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Kommt die nächste S-Bahn Krise ?
geschrieben von Bäderbahn 
>Nach der bisherigen internen Prognose werden Ende 2017 gerade mal zwei Dutzend Wagen der neuen S-Bahn als Probezüge einsatzfähig sein.

Welche sollen das denn sein? Nach den externen Prognosen von bahninfo.de wird es zu diesem Zeitpunkt noch gar keine neuen Züge geben. :-(
Zitat
Schweinebacke
Ja, das hatte ich hier schon vor Monaten geschrieben das der Verkehrsvertrag eine so hohe Anzahl von Wagen vorsieht das die S-Bahn schon bei Unterschrift gesagt hat das diese Zahl wohl realistisch nicht erreicht werden kann,
Belege dafür? Ich meine Belege _aus jener Zeit_ für diese Version.

Nicht, dass man das aus heutiger Sicht nun so darstellt. Diese Darstellung mag ja stimmen, aber heute so tun als ob, kann jeder.

Zitat

das war eine übertrieben hohe Vorgabe des Senats der damit dauerhaft der S-Bahn Geld abziehen kann.

Und Wowereit hat die DB mit gezückter Pistole dazu gezwungen, den Vertrag zu unterschreiben.

Alles klar.
Zitat
Global Fisch
Zitat
Schweinebacke
Ja, das hatte ich hier schon vor Monaten geschrieben das der Verkehrsvertrag eine so hohe Anzahl von Wagen vorsieht das die S-Bahn schon bei Unterschrift gesagt hat das diese Zahl wohl realistisch nicht erreicht werden kann,
Belege dafür? Ich meine Belege _aus jener Zeit_ für diese Version.

Nicht, dass man das aus heutiger Sicht nun so darstellt. Diese Darstellung mag ja stimmen, aber heute so tun als ob, kann jeder.

Zitat

das war eine übertrieben hohe Vorgabe des Senats der damit dauerhaft der S-Bahn Geld abziehen kann.

Und Wowereit hat die DB mit gezückter Pistole dazu gezwungen, den Vertrag zu unterschreiben.

Alles klar.

Also mein Erinnerungsvermögen ist da tatsächlich auf der Seite von Schweinebacke. Direkt nach der Unterzeichnung des Änderungsvertrages hieß es von der S-Bahn, dass die Vorgabe von 575 Viertelzügen im Einsatz zwar erreichbar, aber kaum längerfristig zu halten ist.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
Jay
Also mein Erinnerungsvermögen ist da tatsächlich auf der Seite von Schweinebacke. Direkt nach der Unterzeichnung des Änderungsvertrages hieß es von der S-Bahn, dass die Vorgabe von 575 Viertelzügen im Einsatz zwar erreichbar, aber kaum längerfristig zu halten ist.

Ja und?
Wäre ja noch schöner, die DB vor Maluszahlungen zu bewahren, bloß weil absehbar ist, dass sie den Verkehrsvertrag nicht erfüllen kann!

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Zitat
dubito ergo sum
Zitat
Jay
Also mein Erinnerungsvermögen ist da tatsächlich auf der Seite von Schweinebacke. Direkt nach der Unterzeichnung des Änderungsvertrages hieß es von der S-Bahn, dass die Vorgabe von 575 Viertelzügen im Einsatz zwar erreichbar, aber kaum längerfristig zu halten ist.

Ja und?
Wäre ja noch schöner, die DB vor Maluszahlungen zu bewahren, bloß weil absehbar ist, dass sie den Verkehrsvertrag nicht erfüllen kann!

Ich verstehe zwar nicht worauf du hinaus willst, aber die Zuglängen wurden erstmals! im Änderungsvertrag festgelegt. Insofern ist die Aussage korrekt, dass der Senat hier absichtlich einen Wert festgelegt hat, der mit dem verfügbaren Wagenpark kaum zu erreichen ist. Und was nutzen mir die Maluszahlungen, wenn der Senat das Geld irgendwo versickern lässt, anstatt damit z.B. endlich neue Straßenbahnstrecken zu planen, oder die Beschaffung neuer Fahrzeuge zu finanzieren.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Sie bleiben wenigstens in Berlin. Schwacher trost, ich weiß. Aber besser, als wenn die DB von dem Geld wieder auf internationale Shoppingtour geht.

