Re: Verkehrspolitik in Berlin 31.08.2023 16:17 |
Zitat
def
Schreiner möchte prüfen, ob man die Planungen für die beiden Stationen beschleunigen könnte.
Womit eigentlich alles über ihre Ambitionen, Projekte auch umzusetzen und nicht nur anzukündigen, gesagt wäre.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 31.08.2023 16:28 |
Zitat
Taari
Zitat
PassusDuriusculus
[...]
Genau das habe ich doch mit meinem Beitrag gesagt: Statt unbequem/nervig, habe ich für manche Dinge jetzt eine deutlich bequemere/nützlichere Variante und eine, die realen Mehrwehrt hat. Auch vorher ist niemand verhungert, gestorben, oder musste zuhause bleiben. Und 4 Stunden waren meine letzte Reise nach Höxter insgesamt die Wartezeiten in allen Umstiegsbahnhöfen zusammengerechnet.
Es waren einfach nur ein paar (aktuelle) Beispiele, selbstverständlich hat nicht jede Woche jemand eine Schädel-OP ;-) - das war aber auch nicht die Aussage.
Den Arbeitsweg z.B. (außer, ich transportiere Akten oder es gießt (Nieselregen zählt da für mich nicht)) fahre ich nach wie vor mit der Bahn, weil ich hier keinen Komfort- oder massiven Zeitgewinn habe und daher der Umwelt einen höheren Stellenwert als den 5 Minuten Ersparnis und 900m Meter weniger Fußweg zuschreibe. Zum Geburtstag meines Vaters bin ich gestern auch öffentlich gefahren, weil gut angebunden (auch wenn die Bahn dann stecken blieb und ich ne halbe Stunde später ankam).
Es kommt hier im Endeffekt - und darauf versuche ich eben persönlich zu achten - immer auf den Mehrwehrt an, den ich sehe.
Warum ich das geschrieben habe ist einfach, ich sehe mich permanent unter Zwang, mich hier rechtfertigen zu müssen, ein Auto zu benutzen, und gelegentlich tue ich das dann auch. Aber für die meisten von euch ist nichts gut genug, und das müsste ich eigentlich schon längst verstanden haben, aber hege immer noch die Hoffnung, dass sich das eines Tages ändert.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 31.08.2023 16:57 |
Zitat
PassusDuriusculus
Zitat
Taari
Zitat
PassusDuriusculus
[...]
Genau das habe ich doch mit meinem Beitrag gesagt: Statt unbequem/nervig, habe ich für manche Dinge jetzt eine deutlich bequemere/nützlichere Variante und eine, die realen Mehrwehrt hat. Auch vorher ist niemand verhungert, gestorben, oder musste zuhause bleiben. Und 4 Stunden waren meine letzte Reise nach Höxter insgesamt die Wartezeiten in allen Umstiegsbahnhöfen zusammengerechnet.
Es waren einfach nur ein paar (aktuelle) Beispiele, selbstverständlich hat nicht jede Woche jemand eine Schädel-OP ;-) - das war aber auch nicht die Aussage.
Den Arbeitsweg z.B. (außer, ich transportiere Akten oder es gießt (Nieselregen zählt da für mich nicht)) fahre ich nach wie vor mit der Bahn, weil ich hier keinen Komfort- oder massiven Zeitgewinn habe und daher der Umwelt einen höheren Stellenwert als den 5 Minuten Ersparnis und 900m Meter weniger Fußweg zuschreibe. Zum Geburtstag meines Vaters bin ich gestern auch öffentlich gefahren, weil gut angebunden (auch wenn die Bahn dann stecken blieb und ich ne halbe Stunde später ankam).
Es kommt hier im Endeffekt - und darauf versuche ich eben persönlich zu achten - immer auf den Mehrwehrt an, den ich sehe.
Warum ich das geschrieben habe ist einfach, ich sehe mich permanent unter Zwang, mich hier rechtfertigen zu müssen, ein Auto zu benutzen, und gelegentlich tue ich das dann auch. Aber für die meisten von euch ist nichts gut genug, und das müsste ich eigentlich schon längst verstanden haben, aber hege immer noch die Hoffnung, dass sich das eines Tages ändert.
