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Masterplan U-Bahn BVG
geschrieben von Latschenkiefer 
Zitat
Philipp Borchert
Zitat
Nemo
Wie denn sonst?

Das war mir nicht klar. Der veröffentlichte Masterplan hätte in 'ner Kunstgalerie den Titel "vielleicht...da" (Filzstift auf Stadtplan, 1955).

Durch sonstige Inhaltsleere und den Finanzierungsvorbehalt hat das Ding ja auch wirklich bestenfalls künstlerischen Wert.

Viele Grüße
Arnd
Re: Masterplan U-Bahn BVG
09.04.2023 23:04
Zitat
Philipp Borchert
Zitat
Nemo
Wie denn sonst?

Das war mir nicht klar. Der veröffentlichte Masterplan hätte in 'ner Kunstgalerie den Titel "vielleicht...da" (Filzstift auf Stadtplan, 1955).

Das hat die BVG das auch noch nicht geäußert, ich denke aber dass grundsätzlich alle neuen U-Bahnlinien von Anfang an automatisch betrieben werden, da automatischer U-Bahnbetrieb heute Stand der Technik ist.

Es gibt auch relativ konkrete Pläne mit der Automatisierung der U-Bahn bei U5 und U8 zu beginnen, entsprechende Stellenausschreibungen habe ich auf der BVG-Webseite schon gesehen (keine Ahnung, ob sie besetzt werden konnten). Im Realisierungshorizont der U0 könnte dann sogar schon die gesamte U-Bahn automatisiert sein.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.04.2023 23:04 von Nemo.
Zitat
B-V 3313
Zitat
Arnd Hellinger
Bitte was? Wenn sich am BER, in der Arena am Ostbahnhof, der Alexa oder im IC-Hotel Hauptbahnhof jemand auskotzt oder Wände/Mobiliar ungebeten umgestaltet, fragen die zuständigen Betreiber doch auch nicht nach irgendwelchen sozialen oder in der Kindheit desjenigen evtl. begründeten Ursachen oder externen Zuständigkeiten, sondern sie halten Personal vor, das die entsprechenden Hinterlassenschaften in kürzestmöglicher Zeit beseitigt.

Wer kennt sie nicht, die Obdachlosen vom BER und die pinkelnden Junkies im IC-Hotel am Hauptbahnhof...

Ach? Und warum gibt es das entsprechende Klientel - bei Obdachlosen am BER wäre ich mir da nicht so sicher, nachdem Fraport gemeinsam mit der Hessischen Diakunie für die sogar eine eigene Sozialstation betreibt - dort in der von U-Bahnhöfen bekannten Form nicht? Weil die Eigentümer/Betreiber ein Ambiente vorhalten, in dem solcherlei verhalten eben nicht geduldet ist und dessen Folgen sofort beseitigt werden - ungeachtet formaler Zuständigkeiten.

Klar ist es nicht alleinige Aufgabe von Flughafen-, Msll-Betreibern, Verkehrsunternehmen oder Hoteliers, die sozialen Probleme dieser Stadt zu lösen, aber die Dinge einfach mit Verweis auf Dritte oder den Heiligen Geist laufen zu lassen, trägt halt auch nicht gerade zu einer höheren Attraktivität des ÖPNV für bisher MIV-Nutzende oder aktuelle und potenzielle Mitarbeitende der BVG bei. Genau darum geht's aber...

Viele Grüße
Arnd
Fakt ist doch aber eines: Die Stadt kann mit dem Verkehrsträger U-Bahn in seinem sozial problematischen Umfeld derzeit nicht adäquat umgehen. Natürlich liegen die Ursachen woanders und müssen auch woanders gelöst werden. Aber eben auch die Symptome müssen angegangen werden, denn es nutzen ganze Bevölkerungsgruppen bestimmte Linien der und zu bestimmten Zeiten die U-Bahn nicht mehr. Damit verschlechtert sich die Situation weiter. Wer das nicht wahrhaben will, bitte, soll er/sie doch. Ändern wird sich dann nur gar nichts, im Gegenteil. Deshalb finde ich den Brief der BVG-Mitarbeiter gut und richtig.

