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Kurioses-Thread 2 (beendet)
geschrieben von Sasukefan86 
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Jay
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S5 Mahlsdorf
Geht auch andersrum... ich hatte jetzt schon mehrmals auf meiner Kiezlinie den Fall, dass ich (rechtzeitig) die Stop-Taste drückte, der Busfahrer trotzdem an der Station weiterfuhr und auf meine höfliche Frage, ob er denn bitte anhalten könne, kam dann nur so ein Gemaule, von wegen ich hätte ja mal die Stopptaste betätigen können... äh ja!

Blöde Frage, aber hast du auch kontrolliert, ob der Haltewunsch ausgelöst wurde? Ich erlebe sehr oft im ÖPNV Leute die die Knöpfe nur streicheln und sich wundern, dass nix passiert.

Ja, ich gucke immer hin. Kann ja mal passieren, kein Thema... die meisten entschuldigen sich auch, aber manchmal wird man dann auch so angepflaumt, wie oben beschrieben.
Zitat
Vollring über Westkreuz
Und wie es "Pedalritter" schon schrieb, sind diese Folien bei direkter, und nicht nur sommerlicher Sonneneinstrahlung sehr angenehm.
Wer jedenfalls nicht gelernt hat, sich vor Fahrtantritt zu informieren, an welcher Haltestelle er aussteigen muß und dies nicht feststellen kann, ohne aus dem Fenster zu sehen, sollte eine Schulung für den Gebrauch der ÖPNV besuchen.

Dass diese Art von Werbung für Fahrgäste Schatten spendet, mag ein nutzbringender Nebeneffekt sein, legitimiert aber nicht das großflächige Zukleben der Fenster.

Und da sind wir auch schon bei dem Problem solcher Traffic Boards. Sie versperren die Sicht nach außen und verhindern orientierende Blicke für die Fahrgäste. Das konterkariert deine Aussage ein wenig. Außerdem wirken die Fahrzeuge im Innern noch dunkler als durch die getönten Scheiben, sodass die Innenbeleuchtung zeitlich früher eingeschaltet werden muss. Für den Vorstand der BVG, der versucht ist durch zahlreiche kleine Optimierungen im Gesamten schwarze Zahlen schreiben zu wollen, ein nicht unerheblicher Beweggrund. Den Fahrgästen die an der zugeklebten Scheibe sitzen wiederum, strengt der Blick nach außen an, die durch die Interferenzen zwischen nah und fern verursacht werden. Damit wird man quasi gezwungen, den Blick im Bus zu behalten. Da das Auge dann jedoch Ruhe registriert (starres Businnenleben), der Gleichgewichtssinn aber Bewegung (Bewegungsträgheit), tritt schnell der Effekt der Reisekrankheit auf. In regelmäßigen Abständen ist ein Blick nach außen als Synchronisation der Sinne daher zwingend notwendig.

Von daher begrüße ich den Rückgang der Unsitte großflächig Fenster zu zukleben. In der U-Bahn kann man wieder vermehrt Züge mit unbeklebten Scheiben sehen, die formvollendeten Brandeburger-Tor-Folien verschwinden teilweise.

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Zitat
Florian Schulz
Dass diese Art von Werbung für Fahrgäste Schatten spendet, mag ein nutzbringender Nebeneffekt sein, legitimiert aber nicht das großflächige Zukleben der Fenster.

Und da sind wir auch schon bei dem Problem solcher Traffic Boards. Sie versperren die Sicht nach außen und verhindern orientierende Blicke für die Fahrgäste. Das konterkariert deine Aussage ein wenig. Außerdem wirken die Fahrzeuge im Innern noch dunkler als durch die getönten Scheiben, sodass die Innenbeleuchtung zeitlich früher eingeschaltet werden muss. Für den Vorstand der BVG, der versucht ist durch zahlreiche kleine Optimierungen im Gesamten schwarze Zahlen schreiben zu wollen, ein nicht unerheblicher Beweggrund. Den Fahrgästen die an der zugeklebten Scheibe sitzen wiederum, strengt der Blick nach außen an, die durch die Interferenzen zwischen nah und fern verursacht werden. Damit wird man quasi gezwungen, den Blick im Bus zu behalten. Da das Auge dann jedoch Ruhe registriert (starres Businnenleben), der Gleichgewichtssinn aber Bewegung (Bewegungsträgheit), tritt schnell der Effekt der Reisekrankheit auf. In regelmäßigen Abständen ist ein Blick nach außen als Synchronisation der Sinne daher zwingend notwendig.

