Re: Der Fan-Sonderverkehr 14.07.2014 15:45 |
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Ich finde es schon befremdlich, dass hier die meisten Leute ein Beamtendenken an den Tag legen. BVG und S-Bahn sind für die Berliner da, nicht umgekehrt. Und wenn wir im Finale stehen, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass einige hunderttausend Menschen auch zu später Stunde geballt unterwegs sein werden.
Re: Der Fan-Sonderverkehr 14.07.2014 15:55 |
Zitat
Untergrundratte
Es ist nunmal so, dass Verkehrsleistung vom Senat bestellt wird und dann gefahren wird - nicht mehr und nach Möglichkeit auch nicht weniger. Mehr geht nicht, sonst hat man keine gedeckten Fahrtkosten und die Schulden wachsen. Man bedenke, dass ein Mitarbeiter nachts mehr kostet (Nachtzuschlag, und da der Dienst am Sonntag beginnt fällt auch Sonntagszuschlag an) - also sehr teuer. Dies kann die BVG nicht ohne vorheriger Anweisung (also Bestellung durch den Senat) erbringen. Man muss ja für so einen Verkehr im Schnitt 10 Nachtfahrer pro Linie haben, um einen Nachtverkehr anbieten zu können. Das ist aus dem Stehgreif nicht machbar, schon gar nicht jetzt während der Sommerferien. Viele Mitarbeiter haben schulpflichtige Kinder, die ein Anspruch darauf haben, in den Sommerferien mind. 2 Wochen Urlaub am Stück zu haben, meist sogar 3 Wochen. Da fehlen also einige Fahrer derzeit. Mitte März oder Mitte November wäre so ein Verkehr eher machbar.
Re: Der Fan-Sonderverkehr 14.07.2014 17:31 |
Zitat
Logital
Nein, nein und nochmals nein. Das stimmt nicht und wird durch ständiges Wiederholen in Nahverkehrsforen nicht richtiger. Die BVG hat die Initiativpflicht auf besonderen Verkehrsbedarf auf eigene Initiative zu reagieren.
Re: Der Fan-Sonderverkehr 14.07.2014 17:43 |
Also doch 100%iges Beamtendenken.Zitat
Lopi2000
Das hat ja nichts weniger mit Beamtendenken zu tun als mit Kosten-Nutzen-Rechnungen aus Sicht der Verkehrsunternehmen und der Bürgerinnen und Bürger.
Um es mal salopp zu sagen: Was gestern los war, nennen wir in Berlin "Wochenende" (okay, bis auf die paar blockierten Straßen). Das braucht nicht genehmigt zu werden. Und es nun wirklich nicht so, dass man diese periodischen Events nicht im Vorfeld einkalkulieren kann.Zitat
Lopi2000
Hier sollte zukünftig zunächst mal überlegt werden, was zu welchen Konditionen machbar ist, bevor man prüft, ob eine Veranstaltung überhaupt genehmigt wird und dann die Preise festlegt.
Re: Der Fan-Sonderverkehr 14.07.2014 17:47 |
Zitat
dirk_b
Zitat
Arnd Hellinger
Hat denn schon jemand bei der BVG selbst nachgefragt, warum genau der Verkehr heute Nacht nicht ausgeweitet werden konnte? Evtl. gibt es dafür ja nachvollziehbare Gründe...
Angst vor Vandalismus von besoffenen Fans??
Re: Der Fan-Sonderverkehr 14.07.2014 17:56 |
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Um es mal salopp zu sagen: Was gestern los war, nennen wir in Berlin "Wochenende" (okay, bis auf die paar blockierten Straßen). Das braucht nicht genehmigt zu werden. Und es nun wirklich nicht so, dass man diese periodischen Events nicht im Vorfeld einkalkulieren kann.
Re: Der Fan-Sonderverkehr 14.07.2014 17:58 |
Zitat
Untergrundratte
Also für die BVG muss mal in die Presche springen (sagt man das so?).[...] Das ist aus dem Stehgreif nicht machbar,
Re: Der Fan-Sonderverkehr 14.07.2014 18:04 |
Re: Der Fan-Sonderverkehr 14.07.2014 18:12 |
Zitat
BimKutscher
Zitat
Logital
Nein, nein und nochmals nein. Das stimmt nicht und wird durch ständiges Wiederholen in Nahverkehrsforen nicht richtiger. Die BVG hat die Initiativpflicht auf besonderen Verkehrsbedarf auf eigene Initiative zu reagieren.
Das tut sie seit Jahren schon nicht mehr, genauso wie die S-Bahn es nicht tut. Gestern aber auf Einzelinitiative noch versucht wurde, einige - auf den Zügen übernachtenden Triebfahrzeugführer - zu Sonderfahrten heranzuziehen. Beschwer Dich bitte nicht bei der S-Bahn oder BVG. Solange die Betriebe nicht wissen, ob sie diesen Zusatzverkehr bezahlt bekommen, wird eben in dieser Provinzhauptstadt kein Sonderverkehr gefahren. Spontan geht bei der BVG sowieso nichts. Bei der U-Bahn enden zu Betriebsschluss die Dienste der Zugfahrer und zu Betriebsbeginn fangen die Frühschichten an, wer hätte also gestern bitte Sonderzüge fahren sollen? Die wenigen Zugprüfer, Bahnhofsmanager, der Bahnhhofsschließdienst?