Um den Konnex zum Neubau zu schaffen: Das Ausdehnen problematischer Infrastruktur wird zukünftig sicherlich auch nicht mehr nur Freunde finden. Ich bin gespannt auf erste Bürgerinitiativen gegen den U-Bahn-Ausbau. Gerade in Außenbezirken mit höherem Eigentumsanteil nicht unwahrscheinlich.
Re: Masterplan U-Bahn BVG
10.04.2023 09:35
Zitat
hvhasel
Ich bin gespannt auf erste Bürgerinitiativen gegen den U-Bahn-Ausbau. Gerade in Außenbezirken mit höherem Eigentumsanteil nicht unwahrscheinlich.

Auch wenn als Alternative Busspuren oder gar Straßenbahnen drohen?

Edit: Außerdem muss man jetzt auch schonmal Bauprojekte vorbereiten, für die Zeit nach dem Ableben der ganzen Babyboomer.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 10.04.2023 09:43 von Nemo.
Zitat
Nemo
Zitat
hvhasel
Ich bin gespannt auf erste Bürgerinitiativen gegen den U-Bahn-Ausbau. Gerade in Außenbezirken mit höherem Eigentumsanteil nicht unwahrscheinlich.

Auch wenn als Alternative Busspuren oder gar Straßenbahnen drohen?

Edit: Außerdem muss man jetzt auch schonmal Bauprojekte vorbereiten, für die Zeit nach dem Ableben der ganzen Babyboomer.

Das wäre eine spannende Frage!

Dein Hinweis auf die Boomer berücksichtigend, könnte sich das auch pro Alternativen ausdrücken. Allein schon, weil das Auto kaum noch als Statussymbol taugt und die Vorurteile gegenüber den Alternativen in nachfolgenden Generationen geringer werden.
Re: Masterplan U-Bahn BVG
10.04.2023 10:28
So lange die Babyboomer eine relevante Werbe- und Wählergruppe sind, wird sich an der Politik und dem Verhalten der Industrie wohl eher nichts ändern :)
Re: Masterplan U-Bahn BVG
10.04.2023 10:30
Zitat
TomB
So lange die Babyboomer eine relevante Werbe- und Wählergruppe sind, wird sich an der Politik und dem Verhalten der Industrie wohl eher nichts ändern :)
Das schlimme ist ja, dass sie bald sehr viel Zeit haben werden, um sich wutbürgerlich zu engagieren.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Nemo
Zitat
TomB
So lange die Babyboomer eine relevante Werbe- und Wählergruppe sind, wird sich an der Politik und dem Verhalten der Industrie wohl eher nichts ändern :)
Das schlimme ist ja, dass sie bald sehr viel Zeit haben werden, um sich wutbürgerlich zu engagieren.

Die allermeisten von ihnen sind doch schon in Rente/Pension. Ab circa Jahrgang 1965 beginnt doch schon die Generation X oder?
Zitat
hvhasel
Zitat
Nemo
Zitat
TomB
So lange die Babyboomer eine relevante Werbe- und Wählergruppe sind, wird sich an der Politik und dem Verhalten der Industrie wohl eher nichts ändern :)
Das schlimme ist ja, dass sie bald sehr viel Zeit haben werden, um sich wutbürgerlich zu engagieren.

Die allermeisten von ihnen sind doch schon in Rente/Pension. Ab circa Jahrgang 1965 beginnt doch schon die Generation X oder?

1965 war der zumindest erste Jahrgang, der eine geringere Geburtenzahl als der Jahrgang davon hatte. Es hat aber noch bis 1972 gedauert, bis zum einen die Zahl der Sterbefälle größer war als die Zahl der Geburten und zum anderen die Geburtenzahl kleiner als 1 Mio. war. Von 1950 bis 1971 gab es durchgehend mehr als 1 Mio. Geburten pro Jahr und mehr Geburten als Sterbefälle, danach bisher keines von beiden nochmal.
Zitat
Arnd Hellinger
Ach? Und warum gibt es das entsprechende Klientel - bei Obdachlosen am BER wäre ich mir da nicht so sicher, nachdem Fraport gemeinsam mit der Hessischen Diakunie für die sogar eine eigene Sozialstation betreibt - dort in der von U-Bahnhöfen bekannten Form nicht? Weil die Eigentümer/Betreiber ein Ambiente vorhalten, in dem solcherlei verhalten eben nicht geduldet ist und dessen Folgen sofort beseitigt werden - ungeachtet formaler Zuständigkeiten.

Es kann auch nicht gehen. Im Winter hält man U-Bahnhöfe offen um Obdachlosen Schutz zu bieten, aber im Sommer soll man sie rausschmeißen? Was verlangst du eigentlich, soll neben jedem, der sich in den Bahnhöfen ausschei*t jemand von der BVG stehen und Papier zum Abwischen des Allerwertesten bereit halten und den Haufen danach lächelnd wegräumen? Oder möchtest du, dass solche Leute mit aller Härte entfernt werden?

Zitat
Arnd Hellinger
Klar ist es nicht alleinige Aufgabe von Flughafen-, Msll-Betreibern, Verkehrsunternehmen oder Hoteliers, die sozialen Probleme dieser Stadt zu lösen, aber die Dinge einfach mit Verweis auf Dritte oder den Heiligen Geist laufen zu lassen, trägt halt auch nicht gerade zu einer höheren Attraktivität des ÖPNV für bisher MIV-Nutzende oder aktuelle und potenzielle Mitarbeitende der BVG bei. Genau darum geht's aber...

Willst du mir erklären, dass Frau Kipping und Frau Jarasch die BVG unterstützen würden, wenn letztere eine "Null-Toleranz-Strategie" durchsetzen wollen würde?

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Re: Masterplan U-Bahn BVG
11.04.2023 08:50
Zitat
B-V 3313
Oder möchtest du, dass solche Leute mit aller Härte entfernt werden?

(...)

Willst du mir erklären, dass Frau Kipping und Frau Jarasch die BVG unterstützen würden, wenn letztere eine "Null-Toleranz-Strategie" durchsetzen wollen würde?

Vermutlich sind beide bald erstmal Geschichte. Im Grunde muss man sich überlegen, ob man Obdachlosen nicht irgendwo etwas besseres anbieten kann, dann muss man sie auch nicht mit absoluter Härte vertreiben.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
def
Re: Masterplan U-Bahn BVG
11.04.2023 09:07
Zitat
Nemo
Zitat
B-V 3313
Oder möchtest du, dass solche Leute mit aller Härte entfernt werden?

(...)

Willst du mir erklären, dass Frau Kipping und Frau Jarasch die BVG unterstützen würden, wenn letztere eine "Null-Toleranz-Strategie" durchsetzen wollen würde?

Vermutlich sind beide bald erstmal Geschichte. Im Grunde muss man sich überlegen, ob man Obdachlosen nicht irgendwo etwas besseres anbieten kann, dann muss man sie auch nicht mit absoluter Härte vertreiben.

Du meinst "Angebote statt Verbote"? ;) Ich fürchte, das wird allein genauso wenig funktionieren wie in der Verkehrspolitik - was natürlich nicht heißt, dass die Hilfsangebote nicht deutlich aufgestockt werden müssen. Aber es wird wahrscheinlich zusätzlich eine Durchsetzung der Hausordnung brauchen, also Angebote und Verbote; übrigens nicht nur gegenüber Obdachlosen, sondern auch gegenüber Musiker:innen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.04.2023 09:23 von def.
Zitat
B-V 3313
Zitat
Arnd Hellinger
Ach? Und warum gibt es das entsprechende Klientel - bei Obdachlosen am BER wäre ich mir da nicht so sicher, nachdem Fraport gemeinsam mit der Hessischen Diakunie für die sogar eine eigene Sozialstation betreibt - dort in der von U-Bahnhöfen bekannten Form nicht? Weil die Eigentümer/Betreiber ein Ambiente vorhalten, in dem solcherlei verhalten eben nicht geduldet ist und dessen Folgen sofort beseitigt werden - ungeachtet formaler Zuständigkeiten.

Es kann auch nicht gehen. Im Winter hält man U-Bahnhöfe offen um Obdachlosen Schutz zu bieten, aber im Sommer soll man sie rausschmeißen? Was verlangst du eigentlich, soll neben jedem, der sich in den Bahnhöfen ausschei*t jemand von der BVG stehen und Papier zum Abwischen des Allerwertesten bereit halten und den Haufen danach lächelnd wegräumen? Oder möchtest du, dass solche Leute mit aller Härte entfernt werden?

Und was schlägst Du stattdessen vor? Dass man U-Bahnhöfe im Winter als Obdachlosenunterkunft nutzt bzw. diese Klientel dort eher stillschweigend duldet, kann m. E. nur ultima ratio sein, wenn es nicht gelingt in Kirchen, ungenutzten Messehallen etc. Übernachtungsmöglichkeiten zu organisieren oder noch besser den Betroffenen durch Sozialarbeit und andere Hilfen den Rückweg in echte Wohnungen zu eröffnen. Ihre winterliche Duldung in Verkehrsanlagen sollte also nur Ausnahme sein.

Ansonsten: Es geht nicht darum, den Betroffenen nach Verrichtung ihrer Geschäfte jeweils persönlich den Allerwertesten oder ihr Fortpflanzungsorgan zu reinigen, sondern darum. deren "Geschäftsergeblisse" sowie Graffiti und andere Beschädigungen/Verunreinigungen an Fahrzeugen/Anlagen jeweils zu beseitigen. Dadurch schufe die BVG ein Klima, welches derartige Handlungen schon auf psychischer Ebene verhindert.

Das Ganze funktioniert indes nicht, wenn - wie etwa S+U Jungfernheide vor ein paar Jahren - selbst große Umsteigebahnhöfe weder über Wall-, Sanifair- noch sonstige öffentliche Aborte verfügen oder sich deren Öffnungszeiten nicht an den Betriebszeiten der jeweiligen Linien orientieren.

Zitat
B-V 3313
Zitat
Arnd Hellinger
Klar ist es nicht alleinige Aufgabe von Flughafen-, Msll-Betreibern, Verkehrsunternehmen oder Hoteliers, die sozialen Probleme dieser Stadt zu lösen, aber die Dinge einfach mit Verweis auf Dritte oder den Heiligen Geist laufen zu lassen, trägt halt auch nicht gerade zu einer höheren Attraktivität des ÖPNV für bisher MIV-Nutzende oder aktuelle und potenzielle Mitarbeitende der BVG bei. Genau darum geht's aber...

Willst du mir erklären, dass Frau Kipping und Frau Jarasch die BVG unterstützen würden, wenn letztere eine "Null-Toleranz-Strategie" durchsetzen wollen würde?

Ich will Dir erklären, dass beide Damen bzw. deren in ein paar Tagen zu ernennende Amtsnachfolger (m/w/d) schlicht die Frage beantworten müssen, was das System U-Bahn - gilt übrigens eigentlich in gleicher Weis für die S-Bahn - in dieser bzw. für diese Stadt konkret leisten können soll: Möchte mensch in erster Linie ein Auffangbecken für eine in Teilen gescheiterte Wohnungs- und Sozialpolitik oder soll das nicht doch eher ein auch gegenüber dem MIV attraktives Verkehrssystem sein, welches dann zu dessen Funktionsfähigkeit eben auch ebensolche Arbeitsbedingungen erfordert.

Noch Fragen, Kienzle?

Viele Grüße
Arnd
Re: Masterplan U-Bahn BVG
11.04.2023 17:53
Zitat
Arnd Hellinger
Zitat
B-V 3313
Zitat
Arnd Hellinger
Ach? Und warum gibt es das entsprechende Klientel - bei Obdachlosen am BER wäre ich mir da nicht so sicher, nachdem Fraport gemeinsam mit der Hessischen Diakunie für die sogar eine eigene Sozialstation betreibt - dort in der von U-Bahnhöfen bekannten Form nicht? Weil die Eigentümer/Betreiber ein Ambiente vorhalten, in dem solcherlei verhalten eben nicht geduldet ist und dessen Folgen sofort beseitigt werden - ungeachtet formaler Zuständigkeiten.

Es kann auch nicht gehen. Im Winter hält man U-Bahnhöfe offen um Obdachlosen Schutz zu bieten, aber im Sommer soll man sie rausschmeißen? Was verlangst du eigentlich, soll neben jedem, der sich in den Bahnhöfen ausschei*t jemand von der BVG stehen und Papier zum Abwischen des Allerwertesten bereit halten und den Haufen danach lächelnd wegräumen? Oder möchtest du, dass solche Leute mit aller Härte entfernt werden?

Und was schlägst Du stattdessen vor? Dass man U-Bahnhöfe im Winter als Obdachlosenunterkunft nutzt bzw. diese Klientel dort eher stillschweigend duldet, kann m. E. nur ultima ratio sein, wenn es nicht gelingt in Kirchen, ungenutzten Messehallen etc. Übernachtungsmöglichkeiten zu organisieren oder noch besser den Betroffenen durch Sozialarbeit und andere Hilfen den Rückweg in echte Wohnungen zu eröffnen. Ihre winterliche Duldung in Verkehrsanlagen sollte also nur Ausnahme sein.