Von daher begrüße ich den Rückgang der Unsitte großflächig Fenster zu zukleben. In der U-Bahn kann man wieder vermehrt Züge mit unbeklebten Scheiben sehen, die formvollendeten Brandeburger-Tor-Folien verschwinden teilweise.

Viele Grüße
Florian Schulz

Also mal abgesehen davon, daß ich auf großflächige Reklame auf den Scheiben auch verzichten kann ( oder anders gesagt, es ist mir eh egal), ist das jetzt aber eine sehr lustige Argumentation, daß die Fahrgäste "reisekrank" werden, wenn sie nicht rausschauen. Zu den zahlreichen Leuten, die ohnehin der alten Sitte des Lesens (Zeitung oder Buch) frönen während der Fahrt, also auch ihren Blick im Bus behalten bzw. auf einen Gegenstand schauen, gibt es seit ein paar Jahren noch die Leute, die auf ihre Telefone, Pads und Pods und was es da sonst noch so gibt (kenne mich überhaupt nicht aus). Und wenn jemand wirklich unbedingt rausschauen will oder muß, dann gibt es meistens noch die Fenster auf der anderen Seite des Busses. Wie lange ist denn eigentlich die durchschnittliche Fahrtdauer bzw. wie viele Stationen legt der Durchschnittsfahrgast zurück mit dem Bus in Berlin?
Das mit der Reisekrankheit ist mitnichten eine "lustige Argumentation". Warum wohl wird Kindern im Auto oft schlecht? Weil sie die ganze Zeit auf die Vordersitze schauen und für die Seitenscheiben oft noch zu klein sind - sie sehen nicht die direkte Bewegung des Fahrzeugs, höchstens den Hintergrund, der sich langsam fortbewegt. Dann wird noch gespielt nebenher - und schon gerät der Gleichgewichtssinn ins Grübeln. Die Leute, die im Fahrzeug lesen können, haben da sicherlich eine gewisse "Festigkeit", nehmen aber im peripheren Blickwinkel auch die Bewegung wahr.

Wie ich geschrieben habe, teils muss man sich die Argumente konstruieren (streite ich auch nicht ab), aber das Naheliegenste - also der Fahrkomfort für die Fahrgäste - ist der BVG eben doch ferner als sie es sehen will. Für Klimaanlagen ist aber Geld da. Das ergibt keinen Sinn.

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1 mal bearbeitet. Zuletzt am 31.05.2013 22:26 von Philipp Borchert.
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Philipp Borchert
Das mit der Reisekrankheit ist mitnichten eine "lustige Argumentation". Warum wohl wird Kindern im Auto oft schlecht? Weil sie die ganze Zeit auf die Vordersitze schauen und für die Seitenscheiben oft noch zu klein sind - sie sehen nicht die direkte Bewegung des Fahrzeugs, höchstens den Hintergrund, der sich langsam fortbewegt. Dann wird noch gespielt nebenher - und schon gerät der Gleichgewichtssinn ins Grübeln. Die Leute, die im Fahrzeug lesen können, haben da sicherlich eine gewisse "Festigkeit", nehmen aber im peripheren Blickwinkel auch die Bewegung wahr.

Wie ich geschrieben habe, teils muss man sich die Argumente konstruieren (streite ich auch nicht ab), aber das Naheliegenste - also der Fahrkomfort für die Fahrgäste - ist der BVG eben doch ferner als sie es sehen will. Für Klimaanlagen ist aber Geld da. Das ergibt keinen Sinn.

