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U-Bahn: Einsparpotential am Vormittag?
geschrieben von Lehrter Bahnhof 
Solange man nicht mal simpelste Einsparungen vornimmt und zum Beispiel Mo-Do die Züge der 60, statt der 61er in den Betriebshof holt, ist doch jede Diskussion überflüssig. Das würde keinen Fahrgast jucken und Geld sparen.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Bei den S-Bahnlinien über die Stadtbahn wurden ja im Dezember schon So-Do jeweils abends die letzte Bahn gestrichen.

Neben den durchaus unschönen Einsparungen am Abend (wobei da gerade bei einigen Buslinien noch ziemlich schmerzloses Potential wäre), sehe ich ja eher den generellen und quasi flächendeckenden 5-Minuten-Takt der U-Bahn an Sonn- und Feiertagen kritisch. Sind da wirklich alle bedienten Streckenabschnitte gleich stark nachgefragt oder will man nur nicht stärker "teleskopieren"? Und warum muss am 1. Weihnachtsfeiertag das gleiche Angebot gefahren werden, wie am 1. Mai?
Ich bin froh, dass es endlich nach langer Zeit auch Sonn- und Feiertags den 5er-Takt bei der U-Bahn gibt. Dadurch sind auch die Fahrgastzahlen deutlich gestiegen.

Einsparungen sind doch z.B. am Wochenende längst erfolgt. Weitergehende Einsparungen im Vormittagsverkehr hat die Senatsverwaltung damals nicht genehmigt.

Für Strausberg Nord lohnt es sich nicht für die eine Fahrt die "unnötigen" Wagen abzuhägen, zumal der Zug ja dort gebraucht wird, um morgens die Frühpendler stadteinwärts zu befördern.

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Natürlich sind die dichten Takte nicht überall nötig im mSInne tatsächlcher Kapazitätsengpässe. Man muss sich nichts vormachen. Das Berlienr Verkehrssystem würde sich sogar an einen 15 Minutentakt der U-Bahn zur HVZ gewöhnen. Bloß fiele dann der ModalSplit wohl eher sehr zu Ungunsten des ÖPNV aus.
Der 5-Minutentakt bei der U-Bahn an Sonnatgen ist so eine Sache: Bis vor einiger Zeit, passten auch alle Fahrgäste in die Bahnen. ABER: Es waren auch weniger Fahrgäste als jetzt unterwegs sind. Verlierer in dieser Runde war die U9. Jetzt zeigt sich, dass andere Linien (z. Bsp. U2, U7) am Sonntag teils sehr viel voller sind als beispielsweise die U9, die schon seit 2004 im 5 Minutentakt an Sonntagen fährt.
Takte kürzen geht immer (bis gar nichts mehr fährt. Dann gibt es auch keine Überfüllungen mehr), bloß "kürzt" man damit auch Fahrgastzahlen. Und das hilft dann auch keinem weiter. Denn amerikanische Verhältnisse, wo der ÖPNV zur Randerscheinung geworden ist (in LA fahren viele wichtige Buslinien - U-bahn und Tram gibt es kaum - nur im 15 Minutentakt) wollen wir hier sicher nicht.
Eben drum, genau dieser Meinung schließe ich mich auch an, deejay. Im Übrigen nimmt man z. B. Sonntags sehr wohl zur Kenntnis, daß die Fahrgastzahlen eben nicht auf allen U-Bahnlinien gleich sind, daher variiert man einfach die Zuglänge (U7 z. B. 4 Wagen). Im Übrigen hat gerade diese Taktverdichtung neue Fahrgäste angelockt, sie wieder abzuschaffen, würde vor allem diese Fahrgäste sofort wieder kosten. Auch beim Bus hat man ja bereits die ein oder andere Einsparung im Vormittagsverkehr, also nach Schulbeginn vorgenommen; spart man mehr ein, gewinnt man weniger (bzw. verliert im Endeffekt sogar mehr als ohne diese Einsparung). Manchmal ist weniger (Einsparen) halt doch mehr (Gewinn). Man muß immer auch berücksichtigen, daß Einsparungen ein Signal an die Fahrgäste aussendet: Der ÖPNV ist uns nicht so wichtig (zumindest nimmt es die Bevölkerung so auf).

Dennis
Anonymer Benutzer
Re: U-Bahn: Einsparpotential am Vormittag?
03.05.2012 19:43
Bei der U-Bahn kann ich nur für die Linie 5 sprechen: wäre die Kehre in Tierpark anders gelegen, würde der 5er Takt am Wochenende bis dahin locker reichen.

