Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
GDL-Streik 20./21.5.15 (Auswirkungen Berlin/Brandenburg)
geschrieben von Wollankstraße 
Hab mal ein neues Thema dazu aufgemacht, hab in den Kurzmeldungen schon geschrieben:

Zur Bahn:

Neuer GDL-Streik möglich

Obwohl ich ja auf der Seite der Lokführer bin, mir platzt langsam die Hutschnur. Ich hab den Eindruck, Herr W. will sich nur profilieren. Erste Annäherungen, dann Sonntag nicht am Verhandlungstisch erschienen. Ein Schelm der dabei an Sabotage denkt.....

**** Viele Grüße **** bleibt gesund !



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.05.2015 17:47 von Forummaster Berlin.
Nunja, die Deutsche Bahn verfolgt die Taktik einen Tarifabschluss so lange hinauszuzögern, bis das Tarifeineitsgesetz des Bundes in Kraft tritt. Je länger der Prozess der Kompromissfindung dauert, desto intensiver wird der Widerstand, desto größer wird die Unzufriedenheit in der Öffentlichkeit. Was wiederum den Sargnagel namens Tarifeinheitsgesetz eher legitimieren lässt. Das sieht man daran, dass die Bahn am Wochenende abermals kein Angebot vorgelegt hat. Stattdessen versucht sie mit aller Macht einen Abschluss zu erzielen, der keinen Verhandlungsspielraum zulässt. Das letzte was Wesselski will ist das eigene Profilieren, denn es wird gern vergessen dass hinter ihm tausende unzufriedene Bahnmitarbeiter stehen. Die GDL ist also Trichter und Multiplikator um die Unzufriedenheit gegenüber der Bahn mitteilen zu können. Die Hutschnur sollte also eher gegenüber der Bahn platzen.

www.gdl.de/Aktuell-2015/Pressemitteilung-1431847611

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
@Florian Schulz:

Da hast Du auch recht, das Herauszögern seiten des "Bundes" als alleiniger Aktionär ist ebenso hahnebüchen. Der Eröffnungsbeitrag von mir war zugegeben emotional.

Glaube aus politischen Gründen ist es den Politikern auch egal, wie der "Pöbel" von A nach B kommt. Manchmal denke ich, da steckt auch die Auto- und Fernbus-Lobby etwas dahinter, die alles auf die Straße verlagern will. So ein Bus- und LKW-Fetischismus.

Wenn mal ein richtiger Streik, dann alle wichtigen Bahngleise und Bahnübergänge mit stehenden Zügen blockieren......

Rechtzeitig angekündigt, nicht nur einige Tage davor.....

**** Viele Grüße **** bleibt gesund !
Es geht darum ob die GdL auch für anderes fahrendes Personal (außer den Streckenlokführern) Tarifverträge abschließen kann. Es gibt dort nur ein Ja/ Nein, keine Kompromissmöglichkeit. Bei dieser Poistion wird sich auch in Zukunft keine Seite bewegen.

Wollankstraße: "Rechtzeitig angekündigt, nicht nur einige Tage davor....."

Was genau ist rechtzeitig angekündigt? Dass sie irgendwann wieder streiken werden? Das hätte ich dir auch rechtzeitiger , zum Beispiel schon gestern sagen können. Viel interessanter finde ich ob bald auch die EVG streikt (wie ebefalls angekündigt). Denn dann fährt mangels Fahrdienstleiter gar nix mehr. Wobei ich mich frage, ob man für einen Pendelverkehr eigentlich einen Fahrdienstleiter braucht.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.05.2015 13:30 von Logital.
@Logital:

Mit rechtzeitig meine ich so eine Zeitspanne von 10 bis 14 Tagen, damit sich Reisende rechtzeitig anders orientieren können.

Der ganze Salat wird doch auf dem Rücken der Reisenden ausgetragen. Der Politik und der GDL scheint es eben egal zu sein, wie die einfachen Leute ihre Reisen planen können.

Ein Fernbusunternehmen hat ja schon einen Bus auf Herrn W. getauft, Nächste Taufe könnte ein Bus auf den Namen Dobrindt sein.....