Doch, das ergibt Sinn, wenn Du die Diskussionen über verfolgst, die immer wieder mal aufflammen und in denen einige hier im Interesse des Fahrkomforts vehement für eine Ausstattung mit Klimaanlagen argumentieren. Also scheint ja ein Bedarf da zu sein (den ich aber nicht wirklich sehe).
Im Zusammenhang mit einer Stadtfahrt im (BVG-)Bus von Reisekrankheit zu reden, nur weil einige Fenster großflächig Reklamefolien haben, ist jedoch einfach nur albern. Wenn es nämlich auf die Wahrnehmung der Bewegung ankommt, kommt der von Dir erwähnte periphere Blickwinkel in diesem Fall genauso zum Tragen wie beim Lesen.
Was ist eigentlich nachts, wenn man wegen der Innenbeleuchtung sich auch sehr anstrengen muß, um draußen etwas zu erkennen... oder wenn es tagsüber draußen regnet und im Bus sind die Scheiben von innen beschlagen oder von außen eben so bespritzt, daß man nicht nach draußen sehen kann... hier werden wegen einer Lappalie Argumente angeführt, die völlig überzogen sind. Reisekrankheit! Ich wiederhole meine Frage: Wie lange dauert eine durchschnittliche Stadtfahrt?
Zitat
Philipp Borchert
Das mit der Reisekrankheit ist mitnichten eine "lustige Argumentation". Warum wohl wird Kindern im Auto oft schlecht? Weil sie die ganze Zeit auf die Vordersitze schauen und für die Seitenscheiben oft noch zu klein sind - sie sehen nicht die direkte Bewegung des Fahrzeugs, höchstens den Hintergrund, der sich langsam fortbewegt. Dann wird noch gespielt nebenher - und schon gerät der Gleichgewichtssinn ins Grübeln. Die Leute, die im Fahrzeug lesen können, haben da sicherlich eine gewisse "Festigkeit", nehmen aber im peripheren Blickwinkel auch die Bewegung wahr.

Die meisten Kinder die ich kenne pennen sofort ein wenn der Motor läuft.


Zitat
Philipp Borchert
Wie ich geschrieben habe, teils muss man sich die Argumente konstruieren (streite ich auch nicht ab), aber das Naheliegenste - also der Fahrkomfort für die Fahrgäste - ist der BVG eben doch ferner als sie es sehen will. Für Klimaanlagen ist aber Geld da. Das ergibt keinen Sinn.

Konstruiert ist das richtige Wort, denn es werden Probleme konstruiert, die für die Mehrheit keine sind.

Gruß
Markus

*** Berlins Straßen sind zu wichtig um sie dem ÖPNV allein zu überlassen ***
Zitat
Philipp Borchert
Das mit der Reisekrankheit ist mitnichten eine "lustige Argumentation". Warum wohl wird Kindern im Auto oft schlecht? Weil sie die ganze Zeit auf die Vordersitze schauen und für die Seitenscheiben oft noch zu klein sind - sie sehen nicht die direkte Bewegung des Fahrzeugs, höchstens den Hintergrund, der sich langsam fortbewegt. Dann wird noch gespielt nebenher - und schon gerät der Gleichgewichtssinn ins Grübeln.

Warum können die Zwerge dann aber quietschfidel im ICE herumwuseln, wo sie dann wirklich nicht mehr rausschauen können - ganz im Gegensatz zum Ausblick, den sie doch eigentlich von einem Kindersitz im Auto haben sollten?
Zitat
Florian Schulz

Dass diese Art von Werbung für Fahrgäste Schatten spendet, mag ein nutzbringender Nebeneffekt sein, legitimiert aber nicht das großflächige Zukleben ...
Und da sind wir auch schon bei dem Problem solcher Traffic Boards. Sie versperren die Sicht nach außen und verhindern orientierende Blicke für die Fahrgäste. Das konterkariert deine Aussage ein wenig.

