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Umgestaltung Straßenbahnendstelle Bahnhof Lichtenberg
geschrieben von ECG7C 
Auf [www.meinetram.de] gibt es seit heute was neues zum Bahnhof Lichtenberg:

S+U Lichtenberg - neuer Verknüpfungspunkt zur Siegfriedstraße

Im Zuge der Umgestaltung des Vorplatzes am S+U Lichtenberg erhält die Straßenbahn eine neue Haltestelle. Gleisbett, Schienen und Fahrbahnen sollen saniert, ausgebaut und modernisiert werden. Wir sind offen für Ihre Mitgestaltung!

Die Verschiebung der Straßenbahnhaltestellen direkt am Bahnhofszugang verkürzt die Wege vom und zum S+U Lichtenberg. Zudem werden die Aus- und Einstiege barrierefrei.

Darüber hinaus verkürzt sich die Fahrzeit zum Bahnhof Lichtenberg durch die direkte Anbindung über die geplante Gleiserweiterung in der Siegfriedstraße. Die Blockumfahrung über die Fanniger-, Gernot- und Gudrunstraße entfällt. Auch die Busfahrgäste werden die Ausstiegshaltestelle zukünftig direkt über die Siegfriedstraße erreichen und somit zum Bahnhof Zeit sparen.

Gegenstand dieser Maßnahme ist die Erneuerung der Endhaltestelle S+U Lichtenberg zwischen Fanningerstr. und Frankfurter Allee im Ortsteil Berlin-Lichtenberg. Die Maßnahme umfasst den Umbau der Verkehrsanlagen in der Siegfriedstraße und der (alten) Frankfurter Allee sowie die Entfernung der Gleisanlage in der Fanningerstr., der Gernot- und der Gudrunstraße.

Die Siegfriedstraße ist eine Hauptverkehrsstraße in Nordsüdrichtung und verbindet die Ortsteile Hohenschönhausen und Lichtenberg. In dem Straßenzug Siegfriedstraße – (alte) Frankfurter Allee herrscht eine geschlossene vier- bis fünfgeschossige Wohnbebauung, u. a. mit unterschiedlichen gewerblichen Einrichtungen, vor. An der westlichen Straßenseite bindet das Sana-Klinikum Lichtenberg an die Siegfriedstraße an. Durch die Neugestaltung der (alten) Frankfurter Allee werden das Stadtbild und die Sicherheit von Fuß- und Radverkehr erheblich verbessert.


Es sind diverse Lagepläne hinterlegt. Deutlich wird auch die zukünftige Nutzung der Endstelle ausschließlich für Zweirichtungsfahrzeuge
Eine sehr sinnvolle und überfällige Maßnahme. Gerade der Umsteigeweg von den ankommenden Straßenbahnen zur U- und noch mehr zur S-Bahn ist ja heute absurd lang, oft wahrscheinlich länger als die Straßenbahnfahrt zuvor. Insofern ist das eine deutliche Verbesserung.

Schade ist natürlich, dass Straßenbahnen und Busse Richtung Norden dann nicht mehr von der gleichen Haltestelle abfahren. Andererseits wäre dadurch der Weg zur Straßenbahn länger als in der aktuell bevorzugten Variante 3, und das könnte ja die entscheidende Minute sein, um die man die Straßenbahn verpasst. Insofern: einen Tod muss man hier sterben. Gemildert werden könnte das durch eine auch direkt vom U-Bahneingang lesbare DAISY-Anzeige (also längs zum Gleis oder schräg), die auch den 256er aufführt.

Habe ich das nur übersehen oder ist kein Umsetzungszeitraum genannt?

Nachteilig ist natürlich, dass man dadurch auch auf der 37 Zweirichtungszüge einsetzen muss. Ist das nicht schon heute gelinde gesagt kompliziert, weil die ZR-GT6 nicht in Massen vorhanden sind? (War das nicht der Grund, warum bei WISTA II das Linienkonzept noch mal umgestellt wurde, um die auf der 63 sowieso erforderlichen ZR-Fahrzeuge besser zu nutzen?) Aber bis die Maßnahme umgesetzt ist, ist ja vielleicht die Osttangente auch flexitytauglich und die Frage stellt sich nicht mehr.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.04.2022 22:14 von def.
Zitat
ECG7C
[...]
Es sind diverse Lagepläne hinterlegt. Deutlich wird auch die zukünftige Nutzung der Endstelle ausschließlich für Zweirichtungsfahrzeuge

Ist das sarkastisch gemeint? Ich kann genau einen Lageplan und einen Querschnitt runterladen. Oder ist das mal wieder die dämliche Seite?