Im Allgemeinen schwebt mir was anderes vor: den Grundtakt des Nachtverkehrs nach vorne ausdehnen (So-Do) und am Wochenende frühs auch ein wenig länger fahren (allerdings ist das Jahreszeitenabhängig). Das Problem wäre natürlich die Eingleisigkeit auf einigen Außenstrecken der S-Bahn. Und da wo es gebraucht wird, kann man dann immer noch auf ein 15er, 10er Takt oder noch kürzer verdichten. Sicherlich schreien jetzt gleich wieder einige nach Anschlüßen, was durchaus zu überlegen wäre. Zumindestens zweimal in der Stunde klappt es ja trotzdem und ist in meinen Augen vertretbar...
Was ich bis heute nicht verstehe ich die Angebotsverdopplung Sonntagfrüh.
Als der durchgehende Nachtverkehr auf allen U-Bahn-Linien eingeführt wurde,
ging der 15er Takt bis ca.7 Uhr, danach wurde alle 20min gefahren bis zwischen
9 und 10 Uhr.
Heute wird sofort nach dem Nachtverkehr alle 10min gefahren.
In meinen Augen unnötig.

Auf die angesprochene U7 noch die Info, das nicht alle Züge als Kurzzüge fahren.
Kurios ist, das die Nachtzüge weiterhin als Kurzzüge fahren,
aber vereinzelte Züge die ab 12.30 reinkommen mit 6 Wagen.
Das Problem ist aber, dass beim ÖPNV eingesparte Fahrten Fahrgäste kosten.
Zitat
jan1144
Im Allgemeinen schwebt mir was anderes vor: den Grundtakt des Nachtverkehrs nach vorne ausdehnen (So-Do) und am Wochenende frühs auch ein wenig länger fahren (allerdings ist das Jahreszeitenabhängig). Das Problem wäre natürlich die Eingleisigkeit auf einigen Außenstrecken der S-Bahn. Und da wo es gebraucht wird, kann man dann immer noch auf ein 15er, 10er Takt oder noch kürzer verdichten. Sicherlich schreien jetzt gleich wieder einige nach Anschlüßen, was durchaus zu überlegen wäre. Zumindestens zweimal in der Stunde klappt es ja trotzdem und ist in meinen Augen vertretbar...

Wahrscheinlich bist Du abends nur selten unterwegs - zumindest mit dem ÖPNV in den Innenstadtbezirken.
Auf den Linien, wo wir bis gegen Mitternacht einen 10-Minuten-Takt haben ist auch in der Woche fast überall die Nachfrage gut oder zumindest zufriedenstellend. Hier und dort sind auch an den Werktagsabenden Stehplätze gegen Mitternacht nicht unüblich (z.B. U1,U2,U6,U8,M1,M2,M4,M10,...).

Bei Linien, die "nur" alle 20 Minuten fahren, bricht die Fahrgastnachfrage in der Tat meist früher weg - der dichte Takt ist also ein wichtiges Merkmal, welches die Fahrgäste auch abends an den ÖPNV bindet.
Taktreduzierungen und damit verbundene weitere Anschlussverluste (bei der in Berlin ohnehin miserablen Anschlussgestaltung) wären Gift für die Nachfrage - nach einiger Zeit würde dann das reduzierte Angebot sicherlich ausreichen...

Ingolf
Das mag in der Innenstadt richtig sein, aber ich frage mich wozu man Abends noch S45, S46, S47, S8 und S9 benötigt. Klar, aus Fahrgastsicht freu ich mich, aber meines Erachtens würde ein Flügeln von S46/S47 in Schöneweide + Anschluss S9 genauso tun. (S9 fährt dann statt S8 nach Birkenwerder). Das könnte man ja ab 22 Uhr oder so einführen ...
Zitat
drstar
Eben drum, genau dieser Meinung schließe ich mich auch an, deejay. Im Übrigen nimmt man z. B. Sonntags sehr wohl zur Kenntnis, daß die Fahrgastzahlen eben nicht auf allen U-Bahnlinien gleich sind, daher variiert man einfach die Zuglänge (U7 z. B. 4 Wagen).

Leider mit der negativen Folge, dass beim Übergang auf den 10-Minuten-Takt sonnabends etwa nach 20.00 Uhr und sonntags nach 19.00 Uhr wir aufgrund der Vier-Wagen-Züge Überfüllungen antreffen können. Ein besonders ärgrliches Beispiel ist die an den Wochenendabenden sehr gut nachgefragte U6 zwischen Kreuzberg und Wedding.

