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100 Jahre Berliner S-Bahn am 8. August 2024
geschrieben von krickstadt 
Danke für den Hinweis.

Wir möchten mal ein Zitat von S-Bahn-Geschäftsführer Peter Buchner herauspicken. In dem Interview stellt er die Position der S-Bahn zum Jubiläum klar:

»Doch jetzt ist nicht der Zeitpunkt für eine große Feier. Zum einen, weil wir das große Vergabeverfahren, das unser Unternehmen in seiner Existenz betrifft, bestehen müssen. Zum anderen, weil wir vor so vielen betrieblichen und technischen Herausforderungen stehen.«

Glücklicherweise springt der Berliner Senat und stellt ein kleines und feines »Festival« auf die Beine, an welchem wir mit unserem Sonderzug teilnehmen werden.

Details hierzu folgen in Kürze. Wir warten sehnsüchtig auf den beantragten Fahrplan.
Zitat

(...) das unser Unternehmen in seiner Existenz betrifft (...)

Bisschen pathetisch, oder?

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Für mehr Ümläüte!
Naja, wenn du 2/3 deiner Verkehrsleistung verlierst, wirst du viele betriebsbedingte Kündigungen aussprechen müssen, in allen Bereichen des Unternehmens.
Das kann man schon als existenzbedrohend ansehen :)
Klar Ausschreibungen haben Vorteile, aber ein noch nicht berücksichtigter Nachteil, dass natürlich Arbeitnehmer (m,w,d) sich so weniger mit traditionsreichen Unternehmen identifizieren können. ("Ich arbeite für DIE Berliner S-Bahn"...) Ist natürlich eine Huhn und Eifrage, wenn man noch die Charakterstika der in letzter Zeit auf den Arbeitsmarkt kommenden Generationen vergleicht...
Zitat
TomB
Naja, wenn du 2/3 deiner Verkehrsleistung verlierst, wirst du viele betriebsbedingte Kündigungen aussprechen müssen, in allen Bereichen des Unternehmens.
Das kann man schon als existenzbedrohend ansehen :)


Das ist die Normalität, wenn man Marktwirtschaft haben will. Alternative: Kommunalisierung, dann wäre die S-Bahn Berlin GmbH aber auch weg, da die DB AG sie nicht abgeben will.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Nemo
Zitat
TomB
Naja, wenn du 2/3 deiner Verkehrsleistung verlierst, wirst du viele betriebsbedingte Kündigungen aussprechen müssen, in allen Bereichen des Unternehmens.
Das kann man schon als existenzbedrohend ansehen :)


Das ist die Normalität, wenn man Marktwirtschaft haben will. Alternative: Kommunalisierung, dann wäre die S-Bahn Berlin GmbH aber auch weg, da die DB AG sie nicht abgeben will.

Genau dieser Schritt wird ja vorbereitet, indem die Fahrzeuge aus dem Ringvertrag nach Ablauf und die Netze Stadtbahn und Nordsüd direkt an die vom Land gegründete Fahrzeuggesellschaft übergehen. Bleibt dann "nur noch" der Schritt zur Gründung einer Betriebsgesellschaft & Personalaquise. Genau das wird dann der spannende Punkt. Welcher Tarifvertrag EVG/GDL/verdi wird angewendet, wieviele Mitarbeiter wechseln etc.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
Nemo
Zitat
TomB
Naja, wenn du 2/3 deiner Verkehrsleistung verlierst, wirst du viele betriebsbedingte Kündigungen aussprechen müssen, in allen Bereichen des Unternehmens.
Das kann man schon als existenzbedrohend ansehen :)


Das ist die Normalität, wenn man Marktwirtschaft haben will. Alternative: Kommunalisierung, dann wäre die S-Bahn Berlin GmbH aber auch weg, da die DB AG sie nicht abgeben will.

Nicht unbedingt. Und wäre eine solche Kommunalisierung politisch tatsächlich gewollt, wogegen ich nichts hätte, läge die Entscheidung über die Abgabe von Regio-Töchtern eben auch nicht mehr beim DB-Konzernvorstand am Potsdamer Platz, sondern ggw. bei Volker W. in der Invalidenstraße sowie Christian L. in der Wilhelmstraße - die bzw. ihre Staatssekretäre vertreten nämlich in den zuständigen Aufsichtsgremien den Alleineigentümer. Die andere Frage wäre dabei natürlich, warum der Senat seine ewig angekündigte Bundesratsinitiative zum Thema "Kommunalisierung und/oder Direktvergabe im SPNV" noch immer nicht eingebracht hat.

