Re: Planung der Straßenbahn zum Hermannplatz 16.12.2021 10:42 |
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Nemo
"Gegenwärtig befindet sich der Ausbau der bestehenden eingleisigen Kehranlage am S+U-Bahn-hof Warschauer Straße zu einer provisorischen zweigleisigen Anlage in Planung. Nach aktuellem Planungsstand soll sie - zusammen mit dem Verlängerungsabschnitt am anderen Ende der Linie M10 vom Hauptbahnhof zum U-Bahnhof Turmstraße - bis zum Jahr 2023 in Betrieb gehen und mit der Neubaustrecke zum Hermannplatz wieder überplant werden.
Gleichzeitig soll die Umstiegssituation der Linie M13 zur den U-Bahnlinien U1 und U3 verbessert werden. Die Linie soll bis zum U-Bahnhof Warschauer Straße verkehren, wozu die Errichtung einer Kehranlage in der Mühlenstraße erforderlich wird. Perspektivisch soll dieser Streckenab-zweig in die Mühlenstraße in Richtung Ostbahnhof verlängerbar sein."
Da stehen ja noch ein paar interessante Dinge drin: Man möchte also bis 2023 noch für eine paar Jahre eine zweigleisige Kehranlage errichten. Ist ja grundsätzlich sinnvoll, allerdings denke ich, dass man den heutigen Zustand auch noch die paar Jahr(zehnt)e aushalten könnte.
Re: Planung der Straßenbahn zum Hermannplatz 16.12.2021 13:42 |
Re: Planung der Straßenbahn zum Hermannplatz 16.12.2021 13:58 |
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phönix
Mobilitätsforscher Andreas Knie polemisierte übrigens in der Berliner Zeitung vom 02.12.21 gegen die Straßenbahnplanung zum Hermannplatz: "Auch ein Teil der Straßenbahnprojekte, die der Koalitionsvertrag auflistet, werde nicht benötigt, ergänzte der Wissenschaftler. „Ein Beispiel ist die geplante Strecke von der Warschauer Straße durch Kreuzberg zum Hermannplatz. Als Vorhaben, das schon zu Beginn der 1930er-Jahre erwogen wurde, ist es ein weiteres Beispiel für die alten Projekte, die von der Koalition jetzt aufgewärmt werden.“"
[www.berliner-zeitung.de] (Bezahlschranke)
Re: Planung der Straßenbahn zum Hermannplatz 16.12.2021 14:01 |
Re: Planung der Straßenbahn zum Hermannplatz 16.12.2021 15:29 |
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Marienfelde
Ja, das habe ich auch gelesen, aber nicht verbreitet, weil sich Knie hier im Grunde selbst disqualifiziert.
Re: Planung der Straßenbahn zum Hermannplatz 16.12.2021 16:28 |
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def
Zitat
Marienfelde
Ja, das habe ich auch gelesen, aber nicht verbreitet, weil sich Knie hier im Grunde selbst disqualifiziert.
Der hat sich schon seit Jahren mit dem Argument "In den ÖPNV wurden Milliarden investiert, ohne dass sein Anteil am Modal Split gestiegen ist". Ja, klar, in den MIV wurden ja auch Milliarden investiert - entweder man vergleicht absolute Zahlen oder relative (den Modal Split).
Re: Planung der Straßenbahn zum Hermannplatz 16.12.2021 17:14 |
Re: Planung der Straßenbahn zum Hermannplatz 16.12.2021 17:33 |
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def
Stimmt, das war zu kurz formuliert. Er hat darauf einen Beitrag aufgebaut, demzufolge Investitionen in den ÖPNV eh nichts nutzen, weil die Leute halt lieber Auto fahren (und dann kam das übliche Blabla von flexiblen ÖV-Lösungen) - und diese Schlussfolgerung ist dann doch ziemlich gewagt. Die Frage wäre, wie der Modal Split aussehen würde, wenn man nur in den ÖV Milliarden investiert und sich bei MIV-Infrastruktur auf Instandhaltung beschränkt hätte.
Re: Planung der Straßenbahn zum Hermannplatz 16.12.2021 18:04 |
Zitat
Marienfelde
Zitat
phönix
Mobilitätsforscher Andreas Knie polemisierte übrigens in der Berliner Zeitung vom 02.12.21 gegen die Straßenbahnplanung zum Hermannplatz: "Auch ein Teil der Straßenbahnprojekte, die der Koalitionsvertrag auflistet, werde nicht benötigt, ergänzte der Wissenschaftler. „Ein Beispiel ist die geplante Strecke von der Warschauer Straße durch Kreuzberg zum Hermannplatz. Als Vorhaben, das schon zu Beginn der 1930er-Jahre erwogen wurde, ist es ein weiteres Beispiel für die alten Projekte, die von der Koalition jetzt aufgewärmt werden.“"
[www.berliner-zeitung.de] (Bezahlschranke)
Ja, das habe ich auch gelesen, aber nicht verbreitet, weil sich Knie hier im Grunde selbst disqualifiziert. Bei der Wiederaufnahme des Trambetriebs zwischen Warschauer Straße und Hermannplatz geht es um die Schließung einer seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs bestehenden Angebotslücke im Oberflächenverkehrsnetz der BVG.
