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Fragen-Thread V / 2013 (beendet)
geschrieben von FuzzyLogic 
Zitat
drstar
Das Schaltwerk kann meines Wissens tatsächlich nicht schneller als normal hochschalten, denn sonst würde der Schaltwerker ja schneller beschleunigen, wozu er aber nicht in der Lage ist.

Das ist richtig so.


Zitat
drstar
Ob es eine Art Kompatibilitätsmodus gibt bei den Drehströmlingen, entzieht sich meiner Kenntnis. Aber scheinbar wurde ein solcher, wenn es ihn denn gibt, nicht für den regulären Einsatz vorgesehen, sonst gäbe es ja die Problematik nicht. Und scheinbar gibt es sie, denn sonst würde man ja durchaus gemischte Zugverbände sehen. Und ob ein Drehströmling das Fahrverhalten eines Schaltwerkers tatsächlich imitieren kann, bezweifle ich auch. Dazu müßte die Beschleunigung nämlich ständig wechseln, wofür man auch erstmal wieder ein umfangreiches Steuerprogramm für die Drehstromsteller entwerfen müßte.

Wie gesagt, schaltet die Einheit eines Drehströmers in eine "Rückfallebene, wenn in einem Zugverband es eine Einheit gibt, die keine Wagensteuergeräte hat. Zur Erklärung: Das Wagensteuergerät ist der Computer in dem Fahrzeug, der fast alles steuert, auch die Beschleuigung festlegt. Die Drehstromer fahren übrigens nur mit 75% der Anfahrleistung - also 25% als was sie drauf hätten.
Ein Schaltwerkszug hat halt keine Wagensteuergeräte, weil es damals noch keine gab. Es wird also alles konventionell via Relais und Schütze geschalten.
Es ist auch so, dass ein Drehstromzug komplett mit voller Beschleunigung bis 70km/h fährt und diese Geschwinigkeit hält. Der Schaltwerker kann das nicht. Der beschleunigt solange wie man den Fahrtaster drückt. Bei 72km/h wird man allerdings automatisch durch die Technik abgebremst: Deuta nennt sich das, das Ganze mal simpel gesagt. Wenn also ein Drehströmer in die Rückfallebene geht, dann beschleunigt dieser ein wenig langsamer - nicht so wie ein Schaltwerker - sondern einfach ein bissel langsamer und bei 70km/h schaltet dieser nicht die Beschleunigung ab und beschleunigt weiter, sodass man hier als Fahrer auf die Endgeschwinigkeit achten muss, damit man nicht in die Deuta reinfährt. Er verhält sich also dann wie ein Schaltwerker. Das ist die Rückfallebene, die im Wagensteuergerät hinterlegt ist.
Alle Klarheiten beseitigt? *lach

Edit: Rechtschreibung korrigiert

LG

Im Untergrund liegen Tunnel ;-)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 31.05.2013 16:25 von Untergrundratte.
Auch ein Drehstromer kann nicht endlos fahren.
Ich hatte mal einen auf der U6 gehabt, der nach 62 einfach mal wieder (mit diesem Klingeln) runter ggebremst ist. Komisch, ist aber so.
Auch schon auf der U7 (F90/92+F84/87+F90/92) bei über 70 Km/h erlebt.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 31.05.2013 16:46 von Flexist.
Das Klingeln kommt, wenn der Zug die zulässige Streckenhöchstgeschwindigkeit bzw. die übermittelte Höchstgeschwindigkeit (z. B. durch entsprechende Signalisierung) überschreitet - reagiert der Fahrer nicht, kommt es meines Wissens nach nach einer kurzen Zeit zu einer Zwangsbremsung. Hat aber nichts mit den Drehströmlingen zu tun, das haben auch die Schaltwerker.

Dennis
Ja das weiß. Ich wohne ander U5 und da ist es auch gelegentlich mal, dass die Züge die Bergabstrecken etwas schneller als 62 Km/h rollen.
Die U-Bahnzüge haben eine Sifa die immer gedrückt werden muss. Also das heißt, dass der Fahrer nicht eine Sekunde, während der Fahrt, nicht los
lassen darf.
Sifa ist kein Totmannknopf, nix mit dauerhaft drücken. Das Klingeln hat nix mit der Sifa zu tun, sondern ertönt bei Überschreitung der aktuell zulässigen Höchstgeschwindigkeit.

