Re: Verkehrspolitik in Berlin 04.09.2023 13:30 |
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Taari
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Lopi2000
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Taari
Ähnlich abstruser Beitrag - Rotlichtverstöße sind jetzt die Schuld von Ampeln, weil Leute unfähig sind, 20 Sekunden zu warten? (alles unter 30 Sekunden sind KURZE Rotphasen, stell dich mal mit ner Stoppuhr an Ampeln. LANG ist sowas wie z.B. Rosa-Luxemburg-Platz, wo man knapp 130 Sekunden wartet, bis man von Tram zu U-Bahn-Straßenseite der Torstraße wechseln darf)
Warum sollte man 30 Sekunden an einer unbefahrenen Straße warten? Doch nicht ernsthaft nur aufgrund einer bestimmten Ampelphase? Ich würde dies nicht tun, der Großteil meiner Mitmenschen, die ich an den Ampeln beobachte auch nicht. Insofern gibt es natürlich schon die Frage, welche Umstände tragen zur Akzeptanz einer Ampel bei, die Verkehrsforschung und -richtlinien beeinflusst.
Ampeln stehen an Kreuzungen, an denen genug Verkehr ist, dass man mit Vorfahrtsvorschriften nicht mehr weiterkommt. Die meisten Kreuzungen besitzen keine. Es gibt darüber hinaus Bedarfsampeln, Ampeln, die nachts abgeschaltet werden usw.
Wenn du konkrete Probleme mit spezifischen Schaltungen hast, beschwer dich doch bitte bei der entsprechenden behördlichen Stelle. Ansonsten ist es nicht zu viel verlangt, an einer verdammten roten Ampel mal stehen zu bleiben.
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beschwer dich doch bitte bei der entsprechenden behördlichen Stelle.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 04.09.2023 14:06 |
Re: Verkehrspolitik in Berlin 04.09.2023 14:07 |
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Taari
Wenn du konkrete Probleme mit spezifischen Schaltungen hast, beschwer dich doch bitte bei der entsprechenden behördlichen Stelle. Ansonsten ist es nicht zu viel verlangt, an einer verdammten roten Ampel mal stehen zu bleiben.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 04.09.2023 14:15 |
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Katharina Marienhagen
Wir [...] wollen zu Fuß Gehenden mehr Komfort bieten, Radfahrer stärker berücksichtigen, den ÖPNV schneller machen und das Auto zugleich an der Ampel nicht ausbremsen [...]
Unser Hauptziel ist, die Brems- und Anhaltevorgänge zu reduzieren. Das ist, was den Schadstoffausstoß am besten verringert. [...]
In Zukunft soll sich die Schaltung an den Verkehrsmengen aller Verkehrsträger orientieren
Re: Verkehrspolitik in Berlin 04.09.2023 14:20 |
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marc-j
Zu der ganzen Diskussion, kann ich dieses Interview mit der InfraSignal-Chefin empfehlen: [archive.ph]
Bei den Zitaten bin ich eher wenig optimistisch:
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Katharina Marienhagen
Wir [...] wollen zu Fuß Gehenden mehr Komfort bieten, Radfahrer stärker berücksichtigen, den ÖPNV schneller machen und das Auto zugleich an der Ampel nicht ausbremsen [...]
Unser Hauptziel ist, die Brems- und Anhaltevorgänge zu reduzieren. Das ist, was den Schadstoffausstoß am besten verringert. [...]
In Zukunft soll sich die Schaltung an den Verkehrsmengen aller Verkehrsträger orientieren
Punkt 1 ist ja wahrscheinlich schwer machbar, das klingt sehr nach "überall sichere Radwege aber nicht auf Kosten der Autos". Wenn der Hauptbeitrag zum Klimaschutz sein soll, die Anhaltevorgänge zu reduzieren klingt das auch nicht nach besseren Bedingungen für Fuß/Rad/ÖPNV und wenn es sich dann noch an den Verkehrsmengen orientiert, kann ich also demnächst 1 Stunde an der Frankfurter Allee warten, weil grade Rush-Hour ist und ich der einzige querende Radfahrer bin und die Autos ja nicht anhalten dürfen fürs Klima?
