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Berichterstattung zum ÖPNV in Berliner Tageszeitungen
geschrieben von Latschenkiefer 
Ihr müsst das Positive sehen. Je langsamer die Straßenbahn wird, desto rentabler wird die Umstellung auf U-Bahn-Betrieb. Gerade bei der M4 sind ganz allein die Grünen schuld, weil die die U-Bahn über Weißensee nach Buch noch nicht gebaut haben.

Aber Frau Schreiner wird sicher prüfen, wo die Vorrangschaltungen wieder eingeschaltet werden können. Aber es hat seine Grenzen. Schließlich kann man nicht mehrere Autos sekundenlang warten lassen, um eine einzelne Straßenbahn durchzulassen...
Zitat
Lopi2000
Zitat
Bd2001
Wieso konnte dann die S-Bahnen nach Zeitplan geliefert werden? Bei der U-Bahn schafft man es ja nicht einmal, die vor einem Jahr gebauten Fahrzeugen an den Kunden auszuliefern. Mittlerweile teilt der Herstellen nicht einmal mehr neue Auslieferungstermine mit.

Da die Lieferverzögerungen bei verschiedenen elektronischen Komponenten global vor allem seit dem Höhepunkt der Coronapandemie bestehen, hatten sie vielleicht einfach Glück, genügend Pufferzeiten bei der Beschaffung oder noch rechtzeitig ausreichende vertragliche Vereinbarungen getroffen.

Eine Bestellung 2015 dürfte zumindest weniger von den gestörten Lieferketten betroffen gewesen sein als eine, die nach juristischen Verzögerungen in der ersten Lockdownwoche 2020 ausgelöst werden konnte.
Das kennen wir ja aus dem Hause BVG: Da sind immer die anderen Schuld - die Hersteller, die weltweiten Lieferketten, die große Politik. Nein, es sind andere Gründe und das Verweisen auf weltweite Lieferketten lenkt nur ab von eigenen Fehlern der BVG.

Vergleichen wir doch mal die Vergabeverfahren S-Bahn-Neufahrzeuge und BVG-Neufahrzeuge U-Bahn:
Das Land Berlin hatte bei den S-Bahn-Fahrzeugen als Konsequenz aus der S-Bahn-Krise 2009 eine sehr hohe Qualität (u.a. durch redundante Komponenten etwa beim Antrieb) und sehr relevante Vertragsstrafen im Falle einer verspäteten Fahrzeuglieferung / Betriebsaufnahme durchgesetzt. Angesichts dieser drohenden hohen Vertragsstrafen ließen sich die DB AG und die Fahrzeughersteller nur auf einen Zeitplan mit ordentlichem Zeitpuffer ein. Zudem waren Vorserienfahrzeuge mit einem hinreichenden Erprobungszeitfenster vertraglich gefordert.
Nach der Vergabe des Verkehrsvertrags Ring im Dezember 2015 dauerte es dreieinhalb Jahre bis der erste Zug bei der S-Bahn-Berlin GmbH eintraf und nach weiteren Erprobungen über fünf Jahre bis zum ersten Fahrgasteinsatz (von gut erprobten Zügen). Die Serienlieferung der Züge begann nach fünf Jahren und drei Monaten.

Bei der Baureihe J / JK war die Zuschlagserteilung an den Fahrzeughersteller im März 2020. Eigentlich sollte die Fahrzeugauslieferung schon nach zweieinhalb Jahren erfolgen (Herbst 2022) und die Serienlieferung in 2024 (nach vier Jahren). Solch einen knappen Zeitplan geht ein Hersteller nur ein, wenn ihm vergleichsweise milde Vertragsstrafen im Verzögerungsfall drohen. Die BVG wollte also das Risiko so eingehen, sie hat die Leistung exakt so eingekauft. Sie hat namhafte Bieter mit kritischen Rückfragen im Vergabeverfahren ausgeschlossen.
Zitat
M48er
Das kennen wir ja aus dem Hause BVG: Da sind immer die anderen Schuld - die Hersteller, die weltweiten Lieferketten, die große Politik. Nein, es sind andere Gründe und das Verweisen auf weltweite Lieferketten lenkt nur ab von eigenen Fehlern der BVG.

