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Personalmangel in den Verkehrsbetrieben, Auswirkungen und Gegenmaßnahmen
geschrieben von krickstadt 
Auch der tagesspiegel greift nun endlich mal den Zusammenhang zwischen Ampelschaltungen, Verspätungen und Personalmangel auf - leider wieder hinter einer Bezahlschranke:
tagesspiegel

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Tscheynsch hier vor Ju-Tu wis Sörvis tu Exebischn-Raunds änd Olümpick-Staydium
Zitat
LariFari
Auch der tagesspiegel greift nun endlich mal den Zusammenhang zwischen Ampelschaltungen, Verspätungen und Personalmangel auf - leider wieder hinter einer Bezahlschranke:
tagesspiegel

Zitat
TSP
Derzeit erreicht ein Berliner Bus noch eine Geschwindigkeit von 17,8 Kilometer pro Stunde. Vor zehn Jahren waren es 19 km/h.

Das klingt wenig aufregend, doch ein einzelner Kilometer pro Stunde weniger Tempo kostet die BVG 100 Fahrer zusätzlich, natürlich auch entsprechend Fahrzeuge.

Zitat
TSP
Die im Spätsommer dieses Jahres eröffnete Neubaustrecke vom Hauptbahnhof nach Moabit ist noch langsamer. Für die 2,5 Kilometer braucht sie 10 Minuten. Das ist Kinderfahrradtempo: 15 km/h.

Trotz der Warnungen von Fachleuten bekam die Tram keine durchgehende eigene Trasse, die Züge stehen entweder im Autostau oder vor roten Ampeln. Die M10 fährt an der neuen Endhaltestelle ab und steht nur 100 Meter weiter mehr als eine Minute vor der roten Ampel an der Kreuzung Stromstraße.

Zitat
TSP
Dringend müssten für die M10 vor allem die Ampeln Frankfurter Tor, Danziger/Petersburger/Landsberger Allee, Greifswalder/Danziger Straße, Bernauer/Gartenstraße sowie Invalidenstraße/Chausseestraße neu geschaltet werden, so die BVG.

Eine Liste mit zehn Ampeln, darunter mehreren auf der M10-Strecke, habe die BVG gerade an den Senat übermittelt, sagte Vorstand Rolf Erfurt in der letzten Woche im Verkehrsausschuss. Schreiner versicherte in der Sitzung, dass diese Liste „jetzt abgearbeitet“ werde. Der Glaube daran ist in der BVG gering.

Zitat
TSP
Alle Ampeln mit ÖPNV-Priorisierung sind intern in „Qualitätsstufen“ (QS) eingeteilt, von A bis F. „A“ ist Top, „F“ ist Flop. Auf Nachfrage des Tagesspiegels lehnte Schreiners Verwaltung eine Auskunft darüber ab, welche Qualitätsstufen die Ampeln an der M10 haben und wie viele Ampeln berlinweit in welche QS eingeteilt sind. Dies werde statistisch nicht erfasst, der Aufwand für die Recherche sei zu hoch.
Zitat
TSP
Alle Ampeln mit ÖPNV-Priorisierung sind intern in „Qualitätsstufen“ (QS) eingeteilt, von A bis F. „A“ ist Top, „F“ ist Flop. Auf Nachfrage des Tagesspiegels lehnte Schreiners Verwaltung eine Auskunft darüber ab, welche Qualitätsstufen die Ampeln an der M10 haben und wie viele Ampeln berlinweit in welche QS eingeteilt sind. Dies werde statistisch nicht erfasst, der Aufwand für die Recherche sei zu hoch.

Da sieht man ja, wie groß das Interesse ist, den ÖPNV zu beschleunigen, wenn bereits die Bestandsaufnahme (oder Prüfung der aktuellen Situation ^^) zu viel Aufwand ist
Zitat
marc-j
Zitat
TSP
Schreiner versicherte in der Sitzung, dass diese Liste „jetzt abgearbeitet“ werde. Der Glaube daran ist in der BVG gering.