:-(

Man sollte die oft damals kritisierte Behördenbahn wieder auferstehen lassen, kein Streikrecht, aber soziale Sicherheit während der Berufstätigkeit und danach Pension. Aus diesem Grunde haben viele ihren Job in den 70er un 80er-Jahren gewechselt, sind zum öffentlichen Dienst gegangen obwohl es in der "freien Wirtschaft" damals höhere Löhne gab....

**** Viele Grüße **** bleibt gesund !



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.05.2015 13:38 von Wollankstraße.
Zitat
Wollankstraße
@Logital:

Mit rechtzeitig meine ich so eine Zeitspanne von 10 bis 14 Tagen, damit sich Reisende rechtzeitig anders orientieren können.

Und in wiefern kann ich mich jetzt orientieren? Ich plane am Samstag eine Reise nach Sachsen( wo bei Streik fast nix fährt). Ob die nun dann streiken oder nicht weiß ich jetzt auch noch nicht. Fernbusse dahin gibts auch nicht. Die Kunden sind weder GdL noch DB egal. Doch auch beide haben kein anderes Mittel ihre wirtschaftlichen Interessen durchzusetzen.

Ich hoffe es ist aus meinen Beiträgen weiterhin klar, dass ich auf keiner Seite der beiden Lager stehe.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
lest euch mal diesen Artikel durch, Weselsky lockt die Lokführer zum Streik: [www.focus.de]

MfG Holger



Hoch lebe die Meinungs- und Pressefreiheit!



Es sind nur "wirtschafliche und machtpolitische Interessen"
Jeder von den da oben denken nur an persönliche Macht und an ihre Geldbörse.

Wie gesagt, die DB wieder zur "Behördenbahn" machen und wir haben diesen Zirkus nicht mehr.

Schließlich gehört Transport genauso wie Strom, Teleon, Wasser usw. zur öffentlichen Daseinsvorsorge.

**** Viele Grüße **** bleibt gesund !
GDL droht mit Rekord-Streik über Pfingsten [www.berliner-zeitung.de]

MfG Holger



Hoch lebe die Meinungs- und Pressefreiheit!



Weselsky und die GDL stehen vor einem Scherbenhaufen ihrer (Nicht-) Verhandlungen.

Zum einen wird das Tarifeinheitsgesetz kommen. Mit jedem neuen Streiktag wird die Öffentlichkeit dies zusehends mehr unterstützen, obwohl es eigentlich nicht zielführend ist. Der Missbrauch, den die GDL unter Weselsky aber betreibt, legitimiert dann auch ein schlechtes Gesetz. Als Resultat dessen wird die GDL in der Bedeutungslosigkeit verschwinden.

Es gibt noch eine 2. Wahrheit, die die GDL nicht verstanden hat: Die Kosten des Streiks müssen erst einmal wieder verdient werden, ehe auch nur ein Euro an Benefit, Lohnerhöhung, mehr Freizeit etc. herausgereicht werden kann. Und je länger der Streik dauert, desto größer werden auch die Umsatzsausfälle bei der Bahn. Ergo sinkt der Verhandlungsspielraum, der ohnehin schon zu klein war, um die Maximal-Forderung der GDL und EVG zu erfüllen.

Kleines Beispiel gefällig? Die S-Bahn in Berlin wird für den Mai vom Senat wieder einen erheblichen Abzug der finanziellen Zuwendungen hinnehmen müssen, weil durch den Streik so viele Fahrten ausfallen bzw. nur extrem verkürzt fahren. Die Kombination aus weniger Einnahmen und höheren Ausgaben ist Gift für jede Bilanz.

Last but not least nutzt auch die Art und Weise, wie man in den Medien über die andere Seite her zieht, wenig. Denn am Ende gilt: Wer einen Abschluss will, der muss erst einmal verhandeln ... Oder geht selbst die GDL schon davon aus, dass sie bis Ende Juni nix mehr reißt und am Ende eh die EVG den Abschluss verhandelt ???