Das erklärt die langen Texte. Mein Eindruck ist auch so nur genau andersrum. Ich habe das Gefühl mich rechtfertigen zu müssen, warum ich kein Auto fahre sondern es wage Fahrrad zu fahren und auf dem Weg aufs Land dieses dann auch im Zug mitnehmen zu müssen. Und ich fühle mich diffamiert, wenn ich als Radler die gleichen Rechte auf der innerstädtischen Fahrbahn haben möchte und die heutzutage ungerechten Privilegien der Autos in der Innenstadt anspreche.
Deshalb frug ich nach.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 31.08.2023 16:58 |
Re: Verkehrspolitik in Berlin 31.08.2023 17:50 |
Zitat
TomB
On-Topic: wäre das nicht etwas für Stau-geplagte Einfallstraßen in Berlin?
Re: Verkehrspolitik in Berlin 31.08.2023 19:50 |
Re: Verkehrspolitik in Berlin 31.08.2023 20:29 |
Zitat
Heidekraut
>Grundsätzlich besteht Seitens des Staates keinerlei Bereitschaft die StVO durchzusetzen
Kühne These, die durch nichts bewiesen ist. Worte wie grundsätzlich und keinerlei werden sich schwer belegen lassen. Hört auf immer so zu übertreiben.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 31.08.2023 20:35 |
Zitat
Taari
Die Leute, die HIER sind, muss keiner mehr bekehren. Gehet in die Welt und verbreitet die Botschaft der Verkehrswende. Hier zu den (mehr oder weniger) Wissenden zu Predigen, und die "Mitläufer" zu drangsalieren, weil sie nicht radikal genug sind, bringt letzendlich gar nichts, außer Unmut. Wer sich so sehr über alles aufregt, dass er kocht vor Wut, sollte im echten Leben etwas unternehmen und nicht diejenigen abstoßen, die sowieso in die selbe Richtung unterwegs sind, wenn auch etwas langsamer.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 31.08.2023 20:42 |
In den USA kostet z.B. das Zufahren einer Kreuzung >$200 (wird hier überhaupt nicht geahndet) oder Parken auf einem Behindertenplatz >$300. Hier in Deutschland zahlen die Falschparker in der Spielstrasse 10€ pro Knöllchen bei einer durchschnittlichen Quote von ca. 2Tickets/Monat, deutlich billiger als ein Tiefgaragenplatz. Bei diesen Preisen nimmt doch niemand die StVO ernst. Außerdem ist das Erteilen eines Strafzettels für die Behörden nicht mal Kostendeckend, wird also nicht als besonders lukrativ gesehen.Zitat
Heidekraut
>Grundsätzlich besteht Seitens des Staates keinerlei Bereitschaft die StVO durchzusetzen
Kühne These, die durch nichts bewiesen ist. Worte wie grundsätzlich und keinerlei werden sich schwer belegen lassen. Hört auf immer so zu übertreiben.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 31.08.2023 22:50 |
Zitat
marc-j
Zitat
Taari
Die Leute, die HIER sind, muss keiner mehr bekehren. Gehet in die Welt und verbreitet die Botschaft der Verkehrswende. Hier zu den (mehr oder weniger) Wissenden zu Predigen, und die "Mitläufer" zu drangsalieren, weil sie nicht radikal genug sind, bringt letzendlich gar nichts, außer Unmut. Wer sich so sehr über alles aufregt, dass er kocht vor Wut, sollte im echten Leben etwas unternehmen und nicht diejenigen abstoßen, die sowieso in die selbe Richtung unterwegs sind, wenn auch etwas langsamer.