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Das Lageplan-PDF beinhaltet bei mir drei zusammengehörige Pläne - also im Prinzip einen auf drei Blättern. Wie viele mehr braucht's denn?

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Zitat

"Jay" am 21.4.2022 um 23.08 Uhr:

Ich kann genau einen Lageplan und einen Querschnitt runterladen.

Hm, ich sehe auf der "meinetram.de"-Seite genau vier Links zu PDF-Dateien, drei davon mit Plänen:
  1. "Übersichtspläne" mit einem Lageplan im Maßstab 1:5000 auf der ersten PDF-Seite und einem Übersichtslageplan im Maßstab 1:1000 auf der zweiten PDF-Seite
  2. "Lagepläne (Entwurfsplaung)" mit einer "Entwurfsplanung Endhaltestelle Bf. Lichtenberg", Blatt 1 im Maßstab 1:250 auf der ersten PDF-Seite, dem dazugehörigen Anschlussblatt 2 im Maßstab 1:250 auf der zweiten PDF-Seite und dem Anschlussblatt 3 im Maßstab 1:250 auf der dritten PDF-Seite
  3. "Querschnitte" mit einer "Entwurfsplanung Geplanter Querschnitt Q1" im Maßstab 1:50 auf der ersten PDF-Seite, einer "Entwurfsplanung Geplanter Querschnitt Q2" im Maßstab 1:50 auf der zweiten PDF-Seite und einer "Entwurfsplanung Geplanter Querschnitt Q3" im Maßstab 1:50 auf der dritten PDF-Seite
Also alles in allem acht Pläne in drei PDF-Dateien. Das sollte reichen. ;-)

Viele Grüße, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Witzig ist übrigens, dass die Haltestellen als "S+U Lichtenberg DB" (z.T. + Straßenname) bezeichnet werden - es ist wie früherTM!
Die Zerstörung des Einrichtungsnetztes geht offensichtlich weiter.
Hoffentlich finden sich Leute, die dem Einhalt gebieten.
Ich freue mich jedenfalls über jeden F8E. Der ist aus Fahrgastsicht einfach der beste Flexity. Mehr Sitzplätze, vor allem in Fahrtrichtung und die schönen Heckplätze.
Sicher ist meine Meinung genau so subjektiv wie die der ZR-Verfechter. Das Motto sollte sein: So viele Einrichter wie möglich - so viele Zweirichter wie nötig. Die BVG macht ohne Not das Gegenteil.

Gruß Uwe
Ich befürchte, der Zug ist abgefahren und die Grundsatzdiskussion hatten wir mehr als einmal. Ich sehe es genau so, fertig.

:/

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Klasse.

Und was ist bei kurzfristigen Störungen oder Bauarbeiten auf der M8 oder auf der M17/27? Zum Bahnhof Lichtenberg kann man dann nicht mehr ausweichen. Auch Prüffahrten von der Werkstatt
Lichtenberg sind dann nur noch mit Zweirichter zu fahren.

Ohne Worte.
Nun gut, wenn auf der M8 oder M17/27 was ist, können die immer noch auf dem Betriebshof wenden.

Die Umwandlung von Gleisschleifen in Stumpfendstellen finde ich prinzipiell sehr unschön. Allerdings ist dieser Fall einer der wenigen mit überwiegend positiven Effekten. Ich denke doch, dass man an der vorgesehenen Stelle deutlich angenehmer wartet und sich der Umsteigeweg doch sehr stark verkürzt. Ähnlich wird das am S-Bahnhof Mahlsdorf sein.

Eine Kappung hin zur Stumpfendstelle, wie es ja z.B. auch mal an der Schillerstraße angedacht war, hielte ich hingegen für vollkommen unsinnig.

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Ich schließe mich an, finde es nicht gut Wendeschleifen abzubauen. Man merkt es nach Stilllegung in der Schwarzkopfstr., Mitte dass diese fehlt. Würde mir eine Wendeschleife vor dem Alexanderplatz wünschen, um Ausweichmöglichkeiten bei Demos, dem Berlin Marathon etc. zu haben.
Es wird jetzt als Vorteil und barrierefrei verkauft, vermutlich ist das Hauptziel, Kosten zu sparen.