Zitat
drstar
Im Übrigen hat gerade diese Taktverdichtung neue Fahrgäste angelockt, sie wieder abzuschaffen, würde vor allem diese Fahrgäste sofort wieder kosten.

In der Tat. Bei einigen U-Bahn-Linien hat man rein subjektiv das Gefühl, die Züge sind trotz Taktverdoppelung nicht unbedingt leerer, als vorher. Das betrifft Abschnitte im Innenstadtbereich.
In anderen Fällen wiederum war die Taktverdichtung längst überfällig, da die Züge sonntags vorher oft zum Bersten voll waren (U1,U2,U6 in der Innenstadt).
So haben wir jetzt im Sonntagstagesverkehr bei der U-Bahn endlich zivilisierte Verhältnisse. Übrigens wird bei fast allen anderen europäischen U-Bahn-Systemen in den Millionenstädten an Sonn- und Feiertagen seit Jahrzehnten selbstverständlich dichter als alle 10 Minuten gefahren. Berlin war hier eine negative Ausnahme - insofern haben wir hier jetzt (wieder) eurpäischen Standard erreicht.

Ingolf
Zitat
Chep87
Das mag in der Innenstadt richtig sein, aber ich frage mich wozu man Abends noch S45, S46, S47, S8 und S9 benötigt. Klar, aus Fahrgastsicht freu ich mich, aber meines Erachtens würde ein Flügeln von S46/S47 in Schöneweide + Anschluss S9 genauso tun. (S9 fährt dann statt S8 nach Birkenwerder). Das könnte man ja ab 22 Uhr oder so einführen ...

Du weißt, was Anfang Juni im Südosten der Stadt eröffnet wird - mit S-Bahn-Anbindung? ;-)
Hier wirst Du Dich auf ganz andere Nachfrageströme einstellen können, als Du Dir das jetzt vielleicht vorstellst...

Zudem sollten die gegenwärtigen Fahrgastzahlen auch nicht als das Maß aller Dinge gesehen werden: Gerade der Südosten war und ist aufgrund von (1) langjährigen Bauarbeiten auf der Görlitzer Bahn und (2) des S-Bahn-Kollapses besonders von Fahrplanausdünnungen und Chaoszuständen gebeutelt. Es wird einige Zeit dauern, bis die Fahrgäste - gerade in den Randzeiten - wieder ausreichend Vertrauen in das System gewinnen und mehr S-Bahn fahren werden.

Ansonsten bilden die Linien S45/S46 und S8/S9 zusammen jeweils einen 10-Minuten-Takt bei den beiden Zulaufstrecken aus der Innenstadt in Richtung Südosten und fahren dann ab Baumschulenweg über einige Stationen gebündelt. Darin sehe ich nicht unbedingt ein Überangebot.
Vielmehr hat die S-Bahn in den letzten Jahren die Abendangebote auf weiteren Radialen (S3 bis Friedrichshagen, S1 bis Zehlendorf, S5 bis Mahlsdorf) auf einen 10-Minuten-Takt verdichtet und man ist bezüglich der Nachfrage durchaus zufrieden. Soll dann im Südosten wieder ausgedünnt werden und für vielleicht eine anderthalbe abendliche Stunde eine abweichendes Betriebsprogramm gefahren werden (Flügelung S46/S47)? Und das bei frisch eröffnetem Flughafen?

Ingolf
Pssend zum Thema platziert die Berliner Zeitung einen Artikel, dass der seit 2010 auf Eis liegende neue Nahverkehrsplan nicht in Kraft gesezt wird und ein neuer Plan aufgelegt wird.
Finanzsenator Nußbaum hat sich durchgesetzt, so dass die von ihm gewollte Angebotsschrumpfung wohl kommen wird.

Momentan findet sich der Artikel unter dem folgenden Link:
[www.berliner-zeitung.de]

Ingolf
Zitat
Ingolf
Momentan findet sich der Artikel unter dem folgenden Link:
[www.berliner-zeitung.de]

Ingolf

Am besten ist die Bildunterschrift:
"Im Minutenabstand rollt die U 12 durch Kreuzberg. Zu häufig? Darüber diskutieren jetzt Verkehrs- und Finanzplaner. "

Wie kann man für die Verbreitung solchen Schwachsinns auch noch bezahlt werden?

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Anonymer Benutzer
Re: U-Bahn: Einsparpotential am Vormittag?
04.05.2012 04:07
@Ingolf:

Entweder hast du nicht alles gelesen oder wenn dann nicht richtig verstanden: die Innenstadt habe ich nie in Frage gestellt!
Ich finde Autofahrten mit nur einer Person auch sehr achlecht ausgelastet. Die sollten gestrichen werden.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Ein Beitrag wurde wegen der getroffenen Wortwahl entfernt.

