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Koalitionsverhandlungen (SPD & CDU) - Stärkung des Nahverkehrs (Sammlung an Details))
geschrieben von Pneumatik 
Jay
Re: Die Inge ist weg!
30.11.2011 23:37
Zitat
Arnd Hellinger
Die Frage lst also schlicht: Wie bezahlen???

Nein, die Frage lautet: Wie kommt die Straßenbahn über die Stammstrecke der Heidekrautbahn? Sofern diese Frage nicht beantwortet ist, braucht man keine Andere stellen. Ohne diesen Hinderungsgrund wäre die Strecken eventuell sogar längst gebaut und in Betrieb genommen worden.

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Re: Die Inge ist weg!
30.11.2011 23:40
Zitat
Arnd Hellinger
So gerne ich Dir, Cornelius, hier grundsätzlich Recht gebe, so sehr sehe ich doch das Problem von SenStadt und BVG, die im Vergleich zum ökonomischen Erfolg eher kurzfristig anfallenden hohen Investivkosten eines M1-Ausbaus irgendwie (vor-)finanzieren zu müüsen. Das ist derzeit aus bekannten geopolitischen Gründen (int. Schuldenkrise) nicht leicht, zumal auch das GVFG in der bisherigen Form nicht mehr existiert... :-(

Die Frage lst also schlicht: Wie bezahlen???

Der insgesamt mangelnde Ausbau des Straßenbahnnetzes in Berlin nach 1990 in Richtung "Westen" ist nicht das Resultat klammer Kassen, sondern des politischen Willens. Berlin geht sogar so weit, dass auf mögliche Fördergelder des Bundes für die Straßenbahn verzichtet wird, während man diese für den Straßen-, S-, und U-Bahn-Bau selbstverständlich akquiriert.
Die Straßenbahn im Westteil der Stadt ist immer noch von großen Teilen der politischen Eliten dieser Stadt nicht gewollt - die Gründe hierfür sind schon wieder eine ganz eigene Diskussion...

Übrigens: Das GVFG existiert noch bis 2019. Zumindest das sog. Bundesprogramm (25% des ursprünglichen Plafonds). Allerdings will Schäuble dieses bereits ab dem nächsten Jahr abschmelzen - entgegen der ursprünglichen Vereinbarungen im Entflechtungsgesetz. Der sog. Länderteil (75%) fließt unmittelbar den Landeshaushalten zu und darf für Investitionen ausgegeben werden. Das Geld gibt es also momentan auch weiterhin - auch wenn es unter einem anderen Namen, als "GVFG" zufließt.

Ingolf
Re: Die Inge ist weg!
30.11.2011 23:49
Zitat
Jay
Zitat
Arnd Hellinger
Die Frage lst also schlicht: Wie bezahlen???

Nein, die Frage lautet: Wie kommt die Straßenbahn über die Stammstrecke der Heidekrautbahn? Sofern diese Frage nicht beantwortet ist, braucht man keine Andere stellen. Ohne diesen Hinderungsgrund wäre die Strecken eventuell sogar längst gebaut und in Betrieb genommen worden.

Was ist denn hier die Frage?
Solange es keine Heidekrautbahn im Sinne von regelmäßigem Personenverkehr auf dieser Strecke gibt, ist eine Kreuzung Straßenbahn/Eisenbahn genehmigungsfähig und wurde in den letzten Jahren in Deutschland auch mehrmals neu gebaut.

Für die Wiedereinrichtung eines Personenenverkehrs, der hier wohl auch mindestens alle 30 Minuten je Richtung fahren wird, ist davon auszugehen, dass für die Kreuzung mit dem Wilhelmsruher Damm ohnehin eine niveaufreie Lösung erforderlich wird (Schrankenschließzeiten). Städtebaulich sinnvoll lässt sich das nur durch die Verlegung der Heidekrautbahn an dieser Stelle in einen Einschnitt realisieren. Wir können ohnehin mit Sicherheit davon ausgehen, dass vor der Inbetriebnahme dieser Strecke für den Personenverkehr hier einiges an Modernisierungs- und Umbauarbeiten erforderlich sein wird - und das nicht nur an dieser Kreuzung.

Ingolf
Zitat
Jay
Zitat
Arnd Hellinger
Die Frage lst also schlicht: Wie bezahlen???

