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Liegengebliebene Züge und Hitzewelle
geschrieben von vasarius 
Bevor die Diskussion nochmal in den Kurzmeldungen etwas ausufernd wird, erlaube ich mir mal einen Thread zum Thema zu erstellen, vor allem da zu befürchten ist, dass es nicht der letzte derartige Vorfall war.

Wieder ist ein RE in der Sonne liegengeblieben und wie haarig die Situation wurde, lässt sich aus diesem Twitter-Thread ganz gut ablesen.
Gut geschildert der Beitrag, mir wollte vor ein paar Jahren ein Schaffner weismachen er würde keinen Vierkant haben (Klima ging im mehreren Wagen nicht). Ähnlich ein BVG-Busfahrer der zur Pandemie nicht bereit war die Fenster zu öffnen (mangels Werkzeug).
Solche Mitarbeiter braucht kein Mensch.
Der Zug soll etwa 19 Uhr wegen Schleifleistenbruch liegen geblieben sein (welche Zugnummer?). Die Streckensperrung der S-Bahn wegen "Personen im Gleis" dauerte von 19:48 bis 20:51, die der Fernbahn noch bis 1:01. RE5 wendete in Oranienburg.

RE 4366 fuhr Oranienburg ab 22:56 (+100), RE 4368 Gesundbrunnen ab 1:24 (+149)
Vielleicht wäre ja der Vierkanteinsatz durch das Zugpersonal
oder eine funktionierende Notöffnung der Türen
weniger teuer geworden als das rausgerückte Fenster.
Zitat
vasarius
wie haarig die Situation wurde, lässt sich aus diesem Twitter-Thread ganz gut ablesen.
Zitat
verlinkter Thread
Als einige Menschen ernsthafte gesundheitliche Probleme bekamen versuchten wir die Türen mit dem Notöffnungsmechanismus zu öffnen. Dies funktionierte in unserem Wagon nicht!

Möglicherweise haben die Fahrgäste „nur“ nicht genug Kraft aufgewendet, um die Notöffnung zu betätigen.

Ich konnte mal beobachten, wie ein Zugbegleiter eine Tür in einem Doppelstockwagen per Notöffnung geöffnet hat. Der hat an dem Hebel regelrecht einen Klimmzug gemacht und sich mit seinem ganzen Körpergewicht drangehangen, um die Türflügel nach außen zu bewegen, sodass er sie dann mit der Hand aufschieben konnte.
Zitat
Nordender
Gut geschildert der Beitrag, mir wollte vor ein paar Jahren ein Schaffner weismachen er würde keinen Vierkant haben (Klima ging im mehreren Wagen nicht). Ähnlich ein BVG-Busfahrer der zur Pandemie nicht bereit war die Fenster zu öffnen (mangels Werkzeug).
Solche Mitarbeiter braucht kein Mensch.

Natürlich, die Schaffner erhalten diese schon allein, um sich bei Bedarf eine Tür freischließen zu können. Oder um die Technikschränke öffnen zu können und vieles andere auch.
Gefühlt geht man bei DB Regio trotz sich häufender öffentlichkeitswirksamer Probleme recht ignorant mit derartigen Problemen um. Geräumt wird gefühlt erst ab 45 Grad und wenn die Klimaanlage sich aufgehangen hat, reicht manchmal der Reset der Ablösung und sie läuft wieder. Bleibt man liegen, sollen die Reisenden am besten eine Stunde im Zug warten bis es vielleicht weitergeht und nur nicht aussteigen. Die 60 Grad sind ja auch egal...
Zitat
FlO530
Gefühlt geht man bei DB Regio trotz sich häufender öffentlichkeitswirksamer Probleme recht ignorant mit derartigen Problemen um. Geräumt wird gefühlt erst ab 45 Grad und wenn die Klimaanlage sich aufgehangen hat, reicht manchmal der Reset der Ablösung und sie läuft wieder. Bleibt man liegen, sollen die Reisenden am besten eine Stunde im Zug warten bis es vielleicht weitergeht und nur nicht aussteigen. Die 60 Grad sind ja auch egal...

