Re: Dresdner Bahn - Bauarbeiten in Berlin 06.04.2021 06:54 |
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SBahner
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Marienfelde
"Mit dem zusätzlichen Halt und unter Berücksichtigung der Wendezeiten verlagert sich die Begegnung der S-Bahnen von Mahlow nach Lichtenrade", teilte die Bahn mit. "Demzufolge muss die stadtauswärtsfahrende S-Bahn auf die entgegenkommende S-Bahn warten" - die Fahrt verlängert sich so um fünf Minuten - für alle."
Wenn schon eine Lüge, dann eine faustdicke, scheint das Motto der Bahn zu sein, wie der derzeitige Fahrplan zeigt - in dem in Lichtenrade gekreuzt wird. Dadurch ist in dem eingleisigen Abschnitt von Lichtenrade nach Blankenfelde nur jeweils ein Zug "gefangen". Durch die Nichtkreuzung im S-Bf Mahlow - im ansonsten eingleisigen Abschnitt - ergibt sich dort sogar eine Reduzierung der Fahrzeit, weil auf (eine) Warteminute(n) zwecks Fahrplanstabilisierung in Mahlow verzichtet werden kann.
Marienfelde.
Irgendwie erkenne ich dort keine Lüge, wie du behauptest.
Was macht denn die Kreuzung im Moment in Lichtenrade überhaupt möglich? Zum einen, in Blankenfelde eine um 4 Minuten frühere Abfahrtzeit und in die Gegenrichtung wartet der Zug in Schichauweg 3 Minuten auf den Zug aus Blankenfelde. Der widerum dann auch in Schichauweg 3 Minuten absteht.
Re: Dresdner Bahn - Bauarbeiten in Berlin 06.04.2021 07:22 |
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Marienfelde
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SBahner
Was macht denn die Kreuzung im Moment in Lichtenrade überhaupt möglich? Zum einen, in Blankenfelde eine um 4 Minuten frühere Abfahrtzeit und in die Gegenrichtung wartet der Zug in Schichauweg 3 Minuten auf den Zug aus Blankenfelde. Der widerum dann auch in Schichauweg 3 Minuten absteht.
Nein. Die zusätzlichen Wartezeiten hängen mit den Eingleisigkeiten auf der S 2 (Nord und Süd) überhaupt zusammen (womit wir wieder beim Netz sind, das durch seine verdienstvolle Tätigkeit den zweigleisigen Ausbau der Strecke im Norden und Süden sabotiert). Ein Teil der zusätzlichen Warteminuten ist auf die derzeitige Eingleisigkeit im S-Bf Marienfelde zurückzuführen.
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Marienfelde
Mein langfristiger (oder womöglich kurzfristiger, weil der Zustand der Bahn so oder so ein nicht mehr aufschiebbares Thema der Bundespolitik ist) Lösungsvorschlag ist klar, nämlich die Ausschaltung der DB Netz AG als reaktionären verkehrspolitischen Player
Re: Dresdner Bahn - Bauarbeiten in Berlin 06.04.2021 07:45 |
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Jim Knopf vom Niederrhein
@ Marienfelde:
wer ist denn die "Netzgesellschaft" ?
Es ist doch mehrfach hier im forum gesagt worden: es muss seitens der Länder bestellt werden ! Die Frage: welche Bahnhöfe wo hin sollen und ob 5, 10 oder 20 Minutentakt auf welchem Streckenabschnitt gefahren werden soll, das kann doch wohl selbst der Dümmste in der Politik beantworten. Der dazu nötige Infrastrukturausbau (Bahnhöfe, 1- oder 2-Gleisigkeit, Signalabstände, Wendeanlagen usw. usw. ) an der Strecke ergibt sich daraus ganz automatisch und kann dann technisch ganz leicht erklärt werden. Für die Schlafmützen in der Politik ist nicht DB Netz verantwortlich.
Re: Dresdner Bahn - Bauarbeiten in Berlin 06.04.2021 08:50 |
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def
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Marienfelde
Mein langfristiger (oder womöglich kurzfristiger, weil der Zustand der Bahn so oder so ein nicht mehr aufschiebbares Thema der Bundespolitik ist) Lösungsvorschlag ist klar, nämlich die Ausschaltung der DB Netz AG als reaktionären verkehrspolitischen Player
Die DB Netz AG ist nicht das Problem, die politischen Zielvorgaben, die sie zu erreichen hat, sind es. Der Zustand des Netzes mit all seinen Unzulänglichkeiten wäre der gleiche, wenn in den letzten 20, 30 Jahren eine Bundesbehörde mit den gleichen Zielvorgaben tätig gewesen wäre.