Und tue bitte nicht so, als ob das ein ganz gemeiner Schachzug des Senats gewesen wäre, die Zuglängen festzschreiben. Das war Notwehr! Schließlich hat die S-Bahn vorher stetig fleißig Zuglängen gekürzt, um nach und nach Züge verschrotten zu können ohne für Ersatz zu sorgen. Ohne diese Änderung wären jetzt überall nur noch Zwei- bis Vier-Wagen-Einheiten unterwegs - bei voller Erfüllung des Verkehrsvertrags.
Als praktisch überall Vollzüge mit dem verfügbaren Wagenpark erreichbar waren, kam niemand auf die Idee, das extra im Vertrag festhalten zu müssen.
Die DB hat mit dieser Selbstverständlichkeit gebrochen, also gehört es in einen Vertrag mit einem absolut unzuverlässigen Vertragspartner.
Alles andere wäre eine Subvention für nicht erbrachte Leistungen!
Was der Senat mit den einbehaltenen Geldern macht ist sicher kritikwürdig, hat aber mit der Ausgangsfrage nichts zu tun.

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Das "irgendwie tuen" überlasse ich anderen - ich habe nur etwas festgestellt. Ich habe mit keinem Wort erwähnt, dass ich den DB-Konzern und seinen Aktionen supertoll finde, denn das ist schlichtweg nicht der Fall. Aber statt einem Globalschlag auf die S-Bahn sollte man auch mal klar die Ära Heinemann von Ruppert und Buchner unterscheiden. Klar bin ich dagegen, dass das S-Bahngeld irgendwo im Konzern versickert. Ebenso bin ich aber dagegen, dass es irgendwo im Berliner Haushalt versichert. Es soll gefälligst bei der bzw. für die S-Bahn im Sinne der Fahrgäste eingesetzt werden. Und so ich mich recht erinnere, gehörst auch du zu den Kritikern des Senats beim Umgang mit den eingesparten S-Bahn-Millionen.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
Lehrter Bahnhof
Also das wird doch eh nichts. Wenn die BR 485 und BR 480 eh teuer umgerüstet werden müssen, kann man die ja gleich wie die A3E umbauen...

Der Umbau mit Lebensverlängerung für Altbaureihen war nur was für arme DDR-Betriebe oder die BVG.
Beim Bund und seinen Unternehmen sind eher Modelle wie die Abwrackprämie angesagt, zur Umsatz- und Gewinnförderung der fahrzeugproduzierenden Industrie.

so long

Mario
Zitat
Jay
Zitat
Global Fisch
Zitat
Schweinebacke
Ja, das hatte ich hier schon vor Monaten geschrieben das der Verkehrsvertrag eine so hohe Anzahl von Wagen vorsieht das die S-Bahn schon bei Unterschrift gesagt hat das diese Zahl wohl realistisch nicht erreicht werden kann,
Belege dafür? Ich meine Belege _aus jener Zeit_ für diese Version.

Nicht, dass man das aus heutiger Sicht nun so darstellt. Diese Darstellung mag ja stimmen, aber heute so tun als ob, kann jeder.

Zitat

das war eine übertrieben hohe Vorgabe des Senats der damit dauerhaft der S-Bahn Geld abziehen kann.

Und Wowereit hat die DB mit gezückter Pistole dazu gezwungen, den Vertrag zu unterschreiben.

Alles klar.

Also mein Erinnerungsvermögen ist da tatsächlich auf der Seite von Schweinebacke.
Dein, mein, sein Erinnerungsvermögen ist aber kein Beleg. Ich unterstelle Schweinebacke bestimmt nicht, dass er hier irgendwelchen Mist erzählt. Er kennt sich in dem Laden aus und weiß, was so geredet wird. Aber es wird zu verschiedenen Zeiten verschiedenes Zeug geredet, und das vermengt man leicht.


Zitat

Direkt nach der Unterzeichnung des Änderungsvertrages hieß es von der S-Bahn, dass die Vorgabe von 575 Viertelzügen im Einsatz zwar erreichbar, aber kaum längerfristig zu halten ist.

Oben steht "Verkehrsvertrag"; darauf bezog ich mich.