Langfristig sägt die GDL aber auch am Arbeitsplatz vieler Bahnangestellter. Denn wenn die Bahn dauerhaft und nachhaltig das Image eines unzuverlässigen Unternehmens weg hat, dann werden wieder mehr Leute ins Auto, den Fernbus und ins Flugzeug steigen. Somit wird die Nachfrage nach Bahnfahrten sinken, was dann seinerseits zu weniger Personalbedarf führen wird...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.05.2015 15:23 von Balu der Bär.
Zitat
Balu der Bär
Langfristig sägt die GDL aber auch am Arbeitsplatz vieler Bahnangestellter. Denn wenn die Bahn dauerhaft und nachhaltig das Image eines unzuverlässigen Unternehmens weg hat, dann werden wieder mehr Leute ins Auto, den Fernbus und ins Flugzeug steigen. Somit wird die Nachfrage nach Bahnfahrten sinken, was dann seinerseits zu weniger Personalbedarf führen wird...

So ist es, aber auch der Staat als Eigentümer der DB trägt eine Mitschuld.

Es sind ja schon viele Kunden abgewandert und ich muß mir überlegen, die Bahn jemals nochmal in Reiseplanungen einzubeziehen. Macht doch aus der DB einen Pufferküsser-Verein, nur noch mal Museumsfahrten am Wochenende, für den Alltag hat dieses Verkehrsmittel dank Politik und GDL wohl ausgedient.

Außerdem wird es wohl langsam Zeit für einen Haustarif für die BVG. Es ist mir nicht länger zumutbar, den vollen VBB-Tarif zu bezahlen für nicht erbrachte Leistungen der DB.....

**** Viele Grüße **** bleibt gesund !



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.05.2015 15:59 von Wollankstraße.
Also ich habe damit kein Problem und angesichts der Vorteile, die mir die Bahn beim Erreichen meiner wichtigsten Ziele bietet, werde ich jederzeit wieder zur Bahn zurückkehren. Es gibt zwar mit den Fernbussen inzwischen verbesserte Möglichkeiten, viele Orte zu erreichen, aber allein für das Arbeiten während der Fahrt wie auch für den Fahrkomfort insgesamt sehe ich die Bahn soweit im Vorteil, dass es für mich keine Alternativen gibt, zu denen ich dauerhaft wechseln würde.
ab Mittwoch wird gestreikt, Ende offen: [berliner-zeitung.de]

MfG Holger



Hoch lebe die Meinungs- und Pressefreiheit!






1 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.05.2015 16:17 von Tradibahner.
Ich würde auch nicht gern dauerhaft wechseln, aber diese ungenügende Zuverlässigkeit und die meist überhöhten Preise schrecken einen ab.

Und einen verlorenen Stammkunden wiederzugewinnen ist sehr sehr schwer...oder sogar unmöglich. Wenn ich bei jeder Reiseplanung erstmal die Tarifparteien fragen muß, ob ein Zug fährt ist das eine Zumutung.

Wie gesagt, übergebt die Bahn den Traditionsvereinen wie den Berliner Eisenbahnfreunden oder den Dampflokfreunden, mal so ein Sonntagsspaß, da gibt es so einen Mist wie jetzt nicht. Und endlich Haustarif BVG !

Es soll wohl jetzt der neunte !!!!!! Streik sein, das kann man den Reisenden wohl nicht mehr zumuten.

Ich danke der DB AG und der GDL, daß mir bezüglich Reiseplanungen die Augen geöffnet wurden. In Zukunft nur noch Bus, PKW oder Flieger.....

**** Viele Grüße **** bleibt gesund !
Zitat
Wollankstraße
Ich würde auch nicht gern dauerhaft wechseln, aber diese ungenügende Zuverlässigkeit und die meist überhöhten Preise schrecken einen ab.

Also ich als Stammkunde, der 1-2 mal pro Woche auf Dienstreise ist, kann bislang nicht klagen, was die Verlässlichkeit angeht. Es werden - zumindest auf "meinen" Strecken - sinnvolle Ersatzangebote und Notfahrpläne gefahren, so dass ich - mit leichten zeitlichen Verschiebungen - alle meine Termine wahrnehmen konnte und anschließend auch wieder gut heim kam.

