Re: Volksentscheid für eine "autofreie" Berliner Innenstadt? 25.10.2020 22:48 |
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Alter Köpenicker
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Nemo
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Henning
Ohne Auto ist es zwar nicht schlimm, aber in manchen Fällen schon unpraktisch. Spät abends oder an Sonn- und Feiertagen sind viele ÖPNV-Verbindungen ziemlich schlecht.
Manchmal. Das ist aber kein Grund für einen massenhaften Autokonsum!
Eben. Und wenn es wirklich mal nicht anders geht, was bei mir nur äußerst selten vorkommt, kann man immer noch auf eine Kraftdroschke zurückgreifen. Mein Herz müßte ja ein Affe sein, wenn ich für diese null bis fünf Fälle pro Jahr ein Auto unterhalten würde.
Re: Volksentscheid für eine "autofreie" Berliner Innenstadt? 27.10.2020 10:21 |
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GraphXBerlin
Du kannst den Leuten nicht das Auto verbieten. Man müßte sich aber mal vielleicht mal die Entwicklung der letzten hundert Jahre angucken weshalb es so viele Autos heutzutage gibt.
Ist der Unterhalt (Steuer, Benzin, Versicherung, Reparaturen, Pflege) im Vergleich der letzten Jahrzente günstiger geworden? Eigentlich müßte man ja manchmal wundern weshalb sich so viele Menschen in der Stadt ein Auto leisten könne, trotz evtl. geringen Einkommen oder jetzt aktuell Corona und Einnahmeaudfälle.
Re: Volksentscheid für eine "autofreie" Berliner Innenstadt? 01.05.2021 06:04 |
Re: Volksentscheid für eine "autofreie" Berliner Innenstadt? 01.05.2021 09:26 |
Re: Volksentscheid für eine "autofreie" Berliner Innenstadt? 01.05.2021 09:43 |
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Marienfelde
Am 25. April 2021 hat die Initiative "Volksentscheid Berlin autofrei" mit der Unterschriftensammlung begonnen.
Kurzes Statement eines Aktivisten: „Es läuft gut“, sagt Manuel Wiemann. „Die Leute machen mit.“
Hier noch ein Link zur Online-Fassung eines Artikels von Peter Neumann in der Berliner Zeitung: [www.berliner-zeitung.de]
Ich denke, Leute wie ich sollten auch mitmachen,
Marienfelde.
Re: Volksentscheid für eine "autofreie" Berliner Innenstadt? 01.05.2021 09:52 |
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md95129
Sorry, aber das ist Schwachsinn in Tüten! Habt ihr alle keine Familien? Mein Sohn wohnt innerhalb des S-Bahnrings. Sein Auto steht in der Tiefgarage, nimmt also keinen öffentlichen Parkraum in Anspruch. Die meisten Besorgungen werden zu Fuss oder mit dem Elektroroller erledigt. Einmal in der Woche werden Lebensmittel per Auto eingekauft (Habt ihr euch schon mal Fleisch/Gemüse/Obst liefern lassen?). Ein- bis zweimal pro Woche geht es in den Garten in Brandenburg. Dabei ist das Auto in beiden Richtungen ratzevoll.
Ich selbst nutze seit meiner Rückkehr aus den USA seit über einem halben Jahr öffentliche Verkehrsmittel. Meine Begeisterung darüber lässt mit jedem Tag nach. Unzuverlässige Bedienung, falsche oder fehlende Informationen, defekte Einrichtungen (Die Rolltreppe Sonntagstrasse/Ostkreuz ist seit über einem halben Jahr ausser Betrieb), Busfahrer die trotz rechtzeitigem Haltewunsch durchfahren, bestaerken mich in meinem Entschluss, wieder ein Auto anzuschaffen. Ich wohne knapp ausserhalb des S-Bahnrings und habe ebenfalls einen Tiefgaragenplatz. Übrigens nutze ich inzwischen für wichtige Termine Uber oder ein Taxi, da selbst ein 45min Puffer oft nicht ausreicht. Die vorletzte tolle Erfahrung in dieser Richtung war der Ersatzverkehr U1/3, der wegen einer Umleitung ca. 40min unterwegs war. Dem Busfahrer wäre kein Zacken aus der Krone gefallen, wenn er auf Alternativen aufmerksam gemacht hätte (Die Information über die Umleitung kam wenige Sekunden nach Abfahrt). Das letzte Ärgernis war eine Verzögerung der Busse am Ostkreuz. Das beknackte Display zählte fröhlich die Minuten, aber kein Bus erschien. Ca. 50 Passagiere (bzw. Zahlvieh) warteten vergeblich. Ich bin dann zu Fuss los und an der grünen Fussgänger-Ampel fast von einem Kampfradler umgefahren worden.
