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Straßenbahn zum Hauptbahnhof - Thema beendet (Überlänge)
geschrieben von manuelberlin 
Zitat
Wollankstraße
Statt funktionelle und lange haltende Konstruktionen zu bauen, werden lieber "Star-Architekten" beauftragt, die sich dann in ihrer Phantasie austoben können, egal ob es sinnvoll ist oder nicht.

Hallo Wollankstraße,

das kann ich so überhaupt nicht nachvollziehen. Keines der vier Büros, die sich in dem Wettweberb platziert haben, besitzt irgendeinen "Star-Ruhm" oder ist in der breiten Öffentlichkeit bekannt.

Nicht einmal das Büro Modersohn & Freiesleben Architekten, das den weithin bekannten und realisierten Entwurf des Regionalbahnhofs Potsdamer Platz entwickelt und hier nur den vierten Rang eingenommen hat, ist in der Öffentlichkeit bekannt. Geschweige denn Gruber + Popp Architekten, die nun die Haltestelle Hauptbahnhof umsetzen sollen.

Alle vier Büros haben sich aber nach meiner Einschätzung bisher durch solide Arbeit ausgezeichtnet.

Viele Grüße
Manuel
Was schrieb Shakespeare? Viel Lärm um nichts!

IsarSteve
Zitat
Ostkreuzi
Sehr interessant auch die Bauweise der Häuser drumherum mit der modernen Schießschartenarchitektur. Man sucht seinesgleichen in der Welt.

Dafür können die Architekten ausnahmsweise mal nichts.
Eine Gesellschaft, die sich wie irre mit dem ökologischen Fußabdruck ihrer Haushaltsgeräte befasst und sich darüber wundert, dass die Abschaltung von Kernkraftwerken zu höheren CO2-Emissionen führt, bekommt halt Schießscharten und Energiesparlampen. Siehe Energieeinsparverordnung.


Zitat
BWOK
Braucht man für Zweckbauten wie Wartehallen Kunst ? Na gut, da hat jeder seine eigene Meinung. Meiner Meinung könnte man Zweckbauten so errichten, damit sie den Zweck erfüllen und dann vielleicht geschmackvoll verzieren.

Dann ersetzen wir "Kunst" doch einfach mal durch "ansprechendes Design".
Stellen wir uns doch mal kurz vor, wir wären ein argloser Zeitgenosse aus Ludwigshafen, Grönland oder einem ähnlich lebensfeindlichen Ort, der Berlin zum ersten Mal besucht. Man steigt am Hbf aus dem Zug und folgt den Tram-Logos zum Ausgang am Europaplatz.
Was sieht man? Einen Taxistand und eine große Tafel, auf der die nächsten Busse angekündigt werden. Dahinter Asphalt, Asphalt und noch mehr Asphalt. Eine Bushaltestelle, eine sehr breite Straße, die Straßenbahnhaltestelle, dahinter eine zylindrische Currywurstbude, gefolgt von einem riesigen Parkplatz für Busse aller Art. Nett hier, aber wann, bitte, fährt der nächste Zug zurück?

Prinzipiell kann man an diesem Ort also wirklich jede Maßnahme gutheißen, die das Areal weniger lebensfeindlich wirken lässt. Ein paar Bäume wären da eigentlich auch ganz nett), aber vorerst muss wohl die Tramstation erst einmal reichen.

Natürlich kann man auch sagen, es ist egal, wie es aussieht, wenn es nur seinen Zweck erfüllt. Dann bleibt aber eigentlich nur noch die Frage, ob du einen Unterstand aus Sperrholz oder die realsozialistische Variante bevorzugst.