Und eine Sache verstehe ich nicht: zwischen den Zeilen verstehe ich Schweinbacke oder Dich so, dass Ihr die DB /die S-Bahn GmbH - ein Stück weit - gegen hier geäußerte Zweifel an deren Fähigkeiten in Schutz nehmen wollt. Das ist ja auch angesichts mancher dort arg pauschaler Kritik völlig nachvollziehbar.

Aber letztlich erhebt Ihr gegen die DB/die S-Bahn GmbH den Vorwurf, sie hätte _bewusst_ wider besseren Wissens sich auf den Vertrag eingelassen, obwohl sie wusste, dass sie ihn nicht erfüllen kann. Der Vorwurf, _bewusst_ bei Vertragsabschluss nicht die Wahrheit gesagt zu haben, ist aber wesentlich härter als der, dass die Fähigkeiten nicht langten.
Zitat
Jay
Zitat
dubito ergo sum
Wäre ja noch schöner, die DB vor Maluszahlungen zu bewahren, bloß weil absehbar ist, dass sie den Verkehrsvertrag nicht erfüllen kann!

Was nutzen mir die Maluszahlungen, wenn der Senat das Geld irgendwo versickern lässt, anstatt damit z.B. endlich neue Straßenbahnstrecken zu planen, oder die Beschaffung neuer Fahrzeuge zu finanzieren.

Dagegen sollte man was machen, schließlich kann man mit dem Geld echt ne Menge erreichen.
Wowereit kündigt baldige Entscheidung zur S-Bahn an

Der Berliner Senat will noch vor der Sommerpause über die Zukunft der S-Bahn entscheiden.

Grund ist nach Angaben des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit (SPD) "Zeitdruck". Die neuen Fahrzeuge müssten bald bestellt werden, um rechtzeitig geliefert werden zu können, sagte er am Montag.

Weiter hier:
[www.rbb-online.de]

Bäderbahn
Zitat
Jay
Klar bin ich dagegen, dass das S-Bahngeld irgendwo im Konzern versickert. Ebenso bin ich aber dagegen, dass es irgendwo im Berliner Haushalt versichert. Es soll gefälligst bei der bzw. für die S-Bahn im Sinne der Fahrgäste eingesetzt werden. Und so ich mich recht erinnere, gehörst auch du zu den Kritikern des Senats beim Umgang mit den eingesparten S-Bahn-Millionen.

Richtig!

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.05.2012 21:32 von dubito ergo sum.
Zitat
Bäderbahn
[www.rbb-online.de]

Gesammelter Stuss:

"Die neuen Fahrzeuge müssten bald bestellt werden, um rechtzeitig geliefert werden zu können"
Würde Wowereit seinen Leuten mal zuhören, wüsste er, dass sein bisheriges Desinteresse zu mindestens 3 Jahren Verzug führen wird.

"Wegen der seit 2009 anhaltenden Zugausfälle bei der S-Bahn erwägt der Senat eine Teilausschreibung des Netzes."
Die war bereits vorher angedacht, aber soviel Hintergrundwissen kann man vom RBB natürlich nicht erwarten.

"Berlins Verkehrssenator Michael Müller (SPD) erklärte am Montag, er habe Bedenken gegen eine Übernahme der S-Bahn durch die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG). Die Verkehrsbetriebe leisteten zwar gute Arbeit, hätten aber auch erhebliche finanzielle Probleme. "Mache ich es wirklich gut, wenn ich denen noch den Bahnbetrieb aufhalse?", fragte der Senator."
Weiss der Senator, dass der S-Bahnbetrieb neben Kosten auch Einnahmen bringt?

"Im Februar hatte Müller angekündigt, das Vergabeverfahren für die S-Bahn könne Mitte Juli beginnen und rund 20 Monate dauern."
Die "baldige Entscheidung über die Zukunft der S-Bahn" ist also vor 2014 nicht zu erwarten.

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Ich denke mal wichtig für die Zukunft ist der Machtkampf Müller gegen den Ausschreibungsgegner Stöß: [www.tagesspiegel.de] Bevor dieser (Flügel-)Kampf nicht entscheiden ist dürfen wir denke ich mal keine Ergebnisse in Sachen S-Bahn erwarten. Der SPD-Landesparteitag ist am 9. Juni. Laut dem Artikel könnte es aber auch zu einem Mitgliederentscheid kommen...