Man kann ein Problem natürlich auch herbeireden.
Da es sich bei diesen Traffic Boards (der Name deutet es an) ja nicht um eine Beklebung aller Fenster handelt, durch die man von innen ja durchaus noch herausschauen kann, wäre es zur Orientierung einfach ratsam, ein nicht beklebtes Fenster aufzusuchen und natürlich die Ansagen zu beachten. Aber wer dafür eine Erklärung braucht, der sollte vielleicht besser Zuhaus bleiben.

Zitat

Außerdem wirken die Fahrzeuge im Innern noch dunkler als durch die getönten Scheiben, sodass die Innenbeleuchtung zeitlich früher eingeschaltet werden muss.

Ich bitte dich! Du willst doch nicht behaupten, dass hier nun ein Kostenfaktor liegt (oder willst du hier jetzt mit Mehrverbrauch argumentieren?) und ein Verzicht auf die Werbeeinnahmen daher ratsamer wäre?

Zitat

Für den Vorstand der BVG, der versucht ist durch zahlreiche kleine Optimierungen im Gesamten schwarze Zahlen schreiben zu wollen, ein nicht unerheblicher Beweggrund. Den Fahrgästen die an der zugeklebten Scheibe sitzen wiederum, strengt der Blick nach außen an, die durch die Interferenzen zwischen nah und fern verursacht werden. Damit wird man quasi gezwungen, den Blick im Bus zu behalten. Da das Auge dann jedoch Ruhe registriert (starres Businnenleben), der Gleichgewichtssinn aber Bewegung (Bewegungsträgheit), tritt schnell der Effekt der Reisekrankheit auf. In regelmäßigen Abständen ist ein Blick nach außen als Synchronisation der Sinne daher zwingend notwendig.

Das erinnert mich fatal an die Warnungen der Mediziner bei Einführung der Hochbahn(?): Es wurde doch damals ernsthaft angenommen, bei Überschreiten einer gewissen Geschwindigkeit (die wohl zufällig leicht oberhalb der Höchstgeschwindigkeit des Oberklassen-Pferds lag) würde man elendig ersticken.

Würde man deiner Logik folgen, wäre eine Zugfahrt nach Einbruch der Dunkelheit ja kaum auszuhalten. Von Flugreisen wollen wir da gar nicht erst reden.
Zitat
Vollring über Westkreuz
Wenn es nämlich auf die Wahrnehmung der Bewegung ankommt, kommt der von Dir erwähnte periphere Blickwinkel in diesem Fall genauso zum Tragen wie beim Lesen.

Was sieht man denn von der Außenwelt, wenn man durch die Lochfolie auch noch winklig schauen möchte? Nahezu nichts. Diese Möglichkeit der Durchsicht ist eigentlich nur beim geraden Blick durch die Folie gegeben.

Warum Kindern im ICE nicht schlecht wird? Erstens: Ist das so? Zweitens: Deutlich größeres Volumen des sich bewegenden Beförderungsmodells und deutlich größere Laufruhe im Zug gegensätzlich zum PKW? Meine Annahme.

Und wie soll ich deine Frage nach einer durchschnittlichen Stadtfahrt beantworten? Ich könnte ja vermutlich nicht mal für mich 'n Mittelwert finden...aber der Versuch...im Bus...ohne Umsteigen...vielleicht fünfzehn Minuten, von der Fahrt in Buch zum Klinikum bis zur Fahrt vom Alexanderplatz zur Kaisereiche ist eigentlich alles dabei.

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Leute, ich sprach von Bewegungsträgheit. Diese tritt auf wenn sich die Bewegungsrichtung unerwartet ändert oder Beschleunigungen oder Verzögerungen auf einen Körper einwirken. Mir ist nicht bekannt, dass ICEs ähnliche kurzzeitige Beschleunigungswerte und Kurvenradien aufweisen wie Busse. Auch sind Bewegungen des Fahrzeugs aufgrund unebener Fahrbahn im Vergleich zum Bus verdammt selten. Diese unerwarteten Bewegungen gepaart mit der eingeschränkten Möglichkeit für das Gehirn, diese per Sehsinn zu bestätigen, führt erst zum Unwohlsein und Schwindelgefühle.