(...)
Re: Dresdner Bahn - Bauarbeiten in Berlin 06.04.2021 09:29 |
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def
Ganz unschuldig ist das Land Berlin trotzdem nicht - eine Grundidee der Bahnreform war doch, dass die Länder den Bedarf besser kennen als eine zentrale Bundesbehörde. Und nun soll plötzlich wieder die Bundes"behörde" schuld sein? Ist es wirklich die Aufgabe der DB Netz AG, bei der Planung einer Bahnstrecke in der Flächennutzungsplan zu schauen, oder vielleicht eher des Landes Berlin, bei diversen Runden einmal laut "Hier!" zu rufen und parallel in politischer Sicht die Bestellung des S-Bahnhofs Kamenzer Damm und des Regionalbahnhalts an der Buckower Chaussee in die Wege zu leiten?.
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def
Ich schrieb es ja vor ein paar Wochen schonmal: das Problem hieß Klaus Wowereit, in verkehrspolitischer Hinsicht wahrscheinlich der schlimmste Berliner Bürgermeister seit mindestens den 80er Jahren (vielleicht gar seit den 70ern?). Seine Rolle bei der Dresdner Bahn war bekanntlich vor allem Verhindern statt konstruktiver Mitarbeit. Das Ergebnis: die Dresdner Bahn kommt um Jahrzehnte zu spät, und der Süden Berlins hat vor allem Nachteile davon. Man stelle sich vor, ihm wäre die Dresdner Bahn genauso wichtig gewesen wie die A100 oder Champagner aus Schuhen: sie wäre vielleicht längst fertig, und zwar inklusive S-Bahnhof Kamenzer Damm, Regio-Halt an der Buckower Chaussee und partiell bis vollständig zweigleisig ausgebauter S2, vielleicht hätte man sogar im Süden Lichtenrades noch einen S-Bahnhof herausgeschlagen.
Re: Dresdner Bahn - Bauarbeiten in Berlin 06.04.2021 09:35 |
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Marienfelde
Ja natürlich, die Politik mit ihren falschen Zielsetzungen ist schuld. Diese Politik muß grundlegend verändert werden, wofür ein diesen Namen verdienendes Reformbündnis auf Bundesebene sicherlich hilfreich sein könnte.
Re: Dresdner Bahn - Bauarbeiten in Berlin 06.04.2021 09:45 |
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Marienfelde
1. "Netzgesellschaft" ist hier ein von mir zwecks Abgrenzung von der derzeitigen Netz AG kreiertes Wort. Die Netz AG muß weg, weil sie strukturbedingt (durch den theoretischen Gewinnauftrag und auch deswegen, weil sie Instandhaltungen selbst bezahlen muß, während sie die Kosten für Neubauten (also z.B. auch der "Neubau" einer früher zweigleisig vorbereiteten und dann eingleisig zurückgebauten Brücke) in der Masse bezahlt bekommt) ein Hindernis für den Ausbau der Eisenbahn ist.
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Marienfelde
2. Die dümmste Aussage, die ich mir in "meinem" Bezirk Tempelhof-Schöneberg hinsichtlich des S-Bahnhofs Kamenzer Damm vor etwa fünf Jahren mal eingefangen habe, war die, dieser S-Bahnhof läge doch in Steglitz-Zehlendorf und ginge uns daher nichts an - es geht immer noch dümmer, als Du glaubst..
Re: Dresdner Bahn - Bauarbeiten in Berlin 06.04.2021 10:22 |
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Global Fisch
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Marienfelde
1. "Netzgesellschaft" ist hier ein von mir zwecks Abgrenzung von der derzeitigen Netz AG kreiertes Wort. Die Netz AG muß weg, weil sie strukturbedingt (durch den theoretischen Gewinnauftrag und auch deswegen, weil sie Instandhaltungen selbst bezahlen muß, während sie die Kosten für Neubauten (also z.B. auch der "Neubau" einer früher zweigleisig vorbereiteten und dann eingleisig zurückgebauten Brücke) in der Masse bezahlt bekommt) ein Hindernis für den Ausbau der Eisenbahn ist.
Auch eine öffentliche-rechtliche Netzgesellschaft kann nur dann etwas bauen, wenn die öffentliche Hand es fordert. Kein Bund, keine Bundesgesellschaft legt von sich aus fest, wo S-Bahn-Halte in Berlin entstehen sollen. Insofern greift Dein "Machenschaften der Netz AG" hier m.E. zu kurz. Es ist in diesem konkreten Fall eben nicht so, dass der Berliner Senat nachdrücklich auf die Halte gedrungen hätte, und "Machenschaften der Netz AG" das verhindert hätten!