Dies nicht zu sehen, spricht nicht für Knie,
Marienfelde.
Re: Planung der Straßenbahn zum Hermannplatz 16.12.2021 18:31 |
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ECG7C
Aber die Berliner Zeitung hat es nicht so mit dem ÖPNV, bei denen wundert mich nichts mehr.
Re: Planung der Straßenbahn zum Hermannplatz 16.12.2021 19:14 |
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Logital
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def
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Marienfelde
Ja, das habe ich auch gelesen, aber nicht verbreitet, weil sich Knie hier im Grunde selbst disqualifiziert.
Der hat sich schon seit Jahren mit dem Argument "In den ÖPNV wurden Milliarden investiert, ohne dass sein Anteil am Modal Split gestiegen ist". Ja, klar, in den MIV wurden ja auch Milliarden investiert - entweder man vergleicht absolute Zahlen oder relative (den Modal Split).
Dann ist seine Aussage doch nicht falsch.
Re: Planung der Straßenbahn zum Hermannplatz 16.12.2021 19:22 |
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Marienfelde
Außerdem: Der ÖV steht in gewissem Sinn für einen Verlust an Souveränität: Der Fahrgast hat sich in der Regel nach von anderen gemachten Fahrplänen, Linienführungen, Anschlußgestaltungen usw. zu richten. Die Freiheit, an einem schönen Sommermorgen um 3 Uhr an einen See in Brandenburg zu fahren, um den Sonnenaufgang zu betrachten, wird der ÖV wohl niemals bieten können.
Re: Planung der Straßenbahn zum Hermannplatz 16.12.2021 19:49 |
Zitat
def
Zitat
Marienfelde
Außerdem: Der ÖV steht in gewissem Sinn für einen Verlust an Souveränität: Der Fahrgast hat sich in der Regel nach von anderen gemachten Fahrplänen, Linienführungen, Anschlußgestaltungen usw. zu richten. Die Freiheit, an einem schönen Sommermorgen um 3 Uhr an einen See in Brandenburg zu fahren, um den Sonnenaufgang zu betrachten, wird der ÖV wohl niemals bieten können.
Naja, kommt drauf an: dafür hat man halt das Auto als Klotz am Bein, um das man sich ja auch kümmern muss. Und ich finde es beim Spaziergehen/Wandern eigentlich ganz angenehm, mich treiben lassen zu können, ohne zum Startpunkt zurück zu müssen.
Re: Planung der Straßenbahn zum Hermannplatz 16.12.2021 20:03 |
Zitat
phönix
Zitat
ECG7C
Aber die Berliner Zeitung hat es nicht so mit dem ÖPNV, bei denen wundert mich nichts mehr.
Sowohl die Berliner Zeitung mit Peter Neumann als auch der Tagesspiegel mit dem früheren Redakteur Kurbjuweit und dem jetzigen Redakteur Hasselmann bringen nach meiner Meinung eine gute Arbeit, wenngleich ich mir manchmal größere Genauigkeit, mehr Recherche oder mehr Wissen über Zusammenhänge wünschen würde. Dabei ist insbesondere zu berücksichtigen, dass die Redakteure eben Journalisten sind und keine gleichzeitig voll ausgebildeten Straßenbahnfahrer, Verkehrsplaner, Ingenieure, Betriebswirtschaftler, Schlosser oder Elektroniker. Wer hier ein Mehr an Fachwissen fordert, muss dafür sorgen, dass die Zeitungen sehr deutlich mehr gekauft werden, dann kann sich die Berliner Zeitung auf den zusätzlichen Einkauf von Fachleuten zu Fachfragen leisten. Vergiss bitte nicht, dass die Zeitungen mit den niedrigen Auflagen auch ohne Einkauf von Fachleuten zu jedem beliebigen Thema gerade so überleben.
Re: Planung der Straßenbahn zum Hermannplatz 16.12.2021 21:06 |
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Global Fisch
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def
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Marienfelde
Außerdem: Der ÖV steht in gewissem Sinn für einen Verlust an Souveränität: Der Fahrgast hat sich in der Regel nach von anderen gemachten Fahrplänen, Linienführungen, Anschlußgestaltungen usw. zu richten. Die Freiheit, an einem schönen Sommermorgen um 3 Uhr an einen See in Brandenburg zu fahren, um den Sonnenaufgang zu betrachten, wird der ÖV wohl niemals bieten können.
Naja, kommt drauf an: dafür hat man halt das Auto als Klotz am Bein, um das man sich ja auch kümmern muss. Und ich finde es beim Spaziergehen/Wandern eigentlich ganz angenehm, mich treiben lassen zu können, ohne zum Startpunkt zurück zu müssen.