Re: Verkehrspolitik in Berlin 04.09.2023 14:21 |
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Taari
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Philipp Borchert
Ich meine das tatsächlich so. Es gibt Dinge, die regelwidriges Verhalten fördern, was übrigens nicht zwingend mit Unrechtsbewusstsein o.ä. zu tun haben muss.
Das kann sein. An irgendeiner Stelle im Leben hat aber dann auch jeder normale mündige Bürger mal eine gewisse Eigenverantwortung zu tragen. Wer es nicht mal schafft, eine gesetzlich verbotene Handlung für mehr als 20 Sekunden zu unterlassen, hat weder Mitleid, noch Entgegenkommen verdient.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 04.09.2023 14:24 |
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Global Fisch
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Taari
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Philipp Borchert
Ich meine das tatsächlich so. Es gibt Dinge, die regelwidriges Verhalten fördern, was übrigens nicht zwingend mit Unrechtsbewusstsein o.ä. zu tun haben muss.
Das kann sein. An irgendeiner Stelle im Leben hat aber dann auch jeder normale mündige Bürger mal eine gewisse Eigenverantwortung zu tragen. Wer es nicht mal schafft, eine gesetzlich verbotene Handlung für mehr als 20 Sekunden zu unterlassen, hat weder Mitleid, noch Entgegenkommen verdient.
Ich kenne niemanden, der in seinem Leben wirklich alle Regeln einhält. Hat also niemand Mitleid verdient?
Re: Verkehrspolitik in Berlin 04.09.2023 15:03 |
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Nemo
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Global Fisch
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Taari
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Philipp Borchert
Ich meine das tatsächlich so. Es gibt Dinge, die regelwidriges Verhalten fördern, was übrigens nicht zwingend mit Unrechtsbewusstsein o.ä. zu tun haben muss.
Das kann sein. An irgendeiner Stelle im Leben hat aber dann auch jeder normale mündige Bürger mal eine gewisse Eigenverantwortung zu tragen. Wer es nicht mal schafft, eine gesetzlich verbotene Handlung für mehr als 20 Sekunden zu unterlassen, hat weder Mitleid, noch Entgegenkommen verdient.
Ich kenne niemanden, der in seinem Leben wirklich alle Regeln einhält. Hat also niemand Mitleid verdient?
Man selbst hat ja immer gute Gründe für die Regelnichteinhaltung und man ist ausreichend vorsichtig. Das Problem sind ja die anderen!
Re: Verkehrspolitik in Berlin 04.09.2023 15:25 |
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Taari
Ampeln stehen an Kreuzungen, an denen genug Verkehr ist, dass man mit Vorfahrtsvorschriften nicht mehr weiterkommt.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 04.09.2023 15:51 |
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Taari
An irgendeiner Stelle im Leben hat aber dann auch jeder normale mündige Bürger mal eine gewisse Eigenverantwortung zu tragen.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 04.09.2023 16:12 |
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Philipp Borchert
Sollte allerdings jemand, der regelwidrig handelt, dadurch zu Schaden kommen sollte derjenige nicht das Recht haben, sich etwas einzuklagen.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 04.09.2023 16:31 |
Erwachsene Menschen mit einem Führerschein zum Beispiel. Wer zu oft als Fußgänger über rote Ampeln läuft und erwischt wird, bekommt dafür auch Punkte. Übrigens, nicht nur Autos können problematisch beim überqueren einer Straße werden, sondern auch Radfahrer, die aktuell vermehrt auch ohne Licht in der Dämmerung und gar im Dunkeln auf der Straße fahren, aber das sind dann Exemplare, die es auch mit einer roten Ampeln nicht so genau nehmen.Zitat
marc-j
Welchen Sinn hat es denn, an einer roten Fußverkehrsampel zu stehen, wenn ich als erwachsener Mensch links und rechts weit und breit kein Auto sehe?
