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Verkehrspolitik in Berlin
geschrieben von krickstadt 
Zitat
Nemo
Sind eigentlich die 100 Tage Schonzeit schon um?

Schon lange. Die gibt es nämlich nur einmal pro Legislaturperiode.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
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def
Die Abendschau hat gestern noch mal über den De-Facto-Stopp des Radwegeausbaus berichtet. Als die Lichtenberger Stadträtin Filiz Keküllüoğlu kritisiert, dass Schreiner eigentlich den (z.T. ehrenamtlichen) Akteur:innen vor Ort Rede und Antwort zur Situation stehen müsste, ist mir aufgefallen: kann es sein, dass Brumm-Brumm-Manja komplett auf Tauchstation gegangen ist?

(...)

In der Lichtenberger Facebook-Gruppe (öffentlich zugänglich) drückt derweil der Auto-Manja-Fanclub mächtig auf die Tränendrüse und unterstellt mir, weder von Recht noch von Barrierefreiheit im ÖPNV Ahnung zu haben. Da fällt mir nur noch die Sache mit dem Glashaus und den Steinen ein...

Wer mag, darf mich dort aber gerne unterstützen. :-)

Viele Grüße
Arnd
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B-V 3313
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Nemo
Sind eigentlich die 100 Tage Schonzeit schon um?

Schon lange. Die gibt es nämlich nur einmal pro Legislaturperiode.

Abgesehen davon gilt eine solche "Schonzeit" ja auch eher dafür, dass man sich erst einarbeiten muss und nicht sofort Entscheidungen trifft. Wenn man auf diese Einarbeitung verzichtet und einfach mal die Erfolge des Vorgängersenats weitgehend unflektiert und pauschal zerschlägt, hat dieses Verhalten auch keine "Schonzeit" verdient.
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B-V 3313
Zitat
Nemo
Sind eigentlich die 100 Tage Schonzeit schon um?

Schon lange. Die gibt es nämlich nur einmal pro Legislaturperiode.

Manja hätte sich die 100 Tage Schonzeit einfach erhalten können:
1) Hausintern anweisen, dass alle neuen Anordnungen zur Straßenraumneuordnung, MIV-Geschwindigkeitsreduzierung, etc. über ihren Schreibtisch laufen.
2) Die laufenden Projekte (alles was SenUMVK noch unter Zeiten von Frau Jarasch angeordnet hat) hätte man weiterhin die Bezirke umsetzen lassen müssen. Und bei Kritik in der Öffentlichkeit hätte man dann immer auf die Grünen verweisen können und dass man es in Zukunft anders macht.

Die neue Senatorin setzt aber auf volle Konfrontation (und schafft damit selber ihre 100 Tage Schonfrist ab): Nun stoppt man laufende Projekte (für die bereits verkehrsrechtliche Anordnungen vorliegen), teilt dies auch den ganzen oppositionellen Stadträten mit und begibt sich auch in rechtlich sehr unsicheres Gelände (wenn einmal Radstreifen aus Gründen der Verkehrssicherheit angeordnet sind, ist deren rechtssichere Abordnung extrem schwer; falls danach dort schwere Unfälle passieren, kann es unangenehme Fragen der Ermittler geben).
Und die Meldungen trudeln weiter ein:

Zitat
Tagesspiegel

Auch alle Nebenstraßen betroffen: Berliner Senat stoppt viel mehr Radwege als bislang bekannt
Das Moratorium für die Planung neuer Radwege in Berlin betrifft viel mehr Strecken als bislang angenommen. Erste Bezirke sprechen vom „Super-Gau“.

[...]Betroffen davon sei die geplante Fahrradstraße entlang des Straßenzugs der Ober-, Nieder- und Wallstraße, der fast an der Senatsverkehrsverwaltung vorbeiführt. Die Pläne dafür seien fertig, in der kommenden Woche sollte die Anordnung ergehen.

Auch Finanzierungszusagen über 495.000 Euro dafür gebe es von Bund und Land bereits. Nun könnten sie im schlechtesten Fall verfallen. Auch die Fahrradstraßen in der Tucholsky- und der Gartenstraße seien vorläufig von dem Stopp betroffen, sagte Neumann.[...]