Ansonsten sollten sich gewisse Mitforisten fragen, ob sie nicht besser einen Job in der Senatsfinanzverwaltung annehmen möchten. Herr Nußbaum freut sich sicher über solche Vorschläge, wo er nun doch schon seit 2 Jahren die Unterschrift unter den Nahverkehrsplan 2010 verweigert und damit dessen Inkrafttreten verhindert. Inhalt ist übrigens auch die effizientere Verwendung des begrenzten Leistungsumfangs.
Zitat

Soll dann im Südosten wieder ausgedünnt werden und für vielleicht eine anderthalbe abendliche Stunde eine abweichendes Betriebsprogramm gefahren werden (Flügelung S46/S47)? Und das bei frisch eröffnetem Flughafen?
Das Flügeln würde mir insbesondere auch im Nachtverkehr vorschweben (3/4 bis Schöneweide, Kurzzug weiter nach KW + Vz nach Spindlersfeld) oder am Wochenende, wenn die S45 wieder durchgehend fährt. Das das ganze natürlich makulatur wird, sobald die S9 und S45 wieder gedreht werden, ist mir natürlich auch bewusst ;)
Zitat
jan1144
@Ingolf:

Entweder hast du nicht alles gelesen oder wenn dann nicht richtig verstanden: die Innenstadt habe ich nie in Frage gestellt!

Ich habe hier auch bei einigen das Gefühl, dass sie nur drauf lospreschen, so bald sie "Einsparungen" lesen. Dabei schreiben alle im Gegenzug, dass es bei der U-Bahn doch vor allem um Innenstadtstrecken geht - warum sie mit dem Argument z.B. alle 5 Minuten bis nach Spandau fährt ... Aber ich vergesse, Fahrten einsparen ist ja per se böse - wie gerne würde ich nur mal einen Tag auch in so einem 0-1-Weltbild leben können.

Und der größte Witz dabei: Die U-Bahnlinie mit dem vermeintlich größten Ausflugspotential wird sonntags nur alle 10 Minuten bedient ...
Zitat
eiterfugel
Zitat
jan1144
@Ingolf:

Entweder hast du nicht alles gelesen oder wenn dann nicht richtig verstanden: die Innenstadt habe ich nie in Frage gestellt!

Ich habe hier auch bei einigen das Gefühl, dass sie nur drauf lospreschen, so bald sie "Einsparungen" lesen. Dabei schreiben alle im Gegenzug, dass es bei der U-Bahn doch vor allem um Innenstadtstrecken geht - warum sie mit dem Argument z.B. alle 5 Minuten bis nach Spandau fährt ... Aber ich vergesse, Fahrten einsparen ist ja per se böse - wie gerne würde ich nur mal einen Tag auch in so einem 0-1-Weltbild leben können.

Und der größte Witz dabei: Die U-Bahnlinie mit dem vermeintlich größten Ausflugspotential wird sonntags nur alle 10 Minuten bedient ...

Dann wäre es auch schön, wenn denn hier auch konkrete Strecken und Streckenabschnitte benannt würden - und nicht nur pauschale Aussagen "den Grundtakt des Nachtverkehrs nach vorne ausdehnen (So-Do)" oder "generellen und quasi flächendeckenden 5-Minuten-Takt der U-Bahn an Sonn- und Feiertagen". So klingt das eher nach dem Wunsch, das gesamte Angebot in in einer bestimmten Zeitperiode zu reduzieren.

Und übrigens: Im Hause BVG liegen derartige Szenarien selbstverständlich in den Schubladen: Angefangen vom Beginn des Nachtverkehrs gegen 23.00 Uhr oder der Reduzierung des 5-Minuten-Taktrasters an allen Tagen bei etlichen Linien (auch U-Bahn) auf 6/7/7-Minuten oder die komplette Herausnahme einer Metrolinie aus der Landsberger Allee, so dass die M5 oder M6 vollständig an der Petersburger Straße abgebunden wären. Oder konkrtete Zeitpläne (Dauer in Monaten vom Beschluss bis zur Umsetzung einschließlich Lieferung neuer Busse) zur Umstellung von Straßenbahnlinien auf Bus u.s.w.
Vor allem zur Zeiten es BVG-Vorstandes Necker um das Jahr 2006 herum haben einige Abteilungen intensiv an solchen Plänen arbeiten dürfen - die entsprechenden Schubladen dürften jetzt sicher wieder geöffnet werden...

Ingolf
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