Solche Standards muss man sich aber auch mal leisten können und wollen. Die möglichen Vertragsstrafen werden - egal wie hoch - natürlich in alle Angebote eingepreist. Dann kann der Hersteller die benötigten Komponenten auch bei Lieferschwierigkeiten durch sehr hohe Preise noch beschaffen.
Zitat
VvJ-Ente
Ihr müsst das Positive sehen. Je langsamer die Straßenbahn wird, desto rentabler wird die Umstellung auf U-Bahn-Betrieb. Gerade bei der M4 sind ganz allein die Grünen schuld, weil die die U-Bahn über Weißensee nach Buch noch nicht gebaut haben.

Ich glaube nicht, dass es jemals zu nennenswerten Umstellungen kommen wird. Dann fällt ja die ultimative Ausrede weg, mit der U-Bahn wäre alles besser.
Zitat
hvhasel
Zitat
VvJ-Ente
Ihr müsst das Positive sehen. Je langsamer die Straßenbahn wird, desto rentabler wird die Umstellung auf U-Bahn-Betrieb. Gerade bei der M4 sind ganz allein die Grünen schuld, weil die die U-Bahn über Weißensee nach Buch noch nicht gebaut haben.

Ich glaube nicht, dass es jemals zu nennenswerten Umstellungen kommen wird. Dann fällt ja die ultimative Ausrede weg, mit der U-Bahn wäre alles besser.

Der Trick ist doch immer gewesen, die Straßenbahn in Erwartung der natürlich nie kommenden U-Bahn stillzulegen. Darauf fällt heute aber niemand mehr rein.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Nemo

Der Trick ist doch immer gewesen, die Straßenbahn in Erwartung der natürlich nie kommenden U-Bahn stillzulegen. Darauf fällt heute aber niemand mehr rein.

Stimmt auch wieder! Es gab dabei aber auch erstaunlich willfährige Zeitgenossen im piefigen West-Berlin.
Zitat
Lopi2000
Zitat
M48er
Das kennen wir ja aus dem Hause BVG: Da sind immer die anderen Schuld - die Hersteller, die weltweiten Lieferketten, die große Politik. Nein, es sind andere Gründe und das Verweisen auf weltweite Lieferketten lenkt nur ab von eigenen Fehlern der BVG.

Solche Standards muss man sich aber auch mal leisten können und wollen. Die möglichen Vertragsstrafen werden - egal wie hoch - natürlich in alle Angebote eingepreist. Dann kann der Hersteller die benötigten Komponenten auch bei Lieferschwierigkeiten durch sehr hohe Preise noch beschaffen.
Bei einem gut funktionierenden Wettbewerb, bei dem man als Vergabestelle wichtige Bieter nicht vorab ausschließt, kalkuliert man mögliche Vertragsstrafen nur mit realistischen Eintrittswahrscheinlichkeiten als Bieter ein.
Und wie soll man sonst Verträge vergeben? Etwa: Liefere mir irgendwann etwas, wenn es Dir gerade passt und wenn Dein schwächster Lieferant auch in die Puschen gekommen ist?
Zitat
M48er
Das kennen wir ja aus dem Hause BVG: Da sind immer die anderen Schuld - die Hersteller, die weltweiten Lieferketten, die große Politik. Nein, es sind andere Gründe und das Verweisen auf weltweite Lieferketten lenkt nur ab von eigenen Fehlern der BVG.

Das stimmt so nicht, wenn ich bei Hersteller x etwas zum Termin y bestelle, dann ist der für die Lieferung verantwortlich und nicht der Kunde. Anders wäre es jetzt, wenn die BVG Züge beschaffen würde und die Strecken würden einen Einsatz beretis gelieferter Züge nicht zulassen.

Man darf auch nicht vergessen, dass man, im Gegensatz zur S-Bahn, wo man über ein Jahrzehnt keine neuen Züge beschaffte, bei Stadler mit dem IK ja zur Zeit der Ausschreibung schon ein Modell für die Berliner U-Bahn hatte. Man fing da im Hause Stadler nicht bei der berühmten 0 an.

Die S-Bahn hat wenigstens gelernt und nicht wieder 500 Prototypen bestellt.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
M48er
Zitat
Lopi2000
Zitat
M48er
Das kennen wir ja aus dem Hause BVG: Da sind immer die anderen Schuld - die Hersteller, die weltweiten Lieferketten, die große Politik. Nein, es sind andere Gründe und das Verweisen auf weltweite Lieferketten lenkt nur ab von eigenen Fehlern der BVG.