Hatte mich für Wohnungen am Lindenhof interessiert, aber ist ÖPNV technisch zu schlecht angebunden.
Jetzt nimmt man noch Haltestellen wie z.B. die Gudrunstr. weg.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.04.2022 18:53 von Mont Klamott.
Zitat
Mont Klamott
Hatte mich für Wohnungen am Lindenhof interessiert, aber ist ÖPNV technisch zu schlecht angebunden.
Jetzt nimmt man noch Haltestellen wie z.B. die Gudrunstr. weg.

Die Fahrgastzahlen im Kiez nördlich der Frankfurter Allee sprechen eher für den Bus, der die Haltestellen in beiden Richtungen bedient.
Neben dem 256er kommt demnächst der Kiezbus: [pardok.parlament-berlin.de]

so long

Mario
Zitat
Mont Klamott
Ich schließe mich an, finde es nicht gut Wendeschleifen abzubauen. Man merkt es nach Stilllegung in der Schwarzkopfstr., Mitte dass diese fehlt. Würde mir eine Wendeschleife vor dem Alexanderplatz wünschen, um Ausweichmöglichkeiten bei Demos, dem Berlin Marathon etc. zu haben.

Wir hatten ja vor einiger Zeit diskutiert, dass wohl auf den Radialen jeweils vor dem M8-Korridor zumindest Gleiswechsel geplant sind. Das würde genau diesen Zweck erfüllen.

Zitat
Mont Klamott
Es wird jetzt als Vorteil und barrierefrei verkauft, vermutlich ist das Hauptziel, Kosten zu sparen.

Ob man da so viel Geld spart? Zwei Weichen gibt es weiterhin, und neben der neuen Haltestelle und der Wendeanlage muss ja auch das zweite Gleis in der Siegfriedstraße neu gebaut werden. Dazu kommen das Planungsverfahren und eventuelle Leitungsverlegungen. Wahrscheinlich wäre es günstiger, einfach die aktuelle Gleisschleife zu erneuern.

Zitat
Mont Klamott
Hatte mich für Wohnungen am Lindenhof interessiert, aber ist ÖPNV technisch zu schlecht angebunden.
Jetzt nimmt man noch Haltestellen wie z.B. die Gudrunstr. weg.

Die Erschließungswirkung der Haltestellen in der Gleisschleife dürfte mehr theoretischer als praktischer Natur sein. Soll heißen: theoretisch verbessern sie die Anbindung (wenn man einfach auf dem Stadtplan Kreise um die Haltestelle zieht), praktisch hat das wenig Nutzen. Und die Zahl derer, die von der Gunther- in die Gudrunstraße mit der Straßenbahn fahren, um von dort zur U-Bahn zu gehen, dürfte auch überschaubar sein. Insofern scheinen mir der 256er und der von Mario erwähnte Kiezbus (danke für den Link!) geeigneter für die Erschließung dieser Gegend.

Zitat
Abgeordnetenhaus Berlin, Drucksache 19 / 11 272
Die BVG benennt hierfür den Neubau barrierefreier Haltestellen und die verkehrsorganisatorische Umgestaltung von Straßenteilabschnitten, um die Befahrbarkeit sicher zu stellen. Nach derzeitigem Stand kann daher mit der Inbetriebnahme vermutlich nicht vor dem Fahrplanwechsel im Dezember 2023 gerechnet werden.

Ernsthaft? Und da wundern wir uns, dass Schnellbahn- und Straßenbahnprojekte ewig nicht vorangehen, wenn schon eine simple Buslinie mit 12-Meter-Bussen im 20-min-Takt mehrjährigen Vorlauf benötigt? Von welchem Hexenwerk sprechen wir hier eigentlich? Neue Haltestellen (tut es da nicht notfalls auch erstmal eine asphaltierte Fläche mit einer Ersatzhaltestelle wie beim 163er in Johannisthal?), ggf. ein paar Parkverbote und angepasste Ampelschaltungen?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.04.2022 23:49 von def.
Ich bin zwiegespalten bezüglich der geplanten neuen Endhaltestelle am Bahnhof Lichtenberg. Einerseits begrüße ich das Heranrücken der Haltestelle an den U-Bahn-Zugang und die Umgestaltung des gesamten Verkehrsareals in der alten Frankfurter Allee. Andererseits sehe auch ich enorme Nachteile durch den Wegfall der Wendeschleife, da sich dadurch der Fahrzeugeinsatz sehr verengt. Könnte man die Wendeschleife nicht einfach parallel zum Umbau behalten, ohne sie im regulären Linienverkehr zu benutzen? Würde natürlich Kosten verursachen...

