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Nahverkehrsentwicklungsplan
geschrieben von das_phantom 
Bahnfreund Schranke schrieb:
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> Ich würde wirklich ganz dem Streckenverlauf der
> Busse folgen und die Strecke nicht über Dürrenhof
> führen, da die Haltestellen "Widhalmstraße",
> "Köhnstraße" und "Untere Baustraße" auch oft
> genutzt werden. So viel teurer würde das auch
> nicht sein, da die Strecke "Widhalmstraße -
> Hauptbahnhof" ja auch schon besteht. Würde die
> Straßenbahn über Dürrenhof fahren, wäre das
> erstens ein sehr starker Parallelverkehr (S1, S2,5
> und eine neue Straßenbahnlinie) und zweitens würde
> sich die Anbindung von Glockenhof verschlechtern.

Das sind in der Tat gute Argumente, die mich absolut überzeugen. Rein verkehrlich gesehen gebe ich dir absolut recht und habe es auch noch nie anders gesehen. Lediglich der Aspekt der Finanzierbarkeit hat mich zur Dürrenhof-Abzweigung tendieren lassen (Parallelverkehr zur S-Bahn gäbe es ja fast in dem gleichen Maße bei einer Führung entlang der heutigen Buslinien). Und ich glaube/fürchte, dass der finanzielle Aspekt das absolut entscheidende beim Ausbau der Nürnberger Tram, so er denn überhaupt kommen sollte, sein wird. Deshalb erschien mir eine Trasse ab Dürrenhof wahrscheinlicher, auch wenn du völlig Recht hast, verkehrlich sinnvoller und mehr bestehende Potentiale (43/44) erschließen würde natürlich die heutige Führung der Buslinien. Aber ob das dafür reicht, dass diese Trasse kommt, da bin ich mir eben sehr, sehr unsicher (leider).

Ganz tagesaktuell hab ich im übrigen kurz und bündig einige Ergebnisse der heutigen Verkehrsausschussitzung bezügl. NVEP auf meinem Blog zusammengeschrieben. Ich verweise hier nur kurz darauf, weil es jetzt zum Nochmaltippen doch etwas viel wäre. Bin aber gespannt, was die Presse morgen dazu schreibt, und wie sich die Diskussion hier weiterentwickelt...
Ich hoffe inständig, dass die Variante mit der Altstadt-Tram kommt, das ist die wichtigste Strecke überhaupt, leider befürchte ich, dass nur der minimale Ausbau kommt, es würde mich zumindest nicht wundern.

Das Fürth kein Geld für ein Tram-Comeback hat dürfte klar sein, denn die Stadt hat schon genug mit der Unterhaltung der U-Bahn zu kämpfen, traurig aber wahr. Fürth würde aus heutiger Sicht sicher keiner U-Bahn mehr zustimmen. ;-)

Gruß
Dirk.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 30.03.2011 08:12 von dirk1970.
Irgendwie finde ich es komisch, dass die einzige Ost-West-Achse (das müsste ja dann Landgrabenstraße - Schweiggerstraße sein) angeblich in der Lage sein soll, auch ein derart ausgebautes Tramnetz zu tragen. Vor allem im Hinblick darauf, dass diese Achse ja nach Eröffnung der Pillenreuther Strecke nur noch wirklich von einer Linie (6) befahren werden wird anstatt von zwei (6,8) wie bisher. Das spricht ja nicht gerade dafür, dass dieser Strecke von der VAG eine überragende verkehrliche Bedeutung beigemessen wird. Außerdem werden die Bahnen auf dieser Trasse nach meiner Erfahrung unter Tags oft durch den MIV behindert und besonders zwischen Schweiggerstraße und Aufseßplatz bleiben sie ja doch des öfteren ordentlich im Verkehr stecken und fahren deftige Verspätungen ein.
Und zu gewissen Uhrzeiten ist die Linie 6 auf dieser Achse bereits heute absolut überfüllt, obwohl sie ja noch von der 8 dort zumindest teilweise ergänzt wird. Will man also eine zusätzliche Linie dort entlang jagen (und wenn ja: welche denn bitte? "Direktverbindung" gibt es so irgendwie keine!)? Das ginge natürlich, aber angesichts der Probleme wegen der Straßenbündigkeit ist das wohl nicht die beste mögliche Lösung. Dass eine U-Tram dort unnötig ist (Kostengründe, langwierige Bauzeit mit großen Belastungen für Bewohner, Verkehr etc., zu geringes Fahrgastpotential für so eine Investition) sehe ich absolut ein. Aber die Altstadtquerung wäre definitiv wichtig, da sie eine neue (alte) Achse aufspannt und viel mehr Leute direkt dorthin fahren könnten, wo sie hinwollen: in die Altstadt (Hauptmarkt, Burg, St. Sebald, Trödelmarkt, WISO u.v.m.). Leider wird das Ergebnis dieses Stresstests natürlich wieder nur Wasser auf die Mühlen der CSU und der anderen Kritiker und Gegner einer solchen Altstadtquerung sein. Von dem her wirklich schade das Ergebnis (auch wenn es zeigt, dass unser momentaner ÖPNV alles andere als schlecht ist).