Solche Standards muss man sich aber auch mal leisten können und wollen. Die möglichen Vertragsstrafen werden - egal wie hoch - natürlich in alle Angebote eingepreist. Dann kann der Hersteller die benötigten Komponenten auch bei Lieferschwierigkeiten durch sehr hohe Preise noch beschaffen.

Bei einem gut funktionierenden Wettbewerb, bei dem man als Vergabestelle wichtige Bieter nicht vorab ausschließt, kalkuliert man mögliche Vertragsstrafen nur mit realistischen Eintrittswahrscheinlichkeiten als Bieter ein. Und wie soll man sonst Verträge vergeben? Etwa: Liefere mir irgendwann etwas, wenn es Dir gerade passt und wenn Dein schwächster Lieferant auch in die Puschen gekommen ist?

So ärgerlich das auch ist: Du übersiehst dabei irgendwie permanent, dass das derzeit nicht nur ein Problem von Stadler ist, sondern alle großen Schienenfahrzeughersteller nahezu weltweit betrifft. Was ist denn mit den neuen Straßenbahnen der BVG von Alstom, deren Prototyp eigentlich schon seit einem Jahr in hiesigem Netz getestet werden sollte? Warum muss im RE-Netz Franken-Thüringen mindestens bis Juni 2024 ein Ersatzfahrplan mit Altfahrzeugen gefahren werden, obwohl zum 12.12.2023 die Komplettumstellung auf Desiro HC vorgesehen war? Warum wartet Amtrak in den USA seit über zwei Jahren auf die Bereitstellung ihrer neuen Acela-Triebzüge durch Alstom sowie ihrer neuen Weitstrecken-Wendezuggarnituren durch Siemens? Die Talgo-IC der DB hätten auch schon seit einem Jahr im bahninternen Testbetrieb sein und am 12.12. in den Planbetrieb Berlin-Amsterdam gehen sollen...

Sicher kann man den Herstellern insgesamt vorhalten, in der Hochzeit von Globalisierung und Wettbewerbsgläubigkeit sowohl Fertigungstiefen als auch Lagerkapazitäten für Subsysteme bzw. Komponenten und Vorprodukte zu sehr abgebaut/ausgelagert zu haben, das geschah aber branchenweit über Jahre hinweg und lässt sich daher eben auch nicht von übermorgen auf vorgestern rückgängig machen. In anderen Wirtschaftszweigen (Pharma, Auto, Computer, Medizintechnik...) lief/läuft es doch seit Ende der 1980er Jahre mit ähnlichem Ergebnis sehr ähnlich - und auch da wird heute gejammert.

insofern halte ich es für wenig sinnvoll. hier Stadler und/oder der BVG die Alleinschuld für die Misere zuschreiben zu wollen...

Viele Grüße
Arnd
Zitat
Arnd Hellinger
So ärgerlich das auch ist: Du übersiehst dabei irgendwie permanent, dass das derzeit nicht nur ein Problem von Stadler ist, sondern alle großen Schienenfahrzeughersteller nahezu weltweit betrifft.

Nun, es gibt auch Hersteller in Fernost, die davon nicht oder zumindest weitaus weniger betroffen sind. Ob man das will, ist eine andere Frage. Aber bei südkoreanischen oder japanischen Herstellern wie Hyundai Rotem, Hitachi Rail oder Kawasaki Heavy Industries mit ihrer jahrzehntelangen Erfahrung hätte ich gegenüber chinesischen Firmen jetzt eher geringere Bedenken.

Den Auftrag an Stadler zu vergeben war definitiv eine politische Entscheidung. Jetzt muss man eben mit den Folgen leben.
Zitat
hvhasel
Den Auftrag an Stadler zu vergeben war definitiv eine politische Entscheidung.

Das kannst du bitte wie genau belegen?

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
B-V 3313
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hvhasel
Den Auftrag an Stadler zu vergeben war definitiv eine politische Entscheidung.

Das kannst du bitte wie genau belegen?

Der Sinn von Ausschreibungen ist ja eigentlich genau das zu vermeiden. Da das Gericht die Vergabe überprüft hat, dürfte derartiges ausgeschlossen sein.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Also bitte! Schaut euch doch die Ausschreibungen im ÖPNV-Sektor deutschlandweit an. Natürlich ist das auch politisch, so wie in anderen Sektoren auch. Da ist auch nichts dabei, da man ja auch bestimmte Zwecke damit verfolgt, wie Arbeitsplatzsicherung, Industrieaufbau etc.