Ansonsten: Es geht nicht darum, den Betroffenen nach Verrichtung ihrer Geschäfte jeweils persönlich den Allerwertesten oder ihr Fortpflanzungsorgan zu reinigen, sondern darum. deren "Geschäftsergeblisse" sowie Graffiti und andere Beschädigungen/Verunreinigungen an Fahrzeugen/Anlagen jeweils zu beseitigen. Dadurch schufe die BVG ein Klima, welches derartige Handlungen schon auf psychischer Ebene verhindert.

Das Ganze funktioniert indes nicht, wenn - wie etwa S+U Jungfernheide vor ein paar Jahren - selbst große Umsteigebahnhöfe weder über Wall-, Sanifair- noch sonstige öffentliche Aborte verfügen oder sich deren Öffnungszeiten nicht an den Betriebszeiten der jeweiligen Linien orientieren.

Zitat
B-V 3313
Zitat
Arnd Hellinger
Klar ist es nicht alleinige Aufgabe von Flughafen-, Msll-Betreibern, Verkehrsunternehmen oder Hoteliers, die sozialen Probleme dieser Stadt zu lösen, aber die Dinge einfach mit Verweis auf Dritte oder den Heiligen Geist laufen zu lassen, trägt halt auch nicht gerade zu einer höheren Attraktivität des ÖPNV für bisher MIV-Nutzende oder aktuelle und potenzielle Mitarbeitende der BVG bei. Genau darum geht's aber...

Willst du mir erklären, dass Frau Kipping und Frau Jarasch die BVG unterstützen würden, wenn letztere eine "Null-Toleranz-Strategie" durchsetzen wollen würde?

Ich will Dir erklären, dass beide Damen bzw. deren in ein paar Tagen zu ernennende Amtsnachfolger (m/w/d) schlicht die Frage beantworten müssen, was das System U-Bahn - gilt übrigens eigentlich in gleicher Weis für die S-Bahn - in dieser bzw. für diese Stadt konkret leisten können soll: Möchte mensch in erster Linie ein Auffangbecken für eine in Teilen gescheiterte Wohnungs- und Sozialpolitik oder soll das nicht doch eher ein auch gegenüber dem MIV attraktives Verkehrssystem sein, welches dann zu dessen Funktionsfähigkeit eben auch ebensolche Arbeitsbedingungen erfordert.

Noch Fragen, Kienzle?

Für ein soziales Auffangbecken braucht man die Strecken zwischen den Bahnhöfen nicht, das würde die Baukosten senken.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Re: Masterplan U-Bahn BVG
12.04.2023 10:08
Zitat
B-V 3313
Willst du mir erklären, dass Frau Kipping und Frau Jarasch die BVG unterstützen würden, wenn letztere eine "Null-Toleranz-Strategie" durchsetzen wollen würde?
Die Durchsetzung des Hausrechts und der Beförderungsbedingungen sind ureigenste Aufgabe der BVG. Hierfür braucht es auch keine Verkehrs- oder Sozialsenatorin, sondern primär einen eigenen guten Wachschutz, der auch Hausverbote ausspricht und gegen Hausfriedensbruch vorgeht und dabei die Unterstützung der Polizei (zuständig: Innensenatorin) und später der Justiz.

Aber die Ausrede mit der fehlenden Rückendeckung aus der Politik ist auch inhaltlich falsch:
Frau Jarasch hat im Jahr 2020 für das Land Berlin einen Verkehrsvertrag verhandelt und abgeschlossen, der mehr Sicherheitspersonale für die BVG vorsieht und vergütet, ebenso Verkehrsverträge für die S-Bahn mit mehr Sicherheitspersonalen vergeben. Die S-Bahn hat es geschafft, diese zusätzlichen Sicherheitspersonale auf die Strecke und in die Züge zu bringen, die BVG hat es in den Sand gesetzt: [checkpoint.tagesspiegel.de]
Und bevor die Rechtfertigungsorgie der BVGer hier gleich wieder losgeht: Man muss Vergaben schon so gestalten, dass man nicht am Ende die schwarzen Schafe der Branche bekommt. Nur auf den Dienstleister zu zeigen, greift hier zu kurz.