Zum Buchner-Interview und seiner - nachvollziehbar - stark reduzierten Feierlaune habe ich @HISB schon gestern auf Facebook im passenden Thread gefragt, was er - Buchner - denn ihrer Meinung nach in dieser Situation sonst hätte sagen/tun sollen. Er ist ja nicht verantwortlich dafür, dsss der Senat es in den über sechs(?) Jahren nach Veröffentlichung der Ausschreibung nicht gebacken bekommt, da irgendeine Vergabeentscheidung zu treffen - sei es auch nur zu Fahrzeugbeschaffung oder Werkstätten. @HISB hat darauf bis fetzt offenbar auch keine Antwort, aber meckern... :-(

Das Verhalten des Senats zum S-Bahn-Jubiläum empfinde ich übrigens auch gegenüber den von dieser ganzen Vergabe-Hängepartie betroffenen Mitarbeitenden als bodenlose Heuchelei: "Wir finanzieren Euch eine supertolle Geburtstagsfeier, sagen aber nicht, wie Ihr danach weiter existieren sollt."

Viele Grüße
Arnd
Zitat
Arnd
Zum Buchner-Interview und seiner - nachvollziehbar - stark reduzierten Feierlaune habe ich @HISB schon gestern auf Facebook im passenden Thread gefragt, was er - Buchner - denn ihrer Meinung nach in dieser Situation sonst hätte sagen/tun sollen.

Hat sich die HiSB denn irgendwo negativ zu diesem Interview geäußert, gar "gemeckert"?

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Für mehr Ümläüte!
Nun, den Abschied von der BR 485 hatte die S-Bahn ja anständig organisiert - und sich dem Vernehmen nach gegenüber dem Aufgabenträger stark dafür gemacht, dass die 485 nochmal auf dem Ring fahren darf.

Insofern wird es Gründe geben, warum sich die S-Bahn bei der 100 Jahre-Feier gerade zurücknimmt. Und diese Gründe wurden hier auch schon genannt, aber das findet beim Verein Historische S-Bahn e.V. scheinbar keine Beachtung.

Nur mal zur Erinnerung, was "da draußen" gerade so los ist:
- Es ist EM und die S-Bahn als wichtigstes Verkehrsmittel für die Verkehre zum Olympiastadion setzt aktuell alles in Bewegung, was Drehgestelle hat. Und diese Züge fahren ja nicht einfach so, da steckt viel Planung und Vorlauf drin.
- Und so eine Ausschreibung ist auch nicht ohne. Einigen Leuten fehlt scheinbar das Gefühl, wie umfangreich so ein Ausschreibungsangebot ist.
- in einigen Wochen wird die Stadtbahn für über einen Monat gesperrt
- Nebenbei noch die alltäglichen Probleme, mit denen die S-Bahn Berlin so jeden Tag zu tun hat.

Das alles bindet Ressourcen personeller und finanzieller Art.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.07.2024 19:53 von Adenosin.
Zitat
Philipp Borchert
Zitat
Arnd
Zum Buchner-Interview und seiner - nachvollziehbar - stark reduzierten Feierlaune habe ich @HISB schon gestern auf Facebook im passenden Thread gefragt, was er - Buchner - denn ihrer Meinung nach in dieser Situation sonst hätte sagen/tun sollen.

Hat sich die HiSB denn irgendwo negativ zu diesem Interview geäußert, gar "gemeckert"?

Mahlzeit,

Nein hat er nicht wirklich. Warum sollte er?
Gleich wenn er mit der Art und Weise, wie das Jubiläum gefeiert werden soll nicht 100% zufrieden ist.
Der HiSB hat ein großes Ziel, das man wieder überall im Netzt fahren kann und darf.

Grüße

merlinbt01
Zitat
merlinbt01
Nein hat er nicht wirklich. Warum sollte er?

Ich weiß nicht, allerdings hat Arnd sowas behauptet.

Zitat
Arnd
@HISB hat darauf bis fetzt offenbar auch keine Antwort, aber meckern... :-(

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Für mehr Ümläüte!
Zitat
Arnd Hellinger
@HISB hat darauf bis fetzt offenbar auch keine Antwort, aber meckern... :-(

Selbstverständlich haben wir geantwortet:

Der Sinn und Zweck der Ausschreibung steht hier nicht zur Debatte, wenngleich die S-Bahn mit der Krise von 2009 entscheidend dazu beigetragen haben dürfte, dass gewisse Kreise in der Politik so (unsachlich) reagieren.

Die Verknüpfung zwischen Jubiläum und Ausschreibung ist einfach sachlich schwer nachvollziehbar. Die Träger des Nahverkehrs werden immer große Aufgaben zu stemmen haben, die als Begründung herhalten könnten, Dinge nicht zu tun.
Um mal Bildsprache zu bemühen: Nach der Logik der S-Bahn könne man seinen 75. Geburtstag nicht (unbeschwert) feiern, weil man mit 82 ja schon bettlegerig sein oder tot sein könnte.

Bei rechtzeitiger Planung wäre es sicher möglich gewesen, ein bescheidenes Fest auf die Beine zu stellen, und wenn es nur für die eigene Belegschaft ist. Dort übrigens rumort es gewaltig. Viele sind gar nicht einverstanden mit der Haltung ihrer Geschäftsführung.
Von vielen Seiten nehmen wir Unverständnis und Enttäuschung darüber wahr, dass die S-Bahn hier eine Chance ungenutzt verstreichen lässt. Und manch einer richtet dann sogar Erwartungen an uns kleinen Verein, das zu kompensieren...

Als Verein haben wir ein ureigenes Interesse daran, dass die S-Bahn in einer Hand bleibt. Das Jubiläum hätten wir sehr gern größer gefeiert - mit unserem starken Partner, der S-Bahn.
Zitat
HiSB
Bei rechtzeitiger Planung wäre es sicher möglich gewesen, ein bescheidenes Fest auf die Beine zu stellen (...)

Mir ist nicht ganz klar, was das hier ist, wenn kein "bescheidenes Fest".

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Für mehr Ümläüte!
Das Land Berlin und die Stadt Bernau sind die Ausrichter, sollte bekannt sein.
Im Übrigen hätte auch der DB- Konzern etwas auf die Beine stellen können, da Ihm die S-Bahn Berlin angeblich immer so am Herzen liegt.
Zitat
S-Bahn1980
Das Land Berlin und die Stadt Bernau sind die Ausrichter, sollte bekannt sein.
Im Übrigen hätte auch der DB- Konzern etwas auf die Beine stellen können, da Ihm die S-Bahn Berlin angeblich immer so am Herzen liegt.

Die DB will nur ihr Bestes und das ist für sie das Geld.

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Ich hab nen Bus und meine Busfahrerin heißt Layla, sie fährt schöner, schneller, weiter.
Zitat
S-Bahn1980
Das Land Berlin und die Stadt Bernau sind die Ausrichter, sollte bekannt sein.
Im Übrigen hätte auch der DB- Konzern etwas auf die Beine stellen können, da Ihm die S-Bahn Berlin angeblich immer so am Herzen liegt.

...um sich dann von Leuten wie Dir anhören zu dürfen, man solle knappes Geld, Personal etc. doch bitte gefälligst zuerst in die Betriebsqualität investieren?

Nochmal: Hätte der Senat das Vergabeverfahren nicht vergeigt, gäbe es zum Jubiläum auch mehr Engagement sowohl der DB als auch der ggf. weiteren mit künftigen Teilleistungen (betrieb, Wartung, Fahrzeugbeschaffung...) beauftragten Partner. Unter den derzeitigen unsicheren Bedingungen macht derlei aber leider für die Unternehmen keinen Sinn.

Viele Grüße
Arnd
Zitat
Bumsi
Zitat
S-Bahn1980
Das Land Berlin und die Stadt Bernau sind die Ausrichter, sollte bekannt sein.
Im Übrigen hätte auch der DB- Konzern etwas auf die Beine stellen können, da Ihm die S-Bahn Berlin angeblich immer so am Herzen liegt.

Die DB will nur ihr Bestes [...]

Deswegen ja auch DB. Das Beste...
[www.berliner-zeitung.de]
(Paywall)
Aus Anlass des 100. Geburtstags ein Interview mit Herrn Buchner (falls wir das noch nicht hatten)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.07.2024 11:47 von phönix.
Zitat
Philipp Borchert
Zitat
HiSB
Bei rechtzeitiger Planung wäre es sicher möglich gewesen, ein bescheidenes Fest auf die Beine zu stellen (...)

Mir ist nicht ganz klar, was das hier ist, wenn kein "bescheidenes Fest".

Das ist die Veranstaltung der Berliner Senatskanzlei, bezahlt von Steuergeldern. Weder der Bahnkonzern noch die S-Bahn Berlin GmbH leisten einen substanziellen Beitrag dazu, greifen das Thema aber natürlich bereitwillig in der Unternehmenskommunikation auf.
Auf Arbeitsebene hätten viele bei der S-Bahn gerne mehr gemacht. Es wird ein paar kleinere Projekte geben.

Das „Festival“ wird ein bunter, unterhaltsamer Flickenteppich an verschiedenen Orten, bei dem die S-Bahn eine Rolle spielt. Es gibt jedoch kein zentrales Fest mit Beteiligung von Eisenbahnfahrzeugen.
Zitat
S-Bahn1980
Das Land Berlin und die Stadt Bernau sind die Ausrichter, sollte bekannt sein.
Im Übrigen hätte auch der DB- Konzern etwas auf die Beine stellen können, da Ihm die S-Bahn Berlin angeblich immer so am Herzen liegt.

Der Konzern wird sich aber nicht gegen ihre Konzerntochter positionieren. Wir haben vergeblich versucht, zu vermitteln.
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