Ich kann indessen durchaus etwas positives zu diesem Thema beitragen:
Vorgestern erlebte ich in einem bayerischen RE 50 zwischen Neumarkt(Oberpfalz) und Parsberg einen Lokschaden. Das Personal war sehr engagiert und bemüht, den Schaden zu beheben und sich um die Reisenden zu kümmern. Nachdem der Zug zum Stehen kam, erfolgte umgehend eine Ansage über den Grund des Haltes. Dann fuhr der Zug sehr langsam und mit häufigem Anhalten bis in den nächsten Haltepunkt (Batzhausen) vor. Dort wurden die Türen geöffnet und wer wollte, konnte aussteigen (es war kein planmäßiger Halt). Während der Lokführer mit der Entstörung beschäftigt war, wodurch die Klimaanlage natürlich hin und wieder ausfiel, organisierte die Schaffnerin den Weitertransport der Fahrgäste. Trotzdem konnte sie per Durchsage alle auf dem Laufenden halten und stand bei Fragen mit Rat und Tat bereit. Nachfolgende Züge waren inzwischen über das Gegengleis umgeleitet und auch für uns gestrandete nahte Hilfe in Form eines ICE heran. Wir sollten uns auf den Bahnsteig der Gegenrichtung begeben, wo der ICE nach Wien uns auflesen und bis Regensburg mitnehmen würde. Da der ICE (2x ICE-T) natürlich viel zu lang für den kleinen Dorfbahnsteig war, fuhr er mit dem ersten Zugteil vorbei, wodurch es natürlich erstmal ein großes Hallo unter den Wartenden gab. Aber dann konnten alle in den zweiten Zugteil einsteigen und weiter ging die wilde Fahrt. Ich fühlte mich während der ganzen Situation sehr gut aufgehoben sowie hervorragend informiert und kann dem beteiligten Personal von DB Regio Bayern nur ein ganz dickes Lob aussprechen und meinen größten Respekt entgegenbringen. Immerhin handelte es sich um einen relativ vollen Zug, bestehend aus 5 DoStos.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Schreib' das auch denen. Wer gut organisiert handelt, soll das auch anerkannt bekommen.

Blöderweise landen solche Meldungen recht selten in den Käseblättern, aber irgendein unschön gestrandeter RE war doch vor kurzem bei uns wieder auf irgendeiner Titelseite.

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Zitat
Alter Köpenicker
[...]Wir sollten uns auf den Bahnsteig der Gegenrichtung begeben, wo der ICE nach Wien uns auflesen und bis Regensburg mitnehmen würde. Da der ICE (2x ICE-T) natürlich viel zu lang für den kleinen Dorfbahnsteig war, fuhr er mit dem ersten Zugteil vorbei, wodurch es natürlich erstmal ein großes Hallo unter den Wartenden gab. Aber dann konnten alle in den zweiten Zugteil einsteigen und weiter ging die wilde Fahrt.[...]
Auch das klingt sehr gut.
Kontexthinweis: Da auf dieser Linie der zweite Zugteil bei ICE-T grundsätzlich in Passau endet, ist dieser erfahrungsgemäß ab Nürnberg deutlich schwächer besetzt als der erste Zugteil - die Entscheidung war also gut durchdacht.
Diese reißerischen Beiträge in Mottenpost, BZ usw. - frei nach dem Motto: "Zug blieb auf der Strecke liegen - Hurra, eine Katastrophe" braucht eigentlich niemand.

Nichtsdestotrotz hat ist hier in den letzten Jahren ein Problem entstanden. Früher war zwar nicht alles besser, aber früher hatten Züge Fenster, die man öffnen konnte und die Türen waren während der Fahrt normalerweise auch nicht verriegelt. Mein Eindruck ist, dass diese Aspekte bei den Konzepten für die Fahrgastrettung bislang nicht ausreichend berücksichtigt werden. Weiß jemand, ob es da irgendetwas gibt? Hat sich da seit - sagen wir mal 1990 irgendetwas geändert? Mit ist nichts dergleichen bekannt.