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Marienfelde
2. Die dümmste Aussage, die ich mir in "meinem" Bezirk Tempelhof-Schöneberg hinsichtlich des S-Bahnhofs Kamenzer Damm vor etwa fünf Jahren mal eingefangen habe, war die, dieser S-Bahnhof läge doch in Steglitz-Zehlendorf und ginge uns daher nichts an - es geht immer noch dümmer, als Du glaubst..
Abgesehen davon, dass das in der Grundaussage in der Tat strunzdumm ist (da sind wir uns völlig einig) ist es in der Sache auch falsch. Die Gleise liegen in Mariendorf, Tempelhof-Schöneberg. Lankwitz (Steglitz-Zehlendorf) fängt erst hinter den Gleisen an. Ist natürlich für die Grundaussage völlig Wurst, sagt aber etwas über die Kompetenz Deiner Auskunftsperson in der Bezirksverwaltung aus.
Re: Dresdner Bahn - Bauarbeiten in Berlin 06.04.2021 12:14 |
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Marienfelde
Zu 1.: Hier ging es mir vor allem auch darum, Rückbauten der Netz AG von zweigleisig vorbereiteten Brücken zuverlässig zu verhindern. Das geht meines Erachtens dann, wenn die Netzgesellschaft weisungsgebunden ist. Die Rechtsform der AG steht dem prinzipiell entgegen. Ich verzichte mal darauf, nach entsprechenden Aussagen von Personen wie Heinz Dürr zu suchen, die das auch verdeutlichen.
Re: Dresdner Bahn - Bauarbeiten in Berlin 06.04.2021 12:34 |
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andre_de
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Marienfelde
Zu 1.: Hier ging es mir vor allem auch darum, Rückbauten der Netz AG von zweigleisig vorbereiteten Brücken zuverlässig zu verhindern. Das geht meines Erachtens dann, wenn die Netzgesellschaft weisungsgebunden ist. Die Rechtsform der AG steht dem prinzipiell entgegen. Ich verzichte mal darauf, nach entsprechenden Aussagen von Personen wie Heinz Dürr zu suchen, die das auch verdeutlichen.
Du klammerst Dich da an die Rechtsform, obwohl die für die Problematik m.E. (hier volle Zustimmung zu GlobalFisch) gar nicht entscheidend ist. Auch als AG darf eine DB Netz z.B. nicht einfach so Infrastruktur zurückbauen, dies verhindert und regelt das AEG, dafür braucht man kein Weisungsrecht.
Und andersrum, wäre es wieder eine Behörde: Wer sollte diese denn anweisen? Das EBA, welches selber die unzureichenden Ausbauten explizit genehmigt? Oder das Verkehrsministerium, welches weder den versprochenen Güterverkehrsplan umgesetzt bekommt noch die Elektrifizierungsziele noch ganz aktuell so ein popeliges 1000-Bahnhöfe-Programm in endlicher Zeit? Nee nee, mit noch mehr Behörden wäre nix gewonnen, im Gegenteil.
Viele Grüße
André
Re: Dresdner Bahn - Bauarbeiten in Berlin 06.04.2021 21:51 |
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andre_de
Und andersrum, wäre es wieder eine Behörde: Wer sollte diese denn anweisen? Das EBA, welches selber die unzureichenden Ausbauten explizit genehmigt?
Re: Dresdner Bahn - Bauarbeiten in Berlin 07.04.2021 08:44 |
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Jay
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andre_de
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Marienfelde
Zu 1.: Hier ging es mir vor allem auch darum, Rückbauten der Netz AG von zweigleisig vorbereiteten Brücken zuverlässig zu verhindern. Das geht meines Erachtens dann, wenn die Netzgesellschaft weisungsgebunden ist. Die Rechtsform der AG steht dem prinzipiell entgegen. Ich verzichte mal darauf, nach entsprechenden Aussagen von Personen wie Heinz Dürr zu suchen, die das auch verdeutlichen.
Du klammerst Dich da an die Rechtsform, obwohl die für die Problematik m.E. (hier volle Zustimmung zu GlobalFisch) gar nicht entscheidend ist. Auch als AG darf eine DB Netz z.B. nicht einfach so Infrastruktur zurückbauen, dies verhindert und regelt das AEG, dafür braucht man kein Weisungsrecht.
Und andersrum, wäre es wieder eine Behörde: Wer sollte diese denn anweisen? Das EBA, welches selber die unzureichenden Ausbauten explizit genehmigt? Oder das Verkehrsministerium, welches weder den versprochenen Güterverkehrsplan umgesetzt bekommt noch die Elektrifizierungsziele noch ganz aktuell so ein popeliges 1000-Bahnhöfe-Programm in endlicher Zeit? Nee nee, mit noch mehr Behörden wäre nix gewonnen, im Gegenteil.