Und es ist völlig wumpe wie viele Leute davon betroffen sind. Es gibt nunmal Menschen, für die Reisekrankheit ein Problem darstellt. Egal ob es sich dabei um ein Flugzeug, PKW oder Bus handelt. Da bedarf es kein demokratisches Mehrheitsdenken, um das Phänomen medizinisch anzuerkennen. Genauso gibt es Leute, die problemlos einen Umberto Eco im Auto lesen können ohne jeweilige Anzeichen einer Reisekrankheit zu bekommen. Anderen wiederum wird schon unwohl, wenn sie aus dem Fahrzeug heraus Werbung lesen.

Man sollte das Problem nicht einfach herunterspielen und Einfälle wie Traffic Boards udgl. hinnehmen oder gar bitten, dass sich Fahrgäste gefälligst einen anderen Platz suchen sollen. Würden sie das nämlich machen, wären Busfahrer in so manchen Fahrzeugen schnell sehr einsam.

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Zitat
Florian Schulz
Leute, ich sprach von Bewegungsträgheit. Diese tritt auf wenn sich die Bewegungsrichtung unerwartet ändert oder Beschleunigungen oder Verzögerungen auf einen Körper einwirken. Mir ist nicht bekannt, dass ICEs ähnliche kurzzeitige Beschleunigungswerte und Kurvenradien aufweisen wie Busse. Auch sind Bewegungen des Fahrzeugs aufgrund unebener Fahrbahn im Vergleich zum Bus verdammt selten. Diese unerwarteten Bewegungen gepaart mit der eingeschränkten Möglichkeit für das Gehirn, diese per Sehsinn zu bestätigen, führt erst zum Unwohlsein und Schwindelgefühle.

Ach, so eine Fahrt im ICE mit Neigetechnik ist (oder hat man sich in D von der Technologie mittlerweile dauerhaft getrennt?) schon nicht zu verachten.
Aber wenn das ein großes Problem wäre, dann solltest du doch lieber fordern, die Busse und Straßenbahnen nachts nicht so grell zu beleuchten, damit man besser aus dem Fenster sehen kann. Diese Forderung würde ich sofort unterstützen.

Zitat

Und es ist völlig wumpe wie viele Leute davon betroffen sind. Es gibt nunmal Menschen, für die Reisekrankheit ein Problem darstellt. Egal ob es sich dabei um ein Flugzeug, PKW oder Bus handelt. Da bedarf es kein demokratisches Mehrheitsdenken, um das Phänomen medizinisch anzuerkennen.

Ich habe nie gesagt, dass es dergleichen nicht gibt. Wer schon einmal auf einer Pass-Straße mit zahlreichen Serpentinen hinten saß, wird das auch bestätigen. Das ein Traffic Board nun Reisekrankheit im Stadtbus auslöst, ist aber kein Massenphänomen, sondern wäre dann nach ICD-10 wohl korrekterweise unter T75.3 (hypochondrische Störung) einzuordnen. Schließlich hindert einen ja nichts daran, nach vorne (da findet sich immer ein unbeklebtes Fenster) zu gucken.

Zitat

Man sollte das Problem nicht einfach herunterspielen und Einfälle wie Traffic Boards udgl. hinnehmen oder gar bitten, dass sich Fahrgäste gefälligst einen anderen Platz suchen sollen.

Man kann aber auch nicht permanent mehr Leistung verlangen, aber der BVG gleichzeitig jede Einnahmequelle nehmen wollen.


Grüße
Nic
Zitat
Philipp Borchert
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Vollring über Westkreuz
Wenn es nämlich auf die Wahrnehmung der Bewegung ankommt, kommt der von Dir erwähnte periphere Blickwinkel in diesem Fall genauso zum Tragen wie beim Lesen.