Aber letztlich sehen wir hier gerade mal ein paar Unterlagen der Entwurfsplanung. Im Rahmen der jetzt gestarteten Öffentlichkeitsbeteiligung werden sicher noch Änderungen angemahnt - ich denke da vor allem an Forderungen von Anwohnern bezüglich der Pkw-Stellplätze. Und wie uns das Beispiel Sonntagstraße/Ostkreuz vor Augen führt, schafft es die BVG wahrscheinlich sowieso nicht, ein gerichtsfestes Baurecht zu erlangen. Demzufolge handelt es sich hier um eine nette Idee, deren Umsetzung wohl nicht vor 2030 zu erwarten ist, wenn überhaupt jemals.
Zitat
Wolke Eins
Könnte man die Wendeschleife nicht einfach parallel zum Umbau behalten, ohne sie im regulären Linienverkehr zu benutzen? Würde natürlich Kosten verursachen...

Betriebsstrecke ;-)
Danke für die interessanten Infos. Vielleicht ist mal wieder eine Wohnung drin, dann bräuchte ich hier aber einen neuen Nutzernamen. :-)
Es gab bereits einen Bus zum Lindenhof, der mit Schließung des Kinderkrankenhauses aber eingestellt wurde.

Gruß, Thomas

Zitat
der weiße bim
Zitat
Mont Klamott
Hatte mich für Wohnungen am Lindenhof interessiert, aber ist ÖPNV technisch zu schlecht angebunden.
Jetzt nimmt man noch Haltestellen wie z.B. die Gudrunstr. weg.

Die Fahrgastzahlen im Kiez nördlich der Frankfurter Allee sprechen eher für den Bus, der die Haltestellen in beiden Richtungen bedient.
Neben dem 256er kommt demnächst der Kiezbus: [pardok.parlament-berlin.de]
Zitat
def
Zitat
Abgeordnetenhaus Berlin, Drucksache 19 / 11 272
Die BVG benennt hierfür den Neubau barrierefreier Haltestellen und die verkehrsorganisatorische Umgestaltung von Straßenteilabschnitten, um die Befahrbarkeit sicher zu stellen. Nach derzeitigem Stand kann daher mit der Inbetriebnahme vermutlich nicht vor dem Fahrplanwechsel im Dezember 2023 gerechnet werden.

Ernsthaft? Und da wundern wir uns, dass Schnellbahn- und Straßenbahnprojekte ewig nicht vorangehen, wenn schon eine simple Buslinie mit 12-Meter-Bussen im 20-min-Takt mehrjährigen Vorlauf benötigt? Von welchem Hexenwerk sprechen wir hier eigentlich? Neue Haltestellen (tut es da nicht notfalls auch erstmal eine asphaltierte Fläche mit einer Ersatzhaltestelle wie beim 163er in Johannisthal?), ggf. ein paar Parkverbote und angepasste Ampelschaltungen?

Mit dem simplen Aufstellen von Haltestellenschildern mag die Wartezeit kürzer ausfallen. Für den barrierefreien Ausbau der neuen Haltestellen finde ich anderthalb Jahre aber jetzt nicht so lange. Lieber gleich richtig machen. Für eine valide Abschätzung ob anderthalb Jahre kurz oder lang sind, müsste man wissen welche Anpassungen genau vorgenommen werden müssen. Wo soll der Bus am S+U Frankfurter Allee eigentlich enden? Mir fällt dort aktuell so gar keine bustaugliche Infrastruktur ein. Diese müsste ja erst geschaffen werden.

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Zitat
Florian Schulz
Zitat
def
Zitat
Abgeordnetenhaus Berlin, Drucksache 19 / 11 272
Die BVG benennt hierfür den Neubau barrierefreier Haltestellen und die verkehrsorganisatorische Umgestaltung von Straßenteilabschnitten, um die Befahrbarkeit sicher zu stellen. Nach derzeitigem Stand kann daher mit der Inbetriebnahme vermutlich nicht vor dem Fahrplanwechsel im Dezember 2023 gerechnet werden.

Ernsthaft? Und da wundern wir uns, dass Schnellbahn- und Straßenbahnprojekte ewig nicht vorangehen, wenn schon eine simple Buslinie mit 12-Meter-Bussen im 20-min-Takt mehrjährigen Vorlauf benötigt? Von welchem Hexenwerk sprechen wir hier eigentlich? Neue Haltestellen (tut es da nicht notfalls auch erstmal eine asphaltierte Fläche mit einer Ersatzhaltestelle wie beim 163er in Johannisthal?), ggf. ein paar Parkverbote und angepasste Ampelschaltungen?

