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Hochhaus-Projekte am Alexanderplatz: Auswirkungen auf den ÖPNV
geschrieben von Mont Klamott 
Zitat
Mont Klamott
Ich machte mir bereits bei Eröffnung des Threads Sorgen um die U5 und die Straßenbahnlinien. :-(

Hier auch ein aktueller Beitrag im RBB:

Schäden im U-Bahntunnel am Alex womöglich größer als bislang gedacht

Diese Stelle war aber nie richtig trocken und dass 100 Jahre alte Dichtungsmasse irgendwann dysfunktional bzw. erneuerungsbedürftig wird, weiß jeder Bauingenieur seit dem 2. Fachsemester. Hier wird ein Routinevorgang von Leuten aufgebauscht, denen das städtebauliche Konzept privat finanzierter Hochhäuser am Alex ideologisch nicht in den Kram passt...

Da muss man halt die Rigips-Zwischendecke über dem U10-Gleisstumpf abnehmen und die Fuge mit dafür zugelassenen Produkten der Baustoffindustrie sanieren. Das sollte für Herrn Kutscher und die von ihm regelmäßig beauftragten Unternehmen jetzt keine völlig neue Aufgabenstellung sein-

Viele Grüße
Arnd
Der Vorwurf der Ideologie ist wohl der neue Hitler-Vergleich in Diskussionen - irgendwann kommt er.

Im Ernst: ich habe noch nie so oft die Worte "Ideologie" und "ideologisch" gehört, seit bestimmte Parteien angefangen haben, diese politisch inflationär zu verwenden.
Immerhin nimmt die Nutzung von "konzertiert" ab. Auch schon mal was :)
Zitat
Arnd Hellinger

Diese Stelle war aber nie richtig trocken und dass 100 Jahre alte Dichtungsmasse irgendwann dysfunktional bzw. erneuerungsbedürftig wird, weiß jeder Bauingenieur seit dem 2. Fachsemester. Hier wird ein Routinevorgang von Leuten aufgebauscht, denen das städtebauliche Konzept privat finanzierter Hochhäuser am Alex ideologisch nicht in den Kram passt...

Erstens ist da jetzt wesentlich mehr Wasser als vor einem Jahr und zweitens dringt jetzt auch Wasser an stellen ein, die vorher trocken waren. Es sind ja noch andere stellen betroffen, die aber außerhalb des Publikumsverkehr liegen, da sind schon mehrere Räume deswegen nicht mehr benutzbar.
Zitat
TomB
Der Vorwurf der Ideologie ist wohl der neue Hitler-Vergleich in Diskussionen - irgendwann kommt er.

Im Ernst: ich habe noch nie so oft die Worte "Ideologie" und "ideologisch" gehört, seit bestimmte Parteien angefangen haben, diese politisch inflationär zu verwenden.
Immerhin nimmt die Nutzung von "konzertiert" ab. Auch schon mal was :)

Fest steht jedenfalls, dass das Loch in der Dichtung keiner Ideologie folgt, es ist einfach da und das vollkommen unabhängig davon, ob es bei einer anderen Bauideologie nicht entstanden wäre.

Kapitalismus ist jedenfalls grundsätzlich nicht die Ideologie der übertriebenen Vorsicht!

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Nemo
Kapitalismus ist jedenfalls grundsätzlich nicht die Ideologie der übertriebenen Vorsicht!

Sozialismus auch nicht, nicht mal der Feudalismus oder die Sklavenhalterei. ;-)
Kritik an den Hochhausplanungen kommt nun vor allem von der Opposition im Abgeordnetenhaus.
Ich möchte betonen, dass die Verkehrssenatorin und Bezirksbürgermeister von Mitte von den Grünen kamen und die/der Bausenatorin/-in von den Linken (erst zum Schluss Herr Geisel). Sie hätten alle Optionen gehabt.

Der Ausbau des Mollknotens wäre sicher eine wichtige Option, auch für generelle Störungen, Demos im Bereich Alexanderplatz.
Mehr Bahnen zum Alexanderplatz wird es vermutlich nicht geben, siehe Diskussion zur Verlängerung der 18.

Man sollte schon einmal über eine Kehrmöglichkeit an der Schillingstr oder Strausberger Platz nachdenken.
Nach Schillingstr. beginnt allerdings eine enge Kurve, laienhaft gesagt.

Gruß, Thomas



4 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.06.2023 09:35 von Mont Klamott.
Wenn man wollte, könnte man die Kapazität der StraBa am Alex noch erhöhen. Aber man will nicht und will es nicht bezahlen.
Zitat
TomB
Der Vorwurf der Ideologie ist wohl der neue Hitler-Vergleich in Diskussionen - irgendwann kommt er.

Mit Verlaub, aber das ist doch Quatsch. Die meisten Parteien agieren eben mehr oder weniger ideologiegetrieben. Hauptsache man kann mal wieder ein Thema politisch verwursten, um die eigenen Ideen voranzutreiben.

