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Verkehrspolitische Ansätze unter Rot-Rot-Grün - Theme beendet (Überlänge)
geschrieben von Bovist66 
Zum fünfzigsten Mal: Das ist KEIN Problem, was sich auf bestimmte Fortbewegungsmittel beschränkt. Siehe HIER oder HIER oder HIER.

Und damit will ich jetzt auf gar keinen Fall behaupten, dass NUR Autofahrer aggressiv reagieren. Vielleicht klärst du mal ab, ob notorischer Radfahrerhass behandelbar ist...
Zitat
Heidekraut
Ich bin sehr bei Euch, was die Bahn und die MIVs betrifft. Es gibt aber Radfahrer, deren Problem weniger ist, dass sie die Regeln nicht beachten, sie sind einfach aggressiv und manche stur. Lässt sich natürlich nicht verallgemeinern. Ich fürchte nur solche werden jetzt bei RRG Oberwasser kriegen und es wird schlimmer statt besser.

Das Problem sind eher aggressive Autofahrer als aggressive Radfahrer. Letztere gefährden sich vor allem selbst, Autofahrer leben ihre Aggression mit einer tödlichen Waffe aus. Wenn die Verkehrspolitik sich so positiv für die Radfahrer entwickelt, wie es derzeit den Anschein macht, profitieren davon eher diejenigen, die sich an die Regeln halten, aber durch zu schmale Radwege, Falschparker, aggressive Autofahrer usw. bedrängt und gefährdet werden. Wer aggressiv und ohne auf die Regeln zu achten mit dem Rad durch die Stadt fährt, wird es künftig vielleicht sogar etwas schwerer haben, da bei einem signifikant steigenden Fahrradanteil mehr Radfahrer im Pulk unterwegs sind und man sich dann eher in die radelnde Masse einordnen muss als seinen eigenen Kamikazekurs durchzuziehen.
Zitat
Heidekraut
Ich bin sehr bei Euch, was die Bahn und die MIVs betrifft. Es gibt aber Radfahrer, deren Problem weniger ist, dass sie die Regeln nicht beachten, sie sind einfach aggressiv und manche stur. Lässt sich natürlich nicht verallgemeinern. Ich fürchte nur solche werden jetzt bei RRG Oberwasser kriegen und es wird schlimmer statt besser.

Das denke ich auch, nur leider trifft es diese Amok-Kamikaze-Radrambos nur sehr sehr selten. Mir würde es als Stufe 1 schon ausreichen, wenn die (personell massiv verstärkte) Berliner Polizei jeden rigeros von seinem verkehrsunsicheren Rad holt und es dafür eine safte Ordnungsstrafe gibt.

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Gruß Ronny

besser keine Strassenbahn als keine U-Bahn
Ok, wir machen aus der gesamten Stadt eine einzige Fußgängerzone auf der pulkartig tausende von Fahrrädern unterwegs sind. Schöne neue grüne Welt. Ich danke. Ziehe aufs Dorf und fordere eine autogerechte Durchfahrtsstraße.
Gute Reise. Ich empfehle dir Dierdorf im Westerwald. Eine Autobahn, eine große Landstraße und durch die Berge in der Gegend sehr wenige Radfahrer. Nimm Teleronny mit, dann könnt ihr euch gegenseitig auf die Schulter klopfen.
Zitat
Heidekraut
Herrliche Gegend.

Dort darf man bestimmt auch noch Enten schießen :-)

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Gruß Ronny

besser keine Strassenbahn als keine U-Bahn
Zitat
VvJ-Ente
durch die Berge in der Gegend sehr wenige Radfahrer.

Ich glaube kaum, daß das der Grund ist.
Bereits mehrfach habe ich diverse Paßhöhen erklommen (Nufen 2478 m, Furka 2409 m, Bernina 2328 m, Splügen 2115 m, Gotthard 2106 m um mal einige Hausnummern zu nennen) und war jedesmal baß erstaunt, wieviele Leute die durchaus steilen Serpentinen hinaufradelten.
Wo das Thema hier schon so heillos OT ist, schadet mein halber OT-Versuch sicher auch nicht mehr.

Mich wundert ehrlich gesagt die große Aversion gegen Radfahrer in dieser Stadt. Denn die einzigen Verkehrsteilnehmer in Berlin, die mich durchgehend und nachhaltig nerven - in allen Facetten und Einzelfälle ausgenommen - sind Autofahrer.

