Bei der U-Bahn kann es sehr gut am Wagenmangel und Alter der Fahrzeugflotte liegen.
Hinzu kommt dann noch das Werkstattpersonal, wo ja Personalmangel zu ausfallenden Zügen führt, obwohl Fahrpersonal da ist.
Ja das ganze System aus Pausenregelungslogiken und Strafzahlungen für verspätete und ausgefallene Fahrten ist in der historischen Entwicklung verständlich, jetzt in der derzeitigen Form ein Hemmschuh für die Gesellschaft.
Vielleicht sollte in beiden Fällen am Ende des Tages ausgerechnet werden.
Bei den Verkehrsverträgen: Wie viele Fahrten sind im Laufe des Tages gefahren (oder besser nach Taktschema) mit wie vielen Wagen gefahren. Und je nach Länge der Taktlücke gibt es Abzug.
Beispiel zur Verdeutlichung. €-Zahlen sind fiktiv:
Also für die Zeit des 4-Minuten-Takts auf der U9 von 7 Uhr bis 10 Uhr wird gezählt: Es sind bspw. nur 228 (2 Umläufe fehlen und ein Kurzzug) statt 270 Wagen abgefahren (270 Wagen = 3 Stunden x 15 Fahrten/Stunde x 6 Wagen/Fahrt)
Also werden nur 228€ statt 270€ vom Senat an die BVG überwiesen.
Außerdem für jede Taktlücke von 6 Minuten gibts noch mal eine kleine Strafe und für jede Taktlücke größer als 8 Minuten ne ordentliche Strafe.
Durch die Taktlücken-Regelung wäre man angehalten, die in diesem Beispiel 13 statt 15 Umläufe möglichst kontinuierlich zu verteilen und den Kurzzug auch lieber direkt nach einem anderen Zug fahren zu lassen. Damit der ja nicht 6 Minuten vom Vordermann entfernt ist.
Der Fahrgast würde dann zwei Sachen merken:
(a) Statt nach 4 Minuten käme der nächste Zug erst in 4 bis 5 Minuten --> kein Problem
(b) Die Züge fahren zu anderen Zeiten, aber sie fahren.
Evtl. würde mein Vorschlag dazu führen, dass man den Kurzzug gar nicht erst in den Betrieb schickt, sondern irgendwo (Zoo) positioniert, dass man ihm im Falle einer Störungsbedingten Lücke (aggresive Fahrgäste oder so) in die Lücke schieben kann und die Taktlücke füllen kann...
Zumindest sollte so der Betrieb aussehen. Geht wohl aber im Kapitalismus nicht.
Bei den Arbeitszeiten. Ich kann aus meiner eigenen Berufserfahrung nicht verstehen, warum man vor Dienstbeginn seine Pausenzeiten kennen muss. Klar geteilter Dienst,.aber das ist ja keine Pause sondern sind zwei Dienstanfangszeiten zum Preis von einem. Mehr als Beginn des Dienstes brauch ich nicht wissen. Eventuell Ende.
Und anstatt zu sagen: Alle 37,5 Minuten 24 Sekunde Pause oder so einem Gedöns: Man fährt halt, wie es die aktuelle Situation mit Sturmschäden, Polizeieinsatzen, etc. erfordert. Dann ist man halt nicht nach genau 9h30Min (oder was da übliche Zeiten sind) am Ablösepunkt, sondern manchmal halt erst nach 10h. Dafür kann man dann die Dienste leichter am Dienststartpunkt enden lassen.
Und die Arbeitsschutzregelungen sind dann:
Wer mehr als so und so viele Stunden in einer Schicht gearbeitet hat, muss mindestens so und soviele freie Tage/Stunden bekommen. Oder wer weniger als x Minuten Pause auf y Stunden Dienst gemacht hat, darf erst wieder nach 16 Stunden Freizeit arbeiten... Also die Regeln müssten dann so formuliert werden, dass Arbeitgeber Interesse an humanen Schichten haben, da sie sonst am nächsten Tag ganz ohne Personal dastehen würden...
Aber so wie das nachvollziehbare System in beiden Fällen ist, ist es einfach nur Grütze für die Zielstellung, Menschen effizient an ihr Ziel zu bringen.