Re: Verkehrspolitik in Berlin 04.09.2023 16:49 |
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Barnimer
Wer zu oft als Fußgänger über rote Ampeln läuft und erwischt wird, bekommt dafür auch Punkte.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 04.09.2023 17:39 |
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Philipp Borchert
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Taari
Das Über-Rot-Fahren ist bei Fahrradfahrern auch ganz besonders beliebt, das machen Autos nicht annähernd in dieser Häufigkeit (ich rede hier nicht über "kirschgrün", sondern knallhartes "seit 20 Sekunden rot, ist mir egal.").
Das wird sicherlich mit der Kaum-Ahnbarkeit anonymer Leute auf den Fahrrädern zusammen hängen (auch deshalb werden die meisten roten Ampeln sicherlich zu Fuß gequert),
Re: Verkehrspolitik in Berlin 04.09.2023 17:44 |
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Taari
Ampeln stehen an Kreuzungen, an denen genug Verkehr ist, dass man mit Vorfahrtsvorschriften nicht mehr weiterkommt. Die meisten Kreuzungen besitzen keine. Es gibt darüber hinaus Bedarfsampeln, Ampeln, die nachts abgeschaltet werden usw.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 04.09.2023 17:50 |
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Jumbo
Da hatte ich schon mehr als einmal die Situation, dass ich als Fußgäner an die Ampel komme und die Straße frei ist. Weil ich Vorbild sein will, fordere ich für mich die Grünphase an und warte. Die Fahrbahnampel spingt in der Regel sofort auf Gelb. Nach einigen Sekunden bekomme ich dann Grün und gehe los – die Straße ist immer noch frei. Wenn ich drüben angekommen bin, kommt das erste Auto und muss anhalten, weil die Rotphase für die KFZ noch andauert, obwohl die Fahrbahn bereits wieder frei ist.
Da frag ich mich jedes Mal nach dem Sinn, zusätzliche Emmisionen zu verursachen.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 04.09.2023 18:14 |
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Lopi2000
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Jumbo
Da hatte ich schon mehr als einmal die Situation, dass ich als Fußgäner an die Ampel komme und die Straße frei ist. Weil ich Vorbild sein will, fordere ich für mich die Grünphase an und warte. Die Fahrbahnampel spingt in der Regel sofort auf Gelb. Nach einigen Sekunden bekomme ich dann Grün und gehe los – die Straße ist immer noch frei. Wenn ich drüben angekommen bin, kommt das erste Auto und muss anhalten, weil die Rotphase für die KFZ noch andauert, obwohl die Fahrbahn bereits wieder frei ist.
Da frag ich mich jedes Mal nach dem Sinn, zusätzliche Emmisionen zu verursachen.
Für solche Fälle - und davon gibt es viele - wäre es auch denkbar, wenn die Ampel im Normalfall als Zebrastreifen gilt und nur "aktiv" wird, wenn Menschen mit einem höheren Schutzbedürfnis (seien es nun mobilitätseingeschränkte Menschen oder Gruppen, die gemeinsam in Ruhe rüber wollen) sie mit dem Anforderungstaster aktivieren. Dann darf es aber auch gern schneller gehen als bei manch einer aktuellen Bedarfsampel.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 04.09.2023 20:20 |
Re: Verkehrspolitik in Berlin 04.09.2023 20:41 |
Zitat
VvJ-Ente
Diese sehr sinnvollen Ampeln, die nur Rot und Aus kennen, gibt es schon. Nur nicht hier bei uns.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 04.09.2023 21:46 |
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marc-j
Zitat
VvJ-Ente
Diese sehr sinnvollen Ampeln, die nur Rot und Aus kennen, gibt es schon. Nur nicht hier bei uns.
Doch, auf dem neuen Abschnitt der Karl-Marx-Allee vor dem Kino International zum Beispiel: [www.google.de]