Was sieht man denn von der Außenwelt, wenn man durch die Lochfolie auch noch winklig schauen möchte? Nahezu nichts. Diese Möglichkeit der Durchsicht ist eigentlich nur beim geraden Blick durch die Folie gegeben.

Warum Kindern im ICE nicht schlecht wird? Erstens: Ist das so? Zweitens: Deutlich größeres Volumen des sich bewegenden Beförderungsmodells und deutlich größere Laufruhe im Zug gegensätzlich zum PKW? Meine Annahme.

Und wie soll ich deine Frage nach einer durchschnittlichen Stadtfahrt beantworten? Ich könnte ja vermutlich nicht mal für mich 'n Mittelwert finden...aber der Versuch...im Bus...ohne Umsteigen...vielleicht fünfzehn Minuten, von der Fahrt in Buch zum Klinikum bis zur Fahrt vom Alexanderplatz zur Kaisereiche ist eigentlich alles dabei.

Sag mal, wird das Gesicht desjenigen, der sich an das Fenster hinter der Folie setzt (die sich ja nur an einigen Fenstern des Busses befindet), festgeklebt, daß er nicht auch mal ganz woanders hinsehen kann, nämlich durch ein Fenster, das weiter vorn liegt oder auf der gegenüberliegenden Seite des Busses?

Und warum soll eigentlich Kindern während einer langen Autofahrt zwangsläufig schlecht werden? Als ich klein war, sind wir regelmäßig jeden Sommer von Berlin in die Schweiz mit dem PKW gefahren und meine Schwester und ich haben auf dem Rücksitzt alles mögliche gemacht, ohne hinauszusehen und ohne, daß uns schlecht wurde.
Und was war, bevor es ICEs mit einer gewissen Laufruhe gab (aber auch ICEs schaukeln an einigen Stellen und rufen wegen ihrer hohen Geschwindigkeit und der großen Beschleunigung mitunter Probleme auf).

So, und nehmen wir wirklich mal an 15 Minuten wäre der Mittelwert aller Busfahrten in Berlin, dann kann ich mir nicht vorstellen, daß einem da gleich schlecht wird, weil man nicht so gut aus dem Fenster sehen kann. Und derjenige, der wirklich damit Probleme haben sollte (ich habe aber noch niemanden im Bus kotzen sehen), der wird von vornherein dafür Sorge tragen, daß er einen Platz hat, an dem das Problem nicht auftreten kann. Aber ich bin mir sicher, daß das ein Problem ist, das hier (u.a. von Dir) konstruiert wird. Oder geht es den Hardcore-Fetischisten, die aus einer Fahrt mit dem ÖPNV eine religiöse Handlung machen, nur darum, nicht aus dem Fenster sehen zu können? Ich habe fast den Eindruck... So benehmen sich kleine Kinder... Will aber aus dem Fenster sehen, heul.....



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.06.2013 09:40 von Vollring über Westkreuz.
Zitat
Vollring über Westkreuz
Oder geht es den Hardcore-Fetischisten, die aus einer Fahrt mit dem ÖPNV eine religiöse Handlung machen, nur darum, nicht aus dem Fenster sehen zu können? Ich habe fast den Eindruck... So benehmen sich kleine Kinder... Will aber aus dem Fenster sehen, heul.....

Nö, es geht darum seine Kunden so wertzuschätzen, dass man ihnen einen freien Durchblick durch alle Fenster als Selbstverständlichkeit anbietet. Aus dem eigenen PKW kann ich auch überall normal rausschauen, warum soll ich mich also von der BVG hinter eine Plakatwand setzen lassen? Man kann natürlich auch alle Fenster (ausser die für den Fahrer notwendigen) total verblechen und sich das "teuere Glas" komplett sparen. Dann gibt es bei einem tätlichen Angriff auch keine Möglichkeit mehr feige aus dem Fenster zu schauen und die Linien 100 und 200 sind endlich Tourifrei. Ist dir das lieber?
Zitat
Florian Schulz
Man sollte das Problem nicht einfach herunterspielen und Einfälle wie Traffic Boards udgl. hinnehmen oder gar bitten, dass sich Fahrgäste gefälligst einen anderen Platz suchen sollen. Würden sie das nämlich machen, wären Busfahrer in so manchen Fahrzeugen schnell sehr einsam.