Bsp. 1: Die Unsitte, von der Haltestelle abfahrende Busse absichtlich nicht ausscheren zu lassen oder halsbrecherisch zu überholen, greift auch in Berlin immer mehr um sich. Früher kannte ich das nur aus Brandenburg.

Bsp. 2: Auf Busspuren oder Straßenbahnführungen wird grundsätzlich keine Rücksicht genommen. Kurz vor oben genannter Haltestelle U-Bahnhof Naturkundemuseum musste der Straßenbahnfahrer auf der Invalidenstraße eine Gefahrenbremsung einlegen, weil ein Autofahrer meinte, schnell mal auf den Schienen vor der Tram überholen zu müssen.

Bsp. 3: An einer Endhaltestelle kann der Busfahrer wegen eines verkehrswidrig abgestellten PKW nicht komplett von der Kreuzung runter fahren und lässt die Fahrgäste heraus, obwohl das Heck noch in eine Spur der hinten querenden Straße ragt. Beim nächsten Fußgänger-Grün will ich wiederum diese Straße queren und kann (rund drei Sekunden nach Grünschalten der Ampel) gerade noch einem PKW ausweichen, der wohl vom Bus verdeckt wurde.

Bsp. 4: Ich bremse das Auto bei Dunkelgelb an einer unübersichtlichen Kreuzung (Alt-Moabit, Ecke Rathenower Str.) ab, mein Hintermann zieht an mir vorbei, um noch über die Kreuzung zu kommen. Das war eindeutig ein qualifizierter Rotlichtverstoß.

Bsp. 5: In einer Anliegerstraße warte ich mit dem Auto an einer Lücke der ansonsten zugeparkten Gegenfahrbahn, um den Gegenverkehr in die Lücke zu lassen. Dieser Fahrer aber weigert sich und will, dass ich in die Lücke (links von mir) fahre.

Bsp. 6: Ich fahre mit dem Fahrrad auf eine einspurige Stelle mit Verkehrszeichen 308 zu. Der Autofahrer im Gegenverkehr missachtet meinen Vorrang, hupt und schimpft, weil ich seiner Meinung wohl nicht schnell genug zur Seite gefahren bin.

Das sind meine Beispiele aus den letzten zehn Tagen. Ich habe mich in der genannten Zeit nicht einmal über einen Radfahrer aufgeregt. Vielleicht gibt es in dieser Stadt Parallelwelten?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 13.02.2017 15:21 von hvhasel.
Zitat
hvhasel


Das sind meine Beispiele aus den letzten zehn Tagen. Ich habe mich in der genannten Zeit nicht einmal über einen Radfahrer aufgeregt. Vielleicht gibt es in dieser Stadt Parallelwelten?

Nö, man nimmt die Dinge nur unterschiedlich wahr. Man blendet "kleinere" Regelverstöße für sympatische Verkehrsteilnehmer einfach aus, während man bei dem gehassten Verkehrsteilnehmern einfach jeden Mist sieht. Zudem kennen viele Leute die StVO offensichtlich nicht oder es interessiert sie einfach nicht. Finde ich ja ok, aber wenn man schon die Regeln ignoriert, dann sollte man die Hand (bzw. den Fuß) auf der Bremse haben und hinsichtlich des Klingel- und Hupverhaltens eher demütig sein. Damit meine ich jetzt nicht nur Radfahrer, sondern alle!

Vielleicht sollte man den 7. Sinn* wieder einführen. Zudem sollte den Leuten klar sein, dass Rücksicht etwas für alle ist und nie nur etwas für die anderen!

*:das war mal eine verkehrserzieherische Sendung in der ARD, könnte man in "Wissen vor 8 integrieren"

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.02.2017 18:56 von Nemo.
Zitat
Nemo

Vielleicht sollte man den 7. Sinn* wieder einführen.