nic



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 30.07.2014 03:39 von Nicolas Jost.
Wer aus Ludwigshafen kommt, sollte sich bei uns nun wirklich nicht über Bausünden am Hauptbahnhof aufregen...

~~~~~~
Sie befinden sich HIER.
Zitat
Nicolas Jost

Prinzipiell kann man an diesem Ort also wirklich jede Maßnahme gutheißen, die das Areal weniger lebensfeindlich wirken lässt. Ein paar Bäume wären da eigentlich auch ganz nett), aber vorerst muss wohl die Tramstation erst einmal reichen.

Ich bin mir gar nicht sicher, ob man um den Hbf großflächig Bäume anpflanzen kann - also mehr als kleine Bäume in Kübeln. Leider wird oft vergessen, dass Bäume ja nicht an der Erdoberfläche anfangen, sondern noch sowas wie Wurzelwerk haben. Und da wird es im Stadtraum oft schwierig, wo ja diverse Leitungen für Elektrizität, Wasserver- und -entsorgung und Kommunikation oder wie am Hbf Tunnelbauwerke unter der Erde liegen. Vom Konfliktfeld Bäume vs. Oberleitung ganz zu schweigen.

Immerhin hat man sich zwischen Hbf und Invalidenstraße gegen den aktuellen Trend in der Landschaftsplanung gestemmt, der ja grundsätzlich helle Steinplatten. Dunklen Belag gibt es dann allenfalls für einzelne Linien, die vom Mond aus gesehen irgendeine Bedeutung haben. Das wirkt auf Plänen und in der ersten Woche nach der Eröffnung auch toll, bis die Fläche dann von Colaflecken und Kaugummis übersät ist.

Ansonsten: Abwarten. Die wenigstens Bahnhöfe wurden im 19. Jahrhundert an zentraler Stelle errichtet. Oft lagen sie irgendwo vor den Toren der Stadt, und die Bebauung folgte ihnen später. Mustergültig sieht man das heute noch in Görlitz, und wenn man so will auch am historischen Endpunkt der einst von dort nach Berlin startenden Züge.

Zitat
Philipp Borchert

Wer aus Ludwigshafen kommt, sollte sich bei uns nun wirklich nicht über Bausünden am Hauptbahnhof aufregen...

Das möchte ich eindeutig unterstreichen.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 30.07.2014 09:02 von def.
Zitat
Florian Schulz
Wie kann man sich nur anmaßen, den Architekten Drogenkonsum zu unterstellen?

Da bin ich wohl falsch verstanden worden. Das war nur ein Spruch, so in der Art "Was hattest du heute früh im Kaffee" Um es klarzustellen, ich wollte keinem Drogenkonsum unterstellen.......

**** Viele Grüße **** bleibt gesund !
Florian Schulz schrieb unter anderem: "... Dass für die Gestaltung der Haltestelle ein Architekturwettbewerb ausgelobt wurde, ist sehr wohl sinnvoll. ..."

Da hast du meine volle Unterstützung. Es ist gut und richtig, an dieser Haltestelle mal gestalterisch was zu wagen und nicht den funktionalen Einheitbrei zu bauen. Weiter so und mehr davon.

Gruß //friedjaff
Zitat
friedjaff
Florian Schulz schrieb unter anderem: "... Dass für die Gestaltung der Haltestelle ein Architekturwettbewerb ausgelobt wurde, ist sehr wohl sinnvoll. ..."

Da hast du meine volle Unterstützung. Es ist gut und richtig, an dieser Haltestelle mal gestalterisch was zu wagen und nicht den funktionalen Einheitbrei zu bauen. Weiter so und mehr davon.

Gruß //friedjaff

Stimmt, aber dann sollte man sich das gesamte Umfeld mal ansehen und dran arbeiten. Ein besonderes "Kleinod" ist da ja die Umgebung der Bushaltestellen für den M41 und die Fahrtrichtung westliche Invalidenstraße!;-) Aber auch dem unmittelbaren Bahnhofsausgang am Europaplatz fehlt es irgendwie an Genialität...

Beste Grüße
Harald Tschirner
Zitat
Harald Tschirner
[...] dann sollte man sich das gesamte Umfeld mal ansehen und dran arbeiten. [...] Aber auch dem unmittelbaren Bahnhofsausgang am Europaplatz fehlt es irgendwie an Genialität...

Hallo zusammen,

gibt es eigentlich einen gesamthaften Plan für die Gestaltung des Europaplatzes, und wenn ja, weiß jemand, wie dieser aussieht und wann er umgesetzt werden soll? Pläne sind mir hier nur für den Bereich nördlich der Invalidenstraße bekannt.

Auch direkt vor dem Bahnhofsausgang Europaplatz sieht ja alles eher nach Provisorium aus, im Gegensatz zum Washingtonplatz.

Viele Grüße
Manuel
Hier

[www.berliner-woche.de]