Henner
Re: Volksentscheid für eine "autofreie" Berliner Innenstadt? 01.05.2021 10:15 |
Re: Volksentscheid für eine "autofreie" Berliner Innenstadt? 01.05.2021 10:50 |
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Nemo
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md95129
Sorry, aber das ist Schwachsinn in Tüten! Habt ihr alle keine Familien? Mein Sohn wohnt innerhalb des S-Bahnrings. Sein Auto steht in der Tiefgarage, nimmt also keinen öffentlichen Parkraum in Anspruch. Die meisten Besorgungen werden zu Fuss oder mit dem Elektroroller erledigt. Einmal in der Woche werden Lebensmittel per Auto eingekauft (Habt ihr euch schon mal Fleisch/Gemüse/Obst liefern lassen?). Ein- bis zweimal pro Woche geht es in den Garten in Brandenburg. Dabei ist das Auto in beiden Richtungen ratzevoll.
Ich selbst nutze seit meiner Rückkehr aus den USA seit über einem halben Jahr öffentliche Verkehrsmittel. Meine Begeisterung darüber lässt mit jedem Tag nach. Unzuverlässige Bedienung, falsche oder fehlende Informationen, defekte Einrichtungen (Die Rolltreppe Sonntagstrasse/Ostkreuz ist seit über einem halben Jahr ausser Betrieb), Busfahrer die trotz rechtzeitigem Haltewunsch durchfahren, bestaerken mich in meinem Entschluss, wieder ein Auto anzuschaffen. Ich wohne knapp ausserhalb des S-Bahnrings und habe ebenfalls einen Tiefgaragenplatz. Übrigens nutze ich inzwischen für wichtige Termine Uber oder ein Taxi, da selbst ein 45min Puffer oft nicht ausreicht. Die vorletzte tolle Erfahrung in dieser Richtung war der Ersatzverkehr U1/3, der wegen einer Umleitung ca. 40min unterwegs war. Dem Busfahrer wäre kein Zacken aus der Krone gefallen, wenn er auf Alternativen aufmerksam gemacht hätte (Die Information über die Umleitung kam wenige Sekunden nach Abfahrt). Das letzte Ärgernis war eine Verzögerung der Busse am Ostkreuz. Das beknackte Display zählte fröhlich die Minuten, aber kein Bus erschien. Ca. 50 Passagiere (bzw. Zahlvieh) warteten vergeblich. Ich bin dann zu Fuss los und an der grünen Fussgänger-Ampel fast von einem Kampfradler umgefahren worden.
Henner
Ist halt nur irgendwie komisch. Wenn alles zugestaut ist, dann muss man das Verkehrssystem Straße ausbauen. Wenn der ÖV wegen fehlender Investitionen, Überlastung und der Mithilfe der ehemaligen Verkehrslenkung Berlin in die Knie geht, ist das immer ein Argument diesen nicht zu benutzen und blos nicht auszubauen.
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md95129
Ich habe mit keinem Wort den Ausbau von Strassen gefordert. Es geht euch offensichtlich darum, wie der Jagdpilot in seiner unverblümten Art ausgedrückt hat, eine Ideologie umzusetzen. Warum sollte mein Sohn gezwungen werden, sein Auto nur noch an bestimmten Tagen/Stunden oder mit einem Kontingent benutzen zu können?
Meine Kritik an den Öffentlichen bezieht sich im Wesentlichen auf Informationsmangel und Gleichgültigkeit gegenüber dem Zahlvieh. Beides kostet kein zusätzliches Geld. Wenn z.B. ein Bus mit 5min Verspätung von einer Endhaltestelle losfährt, war dem Fahrer die Pause wichtiger als die Belange der Fahrgäste (In 80% der Fälle kommt er 2..3min früher an und hat damit eine längere Pause). >6Monate Stillstand für eine Rolltreppe ist Schlamperei, keine Geldknappheit.
Henner
Re: Volksentscheid für eine "autofreie" Berliner Innenstadt? 01.05.2021 12:21 |
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hvhasel
Auf jedes noch so unsinnige Parkplatzgejammer folgt politische Aufgeregtheit, meist sogar im Abgeordnetenhaus. Aber bei einem schlecht umgesetzten SEV gibt es nur die typisch Berliner Gleichgültigkeit?