Ja. Aber dann bitte mit einer etwas anderen Musik-Untermalung. Vorschläge :-) ?
Na, angesichts des Themas und dessen allgemein wahrgenommene Wertschätzung wäre doch dieses Kazim-Ding ganz passend..."is mir egal"...

~~~~~~
Sie befinden sich HIER.
Zitat
hvhasel
Wo das Thema hier schon so heillos OT ist, schadet mein halber OT-Versuch sicher auch nicht mehr.

Mich wundert ehrlich gesagt die große Aversion gegen Radfahrer in dieser Stadt. Denn die einzigen Verkehrsteilnehmer in Berlin, die mich durchgehend und nachhaltig nerven - in allen Facetten und Einzelfälle ausgenommen - sind Autofahrer.

Ich habe mich in der genannten Zeit nicht einmal über einen Radfahrer aufgeregt. Vielleicht gibt es in dieser Stadt Parallelwelten?

"Wo das Thema...": dito! Mich wundert ehrlich gesagt...Aversion gegen Radfahrer nicht! Mach dir nichts draus: Wie du mich nach meinem Beitrag wahrscheinlich als Parallelwelt-Bürger sehen wirst, habe ich dich nach deinem Beitrag auch als solchen begrüßt - das Fifty-fifty-Amerika Trumps scheint auch in dieser Stadt längst angekommen...

Nun also zu Gegenbeispielen, die deine bewusst nicht negieren - können sie auch nicht, weil deins ja eigene Erlebnisse sind - , aber ergänzen, denn es sind meine Erlebnisse!

#1: Spandaus Nord-Süd-Achse Altstädter Ring-Klosterstr.-Wilhelmstr.-Gatower Str.: Busfahrgäste werden von vielen Radfahrern während des Ein- oder Ausstiegs regelrecht vom Radweg weggeklingelt - erst kommen wir, dann könnt ihr einsteigen, falls der Bus so lange wartet...
#2: Fußgängerübergang Ziegelhof: Es scheint sich bei Radfahrern noch nicht herumgesprochen zu haben, dass das Ampel-Rot für den fahrenden Verkehr auch die Radfahrer auf ihrem Fahrweg betrifft - Fußgänger müssen zur Seite springen, dabei aber aufpassen, dass sie nicht von den zwar wissenden, aber bewusst nicht bremsenden Radlern, die einfach einen Schlenker über den Bürgersteig machen, auf den Lenker genommen werden!
#3: Wenn ich mich als Fußgänger in solchen Momenten mokiere, muss ich damit rechnen, dass der Tour de Berlin-Teilnehmer es auf einmal gar nicht mehr so eilig hat, sondern wutschnaubend sein "heiliges" Gefährt zur Seite schleudert, sich drohend vor mir aufpflanzt und mir Prügel anbietet - schon aus naheliegenden Gründen passiert mir das nicht mit Autofahrern!
#4: In diversen Einbahnstraßen meiner Wohngegend ist es gute schlechte Gewohnheit, dass Radfahrer entgegen der vorgesehenen Fahrtrichtung ihr Fahrzeug lenken - schon mehrfach haben sie damit querende Kinder erschreckt, die natürlich in der Einbahnstraße nur in die Richtung geschaut haben, aus der StVO-gerecht Verkehr zu erwarten war!
#5: In solchen Straßen freuen sich in der Dunkelheit dann auch noch Autofahrer, wenn olympiaambitionierte Radler mit nicht funktionsfähigen, weil nicht mit Scheinwerfern ausgestatteten Rädern entgegenkommen!

Fazit: Ich sehe das wie Nemo; nur befürchte ich, dass auch diese Sendung entweder nicht gesehen oder nicht auf die eigene Situation bezogen wird...

Guten Tag noch
Bw Steg



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.02.2017 10:05 von Bw Steg.
Zitat
VvJ-Ente
Zitat
samm
Nun gibt es aber eben auch Unfälle, da sich manche Autofahrer neben der Verweigerung zum Blinken und Gucken auch noch sträuben, vorm Abbiegen zu bremsen. Dann kann der Straßenbahnfahrer einen noch so guten Sinn für solche Situationen haben - wenn neben ihm ein Auto fährt und ohne vorhergehende Anzeichen einfach abbiegt, macht's halt trotz Gefahrbremsung trotzdem Boooom.
Unter normalen Umständen hättest du recht. Wir sind aber gerade im Jagdmodus, wo korrekte Verkehrsteilnehmer eine Mitschuld haben, denn
Zitat
T6Jagdpilot
Mögen die Frauen über 30 sich an die Verkehrsregeln gehalten haben,
der Schulterblick links nach dem LKW hätte den 40. Geburtstag erlebbar gemacht haben..