Selbstverständlich sind die Ausschreibungen trotzdem mit dem Europarecht konform. Aber man kann Anforderungen ja so formulieren, dass sie auf bestimmte Anbieter besser passen als auf andere.
Zitat
B-V 3313
Das kannst du bitte wie genau belegen?

Ich muss hier gar nichts belegen. Das ist ein Diskussionsforum und kein Gericht!
Zitat
hvhasel
Zitat
B-V 3313
Das kannst du bitte wie genau belegen?

Ich muss hier gar nichts belegen. Das ist ein Diskussionsforum und kein Gericht!

Wenn du schon Vorwürfe vorbringst, dann sollten sie auch nicht bei der ersten Nachfrage wie ein Kartenhaus zusammenbrechen.

Zitat
hvhasel
Also bitte! Schaut euch doch die Ausschreibungen im ÖPNV-Sektor deutschlandweit an. Natürlich ist das auch politisch, so wie in anderen Sektoren auch. Da ist auch nichts dabei, da man ja auch bestimmte Zwecke damit verfolgt, wie Arbeitsplatzsicherung, Industrieaufbau etc.

Welche Zwecke verfolgt man mit dem Auftrag aus CB, BRB und FF an Skoda? Oder den an Modertrans aus Woltersdorf?

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
hvhasel
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B-V 3313
Das kannst du bitte wie genau belegen?

Ich muss hier gar nichts belegen. Das ist ein Diskussionsforum und kein Gericht!

Du kannst aber nicht irgendwelche Behauptungen aufstellen, die total aus der Luft gegriffen sind. Willst du ein Beispiel?

Zitat
Ohne Belege
Titel: Berliner Verkehrssenatorin plant Neuausrichtung der Straßenbahnlinie 21 in Friedrichshain

Berlin, 01. November 2023 - Die Berliner Verkehrssenatorin Manja Schreiner hat heute ihre Pläne zur Neuausrichtung der Straßenbahnlinie 21 in Friedrichshain vorgestellt, mit dem Ziel, den Autoverkehr in dieser Gegend zu fördern und die Mobilität in der Stadt zu verbessern.

Schreiner begründet ihre Entscheidung mit mehreren Überlegungen. Die Straßenbahnlinie 21 führte in der Vergangenheit oft zu Verkehrsbehinderungen und Staus in Friedrichshain, was den Autoverkehr negativ beeinflusste. Die Reduzierung der Straßenbahnfrequenz auf einen 60-Minuten-Takt soll den Verkehrsfluss optimieren und die Straßen für Autofahrer entlasten.

Zudem sind die Schienen der Straßenbahn in der Boxhagener Straße in einem schlechten Zustand und erfordern dringend Renovierungsarbeiten. Die Neuausrichtung der Linie ermöglicht der Stadt, die notwendigen Investitionen in die Infrastruktur in die Zukunft zu schieben, da die Schienen so weniger berfahren werden.

Drittens sind die Fahrgastzahlen auf der Straßenbahnlinie 21 in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken, da die Bürger vermehrt auf andere Verkehrsmittel umgestiegen sind. Die Neuausrichtung ermöglicht es der Stadt, Ressourcen effizienter zu nutzen und den öffentlichen Nahverkehr besser auf die Bedürfnisse des Bezirkes abzustimmen.

Schreiner betont, dass die Straßenbahn zwar eine wichtige Rolle in der Vergangenheit gespielt hat, aber dass die Zukunft dem Autoverkehr gehört, der die Flexibilität bietet, die die Menschen heute benötigen.

Die geplanten Maßnahmen werden bereits von einigen Anwohnern und Experten des öffentlichen Verkehrs begrüßt, da sie einen Schritt hin zu einer modernen, effizienten Verkehrsinfrastruktur darstellen. Manja Schreiner wird in den kommenden Wochen weiterhin mit den relevanten Interessengruppen und Gemeindevertretern zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass die Neuausrichtung der Straßenbahnlinie 21 die Bedürfnisse der Gemeinschaft am besten erfüllt und die Mobilität in Friedrichshain verbessert.

Habe ich eine Quelle oder einen Beleg für den Artikel? Nein? Genau, denn ohne Quellenangabe oder Beleg macht es die Aussage/den Artikel wenig glaubwürdig, oder?

Genau so verhält es sich, wenn du hier Behauptungen aufstellst, die du nicht mal untermauern kannst.