Tja, Schnelligkeit zählt halt nicht zur Stärke eines Verhältniswahlsystems. Übrigens möchte ich mir gar nicht vorstellen, wie viel komplizierter das mit drei Koalitionspartner werden würden. Mit einem (wahrscheinlichen) Einzug der Piraten ist das ja auch auf Bundesebene die einzige Alternative zur großen Koalition.



6 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.05.2012 23:13 von peterl.
Zitat
peterl
Tja, Schnelligkeit zählt halt nicht zur Stärke eines Verhältniswahlsystems. Übrigens möchte ich mir gar nicht vorstellen, wie viel komplizierter das mit drei Koalitionspartner werden würden. Mit einem (wahrscheinlichen) Einzug der Piraten ist das ja auch auf Bundesebene die einzige Alternative zur großen Koalition.

Wenn einen das Thema interessiert, sucht man sich den Koalitionspartner danach aus, mit wem man seine Lieblingsverkehrsprojekte am ehesten verwirklichen kann.
Wenn einen das Thema nicht interessiert, exerziert man alle innerparteilichen Formalien durch, um ja keine Entscheidung zu riskieren.

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Das ganze ist die blanke Ironie, eine einzige Posse. Im Possen reißen waren die Berliner immer schon groß.
Zitat
peterl
Tja, Schnelligkeit zählt halt nicht zur Stärke eines Verhältniswahlsystems. Übrigens möchte ich mir gar nicht vorstellen, wie viel komplizierter das mit drei Koalitionspartner werden würden. Mit einem (wahrscheinlichen) Einzug der Piraten ist das ja auch auf Bundesebene die einzige Alternative zur großen Koalition.

Gerade in vielen Fachpolitikbereichen - wie auch der Verkehrspolitik - wäre es auch mal wünschenswert, es mit der Koalitionstreue nicht so sehr zu übertreiben, dass eher unbedeutende Randgruppen durch mehrfach verschachtelte Fraktions- und Koalitionszwänge und Quotenregelungen zu einer Politik führen, die eigentlich fernab jeglicher Mehrheitsfähigkeit ist. Dann stimmt eben mal die CDU mit Grünen und Piraten für eine vernünftige Lösung, die nicht so gewerkschaftsnah ist, wie ein Teil der SPD es gern hätte. Das sollte nicht unbedingt zur Regel werden, aber auch nicht gleich zum Bruch der Koalition führen.
Es kommt aber auch darauf an, dass einer mal ein Machtwort spricht. Da ist doch Wowi sonst nicht so zimperlich.
Jeder bei der S-Bahn wusste bei der Unterzeichnung das der Verkehrsvertrag mit der hohen Anzahl an Wagen nicht zu halten ist, die Werkstattreserve wäre so gering das praktisch nur mit einem Dreischichtsystem in den Werkstätten und unzähligen zusätzlichen Fahrern die die Züge nachts in die Werkstätten fahren würden und wieder zurück auf Linie fahren würden zu halten wären. Das wäre so eine gigantische Material- und Personalschlacht, das kann sich keiner leisten.
Die S-Bahn hat dem Vertrag dann notgedrungen zugestimmt damit endlich Ruhe ist und der Vertrag unterzeichnet werden konnte.
Das hat auch Buchner neulich nochmal bestätigt.
Zitat
Zitat aus einem Artikel der Morgenpost
Die S-Bahn hatte sich auf massiven Druck des Senats 2010 vertraglich verpflichtet, im täglichen Berufsverkehr 575 Viertelzüge zu jeweils zwei Wagen einzusetzen, sobald auch der neue Flughafen in Schönefeld angefahren wird. Nach Einschätzung von Buchner ist dieses Ziel nicht zu halten, weshalb es dauerhaft bei Strafzahlungen bleiben werde. «Wir rechnen damit», sagte der S-Bahn-Chef.

Zitat
Global Fisch
Aber letztlich erhebt Ihr gegen die DB/die S-Bahn GmbH den Vorwurf, sie hätte _bewusst_ wider besseren Wissens sich auf den Vertrag eingelassen, obwohl sie wusste, dass sie ihn nicht erfüllen kann. Der Vorwurf, _bewusst_ bei Vertragsabschluss nicht die Wahrheit gesagt zu haben, ist aber wesentlich härter als der, dass die Fähigkeiten nicht langten.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.05.2012 10:18 von Schweinebacke.
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