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Tram Turmstraße I - Bauzeitraum ab 08/2021
geschrieben von Arnd Hellinger 
Zitat
Arnd Hellinger
Zitat
Philipp Borchert
Am Hackeschen Markt.

War nicht irgendwann angedacht, im Bereich der vormaligen Interimshaltestelle Hbf einen einfachen Gleiswechsel (2 Rückfallweichen) wie Marksburgstraße einzubauen...?

Für die Verlängerung zur Turmstraße hielten das die Planer noch für unnötig. Erst mit der weiteren Verlängerung nach Jungfernheide wollen sie das in Betracht ziehen.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
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Jay
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Arnd Hellinger
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Philipp Borchert
Am Hackeschen Markt.

War nicht irgendwann angedacht, im Bereich der vormaligen Interimshaltestelle Hbf einen einfachen Gleiswechsel (2 Rückfallweichen) wie Marksburgstraße einzubauen...?

Für die Verlängerung zur Turmstraße hielten das die Planer noch für unnötig. Erst mit der weiteren Verlängerung nach Jungfernheide wollen sie das in Betracht ziehen.

Ich wäre da zu einem deutlich anderen Abwägungsergebnis gekommen und hätte das Ding Anfang 2022 gleich statt der seinerzeitigen Bauweiche realisiert - oder eben durch vier weitere Weichen die Wendeanlage Hbf auch aus/in Richtung Turmstraße angebunden... :-)

Aber gut: Wer billig baut, baut doppelt.

Viele Grüße
Arnd
Zitat
Arnd Hellinger
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Jay
Zitat
Arnd Hellinger
Zitat
Philipp Borchert
Am Hackeschen Markt.

War nicht irgendwann angedacht, im Bereich der vormaligen Interimshaltestelle Hbf einen einfachen Gleiswechsel (2 Rückfallweichen) wie Marksburgstraße einzubauen...?

Für die Verlängerung zur Turmstraße hielten das die Planer noch für unnötig. Erst mit der weiteren Verlängerung nach Jungfernheide wollen sie das in Betracht ziehen.

Ich wäre da zu einem deutlich anderen Abwägungsergebnis gekommen und hätte das Ding Anfang 2022 gleich statt der seinerzeitigen Bauweiche realisiert - oder eben durch vier weitere Weichen die Wendeanlage Hbf auch aus/in Richtung Turmstraße angebunden... :-)

Aber gut: Wer billig baut, baut doppelt.

Aus Fahrgastsicht ist natürlich das Problem, dass man nun für den Einbau der Weichenverbindung auch die Strecke zwischen Chausseestraße und Lübecker Straße wieder sperren muss, statt "nur" den nun zu eröffnenden Abschnitt bei Anbindung einer weiteren Verlängerung.

Andererseits: realistischerweise wird die Verlängerung zur Jungfernheide frühestens Ende des Jahrzehnts überhaupt in Angriff genommen, und auch nur, wenn 2026 Brumm-Brumm-Manja ersetzt wurde und es dann wieder Planungskapazitäten für Straßenbahn-Erweiterungen gibt. Bis zur nächsten Abgeordnetenhauswahl wird da mit der Planung nichts weitergehen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 30.07.2023 07:18 von def.
Zitat
def
(...)

Andererseits: realistischerweise wird die Verlängerung zur Jungfernheide frühestens Ende des Jahrzehnts überhaupt in Angriff genommen, und auch nur, wenn 2026 Brumm-Brumm-Manja ersetzt wurde und es dann wieder Planungskapazitäten für Straßenbahn-Erweiterungen gibt. Bis zur nächsten Abgeordnetenhauswahl wird da mit der Planung nichts weitergehen.

Wahr ist aber auch, dass die Verlängerung nach S+U Jungfernheide im aktuellen Koalitionsvertrag explizit als zu realisierendes Projekt gelistet wird. Am 09.09.2023 werden Auto-Manja und Angebots-Kai indes Gelegenheit haben, sich öffentlich zur Thematik zu positionieren...