Viele Grüße
Florian Schulz


Man sollte allerdings genauso wenig aus einem Problemchen für eine Minderheit ein riesen Drama machen! LEIDER ist es in Deutschland immer mehr zur Mode geworden für jede Minderheit, jedes Einzelschicksal und jeden belanglosen Furz erstmal die Welt anhalten zu wollen und nach einer individuellen Lösung zu suchen, egal ob eine Mehrheit davon betroffen ist oder wie hoch die Kosten sind.

Gruß
Markus

*** Berlins Straßen sind zu wichtig um sie dem ÖPNV allein zu überlassen ***
Re: Kurioses-Thread 2
01.06.2013 11:36
Zitat
Pedalritter
Zitat
Florian Schulz
Man sollte das Problem nicht einfach herunterspielen und Einfälle wie Traffic Boards udgl. hinnehmen oder gar bitten, dass sich Fahrgäste gefälligst einen anderen Platz suchen sollen. Würden sie das nämlich machen, wären Busfahrer in so manchen Fahrzeugen schnell sehr einsam.

Viele Grüße
Florian Schulz


Man sollte allerdings genauso wenig aus einem Problemchen für eine Minderheit ein riesen Drama machen! LEIDER ist es in Deutschland immer mehr zur Mode geworden für jede Minderheit, jedes Einzelschicksal und jeden belanglosen Furz erstmal die Welt anhalten zu wollen und nach einer individuellen Lösung zu suchen, egal ob eine Mehrheit davon betroffen ist oder wie hoch die Kosten sind.

DoppelDaumen hoch
Re: Kurioses-Thread 2
01.06.2013 12:45
Zitat
Denyo
Zitat
Pedalritter
Man sollte allerdings genauso wenig aus einem Problemchen für eine Minderheit ein riesen Drama machen! LEIDER ist es in Deutschland immer mehr zur Mode geworden für jede Minderheit, jedes Einzelschicksal und jeden belanglosen Furz erstmal die Welt anhalten zu wollen und nach einer individuellen Lösung zu suchen, egal ob eine Mehrheit davon betroffen ist oder wie hoch die Kosten sind.

DoppelDaumen hoch

Es wird Zeit für einen Rundumschlag... ;-)

Ich finde es schon erstaunlich, was für eine Misanthropie und Egozentrik sich in diesem Forum inzwischen breitmacht. Alles, was einen selber nicht direkt betrifft, wird als völlig irrelevant oder als überzogene Anspruchshaltung abqualifiziert. Aber wehe, wenn es um ein Thema geht, wovon man persönlich betroffen ist. Dann muss sich die ganze Welt allein darum drehen und alle anderen haben sich dem unterzuordnen...
Ich erinnere in diesem Zusammenhang nur an die Forderung vor einigen Tagen in diesem Forum, dass Fahrgäste an Haltestellen mit Radwegen daneben/dahinter auf dem Fußweg doch selbstverständlich Fahrradfahrer vorbeizulassen haben - mit der völlig hanebüchenen Begründung, dass es einem als Fahrradfahrer doch schwerer fällt abzubremen, als einem Fußgänger. Natürlich stammte dieses Argument von einem, der hier meint, viel Fahrrad zu fahren.

Und fast noch unverständlicher finde ich die Diskussion, dass Minderheiten hier Mehrheiten etwas aufzwingen wollen. Dabei wird nicht einmal mehr zwischen tatsächlichen Ausschlusskriterien zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben (z.B. Barrierefreiheit) und Qualitätsmerkmalen für einen wettbewerbsfähigen ÖPNV (z.B. Lochfolienwerbung) unterschieden, was eigentlich schon jede Diskussion diesbezüglich ad absurdum führt.
Noch schwerer wiegt, dass nicht erkannt wird, dass im Falle der Beseitigung von Ausschlusskriterien zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben der Mehrheit nicht einmal etwas weggenommen wird, sondern die betreffende Minderheit bekommt damit überhaupt erst die Möglichkeiten und Rechte, die die Mehrheit selbstverständlich für sich in Anspruch nimmt.