Viele Grüße
André
Richtig, das sehe ich genauso. Das Festbeißen auf die Rechtsform AG greift hier deutlich zu kurz. Neben dem Unterlassen des Senats entsprechende Ansagen zu machen (und damit Verbände ins offene Messer laufen zu lassen), sind es ja gerade primär die Vorgaben, die die Bundespolitik gemacht hat. Da kommen dann eben solche Absurditäten wie in Karlshorst oder Wilhelmshagen mit den schmaleren Treppen, gekürzte Bahnhofsdächer oder eben auch ein- statt zweigleisige Überbauten bei Ersatzneubauten von Brücken raus. Geh mal davon aus, dass der Frust bei vielen Mitarbeitern von DB Netz (und vermutlich auch beim EBA) über diese Unzulänglichkeiten ähnlich groß ist. Der Bund stiehlt sich aus der Verantwortung für seine/unsere Infrastruktur und die Länder lassen es sich weitgehend gefallen, indem sie Eigenmittel zur Verfügung stellen oder eben nichts tun und die Grütze später ausbaden.
Re: Dresdner Bahn - Bauarbeiten in Berlin 07.04.2021 09:38 |
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Marienfelde
Ich wüßte auch nicht, mit welchen Rechtsnormen der Eigentümer die Netz AG verpflichtet, zweigleisig vorbereitete Brücken eingleisig zurückzubauen. Dies ist alleine der perversen betriebswirtschaftlichen Logik der entscheidenden Leute in der Netz AG geschuldet, die nichts anderes gelten lassen.
Re: Dresdner Bahn - Bauarbeiten in Berlin 07.04.2021 09:53 |
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Marienfelde
Ich wüßte auch nicht, mit welchen Rechtsnormen der Eigentümer die Netz AG verpflichtet, zweigleisig vorbereitete Brücken eingleisig zurückzubauen. Dies ist alleine der perversen betriebswirtschaftlichen Logik der entscheidenden Leute in der Netz AG geschuldet, die nichts anderes gelten lassen.
Re: Dresdner Bahn - Bauarbeiten in Berlin 07.04.2021 11:09 |
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Marienfelde
Nein, es ist gerade umgekehrt: Ihr haltet an der Rechtsform der AG fest, die prinzipiell ungeeignet ist, selbst gemeinwohlorientierte Ziele zu verfolgen.
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Marienfelde
Der hinsichtlich des Netzes wichtigste Akteur (oder meinetwegen die drei "Netzakteure") verfolgt betriebswirtschaftliche Ziele, die mit volkswirtschaftlichen bzw. gemeinwohlorientierten Zielen unvereinbar sind. Das wäre so, als ob ein Finanzamt politisch darauf ausgerichtet würde, keine Steuern einzunehmen.
Zitat
Marienfelde
Die Netzgesellschaften gemeinwohlorientiert auszurichten, bedeutet weniger Bürokratie, nicht mehr, weil der Kontrollaufwand durch eine sachgerechtere Ausrichtung des Netzes vermindert wird.
Re: Dresdner Bahn - Bauarbeiten in Berlin 07.04.2021 14:35 |
Zitat
andre_de
Zitat
Marienfelde
Nein, es ist gerade umgekehrt: Ihr haltet an der Rechtsform der AG fest, die prinzipiell ungeeignet ist, selbst gemeinwohlorientierte Ziele zu verfolgen.
Sicher nicht. Weder Jay noch ich noch jemand anderes hier hält die Rechtsform der AG für zwingend richtig und alternativlos, eine solche Aussage wirst Du nicht finden. Wir laden nur nicht alles Unrecht der Welt darauf ab.
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andre_de
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Marienfelde
Der hinsichtlich des Netzes wichtigste Akteur (oder meinetwegen die drei "Netzakteure") verfolgt betriebswirtschaftliche Ziele, die mit volkswirtschaftlichen bzw. gemeinwohlorientierten Zielen unvereinbar sind. Das wäre so, als ob ein Finanzamt politisch darauf ausgerichtet würde, keine Steuern einzunehmen.
Du konstruierst da einen Widerspruch bzw. eine Unvereinbarkeit von betriebs- vs. volkswirtschaftlichen Zielen, der per se so nicht besteht. Jeder städtische Betrieb, jedes öffentliche Stadtwerk, jeder Theaterbetrieb arbeitet in Geschäftsjahren und legt am Ende derselben eine betriebswirtschaftliche Bilanz vor. Und auch die öffentliche Hand (d.h. Behörden) ist nach Haushaltsgesetz verpflichtet, Geld ausschließlich nach betriebswirtschaftlicher Kosten-/Nutzen-Abwägung auszugeben.