Viele Grüße
Arnd
Hallo zusammen!

Hier wieder ein kleines Update, alle Fotos sind von heute, Sonntag, 30. Juli.

Wieder ein Monat (fast) zuende. Viele bildmächtige Fortschritte gibt es naturgemäß nicht mehr, aber es ist durchaus noch einiges zu erledigen.


Zum Stand der Lichtsignalanlagen:

- Kreuzung Turmstraße/Stromstraße: Hier tut sich bislang nichts, es fehlen weiterhin mehrere Ampelmasten.

- Kreuzung Turmstraße/Wilsnacker Straße: Hier sind inzwischen alle Signalgeber montiert. Die Signalgeber an den Auslegern sind jedoch noch nicht verkabelt.

- Kreuzung Alt-Moabit/Rathenower Straße/Paulstraße: Falls ich nichts übersehen habe, sind alle Signalgeber montiert - mit Ausnahme derjenigen am Ausleger des auffällig schief stehenden Ampelmasts am Ende der Rathenower Straße. Die Verkabelung ist darüber hinaus möglicherweise noch nicht ganz abgeschlossen.

- Kreuzung Alt-Moabit/Invalidenstraße/Werftstraße: Falls ich nichts übersehen habe, sind alle Signalgeber montiert. Diese Anlage könnte möglicherweise als nächste in Betrieb gehen.


Zum Thema Parken auf Radfahrstreifen:

- Vor dem "Schultheiss-Quartier": Hier steht nach wie vor der nun überflüssige Parkscheinautomat. Falschparker habe ich heute Nachmittag nicht angetroffen, aber es ist ja auch Sonntag.

- In der Rathenower Straße: Hier ist nach wie vor das nunmehr falsche Verkehrszeichen "Halteverbot Ende" vorhanden. Anders als vor dem "Schultheiss-Quartier" wurde hier jedoch der überflüssige Parkscheinautomat abgebaut.

Viele Grüße
Manuel


Wir beginnen an der Kreuzung Turmstraße/Wilsnacker Straße. Weiter westlich habe ich keine nennenswerten Veränderungen feststellen können.

(1) Kreuzung Turmstraße/Wilsnacker Straße: An der LSA sind nun sämtliche Signalgeber montiert, diejenigen an den Auslegern jedoch noch nicht verkabelt. Die Straßenbahn hat zusätzliche rechtsseitige Signalgeber an den Auslegern erhalten. Die Gehwegarbeiten auf der Südseite nähern sich nun von beiden Seiten der Einmündung und könnten kommende Woche abgeschlossen werden.


(2) Ende der Turmstraße: Hier ist nun bis auf die Fahrbahnmarkierungen alles fertig. Hinter mir lagert allerdings noch Baumaterial auf der Fahrbahn.


(3) Rathenower Straße zwischen Seydlitzstraße und Alt-Moabit: Nach wie vor linksseitig keine Fahrbahnmarkierung im Bereich der Ausfädelung. Rechts steht noch das falsche Verkehrszeichen "Halteverbot Ende". Im Gegensatz zum Bereich vor dem "Schultheiss-Quartier" wurde hier jedoch der überflüssige Parkscheinautomat abgebaut - er stand dort, wo etwas weiter hinten der grün-weiße Mietroller auf dem Gehweg steht.


(4) Kreuzung Alt-Moabit/Rathenower Straße/Paulstraße: Lediglich am Ausleger des auffällig schief stehenden Ampelmasten (genauso schief wie der transportable Mast davor) fehlen noch die LSA-Signalgeber.


(5) Blick von der Kreuzung in die Rathenower Straße nach Norden: Neue Fahrbahnmarkierungen.