wird auch mal wieder das Thema Verlängerung nach Moabit aufgewärmt.

Zitat:
Moabit. Das Zentrum Moabits soll möglichst schnell an den Hauptbahnhof angeschlossen werden - mit einer Straßenbahn. Wie die Linie verlaufen könnte, prüft derzeit die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung.

Ja, solche Prüfungen sind schwierig!

Beste Grüße
Harald Tschirner
Zitat
Harald Tschirner
Hier

[www.berliner-woche.de]

wird auch mal wieder das Thema Verlängerung nach Moabit aufgewärmt.

Zitat:
Moabit. Das Zentrum Moabits soll möglichst schnell an den Hauptbahnhof angeschlossen werden - mit einer Straßenbahn. Wie die Linie verlaufen könnte, prüft derzeit die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung.

Ja, solche Prüfungen sind schwierig!

Ja sind sie sehr. Man muss ja schließlich aufpassen, dass so wenig wie möglich Parkplätze wegfallen. Am besten eben gar keiner.
Gleiche langwierige und zähe Problematik kennen wir ja aus der Sonntagstraße am Ostkreuz.

--
Neues vom Ostkreuz im Ostkreuzblog
Zitat
Harald Tschirner
Ein besonderes "Kleinod" ist da ja die Umgebung der Bushaltestellen für den M41 und die Fahrtrichtung westliche Invalidenstraße!;-) Aber auch dem unmittelbaren Bahnhofsausgang am Europaplatz fehlt es irgendwie an Genialität...

Mit skurrilem Umfeld haben Berliner Fernbahnhöfe Tradition. So befand sich noch viele Jahrzehnte direkt neben dem Eingang von Berlins erstem Fernbahnhof, dem Potsdamer Bahnhof, ein Friedhof. Sonst liegen ja Friedhöfe meistens neben Krankenhäusern (oder umgekehrt) ... ;-)

so long

Mario
Ein wichtiger Aspekt dazu: Die Streckenführung der Trasse über die Turmstraße würde mit der Rechtskurve an der Invalidenstraße in die Rathenower Straße beginnen (bis dahin sind beide Varianten gleich). Diese Rechtskurve war früher allerdings wesentlich weniger abgewinkelt als dieses heute der Fall ist. Habe leider gerade kein passendes Bild zur Hand. Vielleicht Ihr? Soll das dann zurückgebaut werden? Dazu müsste man als erstes das Haus auf dem Eckgrundstück abreißen.
Zitat
Ostkreuzi
Ein wichtiger Aspekt dazu: Die Streckenführung der Trasse über die Turmstraße würde mit der Rechtskurve an der Invalidenstraße in die Rathenower Straße beginnen (bis dahin sind beide Varianten gleich). Diese Rechtskurve war früher allerdings wesentlich weniger abgewinkelt als dieses heute der Fall ist. Habe leider gerade kein passendes Bild zur Hand. Vielleicht Ihr? Soll das dann zurückgebaut werden? Dazu müsste man als erstes das Haus auf dem Eckgrundstück abreißen.

Hallo Ostkreuzi,

so ganz verstehe ich noch nicht, was Du meinst. Ich habe die Ecke nicht wirklich vor Augen, deshalb habe ich mir gerade das Satellitenbild bei Google Maps dazu angesehen: Google Maps. Da ist doch sehr viel Platz auf der Kreuzung und die Bebauung springt weit zurück.

Ist das Bild denn veraltet?

Viele Grüße
Manuel



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 30.07.2014 19:53 von manuelberlin.
Also wenn in dem Tempo weitergebaut wird, dann erreicht die Straßenbahn wohl so um das Jahr 2040 herum den U Bf Turmstrasse....
Nein Manuel, das ist aktuell. Aber früher verlief die Rathenower Straße gerade auf Alt-Moabit zu und machte nicht den Knick, um dann zur Paulstraße zu werden.

Ein Abriss des Hauses steht sicher nicht zur Debatte. Sollte die Strecke über Rathenower Straße zur Turmstraße führen, dann würde die Strecke hier im 90°-Winkel abbiegen, wobei dafür genug Platz vorhanden ist. Wird hingegen die Streckenführung über Alt-Moabit gewählt, dann geht es geradeaus weiter und ab der Kirchstraße gibt es dann wieder den aus Bernauer und Invalidenstr. bekannten straßenbündigen Gleiskörper mit dem 4-Fahrspur-Dogma.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
Jay
Nein Manuel, das ist aktuell. Aber früher verlief die Rathenower Straße gerade auf Alt-Moabit zu und machte nicht den Knick, um dann zur Paulstraße zu werden.