Re: Der Fan-Sonderverkehr 14.07.2014 18:16 |
Zitat
Arnd Hellinger
Die Herren Betriebsleiter U-Bahn und Bus hätten ja auch einmal erwägen können, die freiwillige Mehrarbeit ihres Fahrpersonals durch einen netten Grillabend auf dem Betriebshof oder ähnliche unkonventionelle Aktionen zu honorieren. So hätten sich meiner Einschätzung nach sehr wohl Leute für ein paar zusätzliche Fahrten finden lassen. Solche Betriebsfeiern o. ä. motivieren nämlich oftmals noch deutlich stärker als irgendwelche streng nach Tarifvertrag abgerechneten Zulagen, Freizeitausgleiche etc..
Irgendwie scheint mir in diesem Land der Sinn für spontane und gleichzeitig pragmatische Lösungen abhanden gekommen zu sein. In den Tagen nach dem 09.11.1989 ging'a doch auch ohne das sture Pochen auf Arbeitszeiten und Dienstwege...
Re: Der Fan-Sonderverkehr 14.07.2014 18:27 |
Zitat
Lopi2000
Zum einen muss man natürlich eine Sondernutzungsgenehmigung einholen, bevor man eine Bundesstraße für eine Veranstaltung sperren kann und zum anderen macht es für den Veranstaltungsverkehr schon einen Unterschied, ob es eine Veranstaltung mit 10.000 oder mit 250.000 Besuchern ist.
Es war ein Großereignis, dass einen Großteil des Stadtgebietes umfasste. "Ein privater Veranstalter" ist es ganz sicher nicht gewesen. Wer gestern an der Warschauer Straße aus Richtung Ostkreuz mit der S-Bahn gekommen ist, der war sicher nicht auf der Fanmeile...Zitat
def
@ Beförderungsfall Nr. 8821: Du hast jetzt aber schon den Kern von Lopis Aussage ignoriert. Es kann nicht sein, dass sich ein privater Veranstalter dumm und dämlich verdient und die Allgemeinheit dann die Kosten für den Abtransport seiner Kundschaft zu übernehmen hat. So sehr ich die Unflexibilität der BVG bei Großereignissen auch kritisiere.
Re: Der Fan-Sonderverkehr 14.07.2014 18:37 |
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Es war ein Großereignis, dass einen Großteil des Stadtgebietes umfasste. "Ein privater Veranstalter" ist es ganz sicher nicht gewesen. Wer gestern an der Warschauer Straße aus Richtung Ostkreuz mit der S-Bahn gekommen ist, der war sicher nicht auf der Fanmeile...
Re: Der Fan-Sonderverkehr 14.07.2014 18:44 |
Zitat
BimKutscher
Zitat
Logital
Nein, nein und nochmals nein. Das stimmt nicht und wird durch ständiges Wiederholen in Nahverkehrsforen nicht richtiger. Die BVG hat die Initiativpflicht auf besonderen Verkehrsbedarf auf eigene Initiative zu reagieren.
Das tut sie seit Jahren schon nicht mehr, genauso wie die S-Bahn es nicht tut. Gestern aber auf Einzelinitiative noch versucht wurde, einige - auf den Zügen übernachtenden Triebfahrzeugführer - zu Sonderfahrten heranzuziehen. Beschwer Dich bitte nicht bei der S-Bahn oder BVG. Solange die Betriebe nicht wissen, ob sie diesen Zusatzverkehr bezahlt bekommen, wird eben in dieser Provinzhauptstadt kein Sonderverkehr gefahren. Spontan geht bei der BVG sowieso nichts. Bei der U-Bahn enden zu Betriebsschluss die Dienste der Zugfahrer und zu Betriebsbeginn fangen die Frühschichten an, wer hätte also gestern bitte Sonderzüge fahren sollen? Die wenigen Zugprüfer, Bahnhofsmanager, der Bahnhhofsschließdienst?
Immerhin hat die S-Bahn reagiert und sogar den Beginn der Baustelle verzögert, statt den Kopf in den Sand zu stecken. Und selbstverständlich geht die S-Bahn dafür auch nicht leer aus. Solche Sonderleistungen werden im Gespräch mit dem Aufgabenträger im Rahmen der Malus-Abrechnung ausgeglichen.Zitat
Bei der S-Bahn bleibt das Personal der Nachtdienste auf den Zügen und steigt erst wieder gegen 6 Uhr, somit konnten wir wenigstens ein paar wenige Zusatzzüge noch einlegen. Es hat aber hinten und vorne nicht gereicht und auf der Stadtbahn mussten die Bauarbeiten begonnen werden.
