Re: Verkehrspolitik in Berlin 07.09.2023 03:30 |
Zitat
Marienfelde
Nein, die Vorstellung, Menschen in ländlichen Räumen könnten einen besseren ÖV gestalten und beauftragen ist einfach irreal. Erstens würde es bereits am Geld scheitern
Re: Verkehrspolitik in Berlin 07.09.2023 11:33 |
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Alter Köpenicker
Zitat
Marienfelde
Nein, die Vorstellung, Menschen in ländlichen Räumen könnten einen besseren ÖV gestalten und beauftragen ist einfach irreal. Erstens würde es bereits am Geld scheitern
Nein, am Geld scheitert es, gerade in Brandenburg, ganz gewiß nicht, sondern am puren Geiz, am Unwillen, es auszugeben. Angesichts vieler Stillegungen und Schließungen von Dingen im Land Brandenburg, die Spaß machen, stellte ich vor einiger Zeit irgendwo in den Tiefen des Forums die Frage, was die eigentlich mit dem ganzen Geld machen. Gestern wurde meine Frage im Radio beantwortet: Sie horten es in großen Haufen auf der hohen Kante. Brandenburgs Kommunen haben deutschlandweit das meiste Geld zusammengerafft - geben es aber nicht aus.
Und überhaupt: Das Argument mit dem Geld ist sowas von abgedroschen, wer glaubt das denn noch?
Re: Verkehrspolitik in Berlin 07.09.2023 15:00 |
Zitat
Alter Köpenicker
Nein, am Geld scheitert es, gerade in Brandenburg, ganz gewiß nicht, sondern am puren Geiz, am Unwillen, es auszugeben. Angesichts vieler Stillegungen und Schließungen von Dingen im Land Brandenburg, die Spaß machen, stellte ich vor einiger Zeit irgendwo in den Tiefen des Forums die Frage, was die eigentlich mit dem ganzen Geld machen. Gestern wurde meine Frage im Radio beantwortet: Sie horten es in großen Haufen auf der hohen Kante. Brandenburgs Kommunen haben deutschlandweit das meiste Geld zusammengerafft - geben es aber nicht aus.
Und überhaupt: Das Argument mit dem Geld ist sowas von abgedroschen, wer glaubt das denn noch?
Re: Verkehrspolitik in Berlin 07.09.2023 17:15 |
Zitat
Niederschönhausen West
Wenn es in Brandenburg am Geld scheitern sollte, frage ich mich, warum bezahlen sie dann auch Geld für eine RB37 Beelitz Stadt-Wannsee, wo es dort (seit Dez. 2022) schon eine RB33 und zwei stündliche RE7-Züge gibt ?
Re: Verkehrspolitik in Berlin 08.09.2023 03:17 |
Zitat
Niederschönhausen West
warum bezahlen sie dann auch Geld
Re: Verkehrspolitik in Berlin 11.09.2023 22:57 |
Re: Verkehrspolitik in Berlin 11.09.2023 23:01 |
Re: Verkehrspolitik in Berlin 11.09.2023 23:15 |
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Latschenkiefer
Ich wäre schon mit ein paar vernünftigen Fahrrad-Stellplätzen am Hbf zufrieden.
Ob ich das noch erleben werde?
Re: Verkehrspolitik in Berlin 12.09.2023 03:13 |
Zitat
def
mit einem Parkplatz in der Größe eines Fußballfeldes füllt man noch nicht mal eine S-Bahn.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 12.09.2023 09:29 |
Zitat
def
Aber am Hauptbahnhof ist ja auch noch immer keine Lösung für den Busverkehr in Sicht.
Vielleicht kommt alles zusammen (Fahrradstellplätze, M41/M85-Station, Wartehäuschen für 245er) zum 50-jährigen Jubiläum. Also zum 50. Jubiläum der vollständig fertiggestellten S21 (inklusive Cherusker-Kurve).
Re: Verkehrspolitik in Berlin 12.09.2023 09:50 |
Re: Verkehrspolitik in Berlin 12.09.2023 10:37 |
Zitat
Niederschönhausen West
Zitat
def
Aber am Hauptbahnhof ist ja auch noch immer keine Lösung für den Busverkehr in Sicht.
Vielleicht kommt alles zusammen (Fahrradstellplätze, M41/M85-Station, Wartehäuschen für 245er) zum 50-jährigen Jubiläum. Also zum 50. Jubiläum der vollständig fertiggestellten S21 (inklusive Cherusker-Kurve).
Was am Europaplatz/ Hbfseit Jahren einfach scheiße ist, da es keinen interessiertnoch zu machen ist:
Eine häufigere Grünphase für Fußgänger an der Ampel zur Tram- und Bushaltestelle (dort fahren 142, 147, M41, M85, 120, 123, das ist der direkte Zugang vom Bahnhof dahon) sowie
eine großzügige Zahl an wettergeschützten Sitzmöglichkeiten an den Bushaltestellen
Re: Verkehrspolitik in Berlin 12.09.2023 10:59 |
P+R im innerstädtischen Raum macht m.E. vor allem auf anderweitig nicht nutzbaren Restflächen (z.B. Heidelberger Platz unter der A100) und auf Trassenfreihaltungen (Nordbahn in Hermsdorf, A100 in Frankfurter Allee, Tangentialverbindung Nord in Wartenberg, etc.) und auf nicht bebaubaren Flächen (in der Einflugschneise der BER-Landebahn bei der Utopie der U7-Verlängerun) Sinn. Zudem auf Parkplätzen, die ohnehin da sind, und nur an wenigen Tagen benötigt werden (z.B. rund ums Olympiastadion oder an der alten Försterei).Zitat
def
Der Tagesspiegel berichtet über die großen Park-and-Ride-Pläne der Dinosaurier-Koalition. Diese sind nicht umsetzbar, weil schlicht die geeigneten Flächen in Bahnhofsnähe fehlen.