Zitat
manuelberlin
(3) Rathenower Straße zwischen Seydlitzstraße und Alt-Moabit: Nach wie vor linksseitig keine Fahrbahnmarkierung im Bereich der Ausfädelung. Rechts steht noch das falsche Verkehrszeichen "Halteverbot Ende". Im Gegensatz zum Bereich vor dem "Schultheiss-Quartier" wurde hier jedoch der überflüssige Parkscheinautomat abgebaut - er stand dort, wo etwas weiter hinten der grün-weiße Mietroller auf dem Gehweg steht.

Danke für die Fotos!

Als Laie muss ich sagen, dass ich die Aufstellung der Schaltkästen total seltsam und städtebaulich wirklich unschön finde. Da links steht ein Schaltkasten, rechts dahinter einer und dahinter dann schon wieder einer.

Die Stadt ist sowieso schon vollgestellt mit Pfählen und Schilderwald, warum kann man denn dann nicht wenigstens die Schaltkästen bündeln und irgendwo unauffällig platzieren, wenn man schonmal den kompletten Straßenraum umbaut?
Andere Frage zu dem Bild - kommt da noch ein "222-20 Vorgeschriebene Vorbeifahrt – rechts vorbei" hin?
Oder wenigstens eine Fahrbahnmarkierung? Es ist doch nur eine Frage der Zeit, bis da einer in den Kasten rasselt.
Zitat
marc-j
Zitat
manuelberlin
(3) Rathenower Straße zwischen Seydlitzstraße und Alt-Moabit: Nach wie vor linksseitig keine Fahrbahnmarkierung im Bereich der Ausfädelung. Rechts steht noch das falsche Verkehrszeichen "Halteverbot Ende". Im Gegensatz zum Bereich vor dem "Schultheiss-Quartier" wurde hier jedoch der überflüssige Parkscheinautomat abgebaut - er stand dort, wo etwas weiter hinten der grün-weiße Mietroller auf dem Gehweg steht.

Als Laie muss ich sagen, dass ich die Aufstellung der Schaltkästen total seltsam und städtebaulich wirklich unschön finde. Da links steht ein Schaltkasten, rechts dahinter einer und dahinter dann schon wieder einer.

Die Stadt ist sowieso schon vollgestellt mit Pfählen und Schilderwald, warum kann man denn dann nicht wenigstens die Schaltkästen bündeln und irgendwo unauffällig platzieren, wenn man schonmal den kompletten Straßenraum umbaut?

Das Problem ist vielschichtig: Wo ich aufwuchs - in Würzburg - war das bis Mitte der 1990er Jahre denkbar einfach, weil es außer den Stadtwerken (zugleich Monopolversorger für Strom inklusive LSA/Straßenbeleuchtung, Gas und Wasser sowie Straßenbahn- und Busbetrieb) sowie der Bundespost (Telefon, Kabelfernsehen, Datennetz) schlicht niemanden gab, der im öffentlichen Straßenraum irgendwelche Leitungsnetze mit zugehörigen Schaltkästen überhaupt betreiben durfte - hier in Berlin war das aber seit jeher etwas schwieriger, weil es einen allumfassenden Kommunalbetrieb "Berliner Stadtwerke" (der sich heute so nennende senatseigene Ökostromanbieter wurde erst in 2013 gegründet) nie gab und BVG, Wasserbetriebe, Bewag, sowie Gasag traditionell (seit den 2000er Jahren zusätzlich noch die heutigen Firmen "InffraSignal" und "Stadtlicht") als eigenständige Unternehmen/Anstalten/Eigenbetriebe geführt wurden und bis heute werden. Das macht die Sache in Verbindung mit dem deregulierten Markt für IT-Netze (ist eben nicht mehr alles Post...) schon an sich nicht gerade trivial,

Hinzu kommt die zunehmende Zahl an Subsystemen innerhalb des Systems "Straßenbahn-Infrastruktur" selbst: Da gibt es heutzutage Dinge wie Spurkranz-Schmieranlagen, Haltestellenbeleuchtung, Weichenheizungen usw. usf. - alles jeweils von separaten Herstellern mit jeweils eigenen Gerätekästen oder wenigstens spezifischen Anforderungen an dieselben. bei Schmieranlagen und Weichenheizungen macht es zudem wenig Sinn, diese 500m von ihrer Wirkstelle entfernt zu platzieren...