Nicht verwunderlich. In der Tat glaube ich eher an eine typische "Schreiner'sche Prüfung" als an eine Abarbeitung (=Umsetzung von Ampelbevorrechtigungen).

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Tscheynsch hier vor Ju-Tu wis Sörvis tu Exebischn-Raunds änd Olümpick-Staydium
Und jetzt bei Neuwahlen in Berlin könnte es wieder anders aussehen.
Zitat
marc-j
Zitat
TSP
Alle Ampeln mit ÖPNV-Priorisierung sind intern in „Qualitätsstufen“ (QS) eingeteilt, von A bis F. „A“ ist Top, „F“ ist Flop. Auf Nachfrage des Tagesspiegels lehnte Schreiners Verwaltung eine Auskunft darüber ab, welche Qualitätsstufen die Ampeln an der M10 haben und wie viele Ampeln berlinweit in welche QS eingeteilt sind. Dies werde statistisch nicht erfasst, der Aufwand für die Recherche sei zu hoch.

Wer ein Problem nicht erfassen möchte, hat auch kein Interesse, es zu lösen.
Müssen aber große Kinder sein die 15 km/h Durchschnitt mit ihrem Fahrrad erreichen.

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Ich hab nen Bus und meine Busfahrerin heißt Layla, sie fährt schöner, schneller, weiter.
Zitat
micha774
Und jetzt bei Neuwahlen in Berlin könnte es wieder anders aussehen.

Ich glaube, die werden kaum oder allenfalls kurzfristig Auswirkungen auf die Berliner Verkehrspolitik haben - schließlich wird für den Bundestag nachgewählt. Also vielleicht wird man mal sechs Wochen lang auf die Ankündigung einer Prüfung einer von der Zielgruppe abgelehnten Maßnahme verzichten, das war's dann aber schon.
Zitat
Bumsi
Müssen aber große Kinder sein die 15 km/h Durchschnitt mit ihrem Fahrrad erreichen.

Da steht aber nicht Durchschnitt.

Und ich hab mich damals als Kind vor 25 Jahren auf Fahrradfahrten mit meinen Eltern immer tierisch aufgeregt, dass meine Eltern nur mit 18km/h langgurken und ich dann immer wegen Aufsicht und so an jeder Abzweigung warten musste, bis sie endlich angetüdelt kamen.
Zitat
PassusDuriusculus
Zitat
Bumsi
Müssen aber große Kinder sein die 15 km/h Durchschnitt mit ihrem Fahrrad erreichen.

Da steht aber nicht Durchschnitt.

Und ich hab mich damals als Kind vor 25 Jahren auf Fahrradfahrten mit meinen Eltern immer tierisch aufgeregt, dass meine Eltern nur mit 18km/h langgurken und ich dann immer wegen Aufsicht und so an jeder Abzweigung warten musste, bis sie endlich angetüdelt kamen.

Es muss ja Durchschnitt sein, wenn das Kinderfahrrad die 2,5km in 10 Minuten schafft.
Ich komme im Berliner Stadtverkehr nur auf rund 20 km/h Höchstgeschwindigkeit, Durchschnitt wahrscheinlich nicht mal 10 km/h und trotzdem werde ich selten von Kindern überholt und von Erwachsenen höchstens von Rennrädern oder bei-rot-Radlern.

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Ich hab nen Bus und meine Busfahrerin heißt Layla, sie fährt schöner, schneller, weiter.
Zitat
LariFari
...leider wieder hinter einer Bezahlschranke:
tagesspiegel

Jetzt ist der vollständige Artikel bei Archive zu finden: [archive.ph]
Allen Theorien zum Trotz hilft auch nicht der frisch einberufenen "Arbeitskreis" bei der BVG nicht viel weiter
wo man nun fast verzweifelt darüber sinniert, wie man die Mitarbeiter längerfristig bei der Stange halten könnte.
Ob man aus Fehlern der Vergangenheit die richtigen Schlüsse ziehen wird genauso wie aus aktuellen....?!

Aktuell heute fährt Kollege "Offen" erstmal fünf Frühdienste und Kollegin "Fährt später runter" zwei...