Aber lieber ersteinmal herumpoltern, da es einen selber ja im Moment nicht betrifft. Und dabei völlig außer Acht lassen, dass jeder in irgendeinem Zusammenhang auch eine Minderheit ist (oder werden kann) und das sich gute Demokratien dadurch auszeichnen, wie sie gerade mit Minderheiten umgehen.
Und dabei geht es sicher nicht um einige Straßenanlieger, die vielleicht Angst um ihre Parkplätze haben, wenn eine neue Busspur eingerichtet werden soll, sondern um eine grundsätzliche Frage, wie und mit wem wir unsere Gesellschaft gestalten wollen und wie das dann im Kleinen und Alltäglichen so aussieht.

Aber es ist doch viel einfacher, hier anonym ein wenig gegen alles, was einen nicht direkt betrifft herumzupoltern und damit seinen Frust auf was und en auch immer abzuladen oder einfach sich nur beweisen zu wollen, wie cool und abgebrüht man doch ist, dass einem alles und alle anderen völlig egal sind.

Wünsche trotzdem ein schönes Wochenende mit einem gut und zuverlässig funktionierenden ÖPNV ;-)
Ingolf
Zitat
Ingolf
Ich finde es schon erstaunlich, was für eine Misanthropie und Egozentrik sich in diesem Forum inzwischen breitmacht. [...]

Danke!

Viele Grüße
Manuel
Zitat
Ingolf

Es wird Zeit für einen Rundumschlag... ;-)

Wünsche trotzdem ein schönes Wochenende mit einem gut und zuverlässig funktionierenden ÖPNV ;-)
Ingolf


Spiegel hoch halt:

Alles, was nur einen selber direkt betrifft (egal ob objektiv oder subjektiv), wird als überzogene Anspruchshaltung in den Vordergrund gedrängt.
Egal ob Minderheit oder Einzelschicksal, ICH ICH ICH ...

Gruß
Markus

*** Berlins Straßen sind zu wichtig um sie dem ÖPNV allein zu überlassen ***
Re: Kurioses-Thread 2
01.06.2013 13:55
Zitat
manuelberlin
Zitat
Ingolf
Ich finde es schon erstaunlich, was für eine Misanthropie und Egozentrik sich in diesem Forum inzwischen breitmacht. [...]

Danke!

Viele Grüße
Manuel

Und ich finde es irgenwie kurios, dass wir laut Zensus 2011 aktuell in Berlin wohl fast 200.000 Bewohner verloren haben und wir somit im Rahmen des Länderfinanzausgleichs jährlich fast 500 Millionen weniger an Zuwendung bekommen werden (für 2012/13 müssen wohl fast 1 Milliarde an die Geberländer zurückgezahlt werden). Ich könnte mir gut vorstellen, dass die finanzielle Situation der BVG bei weiteren Sparbemühungen seitens des Finanzsenators, nicht besser werden wird. Vielleicht werden Fensterfolien und anderes bald das kleiner Übel sein.

Achja... ich fahre im Frühjahr, Sommer und Herbst lieber mit dem Rad zur Arbeit, da habe ich immer freie Sicht ;-)

Mein Beitrag zu noch mehr Misanthropie und Egozentrik
Jay
Re: Kurioses-Thread 2
01.06.2013 18:45
Zitat
manuelberlin
Zitat
Ingolf
Ich finde es schon erstaunlich, was für eine Misanthropie und Egozentrik sich in diesem Forum inzwischen breitmacht. [...]

Danke!

me three. Kaum hat sich die Diskussionskultur hier mal ein wenig verbessert, da tauchen auch schon neue Leute auf die die Stimmung gleich wieder senken und einem die Lust am Antworten nehmen.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Dieses Thema wurde beendet.