Das Ganze ist also leider keineswegs so trivial, wie es aussieht - erst recht nicht, wenn jeder Leitungsbetrieb und jeder Systemhersteller nur die jeweils eigenen Vorstellungen zu Budget und technischer Funktionalität im Auge hat. :-(

Ach ja, dem Dank an Manuel muss ich mich natürlich auch hier wieder vollumfänglich anschließen...

Viele Grüße
Arnd
Zitat
marc-j
Zitat
manuelberlin
(3) Rathenower Straße zwischen Seydlitzstraße und Alt-Moabit: Nach wie vor linksseitig keine Fahrbahnmarkierung im Bereich der Ausfädelung. Rechts steht noch das falsche Verkehrszeichen "Halteverbot Ende". Im Gegensatz zum Bereich vor dem "Schultheiss-Quartier" wurde hier jedoch der überflüssige Parkscheinautomat abgebaut - er stand dort, wo etwas weiter hinten der grün-weiße Mietroller auf dem Gehweg steht.

Danke für die Fotos!

Als Laie muss ich sagen, dass ich die Aufstellung der Schaltkästen total seltsam und städtebaulich wirklich unschön finde. Da links steht ein Schaltkasten, rechts dahinter einer und dahinter dann schon wieder einer.

Die Stadt ist sowieso schon vollgestellt mit Pfählen und Schilderwald, warum kann man denn dann nicht wenigstens die Schaltkästen bündeln und irgendwo unauffällig platzieren, wenn man schonmal den kompletten Straßenraum umbaut?

Zwei der drei im Bild sichtbaren Kästen beinhalten Behälter für das Schmiermittel der Schienenkopfkonditionierungsanlagen. Die sind also ortsgebunden und können nicht irgendwo anders gebündelt stehen.
Hallo Arnd und alle Floristen,
in der Bestandsaufnahme zur Komplexität der Infrastrukturanlagen gebe ich Dir Recht. Und es ist unter den gegebenen Bedingungen nicht einfach, eine komplexe Planungsaufgabe "unter einen Hut zu bringen". Richtig.
Was ich aber nicht akzeptieren möchte ist, dass trotz aller "Abstimmungen" (deren zeitraubende Durchführung uns ständig suggeriert wird, aber eigentlich im besten Falle nur "Kenntnisnahme" oder "kein Widerspruch" oder "kleine Anmerkungen" passiert) keine gesamthafte Lösung für einen Straßenraum entsteht.
"Vertreter des öffentlichen Raums" (so nenne ich das mal und so treten in den kleineren Gemeinden und Städten mancherorts die Stadtplanungs- oder Bauämter positiv auf) müssen die Gesamtsteuerung eines solchen wichtigen Projektes überwachen und das passiert in Berlin halt nicht oder kaum. Wir haben es beim Straßenbahnprojekt "Turmstraße" mit einer Infrastrukturmaßnahme der BVG zu tun - und man sieht förmlich an dem, was draußen auf der Baustelle passierte und sich nun im Straßenraum manifestiert, eine reine BVG-Planung. Und obwohl nahezu der gesamte öffentliche Straßenraum von vorn bis hinten (zwischen den Häuserzeilen) zwangsläufig und natürlicherweise bei so einem Projekt umgekrempelt wurde, ist das Ergebnis Stückwerk im Sinne einer gezielten ganzheitlichen Aufwertung Berliner Straßenraums.