Verstehe gar nicht warum Du dich genötigt fühlst hier irgendwem zu erklären, warum du Auto fährst. Bekehren wird man über iwelche Foren & sozialen Medien eh niemand, man kann höchstens aufklären und dazulernen. Wie ja schon geschrieben wurde, bräuchte ich für die Sachen die du aufgezählt hast zwar kein eigenes Auto, aber wenn du das willst, dann mach doch :)
Schwierig wird es doch eigentlich immer nur, wenn Leute meinen, sie sind aufs Auto angewiesen und deswegen darf jetzt dort kein Baum gepflanzt, Tram-Strecke gebaut oder Radweg angelegt werden. Da wird dann halt mal nachgefragt und diese Angewiesenheit fällt schnell zusammen und entpuppt sich als Bequemlichkeit, das finde ich schon gerechtfertigt und damit muss man dann halt auch umgehen können, wenn man sich beschwert.
(Ich meine nicht dich, sondern die Leute die mit Pappschildern am Tempelhofer Damm "ihre" Parkplätze verteidigen)
Re: Verkehrspolitik in Berlin 31.08.2023 23:04 |
Zitat
LariFari
Zitat
def
[...]
Da wird jahrzehntelang der Aufs-Auto-angewiesen-Mythos entwickelt und gepflegt, und dann kommen Leute wie Du (oder ich) und erreichen selbst Ziele auf dem Land ohne Auto.
Rationale Reaktion: "Interessant, vielleicht könnte ich ja schauen, ob ich auch ein paar meiner Wege ohne Auto zurücklegen kann."
Typische Reaktion: "DIE WOLLEN UNS DAS AUTOFAHREN VERBIETEN! WAS IST MIT GEHBEHINDERTEN, ALTEN, HANDWERKERN, KRANKENSCHWESTERN????!!1! UND WAS IST BEI UMZÜGEN????!1? WIE TRANSPORTIERE ICH MEINE WASCHMASCHINE!!!1?!"
Genau so ist es. Ich lege mittlerweile fast nur noch Strecken ohne Auto zurück und sage klar von mir: Mein Auto vor dem Haus ist überflüssig. Ich brauche keins.
Ich war erst diesen Sommer im Nationalpark Schwarzwald zum Wandern - erstmalig komplett ohne Mietwagen oder eigenes Fahrzeug. Anreise nach Baden-Baden mit dem ICE. In der Stadt und im Schwarzwald selbst dann alles mit 49€-Ticket. Es war wirklich erstaunlich einfach! Der ÖPNV ist halbwegs ok (die Nationalpark-Buslinie fährt stündlich) aber sehr bequem. Keine Parkplatzsuche im Nationalpark [der Autoparkplatz für den touristischen Mummelsee ist übrigens fast größer als der See selbst] , entspanntes Reisen und kein Stress wegen Fahrkarten.
Es geht - man muss es nur mal probieren. Mich hat es überzeugt.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 01.09.2023 01:18 |
Das kann doch kein Ordnungshüter wollen. Erstens würde der Radfahrer auf der Fahrbahn den fließenden Verkehr behindern, und zweitens müsste man befürchten, dass man im Falle eines Unfalles von so linksgrünen Schundblättern wie Berliner Zeitung oder Tagesspiegel moralisch in Mitverantwortung genommen wird. "Von der Polizei in den Tod geschickt", mit Abdruck des Bußgeldbescheides für Radfahren auf dem Gehweg...Zitat
Nemo
Zitat
Heidekraut
>Grundsätzlich besteht Seitens des Staates keinerlei Bereitschaft die StVO durchzusetzen
Kühne These, die durch nichts bewiesen ist. Worte wie grundsätzlich und keinerlei werden sich schwer belegen lassen. Hört auf immer so zu übertreiben.
Wann hast du das letzte Mal gesehen, dass ein Radfahrer des Gehwegs verwiesen wurde?
Re: Verkehrspolitik in Berlin 01.09.2023 03:15 |
Zitat
Nemo
Wann hast du das letzte Mal gesehen, dass ein Radfahrer des Gehwegs verwiesen wurde?