Re: Volksentscheid für eine "autofreie" Berliner Innenstadt? 01.05.2021 12:31 |
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hvhasel
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md95129
Sorry, aber das ist Schwachsinn in Tüten! Habt ihr alle keine Familien? Mein Sohn wohnt innerhalb des S-Bahnrings. Sein Auto steht in der Tiefgarage, nimmt also keinen öffentlichen Parkraum in Anspruch. Die meisten Besorgungen werden zu Fuss oder mit dem Elektroroller erledigt. Einmal in der Woche werden Lebensmittel per Auto eingekauft (Habt ihr euch schon mal Fleisch/Gemüse/Obst liefern lassen?).
Ich finde das Ziel der Initiative in der Konsequenz falsch aber in der Sache gut. Denn endlich wird damit die Perspektive verschoben. Weg von einer Minderheit (das sind die täglichen, nicht gewerblichen Autofahrer nämlich), die damit Sonderrechte genießen, gerade durch die (fast) kostenlose Nutzung öffentlichen Raums. Das trifft nicht auf alle gleich zu, Henner, das ist klar. Ich zahle auch für meinen TG-Stellplatz, obwohl ich draußen kostenlos stehen könnte.
In der Konsequenz finde ich das Vorhaben falsch, weil es total willkürlich ist. Warum sollen Anwohner an Bundesstraßen und Außenbezirken anders behandelt werden als die anderen in der Innenstadt? Warum eine bestimmte Zahl von Fahrten, die „von oben“ bestimmt und überprüft werden. Das finde ich grundfalsch. Deshalb bleibe ich auch Anhänger einer Citymaut
Re: Volksentscheid für eine "autofreie" Berliner Innenstadt? 01.05.2021 12:31 |
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Latschenkiefer
Wenn es also ein Verbot für laute Motorräder gibt, werden erstere dagegen Sturm laufen, denn das ist ja "Ideologie" . Genau so kann man zurückschimpfen, denn die lauten Motorräder hören ja nicht nur die Nutzer selbst, sondern im Extremfall werden viele tausend andere dadurch belästigt. Und ein lautes Motorrad bietet (entschuldige meine ideologische Sicht) keinerlei Vorteil gegenüber einem leisen Motorrad, vielleicht einmal abgesehen vom dadurch erhöhten Selbstwertgefühl des Fahrers.
Re: Volksentscheid für eine "autofreie" Berliner Innenstadt? 01.05.2021 12:52 |
Re: Volksentscheid für eine "autofreie" Berliner Innenstadt? 01.05.2021 12:59 |
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Global Fisch
Millionen von Menschen in Berlin, auch mit Familie machen das ganz normal ohne Auto. Woche für Woche. Sei es, weil sie (wie viele Haushalte in Berlin) ganz problemlos kein Auto haben, sei es, weil sie überhaupt keinen Bock haben, mit einem Auto voller Einkäufe erst einmal zu Hause einen Parkplatz suchen zu müssen.
Re: Volksentscheid für eine "autofreie" Berliner Innenstadt? 01.05.2021 13:03 |
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md95129
@PassusDuriusculus:
Ohne Familie geht so ein frugales Leben, habe ich selbst mehrere Jahre gemacht. Mit Deiner Einsparung der Heizung lebst Du auf Kosten der Nachbarn...
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md95129
@def:
Auch in der Tiefgarage?
Re: Volksentscheid für eine "autofreie" Berliner Innenstadt? 01.05.2021 13:05 |
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hvhasel
Aber jahrzehntelanges negatives Framing bekommt man halt nicht so leicht weg. Bei den realen Nutzungsquoten ist der ÖPNV in Berlin ein Hauptlastträger, mehr als der MIV.
Re: Volksentscheid für eine "autofreie" Berliner Innenstadt? 01.05.2021 13:36 |
Re: Volksentscheid für eine "autofreie" Berliner Innenstadt? 01.05.2021 13:43 |
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def
Wenn Du nur innerhalb Deiner Tiefgarage mit dem Auto unterwegs bist, ziehe ich meine Kritik zu den SUVs natürlich zurück. Ansonsten gilt sie selbstverständlich auch in diesem Fall: die zusätzlichen 40 cm können bei entgegenkommenden Autos genau die entscheidenden Zentimeter sein, wegen denen man den Radfahrer nicht oder nur gefährlich knapp überholen kann (und dann ist natürlich trotzdem der Radfahrer schuld, richtig?). Genauso halte ich es für unwahrscheinlich, dass Du nur Ziele mit Tiefgarage ansteuerst.