Und lege ich genau diesen Maßstab an die Straßenbahn an, ist jeder Unfall vermeidbar. Dann muss die Bahn eben jedesmal langsam fahren, wenn ein Auto neben ihr fährt oder entgegenkommt. Selbst auf eigener Trasse, denn es sind ja auch schon genug Vo11pfosten im Gleisbett gelandet.

An unübersichtlichen, engen Stellen, an Stellen wo der Kutscher aus Erfahrung weis,
das unaufmerksame KFZ Führer Probleme bei der Erkennung der großen Straßenbahn haben,
verringert man im Laufe der Berufsjahre automatisch die Geschwindigkeit.
Auf Bahneigenem Körper ist das aber Nonsens, sobald der "gegnerische"KFZ Führer kein Verhalten an den Tag legt, das eine Fehlhandlung erkennen läßt.
Und wenn der @#$%& den Flug ins Gleisbett in dem Moment antritt, wo auch eine Bahn kommt, ist es eh zu spät.
Wie beim Radler, der halt nicht mal zur Seite guckt, wenn der große Laster genau neben ihm ist.

T6JP
Mal ein Beispiel für einen Radfahrer, der seinen Kopf nur als Hutständer benutzt.

Der kann doch nicht ernsthaft glauben, man könnte ohnehin schon hyperaggressive Autofahrer "erziehen", in dem man ihnen auf ihr heiliges Blechle haut oder Türen aufmacht? Der Herr bringt also nicht nur sich in Lebensgefahr, sondern auch andere Radfahrer, denn dass manche Leute gar nicht willens oder in der Lage sind zwischen "Kampfradlern" und anderen Radfahrern zu differenzieren, sieht man ja auch sehr schön hier im Forum. Da schwingt sich dann also der tief gekränkte Asphaltrambo mit Puls 250 und voller Adrenalin wieder in den Fahrersitz, während der Hilfssheriff S. mit dem tollen Gefühl in den Sonnenuntergang radelt, es DENEN mal wieder so richtig gezeigt zu haben. Und das soll die Straßen sicherer machen?
Hat die Zusammenlegung von Berliner Zeitung und Kurier schon begonnen? Anders kann ich mir dieses Machwerk nicht erklären ...

Ansonsten bin ich gespannt, wie lange dieser "Schlagabtausch" hier noch weitergeht und immer wieder schön absurde Beispiele aus dem Hut gezogen werden. Ich für meinen Teil mag übrigens weder Radfahrende, noch Autofahrende, denn - und da kann man mir viel vom Umweltverbund erzählen - beide haben was gegen Zu-Fuß-Gehende.
Zitat
Bw Steg
"Wo das Thema...": dito! Mich wundert ehrlich gesagt...Aversion gegen Radfahrer nicht! Mach dir nichts draus: Wie du mich nach meinem Beitrag wahrscheinlich als Parallelwelt-Bürger sehen wirst, habe ich dich nach deinem Beitrag auch als solchen begrüßt - das Fifty-fifty-Amerika Trumps scheint auch in dieser Stadt längst angekommen...

Nun also zu Gegenbeispielen, die deine bewusst nicht negieren - können sie auch nicht, weil deins ja eigene Erlebnisse sind - , aber ergänzen, denn es sind meine Erlebnisse!

Das mit den Parallelwelten ist in diesem Fall besonders amüsant, da es sich auch bei meinen Beispielen zum größten Teil um Vorfälle in dem Bezirk handelt, den Du auch beschreibst. Aber auch dem Argument von Nemo mit der Toleranz gegenüber Regelverstößen kann ich durchaus etwas abgewinnen.

Andererseits könnte zur Gesamtlage natürlich auch beitragen, dass viele oder auch nur einige Verkehrsteilnehmer in Berlin aggressiver auftreten als früher. Und wenige reichen schon, um durch Nachahmereffekte die Lage nachhaltig zu verschlechtern. Insofern wäre eine neu gedachte "Verkehrserziehung" (ein ziemlich altmodisches Wort für ein sinnvolles Unterfangen) nicht unbedingt der verkehrteste Ansatz.

Das wäre auch ein wichtiger Aspekt für RRG!

Zitat
Bw Steg
#4: In diversen Einbahnstraßen meiner Wohngegend ist es gute schlechte Gewohnheit, dass Radfahrer entgegen der vorgesehenen Fahrtrichtung ihr Fahrzeug lenken - schon mehrfach haben sie damit querende Kinder erschreckt, die natürlich in der Einbahnstraße nur in die Richtung geschaut haben, aus der StVO-gerecht Verkehr zu erwarten war!

Das ist der einzige Punkt Deiner Erfahrungen, dem ich etwas hinzufügen möchte, auch wenn er eventuell nicht Dein Beispiel direkt betrifft.