Re: Verkehrspolitik in Berlin 01.09.2023 03:28 |
Re: Verkehrspolitik in Berlin 01.09.2023 03:33 |
Re: Verkehrspolitik in Berlin 01.09.2023 03:37 |
Re: Verkehrspolitik in Berlin 01.09.2023 03:41 |
Re: Verkehrspolitik in Berlin 01.09.2023 04:37 |
Zitat
def
@PassusDuriusculus: Ich glaube, zumindest ein Teil der Aggressionen gegenüber Radfahrenden basiert darauf, dass sie zeigen, dass eben ein Großteil der mit dem Auto zurückgelegten Wege eben nicht so alternativlos ist, wie sie gern behaupten. Wenn dann diese Wahrnehmung und das eigene Weltbild nicht zusammenpassen, erzeugt das Widerstand, der sich u.a. in Agressivität äußert, aber auch in Leeren
Leugnen und dem Finden von Ausreden.
Da wird jahrzehntelang der Aufs-Auto-angewiesen-Mythos entwickelt und gepflegt, und dann kommen Leute wie Du (oder ich) und erreichen selbst Ziele auf dem Land ohne Auto.
Rationale Reaktion: "Interessant, vielleicht könnte ich ja schauen, ob ich auch ein paar meiner Wege ohne Auto zurücklegen kann."
Typische Reaktion: "DIE WOLLEN UNS DAS AUTOFAHREN VERBIETEN! WAS IST MIT GEHBEHINDERTEN, ALTEN, HANDWERKERN, KRANKENSCHWESTERN????!!1! UND WAS IST BEI UMZÜGEN????!1? WIE TRANSPORTIERE ICH MEINE WASCHMASCHINE!!!1?!"
PS: Alles Gute für die OP!
Re: Verkehrspolitik in Berlin 01.09.2023 06:41 |
Re: Verkehrspolitik in Berlin 01.09.2023 07:17 |
Zitat
T6Jagdpilot
Zitat
def
@PassusDuriusculus: Ich glaube, zumindest ein Teil der Aggressionen gegenüber Radfahrenden basiert darauf, dass sie zeigen, dass eben ein Großteil der mit dem Auto zurückgelegten Wege eben nicht so alternativlos ist, wie sie gern behaupten. Wenn dann diese Wahrnehmung und das eigene Weltbild nicht zusammenpassen, erzeugt das Widerstand, der sich u.a. in Agressivität äußert, aber auch in Leeren
Leugnen und dem Finden von Ausreden.
Da wird jahrzehntelang der Aufs-Auto-angewiesen-Mythos entwickelt und gepflegt, und dann kommen Leute wie Du (oder ich) und erreichen selbst Ziele auf dem Land ohne Auto.
Rationale Reaktion: "Interessant, vielleicht könnte ich ja schauen, ob ich auch ein paar meiner Wege ohne Auto zurücklegen kann."
Typische Reaktion: "DIE WOLLEN UNS DAS AUTOFAHREN VERBIETEN! WAS IST MIT GEHBEHINDERTEN, ALTEN, HANDWERKERN, KRANKENSCHWESTERN????!!1! UND WAS IST BEI UMZÜGEN????!1? WIE TRANSPORTIERE ICH MEINE WASCHMASCHINE!!!1?!"
PS: Alles Gute für die OP!
Die Abneigung der Autofahrer, mich eingeschlossen, beruht eher darauf das die Radler die Stvo eher als Klopapier ansehen,
das reicht von der Vorbeifahrt an für den Radler rot zeigenden Ampeln ( eben auf dem Weg zur Arbeit wieder live gehabt und mich zum bremsen genötigt),
Fahren in Einbahnstraßen entgegen der Fahrtrichtung, fahren auf der Fahrbahnmitte, fahren auf der Fahrbahn obwohl Radweg benutzungspflichtig ausgeschildert,
fahren über den Fußgängerschutzweg und Autos zum bremsen nötigend, fahren auf dem Fußweg usw usf.--Liste beliebig fortsetzbar.
Wenn nicht die Bullerei oder das OA Lust und Laune haben vor Ort einzugreifen, kommt der Radler ungeschoren davon,
der KFZ-Besitzer ist Kraft des Kennzeichens von jedem Piesepampel ermittelbar.