Entsprechend kann ich auch sagen, dass ich gern dauerhaft Kunde der Bahn bleibe und den Streik schon irgendwie durchhalte. Dennoch freue ich mich sicherlich, wenn dieser Arbeitskampf dann auch irgendwann mal durchgestanden ist.
Das Ende ist wohl nicht absehbar, wie gesagt, mir reicht es.

Ich hab keine Lust mehr, ob es eine Reise oder eine Fahrt mit der S-Bahn ist, mich jedesmal kurzfristig informieren zu müssen, ob dann gnädigerweise ein Zug fährt.

Langsam bin ich der Meinung für zwei Alternativen:

1. DB wieder "Beamtenbahn"
2. alles privatisieren

Wie es jetzt ist ist eine Zumutung. Und für Berlin Haustarif BVG, VBB auflösen, Gelder für den Nahverkehr nur noch für die BVG. Vielleicht könnten dann längst beerdigte Bauvorhaben, wie die U10 wieder belebt werden.

Ich weiß ist polemisch, aber das mußte raus.

**** Viele Grüße **** bleibt gesund !
Jetzt haben wir es, jawoll. Leckt mich alle am ...
Focus
Zitat
Wollankstraße
Wie es jetzt ist ist eine Zumutung. Und für Berlin Haustarif BVG, VBB auflösen, Gelder für den Nahverkehr nur noch für die BVG. Vielleicht könnten dann längst beerdigte Bauvorhaben, wie die U10 wieder belebt werden.

Ich weiß ist polemisch, aber das mußte raus.

Ich kann den Frust ja verstehen, aber diese Lösungsansätze funktionieren nicht wirklich. Es gibt nun mal ein gut ausgebautes Nahverkehrsnetz der BVG und der DB in Berlin, das sich überwiegend sinnvoll ergänzt. Nur, weil bei dem einen oder anderen Unternehmen mal für ein paar Tage (bezogen auf die streikfreien 99 % Tage der letzten fünf oder zehn Jahre) gestreikt wird, sollte man keine milliardenschweren Investitionsentscheidungen davon abhängig machen. Ansonsten hätte man ja auch 2008 zu einem gegenteiligen Entschluss kommen können und alles auf die DB AG setzen können, nachdem die BVG über eine längere Phase bestreikt wurde.

Zustimmen kann ich nur dem Ansatz zustimmen, dass man noch einmal verschärft diskutieren sollte, was zur lebensnotwendigen Daseinsvorsorge gehört und wie man dort Arbeitskämpfe sinnvoll vermeiden kann. Wobei "sinnvoll vermeiden" kein reines Streikverbot sein kann und darf, sondern eine Regelung beinhalten muss, wie auch die Beschäftigten dieser Branchen zu sinnvollen Gehaltsregelungen kommen und wie sie für den Verzicht auf das Streikrecht entschädigt werden. Dies könnte in erster Linie eine Rückkehr zum Beamtenstatus bedeuten.
Zitat
Wollankstraße
Das Ende ist wohl nicht absehbar, wie gesagt, mir reicht es.

Ich hab keine Lust mehr, ob es eine Reise oder eine Fahrt mit der S-Bahn ist, mich jedesmal kurzfristig informieren zu müssen, ob dann gnädigerweise ein Zug fährt.

Für mich ist das Jammern auf Höchstniveau! Du tust ja gerade so als wäre es ein übermenschlicher Akt sich vor Antritt einer Fahrt mal kurz zu informieren wo was fährt und Alternativen in Betracht zu ziehen.

Ich gönne der GDL und den Mitgliedern die Ausübung ihres Streikrechts und hoffe, daß das Verfassungsfeindliche Tarifeinheitsgesetz niemals kommt und notfalls die Richter in Karlsruhe der SPD ordentlich den Kopf waschen!
Ich staune ja, dass sie jetzt genau vor / über Pfingsten streiken wollen, obwohl es an den Feiertagen satte Zuschläge für die Lokführer gibt.
An Weselskys Stelle hätte ich erst nach Pfingsten begonnen zu streiken...

LG

Im Untergrund liegen Tunnel ;-)
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen