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Verkehrspolitik in Berlin
geschrieben von krickstadt 
Zitat
B-V 3313
Dafür mit dem Auto durch die Stadt zu gurken erscheint mir nicht sehr nachhaltig.

Unbestritten. Bin auch nicht stolz drauf, aber ehrlich.

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In Wien ist seit März 2022 das Parken fast im gesamten Stadtgebiet kostenpflichtig. Infolgedessen sind viele Dauerparkende ins Umland ausgewichen, nicht gerade zur Begeisterung der Umlandgemeinden, die jetzt nach und nach ihrerseits Kurzparkzonen einrichten bzw. diese erweitern. Interessant auch die Aussage eines (konservativen!) Bürgermeisters: "Wir wollen nicht als Parkplatz ausgenutzt werden!" Wenn das ein Innenstadtbewohner sagte, würde er als realitätsferner und altenfeindlicher Snob beschimpft. Das zeigt aber auch mal wieder: niemand findet die Auswirkungen des MIV wirklich toll. Niemand möchte Parkplatz für andere sein, niemand an stark befahrenen Straßen wohnen.

Und was das mit Berlin zu tun hat? Man muss es nicht hinnehmen, aus dem Umland mit Autoverkehr überschwemmt zu werden. Man muss es auch nicht hinnehmen, dass sich Pendler:innen ein bisschen Geld ersparen möchten und bei der ersten Station in der Großstadt alles zuparken. Man muss auch nicht hinnehmen, dass der öffentliche Straßenraum als Lagerfläche für Autos missbraucht wird. Man muss nicht auf (in Berlin) Einnahmen im neunstelligen Bereich verzichten. Das sind alles politische Entscheidungen.
Grotesk ist die Sache auch hier in Frohnau:
Während die CDU hier auch freie Fahrt für freie Bürger fordert, werden Kurzparkzonen gegen die bösen Brandenburger eingerichtet, die den Frohnauern die Parkplätze zum bequemen Einkaufen wegnehmen. Da wird dann Ausdehnung des B-Bereichs nach Brandenburg gefordert, obwohl vermutlich die Brandenburger jenseits der B96 aus Glienicke kommen. Also Frohnau tatsächlich die nächste S-Bahn Station ist.
Natürlich darf dabei die Nordbahn nach Norden nicht ausgebaut werden.
Man selbst möchte anscheinend unbedingt mit dem Auto zur Friedrichstraße, aber wehe, ein Brandenburger fährt zum Zeltinger Platz.
Zitat
def
Man muss nicht auf (in Berlin) Einnahmen im neunstelligen Bereich verzichten.

Was sind das für entgangene Einnahmen, von denen du hier sprichst?
Zitat
Adenosin
Zitat
def
Man muss nicht auf (in Berlin) Einnahmen im neunstelligen Bereich verzichten.

Was sind das für entgangene Einnahmen, von denen du hier sprichst?

In Berlin sind 1,2 Mio. Autos gemeldet. Gehen wir einmal davon aus, dass die Hälfte davon im öffentlichen Straßenraum abgestellt ist, und das die 20 € Gebühr für Anwohner:innenparken nicht mehr pro Jahr, sondern pro Monat fällig werden - dann wären das jährliche Einnahmen in Höhe von 144.000.000 €. Hinzu kämen Gebühren für Kurzzeitparken.

Noch besser wäre natürlich, wenn der Preis je nach Größe des Autos variieren würde - dann sollte 20 € eher am unteren Ende liegen. Leider wurde einer solchen Gestaltung von der abgassüchtigen deutschen Autojustiz in Freiburg ja untersagt.
Zitat
def
Noch besser wäre natürlich, wenn der Preis je nach Größe des Autos variieren würde - dann sollte 20 € eher am unteren Ende liegen. Leider wurde einer solchen Gestaltung von der abgassüchtigen deutschen Autojustiz in Freiburg ja untersagt.

Berlin möchte ja gern eine Weltstadt sein, warum also nicht mal nach New York City schauen, was das Parken so kosten kann:
[www.nyc.gov]
[www.arcgis.com]
[www.parkwhiz.com]

Da werden schon mal 36,50 $ für 6 Stunden am Straßenrand fällig, wobei trotzdem nicht unbedingt Plätze zu finden sind. Im Parkhaus werden dann auch mal 90 $ für einen Arbeitstag fällig zzgl. 15 $ SUV-Zuschlag, wenn nötig.
Zitat
Lopi2000

Da werden schon mal 36,50 $ für 6 Stunden am Straßenrand fällig, wobei trotzdem nicht unbedingt Plätze zu finden sind. Im Parkhaus werden dann auch mal 90 $ für einen Arbeitstag fällig zzgl. 15 $ SUV-Zuschlag, wenn nötig.


Deswegen fahren die Leute in NYC entweder U-Bahn oder Taxi.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Nemo
Zitat
Lopi2000

Da werden schon mal 36,50 $ für 6 Stunden am Straßenrand fällig, wobei trotzdem nicht unbedingt Plätze zu finden sind. Im Parkhaus werden dann auch mal 90 $ für einen Arbeitstag fällig zzgl. 15 $ SUV-Zuschlag, wenn nötig.


Deswegen fahren die Leute in NYC entweder U-Bahn oder Taxi.

Dann müsste man doch aber erst die U-Bahn ausbauen...

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
B-V 3313
Zitat
Nemo
Zitat
Lopi2000

Da werden schon mal 36,50 $ für 6 Stunden am Straßenrand fällig, wobei trotzdem nicht unbedingt Plätze zu finden sind. Im Parkhaus werden dann auch mal 90 $ für einen Arbeitstag fällig zzgl. 15 $ SUV-Zuschlag, wenn nötig.


Deswegen fahren die Leute in NYC entweder U-Bahn oder Taxi.

Dann müsste man doch aber erst die U-Bahn ausbauen...

In der Innenstadt ist die U-Bahn auch in Berlin gut ausgebaut, in New York fehlt sie auch in den Außenbezirken.

Außerdem gibt es in Berlin ja auch noch S- und Straßenbahnen.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Nemo
Zitat
B-V 3313
Zitat
Nemo
Zitat
Lopi2000

Da werden schon mal 36,50 $ für 6 Stunden am Straßenrand fällig, wobei trotzdem nicht unbedingt Plätze zu finden sind. Im Parkhaus werden dann auch mal 90 $ für einen Arbeitstag fällig zzgl. 15 $ SUV-Zuschlag, wenn nötig.


Deswegen fahren die Leute in NYC entweder U-Bahn oder Taxi.

Dann müsste man doch aber erst die U-Bahn ausbauen...

In der Innenstadt ist die U-Bahn auch in Berlin gut ausgebaut, in New York fehlt sie auch in den Außenbezirken.

Außerdem gibt es in Berlin ja auch noch S- und Straßenbahnen.

Du verstehst nicht richtig. Es geht um "Man muss ja erst, dann darf man...", wobei das "dann" natürlich niemals erreicht wird, weil das "Man muss ja erst" immer neu definiert wird.
Zitat
def

Leider wurde einer solchen Gestaltung von der abgassüchtigen deutschen Autojustiz in Freiburg ja untersagt.

Was für nette Bezeichnungen erfindest du denn für die E-Autofahrer? Das Parkplatzproblem haben die ja auch...

Mal zum Thema:
Warum weitet man die B-Tarifzone nicht bis zum ersten P+R Bahnhof in BB aus?...und führt eine deftige Maut für Zureisende oder zB. für Pendler eine Parkplatzpauschale ein?
Der Monatspreis sollte natürlich deutlich über der der Umweltkarte liegen. Innerhalb der Zonengrenze zahlt jeder KFZ-Halter mit Wohnsitz in Berlin der keinen privaten Stellplatz nachweisen kann mindestens den Preis der Monatskarte. Alternativ kann man dann noch einen Aufpreis nehmen der sich zB. an der Leistungsklasse orientiert (10€ pro PS bzw. kW zB.)
...und dann wartet man einfach mal ab was passiert. Sollten sich erwartungsgemäß die obere Einkommensschicht einen Dreck drum scheren muss man halt nachbessern.
Die Einnahmen nimmt man dann zum Ausbau des ÖPNV.
Aber da wir hier in Deutschland sind....

Gruß
Zitat
angus_67
Zitat
def

Leider wurde einer solchen Gestaltung von der abgassüchtigen deutschen Autojustiz in Freiburg ja untersagt.

Was für nette Bezeichnungen erfindest du denn für die E-Autofahrer? Das Parkplatzproblem haben die ja auch...

Mal zum Thema:
Warum weitet man die B-Tarifzone nicht bis zum ersten P+R Bahnhof in BB aus?
Die Landesgrenze ist aus gutem Grund auch Tarifgrenze. Dagegen stünde es Brandenburg frei, die Zone C in eine C- und D-Zone zu unterteilen und eine Fahrkarte auszuhandeln, die in (A)BC gilt und nur marginal teurer als AB ist. Und selbstverständlich könnten in Frohnau, Staaken, Mahlsdorf usw. Parkzonen ausgewiesen werden, in denen Anwohner eine angemessene, Auswärtige dagegen eine saftige Gebühr zahlen.
Zitat
angus_67

Warum weitet man die B-Tarifzone nicht bis zum ersten P+R Bahnhof in BB aus?.

Weil man dann denjenigen, die bereits mit dem Bus zur Bahn fahren sagen würde, dass sie doch lieber das Auto nehmen mögen und dann wäre es nicht möglich, diesen Parkplatzbedarf auch nur annähernd zu decken.

Wenn man den dortigen Busverkehr mit einbeziehen würde, dann würde man den Umlandkommunen ermöglichen, an der Höhe des Berliner Binnentarifs mitzubestimmen. Das erscheint mit eher unpraktisch.

Eine Zufahrtsgebühr und flächendeckende Parkraumbewirtschaftung kann man trotzdem einführen, dafür braucht man keinerlei Tarifermäßigung. So lange es ein günstiges Deutschlandticket gibt, ist diese Diskussion sowieso unnötig.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Nemo
In der Innenstadt ist die U-Bahn auch in Berlin gut ausgebaut, in New York fehlt sie auch in den Außenbezirken.

New York besteht aus fünf Bezirken, die allesamt Außenbezirke sind und in allen fährt auch eine U-Bahn.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Zitat
VvJ-Ente
Zitat
angus_67
Zitat
def

Leider wurde einer solchen Gestaltung von der abgassüchtigen deutschen Autojustiz in Freiburg ja untersagt.

Was für nette Bezeichnungen erfindest du denn für die E-Autofahrer? Das Parkplatzproblem haben die ja auch...

Mal zum Thema:
Warum weitet man die B-Tarifzone nicht bis zum ersten P+R Bahnhof in BB aus?
Die Landesgrenze ist aus gutem Grund auch Tarifgrenze. Dagegen stünde es Brandenburg frei, die Zone C in eine C- und D-Zone zu unterteilen und eine Fahrkarte auszuhandeln, die in (A)BC gilt und nur marginal teurer als AB ist. Und selbstverständlich könnten in Frohnau, Staaken, Mahlsdorf usw. Parkzonen ausgewiesen werden, in denen Anwohner eine angemessene, Auswärtige dagegen eine saftige Gebühr zahlen.


Nein, das darf man anscheinend nicht. In Frohnau wurden rings um den S-Bahnhof Anwohnerparkflächen ausgewiesen um das Parken der Brandenburger zu erschweren. Wurde natürlich direkt vor Gericht ausdiskutiert und vom Richter als unzulässig erklärt. Begründung weiß ich gerade nicht, vermutlich konnte der „Parkdruck“ nicht angemessen nachgewiesen werden oder so etwas. Und da frei Parken anscheinend ein Grundrecht ist und man aufgrund seiner Herkunft nicht diskriminiert werden darf, mussten die Parkzonen wieder abgebaut werden.
Dafür gibt es jetzt Ladesäulen in Anliegerstraßen, also öffentlich subventionierte Ladesäulen für den Privatgebrauch in einer Einfamilienhaus-Villenstraße



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.12.2023 12:06 von DerMichael.
Zitat
Alter Köpenicker
Zitat
Nemo
In der Innenstadt ist die U-Bahn auch in Berlin gut ausgebaut, in New York fehlt sie auch in den Außenbezirken.

New York besteht aus fünf Bezirken, die allesamt Außenbezirke sind und in allen fährt auch eine U-Bahn.
In jedem Bezirk* schon, aber eben nicht überall. In Berlin fahren auch in jedem Bezirk Schnellbahnen, wenn man die S-Bahn jetzt einfach mal mit rein nimmt. Dennoch gibt es Gegenden, die schlecht erschlossen sind.

*:sofern man die Staten Island Railroad als U-Bahn bezeichnet.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Im Tagesspiegel gibt es einen Artikel hinter der Paywall zu den schlechten Ampelschaltungen.
[www.tagesspiegel.de]

Zitat
Tsp
Hunderte Fahrten fallen in Berlin wegen kranker oder fehlender Fahrer aus. Und wegen schlechter Ampelschaltungen muss die BVG zusätzliche Busse und Straßenbahnen einsetzen.
[www.berliner-zeitung.de]
Interview mit Verkehrssenatorin Manja Schreiner in der Berliner Zeitung
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