Der BVG ist kein Vorwurf zu machen. Meine Kritik ist eine an der lieblosen und/oder machtlosen Begleitung durch die bezirkliche und senatsseitige Verwaltung. Da sind die störenden Schaltkästen, der beliebige Wechsel der Stellung der Oberleitungsmasten, die Geländerorgien, oder die fehlende Ergänzung der Baumreihen links und rechts der Fahrbahn.
Wie in jeder Planung gibt es notwendige technische Anlagen und Sicherheitsstandards, die einzuhalten sind. Aber es fällt halt sofort auf, wenn eine übergeordnete Idee bzw. eine Systematik in der Vorgehensweise in Planung und Ausführung fehlt, jenseits der Maßgabe, eine Straßenbahn mit geringstem einmaligem Aufwand in den Bestand zu quetschen.

Schaltkästen: zumutbar ist aus meiner Sicht eine Platzierung ausserhalb der Fahrbahn, also die Einfügung wenige Meter seitlich im sogenannten Unterstreifen des Fussweges, da wo auch Schilder, Masten, Bäume etc. i.d.R. unterkommen und platzsparend im Sinne des Gesamtquerschnitts der Straße aufgehoben sind.

Masten für die Oberleitung: Prinzip wie oben: Regelstellung im Unterstreifen des Gehwegs, also knapp hinterm Straßenbord (Klassisch wie in Bernauer Straße) und nicht mittig/oder nur ausnahmsweise innerhalb der Fahrbahn. Und eine Einordnung mit Respekt vor den stadtbildprägenden Gebäuden (nicht wie vorm Eingang zum Gerichtsgebäude). Bei Kreuzungen nach dem Vier-Ecken-vier-Masten-Prinzip, also zentral abgespannt, wie vielerorts auch bei Neubauvorhaben typische Ausführungspraxis.

Absperrgitter und Fußwegeführung: Die Geländerorgie vor dem Rathaus Mitte ohne eine Fußgängerquerung auf geschätzt hundert Metern ist nicht innenstadtgerecht und ist dem zentralen Teil einer Geschäftsstraße Turmstraße unwürdig. Daran lässt sich die Rolle des Fußgängers in der "Hierarchie der Verkehrsmittel" deutlich ablesen...

Soweit eine kurze Replik auf die lfd. Diskussion zur "Turmstraße-Tram". Bitte nicht missverstehen: bin für eine Straßenbahnoffensive, aber ohne eine starke Vertretung der öffentlichen Interessen (Stadtraum, bauliche Integration, Maßstäblichkeit und Raumqualität) werben wir nicht ausreichend für die Tram als Verkehrsmittel und den Umstieg auf den öffentlichen Verkehr...
Zitat
manuelberlin
(1) An der Endstelle wurde nun das Toilettenhäuschen aufgestellt. Rechts daneben sind allerdings noch weitere vier Punktfundamente - was dort noch aufgestellt werden soll, weiß ich nicht.

Dieses Toilettenhäuschen zeigt ja eigentlich schon, wie viel Interesse an "Schönheit" da bei der Planung seitens der BVG bestand. Einkaufsstraße in der Innenstadt? Lasst uns einen grünen Container im Baustellen-Look auf den Mittelstreifen stellen.

M.M.n. ist das weiter eine Art der Planung & Gestaltung, die Straßenräume weiter als reine Infrastruktur & hier-müssen-so-viele-Leute-pro-Stunde-durch denkt. Ich finde das bei kurzfristigen Maßnahmen usw. auch nicht so schlimm (bin z.B. auch kein großer Fan der rot-weißen Radweg-Poller, aber wenigstens hält es die Radwege frei). Aber hier wurde ja sehr langfristig geplant & gebaut, aber vielleicht war das "damals" halt auch noch eine andere Zeit? Als Aushängeschild für den Tram-Ausbau in Wohnstraßen (Anbindung Ostkreuz, M10 Hermannplatz) ist es jedenfalls keine wirklich gelungene Werbung, finde ich. Immerhin ist das Rasengleis schön und natürlich freue ich mich trotzdem über den Ausbau und die erste Fahrt auf der Strecke.