Mit dem simplen Aufstellen von Haltestellenschildern mag die Wartezeit kürzer ausfallen. Für den barrierefreien Ausbau der neuen Haltestellen finde ich anderthalb Jahre aber jetzt nicht so lange. Lieber gleich richtig machen. Für eine valide Abschätzung ob anderthalb Jahre kurz oder lang sind, müsste man wissen welche Anpassungen genau vorgenommen werden müssen. Wo soll der Bus am S+U Frankfurter Allee eigentlich enden? Mir fällt dort aktuell so gar keine bustaugliche Infrastruktur ein. Diese müsste ja erst geschaffen werden.

Anderthalb Jahre ab jetzt, wir wissen ja nicht, wie lange die Buslinie schon geplant ist. Und ich finde es viel zu lang. Nein, es muss nicht von Anfang an die super barrierefreie Haltestelle sein, eine asphaltierte Fläche oder ein (mittels provisorischer Rampe erreichbarer) Bussteig aus Holz mit Ersatz-Haltestelle tun es anfangs auch. Ob die Nutzer/innen der neuen Haltestellen in Johannisthal gern noch zwei Jahre gewartet hätten, wenn es dafür eine tip-top-ausgebaute Haltestelle gegeben hätte?

Vor allem führt das die Idee von Barrierefreiheit ad absurdum:

"Liebe Blinde, da wir Ihnen anfangs keine Blindenleitstreifen anbieten könnten, verzichten wir ganz auf die Einrichtung der Haltestelle! Sie müssen stattdessen nur drei weitere Straßen, darunter die Siegfriedstraße, queren, und schon erreichen sie ein anderes Verkehrsmittel!"

"Liebe Alte, Schwache und Schwangere! Bevor wir Ihnen eine Haltestelle ohne Sitzplätze anbieten, bieten wir Ihnen lieber gar keine an! Gehen Sie doch bitte einfach 400 m weiter!"

In den Anfangszeiten von Corona hat man hervorragende Erfahrungen mit Pop-Up-Radwegen gemacht. Wieso nicht das Prinzip nicht auf den ÖPNV übertragen? Sonst können wir uns das Verkehrswende-Gedöns gleich ganz sparen, wenn jede Minimalmaßnahme wie eine Buslinie im 20-min-Takt zu einer organisatorischen Mondmission aufgeblasen wird.

Auf den engsten Straßen der geplanten Streckenführung gab es auch schonmal Busverkehr, und wenn ich mich recht erinnere, je nach Verfügbarkeit mit allen Gefäßgrößen vom Kleinbus bis zum Gelenkbus.

Wir können froh sein, dass die Mauer schon vor dreißig Jahren gefallen ist. Täte sie es heute, im April 2022, würde irgendwann um 2040 die erste grenzüberschreitende Buslinie eingerichtet, 2050 die S-Bahn nach Potsdam wieder fahren und 2070 der Ring geschlossen werden.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.04.2022 15:32 von def.
Unter welchen Bedingungen ist denn eine provisorische Haltestelle überhaupt zulässig? Das Problem ist ja eher, das alles durch Vorschriften genormt ist und daher solche Provisorien vermutlich nicht wirklich möglich sind. Natürlich wäre für eine bestimmte Zeitspanne so ein Provisorium der Wartezeit vorzuziehen aus Fahrgastsicht.
Zitat
def
Anderthalb Jahre ab jetzt, wir wissen ja nicht, wie lange die Buslinie schon geplant ist. Und ich finde es viel zu lang. Nein, es muss nicht von Anfang an die super barrierefreie Haltestelle sein, eine asphaltierte Fläche oder ein (mittels provisorischer Rampe erreichbarer) Bussteig aus Holz mit Ersatz-Haltestelle tun es anfangs auch.

Merkwürdiges Rechtsverständnis. Für den ÖPNV gilt das Personenbeförderungsgesetz, insbesondere für die Konzessionierung von Neuanlagen. Die Duldung noch nicht barrierefreier Zugänge mit den im Nahverkehrsplan festgeschriebenen Ausnahmen bezieht sich auf bestehende Linien.
Anderenfalls werden Betroffene den Klageweg beschreiten und ja, auch wenn sie damit eine Verbesserung für alle verhindern, haben sie Anspruch auf diskriminierungsfreien Zugang.

so long

Mario
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