Dennis
Nagut oder so.
Aber die Züge bremsen von Automatisch beim Klingeln wieder runter auf 60 bzw. 70 je nach Linie.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 31.05.2013 22:03 von Flexist.
Zitat
Untergrundratte
Die Drehstromer fahren übrigens nur mit 75% der Anfahrleistung - also 25% als was sie drauf hätten.

Zitat
Untergrundratte
Es ist auch so, dass ein Drehstromzug komplett mit voller Beschleunigung bis 70km/h fährt und diese Geschwinigkeit hält.
[/quote]

Weder noch. Die Drehstromer wiegen pro Doppeltriebwsge. etwa 42t und haben 8x90 kW Motorleistung. Damit könnten sie bis etwa 15 km/h mit 4 m/s^2 beschleunigen - mehr gibt der Rad-Schiwne-Kontakt nicht her. Die Anfahrbeschleunigung ist aber auf 1,5 m/s^2 begrenzt, ist den Fahrgästen angenehmer.. Wie du die Prozente würfelst, überlsse ich dir. Die 1,5 m/s^2 werdwn bis etwa 40 km/h gehalten. Danach fällt die Beschleunigung dann als Hyperbel ab und erreicht bei 70km/h einen Wert von etwa 0,8 m/s^2 Restbeschleunigung.
Flexist, ich schrieb ertönt bei Überschreitung der aktuell zulässigen Höchstgeschwindigkeit, also bremst da nichts automatisch ab, jedenfalls nicht sofort. Dann wäre das Klingeln auch überflüssig. Es bedeutet für den Fahrer, Tempo an die zulässige Geschwindigkeit anpassen, sonst setzt es eine Zwangsbremsung - und die darf er dann vermutlich erstmal den Vorgesetzten erklären.

Dennis
Jut. Weiß einer auch wie das bei den Zügen eingestellt wird, dass sie eine Begrenzung haben?
Warum gibt es am Bahnhof Potsdamer Platz keine trockene (regengeschützte) Fußgängerverbindung zwischen der U- und der S-Bahn? Die jeweiligen Bahnsteige liegen doch unterirdisch quasi nebeneinander?
Re: Fragen-Thread V / 2013
01.06.2013 14:14
Unterirdisch?

S-Bahn bis Friedrichstraße > U6 bis Leopoldplatz > U9 bis Osloer Straße > U8 bis Alexanderplatz > U2 bis Potsdamer Platz
Zitat
samm
Unterirdisch?

S-Bahn bis Friedrichstraße > U6 bis Leopoldplatz > U9 bis Osloer Straße > U8 bis Alexanderplatz > U2 bis Potsdamer Platz

Das geht doch schneller ;-)
S-Bahn bis Friedrichstraße, U6 bis Stadtmitte, U2 bis Potsdamer Platz.

Ansonsten empfehle ich ralf51 einen Blick in die Entstehungsgeschichte der beiden unterirdischen Bahnhöfe.
Zitat
Vollring über Westkreuz
Das geht doch schneller ;-)
S-Bahn bis Friedrichstraße, U6 bis Stadtmitte, U2 bis Potsdamer Platz.

Wenn man die Sperrung der U6 zwischen Friedrichstraße und Französische Straße verpasst hat, könnte man auf diese Idee kommen... ;-)
Zitat
Anton Banasch
Zitat
Vollring über Westkreuz
Das geht doch schneller ;-)
S-Bahn bis Friedrichstraße, U6 bis Stadtmitte, U2 bis Potsdamer Platz.

Wenn man die Sperrung der U6 zwischen Friedrichstraße und Französische Straße verpasst hat, könnte man auf diese Idee kommen... ;-)

Kommt darauf an, wie eilig man es hat ;-) Vielleicht hat er ja Zeit, bis zur Wiederinbetriebnahme zu warten :-D
Ostkreuz-Gleise
01.06.2013 14:49
Wofür sind denn diese zwei Gleise am Ostkreuz von denen immer wieder gesprochen wird: Das Nachtzuggleis und das Talgogleis. Fahren die Nachtzüge nicht auf den normalen Strecken?
Re: Ostkreuz-Gleise
01.06.2013 14:54
Zitat
gt670dn
Wofür sind denn diese zwei Gleise am Ostkreuz von denen immer wieder gesprochen wird: Das Nachtzuggleis und das Talgogleis. Fahren die Nachtzüge nicht auf den normalen Strecken?
Neben dem Bahnhof Warschauer Straße (nördlich der S-Bahn-Strecke) befindet sich das Werk, wo die Nachtzüge gewartet werden - das Talgo-Werk. Das Talgo-Gleis ist halt das Gleis, das zu diesem Werk führt. Und das Nachtzuggleis ist dann das Gleis, auf dem die Nachtzüge zu diesem Werk fahren. Die Namen kommen also nur von der hauptsächlichen Nutzung der Gleise.
Zitat
Vollring über Westkreuz
Ansonsten empfehle ich ralf51 einen Blick in die Entstehungsgeschichte der beiden unterirdischen Bahnhöfe.