T6JP
Nur auf Hof Köpenick oder im gesamten Straßenbahnnetz? Letzteres wäre ja fast noch human. Derzeit scheint sich die Lage ja nochmal deutlich zugespitzt zu haben, so scheint ja ungefähr 10 % der Bevölkerung saisonbedingt krank zu sein.

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Sie befinden sich HIER.
Gibt es eigentlich Ideen, wie man den sich häufenden Ausfällen im U-Bahn-Netz mal irgendwie begegnen möchte? Ein "joa kommt halt erst in 10 Minuten ein Zug" kann ja nicht die ernsthafte Dauerlösung sein.

Bei der S-Bahn hat man letztens bei einer Störung schlau gehandelt und eine sich aufbauende Taktlücke (S42 +10 min) so kompensiert, dass der Vortakt 5 min an der Greifswalder Straße stehengelassen wurde.
Was spricht dagegen, es bei bekannten Kursausfällen ähnlich zu handhaben und den Vortakt mit +2,5 zu fahren? So wird der Folgetakt überrannt und am Ende tut man so, als könnte man überhaupt nichts für einen 19/1/1/2-Takt oder ähnliche Blamagen... (Funfact: Ausnahmslos immer sitzen beim überfüllten Folgetakt zwei Menschen im Führerstand - liegt es wirklich am Personal..?)
Bei der U-Bahn kann es sehr gut am Wagenmangel und Alter der Fahrzeugflotte liegen.

Hinzu kommt dann noch das Werkstattpersonal, wo ja Personalmangel zu ausfallenden Zügen führt, obwohl Fahrpersonal da ist.


Ja das ganze System aus Pausenregelungslogiken und Strafzahlungen für verspätete und ausgefallene Fahrten ist in der historischen Entwicklung verständlich, jetzt in der derzeitigen Form ein Hemmschuh für die Gesellschaft.

Vielleicht sollte in beiden Fällen am Ende des Tages ausgerechnet werden.

Bei den Verkehrsverträgen: Wie viele Fahrten sind im Laufe des Tages gefahren (oder besser nach Taktschema) mit wie vielen Wagen gefahren. Und je nach Länge der Taktlücke gibt es Abzug.

Beispiel zur Verdeutlichung. €-Zahlen sind fiktiv:
Also für die Zeit des 4-Minuten-Takts auf der U9 von 7 Uhr bis 10 Uhr wird gezählt: Es sind bspw. nur 228 (2 Umläufe fehlen und ein Kurzzug) statt 270 Wagen abgefahren (270 Wagen = 3 Stunden x 15 Fahrten/Stunde x 6 Wagen/Fahrt)
Also werden nur 228€ statt 270€ vom Senat an die BVG überwiesen.
Außerdem für jede Taktlücke von 6 Minuten gibts noch mal eine kleine Strafe und für jede Taktlücke größer als 8 Minuten ne ordentliche Strafe.

Durch die Taktlücken-Regelung wäre man angehalten, die in diesem Beispiel 13 statt 15 Umläufe möglichst kontinuierlich zu verteilen und den Kurzzug auch lieber direkt nach einem anderen Zug fahren zu lassen. Damit der ja nicht 6 Minuten vom Vordermann entfernt ist.

Der Fahrgast würde dann zwei Sachen merken:
(a) Statt nach 4 Minuten käme der nächste Zug erst in 4 bis 5 Minuten --> kein Problem
(b) Die Züge fahren zu anderen Zeiten, aber sie fahren.

Evtl. würde mein Vorschlag dazu führen, dass man den Kurzzug gar nicht erst in den Betrieb schickt, sondern irgendwo (Zoo) positioniert, dass man ihm im Falle einer Störungsbedingten Lücke (aggresive Fahrgäste oder so) in die Lücke schieben kann und die Taktlücke füllen kann...

Zumindest sollte so der Betrieb aussehen. Geht wohl aber im Kapitalismus nicht.