[www.tagesspiegel.de] €
[archive.is]
Zitat
M48er
falls danach dort schwere Unfälle passieren, kann es unangenehme Fragen der Ermittler geben).

Gab es das schonmal irgendwo, dass wegen eines Radfahrunfalls die Verwaltung verknackt wurde? Vorallem wenn man eigentlich nur den bisherigen Zustand beibehalten hat?

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Nemo
Gab es das schonmal irgendwo, dass wegen eines Radfahrunfalls die Verwaltung verknackt wurde? Vorallem wenn man eigentlich nur den bisherigen Zustand beibehalten hat?

Man hat ja nicht nur den bisherigen Zustand beibehalten, sondern die verkehrsrechtliche Anordnung zur Beseitigung eines Missstandes ignoriert bzw. aufgehoben. Keine Ahnung, ob es dafür auch schon Fälle oder gar Urteile gab. Oft können sich Verwaltungen da vermutlich mit Verzögerungen bei der Umsetzung herauswinden, das dürfte hier aber schwierig werden.
Zitat
Lopi2000
Zitat
Nemo
Gab es das schonmal irgendwo, dass wegen eines Radfahrunfalls die Verwaltung verknackt wurde? Vorallem wenn man eigentlich nur den bisherigen Zustand beibehalten hat?

Man hat ja nicht nur den bisherigen Zustand beibehalten, sondern die verkehrsrechtliche Anordnung zur Beseitigung eines Missstandes ignoriert bzw. aufgehoben. Keine Ahnung, ob es dafür auch schon Fälle oder gar Urteile gab. Oft können sich Verwaltungen da vermutlich mit Verzögerungen bei der Umsetzung herauswinden, das dürfte hier aber schwierig werden.

Das ist dann wohl so wie bei der illegalen Radwegbenutzungspflicht:
gefährlich und nervig für Radfahrer und Fußgänger, bequem für Autofahrer, dennoch wird sowas gerne angewiesen und gilt dann auch.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
CDU in der Diskussion im AGH auch wieder völlig faktenbefreit unterwegs. SPD-Fraktion scheint aber auch ziemlich uninformiert unterwegs zu sein.
Zitat
Nemo
Das ist dann wohl so wie bei der illegalen Radwegbenutzungspflicht:
gefährlich und nervig für Radfahrer und Fußgänger, bequem für Autofahrer, dennoch wird sowas gerne angewiesen und gilt dann auch.

"Gilt" mit einer weiteren nervigen Ausnahme: Angesichts der minimalen Verkehrsüberwachung hat es in der Praxis keine wirklichen Auswirkungen, eine unrechtmäßig angeordnete Benutzungspflicht zu ignorieren. Wenn dann doch mal kontrolliert und sanktioniert wird, kann man das Verwarnungsgeld (aber besser mit Rechtsschutz und fachlicher Unterstützung) zum Anlass nehmen, die Anordnung "aus der Welt zu klagen".
Das Perfide ist doch, dass selbst wenn der Stopp von Planungen rechtwidrig wäre, dies im Zweifel jahrelang bis zum BVerwG durchgeklagt werden muss und somit nachhaltig Schaden angerichtet wird. Der Staat wird dann auch nie "bestraft", siehe die Urteile zur mangelnden Umsetzung des Klimaschutzgesetzes. Frau Schreiner kann also eine etwaige(!) Rechtswidrigkeit als Person piepegal sein, den Schaden müsste dann ein(e) etwaige Nachfolger(in) ausbaden
Zitat
TomB
den Schaden müsste dann ein(e) etwaige Nachfolger(in) ausbaden