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Tscheynsch hier vor Ju-Tu wis Sörvis tu Exebischn-Raunds änd Olümpick-Staydium



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.11.2023 09:56 von LariFari.
Zitat
B-V 3313
Welche Zwecke verfolgt man mit dem Auftrag aus CB, BRB und FF an Skoda? Oder den an Modertrans aus Woltersdorf?

Du willst jetzt aber nicht mit diesen Beispielen beweisen, dass es politisch motivierten "gelenkten" Ausschreibungen nicht gibt, oder?
Abgesehen davon wäre es durchaus möglich, dass auch den genannten Beispielen gewisse Ideen voraus gingen, das Ergebnis letztlich aber doch nicht diesen entsprochen hat.

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hvhasel
Also bitte! Schaut euch doch die Ausschreibungen im ÖPNV-Sektor deutschlandweit an. Natürlich ist das auch politisch, so wie in anderen Sektoren auch. Da ist auch nichts dabei, da man ja auch bestimmte Zwecke damit verfolgt, wie Arbeitsplatzsicherung, Industrieaufbau etc.

Selbstverständlich sind die Ausschreibungen trotzdem mit dem Europarecht konform. Aber man kann Anforderungen ja so formulieren, dass sie auf bestimmte Anbieter besser passen als auf andere.

Das kann aber trotzdem dazu führen dass ein anderer das beste Angebot abgiebt. Beispielsweise dachte man bei den IK dass die Ausschreibung durch die geforderte Kuppelbarkeit mit den H-Zügen auf Bombardier zugeschnitten ist - überraschender Weise hat dann Stadler gewonnen, sie haben dann geliefert und die Kuppelbarkeit mit den H-Zügen funktioniert nur manchmal.

Eine Ausschreibung kann politschen Einfluss haben, die Entscheidung über den Sieger darf es hingegen nicht.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.11.2023 10:46 von Nemo.
Zitat
Philipp Borchert
Zitat
B-V 3313
Welche Zwecke verfolgt man mit dem Auftrag aus CB, BRB und FF an Skoda? Oder den an Modertrans aus Woltersdorf?

Du willst jetzt aber nicht mit diesen Beispielen beweisen, dass es politisch motivierten "gelenkten" Ausschreibungen nicht gibt, oder?
Abgesehen davon wäre es durchaus möglich, dass auch den genannten Beispielen gewisse Ideen voraus gingen, das Ergebnis letztlich aber doch nicht diesen entsprochen hat.

Danke für die Einordnung!

Es gibt eben nicht für alles Belege, wäre ja auch ein bissel doof, ne? Aber zu erwarten, dass in politisch geführten Unternehmen keine politischen Entscheidungen getroffen werden, ist mir ein wenig zu naiv.

Wer seine Goldwaage ausnahmsweise stecken lässt, kann die offizielle Pressemitteilung von Stadler ja gerne auch mal zwischen den Zeilen lesen:
Zitat
https://www.stadlerrail.com/de/medien/article/erfolg-in-berlin-stadler-gewinnt-ausschreibung-fuer-die-lieferung-von-bis-zu-1500-neuen-u-bahn-wagen-fuer-die-berliner-verkehrsbetriebe/746/

«Wir freuen uns über die Entscheidung der BVG, die erfolgreiche Zusammenarbeit mit unserem Unternehmen fortzusetzen. Wir sind sehr stolz, einen der grössten bisher in Europa vergebenen Lieferaufträge gewonnen zu haben und diesen in Berlin für Berlin ausführen zu können. Wir haben entschieden, bereits geplante Investitionen in den Stadler-Standort in der deutschen Hauptstadt zeitlich vorzuziehen, um eine optimale Basis für die Abwicklung dieses Grossprojekts zu schaffen», sagt Jure Mikolčić, CEO von Stadler in Deutschland.
Zitat
Nemo
Das kann aber trotzdem dazu führen dass ein anderer das beste Angebot abgiebt. Beispielsweise dachte man bei den IK dass die Ausschreibung durch die geforderte Kuppelbarkeit mit den H-Zügen auf Bombardier zugeschnitten ist - überraschender Weise hat dann Stadler gewonnen, sie haben dann geliefert und die Kuppelbarkeit mit den H-Zügen funktioniert nur manchmal.

Eine Ausschreibung kann politschen Einfluss haben, die Entscheidung über den Sieger darf es hingegen nicht.

Das ist vollkommen richtig! Das muss bereits im Vorfeld geschehen.
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