Etwas Hoffnung macht mir zumindest diese Visualisierung für den Streckenabschnitt zur Jungfernheide:


Zu hoffen wäre, dass der grüne Container analog anderer Exemplare noch ein Auftragsgraffiti bekommt. Allerdings hat man das bei anderen, jüngst aufgestellten WCs auch nicht gemacht (z.B. Friedrichsfelde Ost).

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Sie befinden sich HIER.
Hallo zusammen!

Dem ausführlichen Beitrag von FahrWerk kann ich nur voll zustimmen!

Hier noch ein schöner Einst-und-jetzt-Vergleich:

Turmstraße um 1905, also vor fast 120 Jahren mit einem Nachschuss auf eine Staßenbahn, wohl entweder des Typs "Alt Brandenburg" oder "Neu Brandenburg". Man beachte, wie sehr das Straßenbild durch den Fußverkehr beherrscht wird, wie viel breiter die Gehwege damals waren. Keine Geländer, keine Hindernisse, extrem belebt. Urheberrecht durch Zeitablauf erloschen.


Turmstraße genau heute an in etwa gleicher Stelle, auch wenn der Fotograf damals weiter hinten stehen konnte (womöglich auf Höhe Lübecker Straße) und eine größere Brennweite verwendet hatte (vermutlich sogenannte Normalbrennweite).
Der Gehweg auf der Parkseite wurde im Zuge der aktuellen Wiedererrichtung der Straßenbahn noch ein weiteres Mal erheblich verschmälert und liegt nun nur noch rechts der Baumreihe. Die Straße ist bis heute für den Kfz-Verkehr nur für Anlieger von Bedeutung. Man hätte den Raum anders aufteilen können, zumal es etwas weiter östlich dieses Fotostandpunkts heute viel Fußgängeraufkommen und viele belebte Cafés mit Tischen auf der Straße gibt. Von den Querungsmöglichkeiten ganz abgesehen. Eine dauerhafte Einbahnstraßenregelung wäre m.E. der Punkt gewesen.


Viele Grüße
Manuel
Zitat
manuelberlin
Eine dauerhafte Einbahnstraßenregelung wäre m.E. der Punkt gewesen.

Guter Punkt! Ab der Thusnelda-Allee gibt es ja eigentlich bis zur Kreuzung Rathenower Str. / Alt-Moabit keinen Grund für die südliche Fahrbahn. Am kleinen Tiergarten gibt es keine Anlieger bis auf die Verwaltungsakademie (die man ja auch so erreichen würde), das Gericht kann aus der Wilsnacker Straße erreicht werden und sogar in der Rathenower Str. würde wahrscheinlich die östliche Fahrbahn ausreichen. Alt-Moabit hat ja genug Kapazität den nach Osten fahrenden MIV aufzunehmen. Während der zweijährigen Bauphase hat es ja auch funktioniert.

Da hätte man mal wieder von den NL lernen können, die genau solche langen Bauphasen und die einhergehende Gewöhnung an neue Wegestrecken für grundhafte Umgestaltungen nutzen. Vertane Chance, schade.


Tolles historisches Foto übrigens!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.08.2023 10:05 von marc-j.
Zitat
marc-j
Zitat
manuelberlin
Eine dauerhafte Einbahnstraßenregelung wäre m.E. der Punkt gewesen.

Guter Punkt! Ab der Thusnelda-Allee gibt es ja eigentlich bis zur Kreuzung Rathenower Str. / Alt-Moabit keinen Grund für die südliche Fahrbahn. Am kleinen Tiergarten gibt es keine Anlieger bis auf die Verwaltungsakademie (die man ja auch so erreichen würde), das Gericht kann aus der Wilsnacker Straße erreicht werden und sogar in der Rathenower Str. würde wahrscheinlich die östliche Fahrbahn ausreichen. Alt-Moabit hat ja genug Kapazität den nach Osten fahrenden MIV aufzunehmen. Während der zweijährigen Bauphase hat es ja auch funktioniert.