Nein, die Frage lautet: Wie kommt die Straßenbahn über die Stammstrecke der Heidekrautbahn? Sofern diese Frage nicht beantwortet ist, braucht man keine Andere stellen. Ohne diesen Hinderungsgrund wäre die Strecken eventuell sogar längst gebaut und in Betrieb genommen worden.

Brücken oder teilweise gedeckelte Trogbauwerke sind schon für derartige Kreuzungen zwischen EBO- und BOStrab-Infrastruktur seit Jahrzehnten erfunden. Daran kann's also nicht liegen, oder?

Also geht es darum, wer diese konkrete Kreuzung bezahlt...

Viele Grüße
Arnd



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.12.2011 01:49 von Arnd Hellinger.
Es geht um den Willen nicht um die Bezahlung. Ich könnte jetzt wieder aufzählen welche Städte noch viel klammer sind und diesen Willen zeigen.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Re: Die Inge ist weg!
01.12.2011 10:44
Zitat
Ingolf
Der insgesamt mangelnde Ausbau des Straßenbahnnetzes in Berlin nach 1990 in Richtung "Westen" ist nicht das Resultat klammer Kassen, sondern des politischen Willens. Berlin geht sogar so weit, dass auf mögliche Fördergelder des Bundes für die Straßenbahn verzichtet wird, während man diese für den Straßen-, S-, und U-Bahn-Bau selbstverständlich akquiriert...

@Ingolf: Gibts da noch irgendwelche Quellen oder Archiv Nachrichten bzw. Beispiele?

Zitat
Arnd Hellinger
In der Verkehrsplanung ist "Wirtschaftlichkeit" nur eines unter vielen Kriterien meben Netzwirkung, Stadtökologie etc.. Eine Strecke isoliert zu betrachen, ist also nicht besonders zielführend...

Besser hätte man es nicht formulieren können!

Auch im ÖPNV und wie auch in vielen anderen Bereichen zählt irgendwie doch auch, dass das Stärkere die Schwächeren unterstützen. Hoch frequentierte Strecken die evtl. einen Überschuss generieren, finanzieren halt weniger Effektivere. Im Idealfall sollte das so irgendwie laufen, tut es natürlich nicht. Aber auch moderne Verkehrsunternehmen, stecken einen nicht unbeträchtlichen Teil in Nebenschauplätze (Marketing & PR). Was ich damit sagen will, nicht immer nur an Wirtschaftlickeit und Wachstum (Geld) denken.

--
Individuell unterwegs sind in Berlin nur noch Menschen, die nicht mit dem Auto unterwegs sind.
"Franz Fehrenbach"
Zitat
Ingolf
Wie ja inzwischen (auch nach eigenen Aussagen von Necker) bekannt ist, beabsichtigte er perspektivisch die Gesamtstilllegung der Straßenbahn.
...
Und Müller hat in dem damaligen Interview die Neckersche Strategie verteidigt - nicht mehr und nicht weniger.

Gibt es für diese Thesen irgendwelche Belege?

Meines Wissens wurden damals im Auftrag des Senatsfinanzressorts angesichts der finanziellen Lage Berlins alle möglichen Szenarien durchgespielt, wie die Zuwendungen des Landes an die BVG auf Null zurückgefahren werden könnten - also die Betriebsleistung voll aus den Einnahmen zu finanzieren wäre. Wie wir wissen, ist das bei den gegebenen Bedingungen unmöglich. Daraufhin wurden die Unternehmensverträge ausgehandelt und der Tarifvertrag Nahverkehr durchgedrückt.

so long

Mario
Zitat
Arnd Hellinger
Brücken oder teilweise gedeckelte Trogbauwerke sind schon für derartige Kreuzungen zwischen EBO- und BOStrab-Infrastruktur seit Jahrzehnten erfunden.

Selbst in der DDR-Zeit hat man nach 1975 bei allen Straßenbahn-Neubaustrecken zur Vermeidung von höhengleichen Straßenbahn-/Eisenbahnkreuzungen Überführungen errichtet. Die 1975 zuletzt gebaute Gleiskreuzung in der Herzbergstraße hatte sich trotz Haltelichtanlage leider als unfallträchtig erwiesen. Inzwischen konnten durch den Rückbau der Eisenbahnanlagen in den Industriegebieten alle derartigen Kreuzungen beseitigt werden. Neue wird man keinesfalls zulassen, selbst wenn es dafür einzelne Beispiele aus anderen Nahverkehrsbetrieben gibt.

so long

Mario
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