Das ist doch im Endeffekt auch, was Regine Günther passiert ist. Es mussten erstmal Strukturen aufgebaut und Personal eingestellt und Geld zur Verfügung gestellt werden, währenddessen wurden alte Planungen umgesetzt und am Ende waren alle von den Grünen genervt, wann denn endlich flächendeckend besser Radwege kommen (ich inklusive).
Dieser ganze Strukturwandel hat ja gefühlt erst jetzt angefangen Früchte zu tragen. Das jetzt ca. 60 Projekte gestoppt sind, zeigt ja, dass mittlerweile ordentlich was in der Pipeline war.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.06.2023 17:33 von marc-j.
Zitat
TomB
Das Perfide ist doch, dass selbst wenn der Stopp von Planungen rechtwidrig wäre, dies im Zweifel jahrelang bis zum BVerwG durchgeklagt werden muss und somit nachhaltig Schaden angerichtet wird. Der Staat wird dann auch nie "bestraft", siehe die Urteile zur mangelnden Umsetzung des Klimaschutzgesetzes. Frau Schreiner kann also eine etwaige(!) Rechtswidrigkeit als Person piepegal sein, den Schaden müsste dann ein(e) etwaige Nachfolger(in) ausbaden

Immerhin gibt es zwei Ausnahmen, die jedoch hier nicht unbedingt greifen dürften:
1. EU-Vertragsverletzungsverfahren, die teils zu ziemlich erheblichen Strafzahlungen und anderen empfindlichen Strafen führen können, die jedoch eher nicht einzelne Senatsverwaltungen betreffen würden,
2. geschickt formulierte Klagen, die im Zweifel zu noch größeren Einschränkungen führen würden. Wären z.B. die Umweltzonen und -plaketten nicht eingeführt worden, hätten Umwelthilfe und Co. (aber auch individuelle Kläger) zum Schutz ihrer Rechte mittelfristig wohl deutlich weitreichendere Fahrverbote einklagen können.
Zitat
Lopi2000
Zitat
Nemo
Gab es das schonmal irgendwo, dass wegen eines Radfahrunfalls die Verwaltung verknackt wurde? Vorallem wenn man eigentlich nur den bisherigen Zustand beibehalten hat?

Man hat ja nicht nur den bisherigen Zustand beibehalten, sondern die verkehrsrechtliche Anordnung zur Beseitigung eines Missstandes ignoriert bzw. aufgehoben. Keine Ahnung, ob es dafür auch schon Fälle oder gar Urteile gab. Oft können sich Verwaltungen da vermutlich mit Verzögerungen bei der Umsetzung herauswinden, das dürfte hier aber schwierig werden.

Wenn die Anordnungen unter grüner Hausleitung vernünftig waren, hatten sie eine gute Begründung, vermutlich mit Darstellung einer Gefahrenlage. Die Abordnungen oder Nichtumsetzung der Anordnung haben m.E. noch keine Begründung. Wenn da in Schadensfall ein Radfahrer mit Anwalt geschickt ist, sehe ich große Probleme auf den Mitarbeiter zukommen, der die Anordnung des Radstreifens unterschreibt. Mal schauen, ob Frau Schreiner den überhaupt findet. Selbst als pflichtschuleiger Beamter würde ich mich da schriftlich anweisen lassen.

Bisher betrafen Urteile gegen Kommunen eher klare Fehler der Kommune (übers Schlagloch gestürzt, mangelhafte Baustellenabsicherung). Ein Umbau von einer sicheren Situation in eine unsichere kann aber auch schon Haftung auslösen.
Jetzt soll sogar das Parken auf Radwegen nachts „überprüft“ werden.

Zitat

Nach Informationen der Berliner Morgenpost will Schreiner im Rahmen der Priorisierung auch überprüfen, ob auf bestimmten neuen Radwegen das Parken temporär, zum Beispiel in der Nacht, erlaubt werden soll.


[www.morgenpost.de]äres%20Parken,der%20Nacht%2C%20erlaubt%20werden%20soll
Zitat
khelbig
Jetzt soll sogar das Parken auf Radwegen nachts „überprüft“ werden.

Zitat

Nach Informationen der Berliner Morgenpost will Schreiner im Rahmen der Priorisierung auch überprüfen, ob auf bestimmten neuen Radwegen das Parken temporär, zum Beispiel in der Nacht, erlaubt werden soll.


[www.morgenpost.de]äres%20Parken,der%20Nacht%2C%20erlaubt%20werden%20soll

Damit man nachts dann 2 Kfz-Spuren hat, da man auf einer keine Rennen veranstalten kann?

