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Verkehrspolitik in Berlin
geschrieben von krickstadt 
Zitat
micha774
Diesen Glauben lasse ich dir gerne und auch im Wahlprogramm der Grünen unter 1.4 [gruene.berlin]
stehen viele „Ideen“ zum ÖPNV. Nur wiederholen die sich ohne das bisher jemand da wirklich was unternahm bis auf Johannistahl und Turmstr.

Und ich behaupte mal, das es vielen Wählern egal sein wird was 2050 hier in Berlin an Trams fährt, weil diejenigen das nicht mehr erleben werden.

Im Wahlprogramm der CDU steht etwas von Flugtaxis. Und diese werden selbst 8-jöhrige Forumsteilnehmer (falls es diese gibt...) nicht erleben, das ist einfach Unsinn.

Natrürlich kann man die Grünen kritisieren, dass das Planungs- und Bautempo schneller sein konnte. Aber aktuell erlebt man ja gerade an allen Ecken und Enden, wie schnell man zarte Planungs-Pflänzchen wieder herausrupfen kann. Du glaubst doch nicht, dass unter der aktuellen Senatorin *irgendein* Straßenbahn-Vorhaben in die Planfeststellung geht? Da wird bestenfalls geprüft und nochmals geprüft, um die Leute ruhig zu stellen. Vielleicht wird man tatsächlich die U3 nach Krumme Lanke in Angriff nehmen (die bereits unter dem Vorgängersenat geplant wurde). Ansonsten wird im Hintergrund mit Sicherheit Planungskapazität zur Straße (BAB 100, TVO) umgeschichtet.
Und diese ausufernden Planungswege könne doch nur in einem Knall enden mit anschließendem Neustart.

Ist ja fast ne Verschwörungstheorie, dass die BVG aktiv blockiert. (Schließlich wurde ja auch ein U-Bahn-Großkonzept eingereicht.) Hoffentlich bleibts bei einer Verschwörung



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.10.2023 16:10 von PassusDuriusculus.
Zitat
PassusDuriusculus
Und diese ausufernden Planungswege könne doch nur in einem Knall enden mit anschließendem Neustart.

Ist ja fast ne Verschwörungstheorie, dass die BVG aktiv blockiert. (Schließlich wurde ja auch ein U-Bahn-Großkonzept eingereicht.) Hoffentlich bleibts bei einer Verschwörung

Es ist insofern eine Verschwörung, da das U-Bahnkonzept nicht aus einer U-Bahnkundigen Abteilung gekommen sein kann - man hat da zu viel Klein- und Großprofil verbunden. Also ist das wohl nicht so dass die komplette BVG dahinter steht, sondern allenfalls nur einige Teilbereiche.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Als Angestellter eines Berliner Bezirksamtes, kann ich euch bestätigen, dass selbst kleinere Verkehrsprojekte auf Bezirksebene an die Senatsverwaltung für Verkehr abgegeben werden müssen. Was dort damit passiert, ist ja wohl klar. Es herrscht im allgemeinen eine wirklich hohe Frustration.

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Tscheynsch hier vor Ju-Tu wis Sörvis tu Exebischn-Raunds änd Olümpick-Staydium
Wie bist Du denn dann zu Deinem Nick gekommen, wenn Du in einem BA gearbeitet hast? ;-)))
Zitat
Heidekraut
Wie bist Du denn dann zu Deinem Nick gekommen, wenn Du in einem BA gearbeitet hast? ;-)))

Den Nick hatte ich vor meiner Tätigkeit im BA :-)

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Tscheynsch hier vor Ju-Tu wis Sörvis tu Exebischn-Raunds änd Olümpick-Staydium
Zitat
LariFari
Als Angestellter eines Berliner Bezirksamtes, kann ich euch bestätigen, dass selbst kleinere Verkehrsprojekte auf Bezirksebene an die Senatsverwaltung für Verkehr abgegeben werden müssen. Was dort damit passiert, ist ja wohl klar. Es herrscht im allgemeinen eine wirklich hohe Frustration.

Sie werden geprüft...
Zitat
Latschenkiefer
Zitat
LariFari
Als Angestellter eines Berliner Bezirksamtes, kann ich euch bestätigen, dass selbst kleinere Verkehrsprojekte auf Bezirksebene an die Senatsverwaltung für Verkehr abgegeben werden müssen. Was dort damit passiert, ist ja wohl klar. Es herrscht im allgemeinen eine wirklich hohe Frustration.