Ein Abriss des Hauses steht sicher nicht zur Debatte. Sollte die Strecke über Rathenower Straße zur Turmstraße führen, dann würde die Strecke hier im 90°-Winkel abbiegen, wobei dafür genug Platz vorhanden ist. Wird hingegen die Streckenführung über Alt-Moabit gewählt, dann geht es geradeaus weiter und ab der Kirchstraße gibt es dann wieder den aus Bernauer und Invalidenstr. bekannten straßenbündigen Gleiskörper mit dem 4-Fahrspur-Dogma.

Hallo Jay, danke!

Würde es denn in der Turmstraße für einen eigenen Gleiskörper reichen? Was spricht ansonsten für die eine oder andere Variante (nur ganz kurz)?

Viele Grüße
Manuel
Durch die Turmstraße lässt sich ein relativ einfach ein Rasengleiskörper einbauen. Der Verkehr ist nicht besonders stark. Der Übergang zur U9 ist sehr komfortabel mit Aufzuganschluss und eigenen Bahnsteigen in der Turmstraße anzulegen. Die Einmündung zur Rathenower kann durch einen leichten Bogen erfolgen. Die Einmündung nach Alt-Moabit sollte durch Abriss des Eckhauses realisiert werden. Das Ensemble des OSZ Banken , Versicherungen passt nicht mehr in die Zeit und schon gar nicht an diese Stelle (direkt gegenüber vom Knast). Was sollen da bitteschön für Banker rauskommen?

Alt-Moabit ist vollgestopft mit PKW und sehr eng, zwischen Kirchstraße und Stromstraße unter 12 m. Da passen keine 4 Fahrspuren + Rasengleistrasse mehr hin. Und diese wäre bei dem Verkehrsaufkommen notwendig. Andererseits gibt es eben bis zur Kirchstraße jeweils 3 Fahrspuren, also einer pro Richtung für ein Rasengleis. Und wenn man es gut macht, könnten sogar die Bäume in der Mitte stehenbleiben.



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 30.07.2014 22:29 von Ostkreuzi.
Hallo zusammen,

ein kurzes Foto-Update von heute.

Danke noch an Ostkreuzi für die Erläuterungen.

Viele Grüße
Manuel

Ecke Caroline-Michaelis-Straße: Hier wurde vor und hinter der Insel bis an das alte Gleis heran asphaltiert. Es kann sich nur um ein Provisorium handeln, der Sinn erschließt sich mir aber noch nicht. Zudem wurden hier jetzt schon einige (nicht alle) Schachthälse wieder freigeschnitten und einbetoniert.


Von Westen: Asphalt bis zum alten Gleis (rechts).


Auch hier wurden zwei Schachthälse mit Beton ummantelt (und schon wieder einasphaltiert), einer jedoch nicht. Die finale Höhenlage der Schachthälse wird aber erst später justiert. Eine neue Variante.


So sieht es kurz vor der Kreuzung Chausseestraße aus. Auch hier sind die Leitungsarbeiten auf der Nordseite abgeschlossen. Die Baustellenutensilien gehören zur U-Bahntunnelabdichtung.


Haltestelle Hauptbahnhof. Hier sind jetzt fast täglich Veränderungen sichtbar. Die Schalung für das Sockelbauwerk des Daches wächst.


Von der anderen Seite gesehen. Heute Nachmittag wurde übrigens eine ganze Sattelschlepperladung Schalungselemente auf die Baustelle transportiert.


Die Zelte über den beiden Abgängen wurden entfernt und durch eine einfache Abdeckung ersetzt. So kann im oberirdischen Teil die Bewehrung und Schalung fortgesetzt werden.

Turmstraße und Alt-Moabit nehmen sich nicht viel, in beiden Fällen müssten für einen durchgängig zweigleisigen besonderen Bahnkörper wohl eine Parkspur weichen. Der Weg über Rathenower Straße ist ein kleiner Umweg, beinhaltet zwei unnötige 90-Grad-Kurven und wäre daher bei der aktuellen Ampelpolitik wohl 2-3 Minuten langsamer. Auf Alt-Moabit müsste die Straßenbahn auf dem kurzen Stück zwischen Kirchstraße und kleinem Tiergarten wohl auf der Straße fahren, dort ist die Straße nur fünfspurig. Dahinter könnte man dem kleinen Tiergarten gut ein paar Meter abzwacken. Dieser wird gerade umgestaltet, soweit ich weiß, wird eine eventuelle Straßenbahnführung aber nicht berücksichtigt.

Von der Erschließung her nehmen sich beide Lösungen nicht viel, in beiden Fällen müssten 187er und/oder 123er durch die Nichtstraßenbahnstraße fahren. Der geplante U-Bahnhof Fritz-Schloss-Park der U5 befände sich übrigens nahe der Ecke Turmstr./Rathenower Straße.

Interessant wäre auch eine große Schleifenlösung, also eine Richtung via Alt-Moabit, die andere via Turmstraße. Das lässt sich auch gut mit einer Schleife durch die Thusneldaallee (oder davor oder dahinter im Ottopark) verbinden.
Dieses Thema wurde beendet.