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
def
Die Abendschau hat gestern noch mal über den De-Facto-Stopp des Radwegeausbaus berichtet. Als die Lichtenberger Stadträtin Filiz Keküllüoğlu kritisiert, dass Schreiner eigentlich den (z.T. ehrenamtlichen) Akteur:innen vor Ort Rede und Antwort zur Situation stehen müsste, ist mir aufgefallen: kann es sein, dass Brumm-Brumm-Manja komplett auf Tauchstation gegangen ist?

Das Thema schlägt nun seit fast einer Woche hohe Wellen. Aber alles, was ich von Schreiner persönlich dazu finde, ist ein Zitat in einer Pressemitteilung der SenMVKU vom letzten Freitag - und diese Zitate sind der zitierten Person meist von ihrer Pressemitteilung in den Mund gelegt. Ansonsten: kein Interview (die Interviewrunde hat sie vor ihrer Parkplatzrettung abgeschlossen), keine direkten Zitate, Schweigen dazu auf ihrem Twitter-Kanal und ihrer Facebook-Seite (wobei mit die FB-Seite ohne Einloggen nicht vollständig angezeigt wird) und auch auf ihrer eigenen Website (letzte Meldung dort vom 28. Mai: "Verlässlichkeit garantieren"). Oder habe ich irgendwas übersehen?

In den sozialen Medien wird sie von zwei, drei Parteisoldaten (bewusst nicht gegendert) verteidigt, die der Öffentlichkeit Glauben machen wollen, dass sie in den 3 Jahren ja viel mehr Radwegkilometer schaffen wird als die Grünen (klar, wenn sie alle Projekte erstmal stoppt, z.T. unmittelbar vor Baubeginn, und andere zurückbaut). Aber von ihr selbst kommt nichts.

Kann es sein, dass Schreiner nicht nur in inhaltlicher Sicht ziemlich inkompetent und/oder überfordert ist, sondern auch in kommunikativer? Im Vergleich zu ihr wirkt ja die Öffentlichkeitsarbeit der Grünen direkt professionell - und das will was heißen.
Wo ist das Problem? Ich würde auch nur das sagen was nötig ist. Umso weniger kann man später zitieren und vorwerfen. Ob die Grünen professioneller waren... naja. Klug ist anders...
Zitat
GraphXBerlin
Wo ist das Problem? Ich würde auch nur das sagen was nötig ist. Umso weniger kann man später zitieren und vorwerfen. Ob die Grünen professioneller waren... naja. Klug ist anders...

Das ist ernsthaft Dein Politikverständnis in einem demokratischen Staat? Eine Möchtegern-Kaiserin setzt ohne Abstimmung in einem zuständigen Parlament demokratische Beschlüsse außer Kraft und entzieht sich dann der Diskussion?
Zitat
khelbig
Jetzt soll sogar das Parken auf Radwegen nachts „überprüft“ werden.

Zitat

Nach Informationen der Berliner Morgenpost will Schreiner im Rahmen der Priorisierung auch überprüfen, ob auf bestimmten neuen Radwegen das Parken temporär, zum Beispiel in der Nacht, erlaubt werden soll.

These: 2026 gibt es einen Lagerwahlkampf, cdU gegen Grüne. Und ich weiß schon, wer ihn verlieren wird: die sPD. Wohlverdient, eine rote cdU oder fdP, als die sich die Sozialdemokratie auf Bundes- wie Landesebene gerade präsentiert, braucht kein Mensch.
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def
Zitat
khelbig
Jetzt soll sogar das Parken auf Radwegen nachts „überprüft“ werden.

Zitat

Nach Informationen der Berliner Morgenpost will Schreiner im Rahmen der Priorisierung auch überprüfen, ob auf bestimmten neuen Radwegen das Parken temporär, zum Beispiel in der Nacht, erlaubt werden soll.

These: 2026 gibt es einen Lagerwahlkampf, cdU gegen Grüne. Und ich weiß schon, wer ihn verlieren wird: die sPD. Wohlverdient, eine rote cdU oder fdP, als die sich die Sozialdemokratie auf Bundes- wie Landesebene gerade präsentiert, braucht kein Mensch.

Und am Ende entscheidet sich die SPD dann zwischen Deutschland-Koalition und GRR jeweils als Juniorpartnerin?
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