Sie werden geprüft...

totgeprüft...
Zitat
LariFari
Als Angestellter eines Berliner Bezirksamtes, kann ich euch bestätigen, dass selbst kleinere Verkehrsprojekte auf Bezirksebene an die Senatsverwaltung für Verkehr abgegeben werden müssen. Was dort damit passiert, ist ja wohl klar. Es herrscht im allgemeinen eine wirklich hohe Frustration.

Na ja, nach dem Schauspiel, welches das BA Treptow-Köpenick hinsichtlich der Nicht-Umgestaltung der Edisonstraße im Kontext der Nicht-Umsetzung eines eigentlich schon in 2018 beschlossenen Verkehrsberuhigungskonzepts für Oberschöneweide dargeboten hat bzw. bis heute darbietet, wäre ich nicht wirklich unglücklich, hätte die Senatsverkehrsverwaltung (egal ob mit Klima, Umwelt und Verbrauchenden oder ohne) das ganze Projekt an sich gezogen...

In Hamburg werden auch sämtliche Straßen durch einen Eigenbetrieb der Hauptverwaltung betreut und nicht durch die Bezirksämter. Es sind doch gerade diese Doppel- und Parallelstrukturen, die hier in Berlin zu den unsäglich langen Planungsprozessen sowie unkoordinierten Bauaktivitäten führen. Bei einer Zentralisierung könnten Mitarbeitende zudem bedarfsgerechter eingesetzt werden, weil sie nicht mehr an ein BA gebunden wären.

Viele Grüße
Arnd
... und eine Zentralisierung könnte auch dafür genutzt werden, Standardlösungen für gleiche Problemlagen einzuführen: ich denke da zum Beispiel an den "bunten Strauß" von baulichen Lösungen für abgetrennte Radwege. Nahezu an jeder Stelle im Straßenland wird "rumgepollert", was das Zeug hält.
Generalisierten Lösungen sind kaum zu finden, die dazu führen könnten, Geld und Planungssubstanz zu sparen.
Berlinweit einheitliche Regelungen würden zu einem Mindestmaß an städtebaulicher Einordnung und ästhetischem Anspruch führen...

Positive Beispiele gibts ja auch (wenn wir mal beim Radverkehr bleiben): für mich zum Beispiel die funktionierende und trotzdem denkmalverträgliche Radführung über die Oberbaumbrücke mit wirksamen, dezent eingesetzten Betonelementen ....
Und viele weitere Straßenraumelemente sind ja in Berlin bereits seit vielen Jahrzehnten (fast seit den 1920er Jahren) standardisiert: Gehwegoberflächen und -flächenaufteilungen, Kreuzungsdesign etc.

I.d.S. kann ich die Bemerkungen von Arnd voll unterstützen.
Zitat
Arnd Hellinger
Zitat
LariFari
Als Angestellter eines Berliner Bezirksamtes, kann ich euch bestätigen, dass selbst kleinere Verkehrsprojekte auf Bezirksebene an die Senatsverwaltung für Verkehr abgegeben werden müssen. Was dort damit passiert, ist ja wohl klar. Es herrscht im allgemeinen eine wirklich hohe Frustration.

Na ja, nach dem Schauspiel, welches das BA Treptow-Köpenick hinsichtlich der Nicht-Umgestaltung der Edisonstraße im Kontext der Nicht-Umsetzung eines eigentlich schon in 2018 beschlossenen Verkehrsberuhigungskonzepts für Oberschöneweide dargeboten hat bzw. bis heute darbietet, wäre ich nicht wirklich unglücklich, hätte die Senatsverkehrsverwaltung (egal ob mit Klima, Umwelt und Verbrauchenden oder ohne) das ganze Projekt an sich gezogen...

In Hamburg werden auch sämtliche Straßen durch einen Eigenbetrieb der Hauptverwaltung betreut und nicht durch die Bezirksämter. Es sind doch gerade diese Doppel- und Parallelstrukturen, die hier in Berlin zu den unsäglich langen Planungsprozessen sowie unkoordinierten Bauaktivitäten führen. Bei einer Zentralisierung könnten Mitarbeitende zudem bedarfsgerechter eingesetzt werden, weil sie nicht mehr an ein BA gebunden wären.