Fakt ist jedenfalls, dass bei hohen Temperaturen und Zügen, bei denen aktive Lüftungs- oder Klimaanlagen den Fahrgastinnenraum versorgen, ein Ausfall dieser Anlagen relativ schnell zu unzumutbaren Zuständen im Zug führt. Ansagen, dass man die Türen geschlossen halten soll und dass Aussteigen auf der freien Strecke gefährlich ist, helfen da nicht wirklich.

Zwar sind die Fälle, wo ein Zug wirklich nicht mehr den nächsten Bahnhof oder Haltepunkt erreichen kann, relativ selten und jeder Lokführer wird immer versuchen, nicht auf der freien Strecke stehen zu bleiben, aber komplett verhindern lässt sich das nicht.

Also: Sollte es ein solches Konzept wirklich nicht geben, dann wird es höchste Zeit, da etwas zu tun. Beispielsweise könnte man sich überlegen, wie man gewährleistet, dass in solchen Fällen Rettungspersonal (also nicht nur der Lok- und/oder der Zugführer) am Zug ist und dann auch etwas tun kann, wie z. B. Türen öffnen, Fahrgäste aussteigen lassen, etc. - jaja, S-Bahnstromschienen müssen dann abgeschaltet, der Verkehr auf den anderen Gleisen eingestellt sein, usw. Halt ein richtiges Konzept dazu eben.
Zitat
Philipp Borchert
Schreib' das auch denen. Wer gut organisiert handelt, soll das auch anerkannt bekommen.

Hab ich gemacht, danke für die Anregung.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Zitat
Giovanni
Da auf dieser Linie der zweite Zugteil bei ICE-T grundsätzlich in Passau endet, ist dieser erfahrungsgemäß ab Nürnberg deutlich schwächer besetzt als der erste Zugteil - die Entscheidung war also gut durchdacht.

Das habe ich mir auch gedacht, aber auch im zweiten Zugteil waren die freien Sitzplätze rar. Überhaupt kommt es mir so vor, daß sämtliche Züge, egal, wohin man auch fährt, deutlich voller sind, als noch vor einiger Zeit. Man hat ja teilweise Schwierigkeiten einen Sitzplatz reservieren zu können.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Zitat
mitropam
Fakt ist jedenfalls, dass bei hohen Temperaturen und Zügen, bei denen aktive Lüftungs- oder Klimaanlagen den Fahrgastinnenraum versorgen, ein Ausfall dieser Anlagen relativ schnell zu unzumutbaren Zuständen im Zug führt.

Dazu ist ja noch nichtmal eine hohe Temperatur erforderlich. Auch bei 20 °C Außentemperatur und intensiver Sonneneinstrahlung lassen sich ähnliche Ergebnisse erzielen.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Im Stand und bei kaum Wind ist in solchen Momenten mit dem Öffnen der Klappfenster aber auch nichts groß zu reißen...

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Zitat
Philipp Borchert
Im Stand und bei kaum Wind ist in solchen Momenten mit dem Öffnen der Klappfenster aber auch nichts groß zu reißen...

Ist aber besser, als zu Hunderten in einem Treibhaus zu sitzen.
Zitat
Philipp Borchert
Im Stand und bei kaum Wind ist in solchen Momenten mit dem Öffnen der Klappfenster aber auch nichts groß zu reißen...

Was man wohl bräuchte wäre eine Notbelüftungsfunktion auf Batterie. Warum muss das Gebläse abgeschaltet werden, wenn die Kühlung nicht geht?

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Philipp Borchert
Im Stand und bei kaum Wind ist in solchen Momenten mit dem Öffnen der Klappfenster aber auch nichts groß zu reißen...

Das kommt ganz auf die Differenz zwischen Innen- und Außentemperatur an. Je größer sie ist, desto größer auch der Luftaustausch.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Auch heute musste wieder ein Zug evakuiert werden, diesmal bei Schönfließ.

[www.morgenpost.de]

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
»Der Bahnhof Schönfließ sei wegen der Panne zeitweise gesperrt gewesen.«

Nicht, dass die sonst dort allgegenwärtigen Passagiere eine weitere Störung verursacht haben.
Schade, dass die Menschen nicht in die S8 eingestiegen sind. Das hätte die Fahrgastzahlen des S-Bahnhofs Schönfließ für 2023 verdoppelt.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.07.2023 22:31 von def.
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