Das sehe ich ganz genauso. Zum Startpunkt zurückzumüssen, finde ich bei einer Wanderung ausgesprochen öde. Und lustigerweise macht das kaum jemand bei ner "richtigen" Wanderung. Man kann beim Wandern wunderbar sehen, wie sich im 1km Umkreis um einen Parkplatz eine Völkerwanderung entwickelt, danach hat man wieder Ruhe.
Und übermüdet nachts um 3 Autofahren zu müssen? Sorry.
Ansonsten, zumindest am Wochende geht das. 2.44 -> Brandenburg (Havel). Entweder dann mit dem Rad zum Plauer See oder man muss leider 40 Minuten warten, bis ein Zug nach Kirchmöser fährt. Oder 2.46 -> Wünsdorf (Rangsdorfer See, Wünsdorfer See). Man müsste dann freilich noch für den Sonnenaufgang auf die andere Seeseite, ist aber machbar. Ansonsten hat man auch in Berlin schöne Seen, wo man einfach per Nachtbus, am Wochenende auch per S-Bahn hinkommt (dann kommen auch Erkner oder Potsdam hinzu, oder der Grabowsee bei Oranienburg). Und um die Zeit wird's selbst am Müggelsee herrlich einsam sein.
Re: Planung der Straßenbahn zum Hermannplatz 16.12.2021 21:35 |
Zitat
ECG7C
Zitat
phönix
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ECG7C
Aber die Berliner Zeitung hat es nicht so mit dem ÖPNV, bei denen wundert mich nichts mehr.
Sowohl die Berliner Zeitung mit Peter Neumann als auch der Tagesspiegel mit dem früheren Redakteur Kurbjuweit und dem jetzigen Redakteur Hasselmann bringen nach meiner Meinung eine gute Arbeit, wenngleich ich mir manchmal größere Genauigkeit, mehr Recherche oder mehr Wissen über Zusammenhänge wünschen würde. Dabei ist insbesondere zu berücksichtigen, dass die Redakteure eben Journalisten sind und keine gleichzeitig voll ausgebildeten Straßenbahnfahrer, Verkehrsplaner, Ingenieure, Betriebswirtschaftler, Schlosser oder Elektroniker. Wer hier ein Mehr an Fachwissen fordert, muss dafür sorgen, dass die Zeitungen sehr deutlich mehr gekauft werden, dann kann sich die Berliner Zeitung auf den zusätzlichen Einkauf von Fachleuten zu Fachfragen leisten. Vergiss bitte nicht, dass die Zeitungen mit den niedrigen Auflagen auch ohne Einkauf von Fachleuten zu jedem beliebigen Thema gerade so überleben.
Deiner Einschätzung und Darstellung kann ich nur teilweise zustimmen. Meine Kritik bezog sich nicht auf Berliner Zeitungen sondern konkret auf die Berliner Zeitung. Zum Handwerk und zur Vorgehensweise eines Journalisten gehört neben klassischer Recherche auch Fragen zu stellen um Antworten zu erhalten. Das sehe ich insbesondere in den Artikeln der Berliner Zeitung als nicht gegeben und kritisiere ich somit.
Re: Planung der Straßenbahn zum Hermannplatz 16.12.2021 21:38 |
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Marienfelde
Ganz richtig ist sie jedenfalls auch nicht, weil der bundesweite Anteil des ÖV an den Pkm vor der Pandemie von zwischenzeitlich 14 auf 19 % gestiegen war. Man mag diesen Zuwachs - gemessen am Aufwand für den ÖV - für zu gering halten. Das Argument von def (große Parallelinvestitionen in den MIV) muß aber auch gesehen werden.
Re: Planung der Straßenbahn zum Hermannplatz 16.12.2021 22:12 |
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Marienfelde
Nein. Auf Tatsache A ("Freiheitsverlust durch Abhängigkeit von Fahrplänen usw.") antwortet Ihr mit Tatsache B ("Freiheitsverlust durch stets erforderliche Rückkehr zum goldenen Kalb, dem eigenen PKW"), die ich überhaupt nicht bestreite, aber an Tatsache A nichts ändert.
Re: Planung der Straßenbahn zum Hermannplatz 16.12.2021 23:23 |
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Logital
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Marienfelde
Ganz richtig ist sie jedenfalls auch nicht, weil der bundesweite Anteil des ÖV an den Pkm vor der Pandemie von zwischenzeitlich 14 auf 19 % gestiegen war. Man mag diesen Zuwachs - gemessen am Aufwand für den ÖV - für zu gering halten. Das Argument von def (große Parallelinvestitionen in den MIV) muß aber auch gesehen werden.
Ja unter ganz bestimmten Randbedingungen. Schaust man sich den Anteil der Wege an blieb der Modal Split gleich.
Und selbst bei der Verkehrsleistung hat sich beim öpnv Anteil kaum was getan. Von 2008 18% auf 2017 mit 19%. Während das Auto stets über 70% blieb.
Re: Planung der Straßenbahn zum Hermannplatz 17.12.2021 01:28 |