Um Gottes Willen, Arnd! Stellst du etwa die Entscheidungshoheit der Ämter in Frage? :D

Spaß bei Seite - du hast völlig recht. Ich finde es auch sehr bürokratisch, wie in Berlin vorgegangen wird. Stichwort "Kompetenzgerangel"

Bezüglich der Edisonstraße stimme ich dir zu. Allerdings gibt es aber auch andere Beispiele. Friedrichshain-Kreuzberg hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte im Ausbau der Radinfrastruktur gemacht und einige Projekte weit vorangetrieben. Es ist enttäuschend, dass die CDU-geführte Senatsverwaltung für Verkehr diese Projekte nun noch einmal zum wiederholten Male "prüfen" will, bevor sie umgesetzt werden.

Ein gutes Beispiel ist die geplante Umgestaltung des Platzes der Vereinten Nationen und der umliegenden Kreuzungsbereiche. Hier sollten Radverkehrsanlagen nach niederländischem Vorbild entstehen. Jetzt liegt die Zuständigkeit wieder bei der Senatsverwaltung für Verkehr, und es ist zu befürchten, dass man feststellen wird, dass die bestehenden Radverkehrsanlagen ausreichen und keine Platzreduktion für Autos möglich ist.

Es ist wirklich frustrierend. Berlin schaut mit Neid auf Städte wie Freiburg, Münster und Hannover (in Umsetzung) und scheint in Bezug auf Vekrehr in die 1960er Jahre zurückzufallen.

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Tscheynsch hier vor Ju-Tu wis Sörvis tu Exebischn-Raunds änd Olümpick-Staydium



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.10.2023 08:51 von LariFari.
Seit längerem habe ich in diesem Forum nicht mehr vorbeigeschaut und zwar aus genau diesem Grund: Momentan passiert in Berlin verkehrspolitisch einfach nichts mehr. Die Stadt ist in dieser Hinsicht hirntot! Ich brauche darüber auch nicht mehr diskutieren, es ist so offensichtlich, dass selbst überregionale Medien wie der SPIEGEL es schon von den Dächern pfeifen.

Das traurige daran ist, dass Berlin momentan in vielen Bereichen stark an Attraktivität einbüßt. Während man das Hauptproblem, den problematischen Wohnungsmarkt, nach meinem Dafürhalten nicht so mir nichts dir nichts schnell ändern kann, selbst wenn oft anderes behauptet wird, wäre es bei der Verkehrspolitik deutlich einfacher. Im Gegenteil, hier könnte durch Schaffung von neuen Begegnungsräumen und der Aufwertung des ÖPNV sogar dem Wohnproblem entgegengewirkt werden, wenn man es richtig anstellt.

Aber in dieser Stadt hat man sich bis runter zur Bevölkerung einfach damit abgefunden, dass alles gerade so funktioniert und sich bloß nichts ändert. Denn es könnte ja vielleicht noch schlimmer werden. Das ist wirklich schade, weil das Potenzial da wäre. Wir sind mittlerweile in einer Art Selbstverzwergungsmodus angekommen und können, wie LariFari es beschreibt, nicht nur auf die genannten Städte neidisch schauen, sondern mittlerweile eigentlich auf fast alle anderen deutschen Großstädte. Von den ausländischen Vorbildern gar nicht erst zu sprechen.
Zitat

"hvhasel" am 27.10.2023 um 10.34 Uhr:

[...] Momentan passiert in Berlin verkehrspolitisch einfach nichts mehr. [...]

Ein Kommentar von Peter Neumann auf Berliner Zeitung Online hört sich ähnlich an:

Zitat

Berliner Straßenbahn: Das vergessene Verkehrsmittel

Hätte Berlin eine faktenbasierte, unideologische Verkehrspolitik, wäre die Sache klar. Doch das bleibt ein frommer Wunsch. Schade für die Fahrgäste.

[...] Peter Neumann, 27.10.2023, 11.57 Uhr
.

Gruß, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Zitat
krickstadt
Zitat

"hvhasel" am 27.10.2023 um 10.34 Uhr:

[...] Momentan passiert in Berlin verkehrspolitisch einfach nichts mehr. [...]

Ein Kommentar von Peter Neumann auf Berliner Zeitung Online hört sich ähnlich an:

Zitat

Berliner Straßenbahn: Das vergessene Verkehrsmittel

Hätte Berlin eine faktenbasierte, unideologische Verkehrspolitik, wäre die Sache klar. Doch das bleibt ein frommer Wunsch. Schade für die Fahrgäste.

[...] Peter Neumann, 27.10.2023, 11.57 Uhr
.

Gruß, Thomas

Den kannte ich noch gar nicht. Danke.