Re: Dresdner Bahn - Bauarbeiten in Berlin 07.04.2021 16:31 |
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Nemo
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Marienfelde
Ich wüßte auch nicht, mit welchen Rechtsnormen der Eigentümer die Netz AG verpflichtet, zweigleisig vorbereitete Brücken eingleisig zurückzubauen. Dies ist alleine der perversen betriebswirtschaftlichen Logik der entscheidenden Leute in der Netz AG geschuldet, die nichts anderes gelten lassen.
Ist da nicht das Aktienrecht schuld? Im Aktienrecht ist doch so ziemlich alles, was nicht sofort zu einer Dividende führt, Untreue.
Dementsprechend darf man doch nach Aktienrecht immer nur wirtschaftlich optimale Ausbauten machen.
Eine sinnvolle Rechtsform für die Bahn wäre meiner Ansicht nach eine GmbH.
Re: Dresdner Bahn - Bauarbeiten in Berlin 07.04.2021 16:44 |
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Jumbo
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andre_de
Und andersrum, wäre es wieder eine Behörde: Wer sollte diese denn anweisen? Das EBA, welches selber die unzureichenden Ausbauten explizit genehmigt?
Hätte das EBA denn überhaupt eine realistische Chance, die zur Genehmigung vorgelegten Planungen nicht zu genehmigen oder Auflagen zu erteilen, so zu bauen, dass es einer späteren Erweiterung nicht im Wege steht, wenn die eingereichten Pläne den gesetzlichen Vorschriften entsprechen und dem aktuellen und dem sicher absehbaren künftigen Bedarf genügen?
Re: Dresdner Bahn - Bauarbeiten in Berlin 07.04.2021 17:07 |
Re: Dresdner Bahn - Bauarbeiten in Berlin 07.04.2021 17:08 |
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DerMichael
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Marienfelde
Ich wüßte auch nicht, mit welchen Rechtsnormen der Eigentümer die Netz AG verpflichtet, zweigleisig vorbereitete Brücken eingleisig zurückzubauen. Dies ist alleine der perversen betriebswirtschaftlichen Logik der entscheidenden Leute in der Netz AG geschuldet, die nichts anderes gelten lassen.
Die betriebswirtschafliche Logik zwingt die Netz AG aber auch nicht, neu zu bauende Brücken so zu bauen, dass man später problemlos wieder auf vier Gleise erweitern könnte. Man könnte auch einen Kompromiss machen, zwischen viergleisigem Widerlager und dreigleisigem Überbau aber selbst das wird nicht gemacht, obwohl die Unzulänglichkeiten mit dem eingleisigen S-Bahnbetrieb und die daraus folgenden Zwänge längst bekannt sind.
Auf der einen Seite wird über die unpünktliche S2 geklagt und das leider keine weiteren S-Bahnhöfe auf der Strecke wegen der eingleisigen Abschnitte möglich sind, und dann manifestiert man diesen Zustand, indem man die bekannten Zwangspunkte eben nicht auflöst, weil das für den Status Quo ja so ausreichend ist. M.E. nach hätte die Politik da etwas bewirken können, wenn sie es gewollt hätte. Woanders schafft man sogar Regionalbahnhöfe an Hochgeschwindigkeitsstrecken, bei denen es nicht mehr möglich gewesen wäre, die nachträglich einzubauen.
Aber dort hat sich die Politik auch mächtig ins Zeug gelegt, um das zu erreichen.
Im Endeffekt ist es immer die Politik: Die Politik gibt die Regeln vor, die Politik muss die Ziele definieren, die Politik muss die Anforderungen stellen.
Wenn die Politik das macht, funktioniert es auch (Bamberg, Merklingen, Coburg). Wenn die Politik kein Interesse hat, und sich lieber hinter Machbarkeitsstudien und Untersuchungen versteckt, dann funktioniert es eben nicht (Berlin).
Ich prognostiziere mal folgendes: Der Zug für diese beiden Bahnhöfe ist abgefahren. Verursacht durch unwillige Politiker, die eben lieber im Dienstwagen chauffiert werden und wichtigeres zu tun haben, wie z.B. das Projekt durch eine Tunnellösung finanziell so aufzublasen, dass es sich nicht mehr rechnet.
Vielleicht liegt es aber auch daran, dass man im Kampf dagegen die möglichen Chancen und Verbesserungen schlicht vergessen oder nicht auf dem Schirm hatte.