Es sind daher Fehler der BVG, die dazu führen, dass es auf den unterirdischen Bahnhöfen der BVG deutlich schlimmer als auf denen der S-Bahn aussieht.

Und selbst wenn eine Sozialsenatorin oder eine linke Justizsenatorin bei der Durchsetzung des Hausrechts protestieren würde, hat man als BVG-Vorstand immer noch beste Möglichkeiten, auf eigene Handlungsnotwendigkeiten der Sozialverwaltung zu verweisen und die Oranienstraße 106 als alternative Wärmestube statt der U-Bahnhöfe vorzuschlagen, solange diese ihre Hausaufgaben nicht machen.
Zitat
M48er
Aber die Ausrede mit der fehlenden Rückendeckung aus der Politik ist auch inhaltlich falsch:
Frau Jarasch hat im Jahr 2020 für das Land Berlin einen Verkehrsvertrag verhandelt und abgeschlossen, der mehr Sicherheitspersonale für die BVG vorsieht und vergütet, ebenso Verkehrsverträge für die S-Bahn mit mehr Sicherheitspersonalen vergeben.

Wow - erst seit Ende 2021 im Amt und schon 2020 einen Vertrag ausgehandelt. Aber du sagst es ja selbst, es ist inhaltlich falsch...

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Wenn es in der U-Bahn schlimmer zugehen soll als in der S-Bahn, dann Hilfe!

Ich bin da regelmäßig im Zwiespalt - grundsätzlich habe ich kein Problem damit, Leuten, die weniger haben als ich, etwas abzugeben. Auf der anderen Seite habe ich keinen Bock, wenn mich nach einem anstrengenden Tag zwischen Ostkreuz und Südkreuz nacheinander 4 Obdachlose belöffeln, wie schlecht es ihnen geht, die auch noch zu ermutigen und dann 10 oder 15 an der Backe zu haben, wenn sich das rum spricht, dass in der Ringbahn großzügige Menschen sitzen.
def
Re: Masterplan U-Bahn BVG
12.04.2023 11:37
Zitat
VvJ-Ente
Ich bin da regelmäßig im Zwiespalt - grundsätzlich habe ich kein Problem damit, Leuten, die weniger haben als ich, etwas abzugeben. Auf der anderen Seite habe ich keinen Bock, wenn mich nach einem anstrengenden Tag zwischen Ostkreuz und Südkreuz nacheinander 4 Obdachlose belöffeln, wie schlecht es ihnen geht, die auch noch zu ermutigen und dann 10 oder 15 an der Backe zu haben, wenn sich das rum spricht, dass in der Ringbahn großzügige Menschen sitzen.

Ich habe meinen Gewissenskonflikt so gelöst, dass ich monatlich Geld an eine Obdachloseneinrichtung spende und dafür Bettelnden in der Bahn nichts gebe (und zwar genau aus dem Grund, den Du nennst). Letztlich kann ich gesellschaftliche Probleme auch nicht individuell lösen, sondern allenfalls einen Beitrag leisten.
Zitat
B-V 3313
Zitat
M48er
Aber die Ausrede mit der fehlenden Rückendeckung aus der Politik ist auch inhaltlich falsch:
Frau Jarasch hat im Jahr 2020 für das Land Berlin einen Verkehrsvertrag verhandelt und abgeschlossen, der mehr Sicherheitspersonale für die BVG vorsieht und vergütet, ebenso Verkehrsverträge für die S-Bahn mit mehr Sicherheitspersonalen vergeben.

Wow - erst seit Ende 2021 im Amt und schon 2020 einen Vertrag ausgehandelt. Aber du sagst es ja selbst, es ist inhaltlich falsch...

Was soll der Kinderkram? Wenn es einen rechtswirksam geschlossenen Vertrag zu dem Thema gibt, muss auch die BVG diesen erfüllen, egal ob jetzt Herr Geisel, Frau Günther oder Frau Jarasch das Ding namens des Aufgabenträgers unterschrieben haben. Sollten Frau Kreienkamp und Herr Erfurt sich dazu nicht in der Lage sehen, stünde es ihnen natürlich frei, dies öffentlich mitzuteilen, gegenüber dem Senat im Detail zu begründen sowie ggf, den Vertrag zu kündigen und neu zu verhandeln.

Solange die BVG dies nicht tur, gilt eben "Pacta sunt servanda"...

Viele Grüße
Arnd
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