Wenn es wenigstens nur die Straßenbahn wäre! Es gibt ja nirgendwo auch nur ein Mindestmaß an Verbesserungen. Nicht bei den kleinsten Dingen, wie z.B. der Erneuerung von Bushaltestellen, geschweige denn Einrichtung neuer Busspuren, bei der Herstellung von flächendeckend barrierearmen, z.T. sogar Beseitigung von gefährlichen Zuständen bei Geh- und Radwegen, Gefahrenabwehr gegenüber Rasern, Rotfahrern oder Falschparkern usw.
Seit einem halben Jahr waltet Verkehrssenatorin Manja Schreiner nun ihres Berliner Amtes. Ich habe da mal etwas aufgeschrieben, Vollständigkeit war leider nicht möglich. Aber zumindest verliert der Koalitionspartner SPD langsam die Geduld bei den Prüfschleifen der neuen Straßenbahnstrecken.

Zitat
Artikel in nd
Die Prüfungen bei den Straßenbahnstrecken dürften allerdings nicht ewig dauern. »Es ist ja keine Raketenwissenschaft. Ich erwarte, dass noch in diesem Jahr Entscheidungen getroffen werden«, sagt SPD-Verkehrspolitiker Tino Schopf. Denn letztlich hingen auch Wohnungsbauprojekte von der Realisierung ab.

Das ganze Elend hier.
Zitat
nicolaas
Seit einem halben Jahr waltet Verkehrssenatorin Manja Schreiner nun ihres Berliner Amtes. Ich habe da mal etwas aufgeschrieben, Vollständigkeit war leider nicht möglich. Aber zumindest verliert der Koalitionspartner SPD langsam die Geduld bei den Prüfschleifen der neuen Straßenbahnstrecken.

Zitat
Artikel in nd
Die Prüfungen bei den Straßenbahnstrecken dürften allerdings nicht ewig dauern. »Es ist ja keine Raketenwissenschaft. Ich erwarte, dass noch in diesem Jahr Entscheidungen getroffen werden«, sagt SPD-Verkehrspolitiker Tino Schopf. Denn letztlich hingen auch Wohnungsbauprojekte von der Realisierung ab.

Das ganze Elend hier.

Tino Schopf scheint irgendwie der letzte Mohikaner der SPD zu sein, den noch Verkehrspolitik jenseits von Autobahn und U-Bahn interessiert. Da passt es ins Bild, dass ausgerechnet die TVO in diesem Herbst in die Planfeststellung gehen soll, während alle ÖPNV-Projekte im Tiefschlaf liegen. Na ja, vielleicht schafft man es ja noch, die U3 bis Krumme Lanke zu verlängern, aber dann war's das aber auch!
=AZUwqIBK1NO9zRSHJ2l8SGAnb13HeoGEWl7PTUlDY2m098XWcGvJrzO7AvVrOleJyOG7-PiX9LwdnD3HdiHlLaB80wnsAQ7enGBevt8giXTKp0C3Cgq_W7VzeWbJ3ZJofL0&__tn__=%2CO%2CP-R]Hier ein offener Brief an die Berliner SPD zu dem von Auto-Manja bewusst verschleppten Straßenbahn-Ausbau...

Edith, wie kann man hier im Forum öffentliche Facebook-Postings sinnvoll verlinken? :-(

Viele Grüße
Arnd



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.10.2023 16:20 von Arnd Hellinger.
Zitat
Latschenkiefer
Na ja, vielleicht schafft man es ja noch, die U3 bis Krumme Lanke zu verlängern, aber dann war's das aber auch!

Es würde mich zwar nicht wundern, wenn die CDU das für sich verbucht, aber die Strecke Thielplatz - Krumme Lanke wird bald 100 Jahre alt. ;-)

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
B-V 3313
Zitat
Latschenkiefer
Na ja, vielleicht schafft man es ja noch, die U3 bis Krumme Lanke zu verlängern, aber dann war's das aber auch!

Es würde mich zwar nicht wundern, wenn die CDU das für sich verbucht, aber die Strecke Thielplatz - Krumme Lanke wird bald 100 Jahre alt. ;-)

Du hast recht - ich meine natürlich Mexikoplatz.
Wohl eine eher unbequeme Studie für die CDU:
"Studie zum Einzelhandel
Parkplätze vor der Ladentür sind schlecht fürs Geschäft"
[www.spiegel.de] (derzeit ohne Paywall)
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