Ich selbst fahre ziemlich häufig mit dem Rad in meinem Wohnumfeld durch eine Einbahnstraße entgegen der Fahrtrichtung - weil sie für Radfahrer freigegeben ist. Das scheinen leider einige Autofahrer nicht zu wissen und schimpfen dann oder fahren auffällig aggressiv vorbei. Natürlich gibt es auch andere, die sehr vorbildlich fahren, ohne Frage. Aber ist es eben kein Wunder, dass viele Radfahrer - und ich heiße das überhaupt nicht gut, im Gegenteil - sich dann nicht auf die Straße trauen und auf dem sowieso schon engen Bürgersteig fahren.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.02.2017 11:55 von hvhasel.
Wer die letzten Beiträge inkl. meines vielleicht nur OT sehen will:
Die nervlich angespannte Situation unter allen Verkehrsteilnehmern dieser Stadt ist zwar nicht zu akzeptieren, aber logisch vielleicht nachzuvollziehen - und das sollten sich womöglich auch die in den letzten knapp 30 Jahren verantwortlichen Politiker in Bezirk, Stadt und Land zu Gemüte führen.

Es ist ja analog der katastrophalen Situation in Berlins Schulgebäuden zu sehen - wo in einer Stadt Versicherungs- , Bank- und Hotelpaläste errichtet wurden, ist die normale Infrastruktur verkommen: Was jahrzehntelang an Straßenland für eine gute Million Bürger plus Umlandbewohner im östlichen Teil der Stadt und um gute zwei Millionen im westlichen reichte, soll den gesamten Fahrzeugverkehr - PKW, LKW, Straßenbahn, Bus wie auch Radfahrer - aufnehmen bei einer Zunahme von mindestens 20% Stadt- sowie unbekannte Prozentzahl Umlandbewohner. Was ist denn außer Stadtautobahn groß an Straßen dazugekommen? Und dann der gesamte ÖPNV? Wie viele zusätzliche Strecken und vor allem Fahrzeuge? Zusätzlich heißt eben nicht nur Austausch alt - neu!

Und da ist es nicht nur meines Erachtens kurzsichtig, wenn Politiker nur noch parteibezogen und dogmatisch einen Teil fördern wollen: entweder die Fahrrad- und Straßenbahn- oder die Autofahrer- oder die RE/RB-Partei! Da ist in Berlin auch in den letzten Jahrzehnten der Eisenbahn-Güterverkehr nahezu an die Wand gefahren worden, dafür sollen immer mehr und größere LKW (Gigaliner!) durch immer engere Straßen. Und bei der Verteufelung des PKW wird auch außer Acht gelassen, dass viele Arbeitnehmer als Vertreter für alles Mögliche ihr Gesamtgepäck nicht per Fahrrad durch die Stadt kutschieren können!

Ich verstehe jedenfalls einige, die angesichts einer derartigen Sachlage durchdrehen, obwohl ich - wie die meisten anderen - das nicht erleben will...

Bw Steg
Tja, der U-Bahn Ausbau ist ja verpönt obwohl sehr leistungsfähig und witterungsunabhängig. Dafür träumt man vom Strassenbahnnetz a la 1925 und dem Allheilmittel Radweg innerhalb des S-Bahnringes und glaubt damit sind alle Verkehrsprobleme gelöst.
Das der Giga-Liner in der Stadt fahren soll, das ist und bleibt ein Märchen und wer mal realisitsch auf den einstigen Güterverkehr in Berlin (West) schaut, dann war der für die Versorgung der Stadt (außer Brenn- und Kraftstoffe) schon viele Jahrzehnte unbedeutend und brach mit dem Rückzug der Industrie weitgehend ein.

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Gruß Ronny

besser keine Strassenbahn als keine U-Bahn
Zitat
VvJ-Ente
Der kann doch nicht ernsthaft glauben, man könnte ohnehin schon hyperaggressive Autofahrer "erziehen", in dem man ihnen auf ihr heiliges Blechle haut oder Türen aufmacht?

Wie sonst sollte man den Fahrern klar machen, dass sie sich falsch verhalten? Ich habe zwar keinen Spaß an den "Gesprächen", die sich daraus ergeben, aber finde es gut und wichtig, dass es jemanden gibt, der solches Fehlverhalten aktiv und direkt thematisiert. Ich erlebe ein solches Fehlverhalten häufig gar nicht unbedingt von aggressiven Autofahrern, sondern von ruhigen Menschen, die sich gar nicht schlimmes dabei denken sondern den jeweiligen Regelverstoß war bewusst, aber im Gefühl, im Recht zu sein, begehen. Solange nicht häufiger von Amts wegen eingeschritten wird, ist es sinnvoll, so auf Fehlverhalten hinzuweisen.
Dieses Thema wurde beendet.