Zitat
Wenn man einen Sonderverkehr hätte fahren wollen, wäre es nur mit zusätzlichem Personal gegangen. Das bedingt die Erstellung von Dienstplänen, Fahrplänen und der Genehmigungen der Betriebs- und Personalräte der jeweiligen Verkehrsbetriebe. So etwas bedingt jedoch mindestens 14 Tage Vorlauf, was durchaus realisierbar gewesen wäre.
Zitat
Das Kranke an diesem Verkehrsvertrag ist, dass jegliches operatives Ereignis völlig ignoriert wurde und die diensthabenden Leitstellenmitarbeiter einen Teufel tun werden, unbestellten Verkehr einzurichten. Welchem Druck so ein Schichtleiter in den jeweiligen Leitstellen ausgesetzt ist, möchtest Du Dir lieber nicht vorstellen!
Re: Der Fan-Sonderverkehr 14.07.2014 18:52 |
Zitat
dirk_b
[...]
Ich glaube nicht, dass sich da viele freiwillig gemeldet hätten. Es war WM-Endspiel. Da waren doch min. 90% der Mitarbeiter froh wenn sie das Spiel schauen konnten und nicht arbeiten mussten. Da entschädigt keine Grillwurst. Die anderen 10 % haben wahrscheinlich eh schon Dienst geschoben.
Re: Der Fan-Sonderverkehr 14.07.2014 18:56 |
Zitat
Arnd Hellinger
Die Herren Betriebsleiter U-Bahn und Bus hätten ja auch einmal erwägen können, die freiwillige Mehrarbeit ihres Fahrpersonals durch einen netten Grillabend auf dem Betriebshof oder ähnliche unkonventionelle Aktionen zu honorieren. So hätten sich meiner Einschätzung nach sehr wohl Leute für ein paar zusätzliche Fahrten finden lassen. Solche Betriebsfeiern o. ä. motivieren nämlich oftmals noch deutlich stärker als irgendwelche streng nach Tarifvertrag abgerechneten Zulagen, Freizeitausgleiche etc..
Irgendwie scheint mir in diesem Land der Sinn für spontane und gleichzeitig pragmatische Lösungen abhanden gekommen zu sein. In den Tagen nach dem 09.11.1989 ging'a doch auch ohne das sture Pochen auf Arbeitszeiten und Dienstwege...
Re: Der Fan-Sonderverkehr 14.07.2014 19:23 |
Wenn hier jemand "Gäste" im Regen stehengelassen hat, dann waren es doch wohl die Veranstalter diverser Privatveranstaltungen wie "Fanmeile" oder "Couch auf dem Rasen". Wurde dort von den Veranstaltern etwa nicht darüber informiert, dass man sich leider nicht darum gekümmert hat, den Besuchern einen Heimweg mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu organisieren? Finde ich ganz schön frech und rücksichtslos: Man lädt Leute ein, lässt sie bei sich konsumieren und Geld ausgeben - was danach geschieht, ist einem egal.Zitat
Jay
[...], statt ihre Fahrgäste (und nachgeordneten Ebenen) einfach im Regen stehen zu lassen. Wenn aber die Angebotsplaner noch nicht mal den Spielplan kennen und wissen, wann sie nachsteuern müssten, dann läuft da so einiges schief.
Re: Der Fan-Sonderverkehr 14.07.2014 19:23 |
Was braucht man denn an planerischem Vorlauf? Seit wann standen die Spieltermine fest? Wir hatten von Anfang an eine realistische Chance, ins Finale zu kommen. Da hätte man schon den Plan B in der Schublade liegen haben können. Zumal es auch nicht wirklich überrascht hat, dass sich viele Menschen auf der Fanmeile, in X-berg, F-Hain, Mitte und in anderen "üblichen feierverdächtigen" Stadtteilen bewegen würde.Zitat
Lopi2000
Das Ereignis fand in 10.000 km Entfernung statt und wurde flächendeckend im TV übertragen. Es gab einige Großveranstaltungen privater Veranstalter bei denen viele Menschen unterwegs waren und die in der Größe und dem Verkehrsaufkommen nicht ausreichend planerischen Vorlauf hatten und dazu etliche Störfaktoren für den Straßenverkehr, so dass abzusehen war, dass das Verkehrsangebot grenzwertig sein würde.Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Es war ein Großereignis, dass einen Großteil des Stadtgebietes umfasste. "Ein privater Veranstalter" ist es ganz sicher nicht gewesen. Wer gestern an der Warschauer Straße aus Richtung Ostkreuz mit der S-Bahn gekommen ist, der war sicher nicht auf der Fanmeile...
Re: Der Fan-Sonderverkehr 14.07.2014 19:37 |
Re: Der Fan-Sonderverkehr 14.07.2014 20:58 |
Zitat
Grenko
Viel lustiger und interessanter ist die Frage wie man morgen reagiert...
Re: Der Fan-Sonderverkehr 14.07.2014 21:35 |
Zitat
Grenko
Viel lustiger und interessanter ist die Frage wie man morgen reagiert...