Die Frage ist immer, wie stark Parteien ihren Ideologien folgen.
Vergangene Woche wurde auf dem Bahnhof Alexanderplatz, Bahnsteig U2, Gleis 2 "Schlitze" in die Tunnelwand gefräst und ein Teil der Fliesen abgenommen.Heute wurde direkt an der Bahnsteigkante Gleis eine zweite Reihe Bauzäune inklusive Sichtschutz aufgestellt. Offenbar intensivieren sich jetzt die Arbeiten im Bahnhofsbereich.

Währenddessen sind in den im Zwischengeschoss unter dem Gleis 1 liegende Büroräume gesperrt worden, weil die Decke runtergekommen ist. Im Gleis1 wurde erst kürzlich die Langsamfahrstelle von 15 km/h abgeräumt und es darf wieder mit Vmax gefahren werden.

Und unsere Senatorin geht davon aus, das die U2 zum Ende der Ferien wieder durchgebunden wird....

Viele Grüße, Rico



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.06.2023 19:40 von DerRicoberlin.
Zitat
DerRicoberlin
Und unsere Senatorin geht davon aus, das die U2 zum Ende der Ferien wieder durchgebenden wird....

Sie wiederholt auch nur das, was ihr andere - wahrscheinlich fachlich wesentlich besser Informierte - gesagt haben.
Zitat
DerRicoberlin
Währenddessen sind in den im Zwischengeschoss unter dem Gleis 1 liegende Büroräume gesperrt worden, weil die Decke runtergekommen ist. Im Gleis1 wurde erst kürzlich die Langsamfahrstelle von 15 km/h abgeräumt und es darf wieder mit Vmax gefahren werden.

Und unsere Senatorin geht davon aus, das die U2 zum Ende der Ferien wieder durchgebunden wird....

Inwiefern sind da die Decken runtergekommen? Steht das im Zusammenhang mit dem Absenken des Bahnhofs?
Zitat
DerRicoberlin
Und unsere Senatorin geht davon aus, das die U2 zum Ende der Ferien wieder durchgebunden wird....

Und wenn nicht, ist es Brumm-Brumm-Manja auch egal. Hauptsache, es muss kein Ersatzverkehr eingerichtet werden, der am Ende nur den richtigen Verkehr behindert.
Zitat
def
Zitat
DerRicoberlin
Und unsere Senatorin geht davon aus, das die U2 zum Ende der Ferien wieder durchgebunden wird....

Und wenn nicht, ist es Brumm-Brumm-Manja auch egal. Hauptsache, es muss kein Ersatzverkehr eingerichtet werden, der am Ende nur den richtigen Verkehr behindert.

Das ist dann aber nicht geeignet, um die nötigen Beliebtheitswerte für die Wiederwahl zu erreichen. Da reichen die Autofahrer halt nicht.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Zitat
TomB
Der Vorwurf der Ideologie ist wohl der neue Hitler-Vergleich in Diskussionen - irgendwann kommt er.

Mit Verlaub, aber das ist doch Quatsch. Die meisten Parteien agieren eben mehr oder weniger ideologiegetrieben. Hauptsache man kann mal wieder ein Thema politisch verwursten, um die eigenen Ideen voranzutreiben.

Die Frage ist immer, wie stark Parteien ihren Ideologien folgen.

Nee, ich teile Toms Beobachtung. Dass Parteien "schon immer" ihren jeweiligen Ideologien folgten, ist sicher richtig, hat damit nichts zu tun.

Der Effekt taucht in so ziemlich jeder längeren Diskussion auf. Dann kommt unweigerlich der Vorwurf, die Gegenseite würde "ideologisch" agieren. Man selbst wäre dagegen stets pragmatisch. Das läuft nicht nur in der Politik so, sondern auch hierzuforum.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.06.2023 23:25 von Global Fisch.
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Zitat
TomB
Der Vorwurf der Ideologie ist wohl der neue Hitler-Vergleich in Diskussionen - irgendwann kommt er.

Mit Verlaub, aber das ist doch Quatsch. Die meisten Parteien agieren eben mehr oder weniger ideologiegetrieben. Hauptsache man kann mal wieder ein Thema politisch verwursten, um die eigenen Ideen voranzutreiben.

Die Frage ist immer, wie stark Parteien ihren Ideologien folgen.