Das ist auch recht logisch, mit einem Parkplatz in der Größe eines Fußballfeldes füllt man noch nicht mal eine S-Bahn. Insofern klingen die 10.000 im Koalitionsvertrag angekündigten Stellplätze für Autos und Fahrräder auch viel weniger beeindruckend, wenn man bedenkt, dass das also etwa zehn S-Bahnen füllt - zehn S-Bahnen in ganz Berlin. Und dafür will man, so wenn sie findet, bestens mit dem ÖPNV erschlossene potenzielle Wohnbauflächen für Parkplätze verschwenden...
P&R ist super für den ländlichen Raum, um bei verstreuten Siedlungen das Einzugsgebiet der Bahn zu erweitern, aber im urbanen und suburbanen Raum steht der hohe Flächenverbrauch in keinem Verhältnis zum Nutzen. Eher sollte es Ziel sein, Pendler:innen so früh wie möglich auf die Bahn umzulenken - in Rehfelde oder Strausberg statt Mahlsdorf, in Rangsdorf statt Lichtenrade.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 12.09.2023 11:34 |
Re: Verkehrspolitik in Berlin 12.09.2023 16:04 |
Klar, viele P+R-Anlangen der 1980er-Jahre sind viel zu innenstadtnah. Am schlimmsten ist die am Rathaus Schöneberg. Da steigt niemand in die U4 um und man hat mit Geld der ÖV-Förderung damals Parkplätze für Anwohner gebaut. Dennoch fände ich selbst am Heidelberger Platz P+R o.k., wenn man den Straßenraum in die Innenstadt so gestaltet, dass man merkt, dass man hier besser umzusteigen hat und man nicht mit diversen breitesten Ausfallstraßen in der Nähe (Hohenzollerndamm mit sechs Spuren; Bundesallee mit Straßentunneln; breite Mecklenburgische Straße) die Massen per PKW in die City West zieht.Zitat
def
Ich finde den Heidelberger Platz schon viel zu innenstadtnah. Aus dem unmittelbaren Umfeld sollte es gute Zubringer-Buslinien geben, und wer irgendwo aus einem brandenburgischen Dorf kommt, sollte viel früher in den ÖV umsteigen - und realistischerweise wird er oder sie das auch tun oder direkt zum Ziel mit dem Auto fahren. Insofern ist der prädestiniert dafür, auch von Anwohner:innen zweckentfremdet zu werden.
Nutzungen gibt es ja teilweise. Auf den P+R-Platz folgt der Bauhof des Bezirksamts. Auf der anderen Seite ist eine Autowaschanlage mit Tanke. Aber da ginge sicherlich noch mehr. Und wenn man auch nur einen Ladehub und Abstellplatz für Linien-/ Reisebusse schafft, weil deren Platz in der Innenstadt auch immer knapper wird.Zitat
def
Ein Konzept für den Raum unter der Autobahn wäre trotzdem spannend. Vielleicht ja Gebäude für Kleingewerbe, Werkstätten etc., die keinen Platz mehr in der durchgentrifizierten Innenstadt haben?
Re: Verkehrspolitik in Berlin 12.09.2023 22:56 |
Zitat
National Geographic
75 Prozent der Menschen fanden, man solle in größeren Menschenmengen nicht rauchen, aber nur 17 Prozent stimmten zu, dass Autoabgase in größeren Menschenmengen nichts verloren hätten. Ähnliches passierte bei der Frage zur Akzeptanz negativer Folgen einzelner Verhaltensweisen: Während 52 Prozent der Befragten denken, man könne Menschen durch bestimmte Maßnahmen dazu bringen, weniger Alkohol zu trinken, glauben nur 31 Prozent, dass es generell möglich sei, Menschen dazu zu bringen, weniger Auto zu fahren.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 13.09.2023 08:14 |
Re: Verkehrspolitik in Berlin 13.09.2023 08:22 |
Re: Verkehrspolitik in Berlin 13.09.2023 09:02 |
Zitat
PassusDuriusculus
Aber mit Berliner Verkehrspolitik, denn dieser Effekt beschreibt, warum so viele Wähler und Regierende denken, das Auto würde benachteiligt, obwohl es systematisch bevorzugt wird...
Re: Verkehrspolitik in Berlin 13.09.2023 09:03 |
Zitat
PassusDuriusculus
Aber mit Berliner Verkehrspolitik, denn dieser Effekt beschreibt, warum so viele Wähler und Regierende denken, das Auto würde benachteiligt, obwohl es systematisch bevorzugt wird...
...und damit sind wir direkt bei dem Busspurstop, den immer längeren Fahrzeiten bei Bus und Straßenbahn, Fantasie-Kosten-Nutzen-Berechnungen bei A100, U7 und i2030...