Bei den Arbeitszeiten. Ich kann aus meiner eigenen Berufserfahrung nicht verstehen, warum man vor Dienstbeginn seine Pausenzeiten kennen muss. Klar geteilter Dienst,.aber das ist ja keine Pause sondern sind zwei Dienstanfangszeiten zum Preis von einem. Mehr als Beginn des Dienstes brauch ich nicht wissen. Eventuell Ende.

Und anstatt zu sagen: Alle 37,5 Minuten 24 Sekunde Pause oder so einem Gedöns: Man fährt halt, wie es die aktuelle Situation mit Sturmschäden, Polizeieinsatzen, etc. erfordert. Dann ist man halt nicht nach genau 9h30Min (oder was da übliche Zeiten sind) am Ablösepunkt, sondern manchmal halt erst nach 10h. Dafür kann man dann die Dienste leichter am Dienststartpunkt enden lassen.
Und die Arbeitsschutzregelungen sind dann:
Wer mehr als so und so viele Stunden in einer Schicht gearbeitet hat, muss mindestens so und soviele freie Tage/Stunden bekommen. Oder wer weniger als x Minuten Pause auf y Stunden Dienst gemacht hat, darf erst wieder nach 16 Stunden Freizeit arbeiten... Also die Regeln müssten dann so formuliert werden, dass Arbeitgeber Interesse an humanen Schichten haben, da sie sonst am nächsten Tag ganz ohne Personal dastehen würden...

Aber so wie das nachvollziehbare System in beiden Fällen ist, ist es einfach nur Grütze für die Zielstellung, Menschen effizient an ihr Ziel zu bringen.
Zitat
Philipp Borchert
Nur auf Hof Köpenick oder im gesamten Straßenbahnnetz? Letzteres wäre ja fast noch human. Derzeit scheint sich die Lage ja nochmal deutlich zugespitzt zu haben, so scheint ja ungefähr 10 % der Bevölkerung saisonbedingt krank zu sein.

Nur allein in Köpenick-auf den anderen Höfen nicht besser.
Stand eben wurde einer der fehlenden 67/37 an der Marksburgstr immer noch angezeigt mit "Fahrt fällt aus"...

T6JP
Als ich bei einem befreundeten Fahrer mal vorne mitfahren durfte sollte er auf der U7 vorzeitig Rudow abfahren um die Lücke zum Vordermann nicht allzu groß werden zu lassen.
Zitat
micha774
Als ich bei einem befreundeten Fahrer mal vorne mitfahren durfte sollte er auf der U7 vorzeitig Rudow abfahren um die Lücke zum Vordermann nicht allzu groß werden zu lassen.

Das ist aber schon eine ganze Weile her, oder? Bei 4,5 Minuten Kehrzeit ist da nicht viel Luft für früher losfahren.

Normalerweise wartet man ab und an mal 2 Minuten, damit die Lücke zum Hintermann kleiner wird, aber das auch eher in Spandau bzw. auf Strecke.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.12.2023 19:22 von Rehberger.
Bei dem aktuellen massiven Personalmangel der BVG fehlt ein Kurs aber nicht nur eine Fahrt, sondern meistens einen ganzen Dienst (oder zumindest einen halben bis zur Blockpause). Und da sollte die BVG schon Konzepte haben, um bei einem geplanten 5-Minuten-Takt und tatsächlichem 5/10/5-"Takt" durch Fahrtausfall die Fahrten operativ oder kurzfristig geplant in einer 7/7/6-Zugfolge verkehren zu lassen.
Und dazu muss es auch verabredete Lösungen mit dem Personalrat geben, dass man in solchen Fällen mal kurzfristig drei Minuten früher oder später seinen vierstündigen Dienstteil absolviert, ohne dass man sich darauf berufen kann, dass die Pause exakt minutengenau ab 14.42 Uhr geplant ist.
Da geht nichts ohne neue Tarifverträge.

Ich finde es widersprüchlich, wenn vorhandenes Personal auf Pausen verzichten soll, auf der anderen Seite aber mehr "Work-Life-Balance" gefordert wird. Dazu gehört doch wohl auch eine verlässliche Planung der Arbeitszeiten.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
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