieser Funktion gesehen zu haben und ich fürchte auch bei der S-Bahn wird dieses "Feigenblatt" ganz schnell davon wehen...

Beste Grüße
Harald Tschirner
Die Begründungen der S-Bahn sind einfach nur lächerlich!
[www.firmenpresse.de]

Der letzte Satz klingt wie Hohn.
Irgendwann heißt es dann "bei nur einem tätlichen Angriff auf 100.000 Fahrgästen und
einer Mio. Fahrgäste täglich brauchen wir nur 10 Sicherheitsbeamte"
Zitat
micha774
Die Begründungen der S-Bahn sind einfach nur lächerlich!
[www.firmenpresse.de]

Der letzte Satz klingt wie Hohn.
Irgendwann heißt es dann "bei nur einem tätlichen Angriff auf 100.000 Fahrgästen und einer Mio. Fahrgäste täglich brauchen wir nur 10 Sicherheitsbeamte"

Das ist doch genau der Punkt, den ich oben schon mehrfach kritisierte: Solange der Einsatz von Aufsichten/Fahrgastbetreuern/Sicherheitspersonal den VU keinen messbaren wirtschaftlichen Vorteil bringt, werden sie - ob sie jetzt BVG, S-Bahn oder Ingolf Berger Urban Light Rail GbR heißen, ist sekundär - nur soviel Mitarbeitende dafür einsetzen, wie der Verkehrsvertrag minimal verlangt und sie möglichst noch von Aufgabenträger (SenStadt/CNB/VBB) und Arbeitsagentur/Jobcenter finanziert bekommen. Es nützt daher wenig, diesbezüglich auf Herrn Buchner - der hat das Konzept auch nur geerbt - einzuprügeln.

Schreibt lieber ab Montag Petitionen/Volksbegehren an das neue Abgeordnetenhaus, wenn Ihr wieder mehr Personal auf U- und S-Bahnhöfen wollt...

Viele Grüße
Arnd
Zitat
Arnd Hellinger
Das ist doch genau der Punkt, den ich oben schon mehrfach kritisierte: Solange der Einsatz von Aufsichten/Fahrgastbetreuern/Sicherheitspersonal den VU keinen messbaren wirtschaftlichen Vorteil bringt, werden sie - ob sie jetzt BVG, S-Bahn oder Ingolf Berger Urban Light Rail GbR heißen, ist sekundär - nur soviel Mitarbeitende dafür einsetzen, wie der Verkehrsvertrag minimal verlangt und sie möglichst noch von Aufgabenträger (SenStadt/CNB/VBB) und Arbeitsagentur/Jobcenter finanziert bekommen. Es nützt daher wenig, diesbezüglich auf Herrn Buchner - der hat das Konzept auch nur geerbt - einzuprügeln.

Schreibt lieber ab Montag Petitionen/Volksbegehren an das neue Abgeordnetenhaus, wenn Ihr wieder mehr Personal auf U- und S-Bahnhöfen wollt...

Schön, dass Du mir eine eine Straßenbahnbetriebsgesellschaft zuordnest. Natürlich werde ich alles daran setzen, möglichst schnell und kurzfristig maximale Gewinne aus dieser Geschäftstätigkeit herauszuziehen und die Schuld für alle Probleme auf Andere (zum Beispiel unfähige Fahrgäste, die zu falschen Zeiten fahren wollen) und höhere Gewalt (eine Schneeflocke auf den Schienen) schieben - Hauptsache der Gewinn stimmt... ;-))

Ingolf
Zitat
Ingolf
Schön, dass Du mir eine eine Straßenbahnbetriebsgesellschaft zuordnest. Natürlich werde ich alles daran setzen, möglichst schnell und kurzfristig maximale Gewinne aus dieser Geschäftstätigkeit herauszuziehen und die Schuld für alle Probleme auf Andere (zum Beispiel unfähige Fahrgäste, die zu falschen Zeiten fahren wollen) und höhere Gewalt (eine Schneeflocke auf den Schienen) schieben - Hauptsache der Gewinn stimmt... ;-))

Ich unterstelle niemandem Böses, sondern gebe nur Erfahrungen mit der Branche wieder.

Wenn ich mir nämlich überlege, mit welchen (kommunizierten) Ansprüchen an Kundenservice etc. Unternehmen wie PEG, ODEG, NWB, Metronom oder Abellio seinerzeit angetreten sind und wo sie diesbezüglich jetzt stehen, glaube ich einfach, dass das Entwicklungen sind, denen sich unter den gegenwärtigen Rahmenbedingungen kein Verkehrsbetrieb dauerhaft entziehen bzw. entgegenstellen kann... :-(

Dies - wie gesagt - komplett unabhängig davon, ob die/der GeschäftsführerIn jetzt Nikutta, Berger, Buchner oder Meyer-Schulze-Kowalski heißt.

Viele Grüße
Arnd
Können die Moderatoren mal die Diskussion um diese Aufsicht und deren Abziehen zu einen Extra Thema machen?

Hat ja nichts mehr mit Kurzmeldungen zu tun. Danke.

GLG.................Tramy1
Montag abend ist am Nordbahnhof im Rahmen der Schienenverkehrswochen 2011
der Sprechtag S-Bahn.
Und "der arme Herr Buchner" wird wieder alles abbekommen...

Mein Mitleid hält sich in Grenzen und der Saal wird hoffentlich voll !
Warun gibt es auf einigen Bahnhöfen der Wannseebahn einen Gong vor der Ansage?

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
SL 60 und SL 61 fahren Solo, was für das WE auch ausreichend ist.

GLG.................Tramy1
Dieses Thema wurde beendet.