Da hätte man mal wieder von den NL lernen können, die genau solche langen Bauphasen und die einhergehende Gewöhnung an neue Wegestrecken für grundhafte Umgestaltungen nutzen. Vertane Chance, schade.


Tolles historisches Foto übrigens!

Das Thema Seitenlage hatten wir schon damals intensiv diskutiert. Ich bleibe auch bei meiner Meinung, dass die komplette Strecke ab der Invalidenstraße in Seitenlage realisierbar gewesen wäre. Aber der Drops ist gelutscht. Wurde untersucht und mit so hohen Hürden versehen, dass es nicht mehr umsetzbar war. Auf beiden Seiten der Strecke muss ein befahrbarer Weg sein, um die Bebauung zu erreichen. Für den kleinen Tiergarten wäre darauf eventuell verzichtet worden.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Bei einer Seitenlage hätten mehr Bäume fallen müssen. So meine ich mich, zu erinnern
Zitat
marc-j
Da hätte man mal wieder von den NL lernen können, die genau solche langen Bauphasen und die einhergehende Gewöhnung an neue Wegestrecken für grundhafte Umgestaltungen nutzen. Vertane Chance, schade.

Ich hätte jetzt spontan an Frankreich gedacht, wo die Straßenbahnprojekte eigentlich immer einen Anlass zur Verschönerung des gesamten Straßenbildes bieten. Aber ich weiß auch nicht, woran es liegt, dass das in Berlin nicht ansatzweise so gut funktioniert. Sicher, andere deutsche Städte machen das auch nicht immer umfassend, aber es gibt sie ja durchaus die positiven Beispiele von Straßenbahn-Neubaustrecken.

Auch das Thema Bäume halte ich oft nur für vorgeschoben. In der ganzen Stadt müssen unzählige Bäume neu gepflanzt werden, weil die Bedingungen an Straßen so schlecht sind. Wenn hier nur ansatzweise ein Gefährdungspotenzial erkannt wird, kommt eh die Motorsäge. Leider oft ohne entsprechende Nachpflanzungen.
Es wäre ja theoretisch auch möglich Bäume umzusetzen. Bei dem Zustand der Baumscheiben und der Größe der Pflanzgruben, wäre das für viele Bäume wahrscheinlich sogar eine Verbesserung.
Hallo marc-j und alle anderen Leser und Schreiber...
Den Optimismus zur Gestaltung im Bereich Mierendorffplatz will ich niemandem nehmen. Die Visualisierung ist aber nur ein grobes Bild der künftigen Gestaltung, bitte beachten!
Zum Beispiel sind die oft verunstaltenden technischen Einbauten oft nicht oder nur teilweise dargestellt. Z.B. sind hier im Bild Mastenstellungen, Oberleitungen, Einbauten etc. nicht sichtbar. Manchmal steht die Ausgestaltung auch noch nicht fest oder wird im Zuge der planerischen Vertiefung präzisiert oder gänzlich geändert. Deswegen ist die Festlegung von Grundprinzipien zu Beginn der Planung wichtig und deren kreative Anwendung im Prozess, der immer Änderungen mit sich bringt.
Historisches Foto. Naja, kein eigener Fahrweg für die kurzen Straßenbahnwagen. Die Oberleitungsmasten auf Höhe der Beleuchtung. Ein breiter Flanierweg entlang des kleinen Tiergarten braucht kein Mensch. Apropos wo war die Haltestelle "Außenring" und wo ist der Innenring?

Heute ist man halt viel mobiler, man flaniert nicht nur vor der eigenen Haustür. Nebenbei, Fahrräder scheint es nicht zu geben und von Fahrradwegen keine Spur. Früher war eben nicht alles besser. ;-)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 02.08.2023 13:52 von Heidekraut.
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