Nein, das ist kein Quatsch. Ich nehme an Internetdiskussionen seit 1998 teil, damals noch im Newsnet, jetzt in Foren, Chats und whatever.
Dass den Diskutanten gegenseitig "ideologisches Handeln" (im abwertenden Sinne) vorgeworfen wird, ist definitiv eine Neuerscheinung.
Überhaupt wandert der Diskussionsstil viel zügiger von der Sach- auf die Personenebene und das macht Diskussionen schwerer zu lesen und auszuhalten.
Leider wenden sich dann immer die "Leisen" mit guten Argumenten ab und die "Lauten" mit wenigen/ohne Argumente(n) bleiben. Das lässt sich auch gut in den Kommentarspalten der Onlinemedien beobachten. Hauptsache draufhauen.
Ich bezog mich nicht darauf, dass das keine neue Erscheinung ist.

Mann kann den Parteien in vielen Fällen eben rein ideologisches Handeln vorwerfen kann - und damit eben ein berechtigter Vorwurf angebracht wird. Die Linke will den Kapitalismus überwinden und die FDP will um jeden Preis freie Fahrt für freie Bürger.

Wie man das dann gerade nennen mag, ist dem Wandel der Zeit unterworfen.
Zitat
Mont Klamott
Kritik an den Hochhausplanungen kommt nun vor allem von der Opposition im Abgeordnetenhaus.
Ich möchte betonen, dass die Verkehrssenatorin und Bezirksbürgermeister von Mitte von den Grünen kamen und die/der Bausenatorin/-in von den Linken (erst zum Schluss Herr Geisel). Sie hätten alle Optionen gehabt.

Mir ist die Kritik auch viel zu undifferenziert. Natürlich kann man den geplanten verdichteten Städtebau kritisieren und sagen, dass wir eher die Stadtplanung auf Traufhöheneinhaltung ausrichten sollten. Natürlich kann man sich auch dafür aussprechen, im Bereich rund um den Alex mehr den Städtebau der DDR zu bewahren. Ich persönlich bin aber von bestimmten Akteuren (z.B. Fr. Genburg) nur noch genervt, da es ihr gar nicht wirklich um das konkrete Projekt oder gar die Auswirkungen auf den ÖV geht, sondern um generelle Ablehnung jeglicher von Großinvestoren geplanter Projekte.

Ich persönlich kann mir dort weiterhin sehr gut Hochhäuser vorstellen. Der Alex mit der optimalen ÖV-Erschließung ist grundsätzlich ein geeigneter Ort für derartige Verdichtungen.
Und das eigentliche Problem ist auch nicht das 150-Meter-Hochhaus, denn das entsteht zurückversetzt mit ordentlichem Abstand zur U2. Entlang der U2 baut man nämlich nur in den am Alex normalen Bauhöhen (wie Kaufhof, Saturn, Berolinahaus oder Alexanderhaus). Das Problem ist einzig und allein die geplante übermäßige Tiefgarage (bis minus 5-Ebene, also 5 Untergeschosse). Andere Bauten wie Berolinahaus oder Alexanderhaus oder auch neuere Bauwerke wie Saturn oder Kaufhof waren mit einem moderaten Untergeschoss problemlos errichtbar.
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Ich bezog mich nicht darauf, dass das keine neue Erscheinung ist.

Mann kann den Parteien in vielen Fällen eben rein ideologisches Handeln vorwerfen kann - und damit eben ein berechtigter Vorwurf angebracht wird. Die Linke will den Kapitalismus überwinden und die FDP will um jeden Preis freie Fahrt für freie Bürger.

Wie man das dann gerade nennen mag, ist dem Wandel der Zeit unterworfen.

Ich hatte TomB so verstanden, dass es ihm weniger um Parteipolitik ging, sondern um das Verhalten in Diskussionen allgemein.
Auch hier etwa.

Und da teile ich seine Beobachtung. Die Haltung der jeweils anderen wird schnell als "ideologisch" abgestempelt. Und nach meinem Eindruck hat sich die Tendenz hierzu in den letzten Jahren verstärkt.
Es ist schon die Frage berechtigt, wie man sich zu den Hochhausplanungen von Seiten der öffentlichen Verwaltung stellt. Stellt man sich verantwortungsvoll und positiv zu den einzelnen Bauvorhaben, würde man vielleicht diese besser koordinieren und darauf achten, dass die bestehende Infrastruktur geschützt wird, bei allen Bauvorhaben.
N'Abend,

Anfang des ersten Nachrichtenblocks der rbb24-Abendschau wurde heute Folgendes von der Nachrichtensprecherin berichtet:

Zitat

Der abgesackte Bahnhof der U-Bahnlinie 2 am Alexanderplatz wird nun doch nicht angehoben. Das hat die BVG heute im Abgeordnetenhaus erklärt. Der Boden unter dem Tunnel sei durch Zementinjektionen stabilisiert worden. Damit sei das wichtigeste Sanierungsziel erreicht. Das Risiko sei zu groß, dass das unterirdische Bauwerk bei einer Anhebung weiter beschädigt werden könnte. [...]

Der Beitrag ist unter den folgenden Adressen sieben Tage online zu sehen: rbb24-Abendschau-Webseite, Mediathek.

Viele Grüße, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
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