Dass für den Reichsbaumeister die Verbindung zur U-Bahn wohl weniger interessant war, weiß ich.

Meine Frage ging eher in die Richtung: Warum wurde beim Neubau vom Potsdamer Platz und des Bahnhofs eine solche Fußgängerverbindung nicht vorgenommen? Man hat ja sogar nen Trog für eine querende U-Bahn mit eingebaut.

Für euch Einheimische mag das ja der gewohnte und damit Normalzustand sein, für Gelegeheitsfahrer ist das aber schon ungewöhnlich.
Ich wurde dort mehrfach von Touristen nach dem Weg befragt, die sind wegen der fehlenden Verbindung nämlich auch etwas verwirrt. Die wissen, beides ist unter der Erde und beides ist nebeneinander bzw. heißt Potsdamer Platz, aber wo ist der Tunnel zum Hinüberlaufen? Da gibts dann inzwischen die Standardantwort von mir: Da nach oben raus - über die Straße und dahinter gleich wieder runter - hier hat man vergessen, einen Verbindungstunnel zu bauen:-)

Danke und Gruß
Ralf
Die Geschwindigkeit wird durch die Strecke bestimmt - sicherlich sind Dir schonmal die gelben Kästen in den Gleisen aufgefallen (Balisen)?

Dennis
Ja sind mir bekannt. ;)
Zitat

"ralf51" am 1.6.2013 um 13.39 Uhr:

Warum gibt es am Bahnhof Potsdamer Platz keine trockene (regengeschützte) Fußgängerverbindung zwischen der U- und der S-Bahn? Die jeweiligen Bahnsteige liegen doch unterirdisch quasi nebeneinander?

Die beiden Bahnsteige sind sich zwar nahe, aber "quasi nebeneinander" würde ich dazu nicht sagen. Schon beim Bau der Nordsüd-S-Bahn hatte man einen unterirdischen Übergang geplant, siehe folgende Grafik aus der Verkehrstechnischen Woche, Ausgabe 30/31 vom 29. Juli 1936, Seite 434, Aufsatz "Ausblick" vom Reichsbahn-Direktor M. Grabski:



Ich habe 'mal den geplanten Übergang rot eingekreist. Wie man an anderen Details der Grafik erkennen kann, ist vieles von dem, was damals geplant war, nicht verwirklicht worden (unter anderem die drei Gleise zum/vom Gleisdreieck). So dann auch der Übergang zur U-Bahn. Um zu erfahren, warum dieser nicht verwirklicht wurde, müsste man die einschlägige Literatur durchsuchen (was mir jetzt etwas zu viel Arbeit ist).

Zur Zeit der großen Planungen am Potsdamer Platz gab es natürlich auch wieder eine solche für den Übergang zwischen Regional-, S- und U-Bahnhof. Dazu hier eine Grafik aus dem STEP Verkehr aus dem Jahr 1995, Seite 47:



An dieser Stelle hat man dann wohl (ersteinmal) darauf verzichtet, weil es ein kompliziertes Bauwerk zusammen mit dem Tunnel für die geplante U3/U10 ergeben hätte, der ja auch noch nicht gebaut wurde (lediglich im Bereich des Regional- und S-Bahnhofs wurde eine Vorleistung erbracht, wie Du selbst ja auch schon geschrieben hast). Auch die alte östliche Verteilerhalle des S-Bahnhofs hat man ja nicht wieder in Betrieb genommen (siehe dieses Rundum-Panorama von der mittleren Verteilerhalle des S-Bahnhofs Potsdamer Platz und dort der Drogeriemarkt "Müller").

Du siehst, es ist nicht so einfach ...

Viele Grüße, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Dieses Thema wurde beendet.