Als Erklärung dafür, dass eine Ost-West-Achse der Tram ausreichen soll fiele mir eigentlich nur ein, dass das Nürnberger U-Bahnnetz ja künftig 3 Ost-West-Achsen bietet und damit genügend Alternativen. Allerdings schafft das natürlich für einen Großteil der Nürnberger, die nicht direkt an der U-Bahn wohnen, definitive Umsteigezwänge, und degradiert die Tram für Wege in die Innen- und Altstadt auf Jahrzehnte hinweg lediglich zum Zubringer. Und das Umsteigen von Tram zu U-Bahn ist in den meisten Fällen in Nürnberg auch alles andere als gut gelöst (vor allem Hbf - von der Tram zur U1 ist das eigentlich eine Zumutung). Da ist man, wenn man jung und fix ist, zu Fuß von der Tram ja schon fast genauso schnell am Kaufhof wie am Bahnsteig der U1. Und dann muss man dort meistens eh noch warten, weil der Takt der U1 ja leider deutlich schlechter ist als der auf der U2/U3 "Stammstrecke" angebotene Takt (wer kam eigentlich auf die Idee, zwei der drei Linien ausgerechnet über das Opernhaus fahren zu lassen??). So, genug aufgeregt. Eigentlich sollte man ja zufrieden sein in Nürnberg, schließlich zeigt uns der Stresstest, dass alles wunderbar ist...
Zitat
sebaldus
Es gibt mal wieder was zum NVEP zu lesen: NZ: Straßenbahnnetz hielt dem Stresstest stand

Zitat
NZ
Krug und seine Mitarbeiter führten in den vergangenen Monaten eine Stresstest für das bestehende Netz durch. Es wurde angenommen, dass es durch die Verbesserungen des Netzes ein Viertel mehr ÖPNV-Nutzer gibt. „Das bestehende Netz hat diesem Zuwachs standgehalten. Wir haben überall noch Luft nach oben“, sagte Krug. Das sei überraschend gewesen.

Hmm, wenn das Viertel mehr Nutzer durch ein Viertel mehr Bahnen aufgefangen würde, dann wären wir rein rechnerisch bei 7,5 statt 6 Bahnen pro Stunde und Richtung.
Das entspräche einem 8-Minuten-Takt. Die Älteren unter uns werden sich noch an die gute alte Zeit erinnern, in der fast alle Straßenbahnlinien in der HVZ einen 7,5-Minuten-Takt gefahren sind. Schon überraschend, dass das auch mit dem alten Netz funktioniert hat, aber das wird Herr Krug nicht meinen ...

Zitat
Gugelhupf
wer kam eigentlich auf die Idee, zwei der drei Linien ausgerechnet über das Opernhaus fahren zu lassen??
Die Planung stammt aus dem letzten Jahrtausend, da konnte man es sich nicht leisten, der U1 eine Schwesterlinie zu gönnen. 40 Jahre und eine informationstechnische Revolution später sind die großen Industrieunternehmen entlang der U1 eigentlich fast nur noch Industriebrache oder Gewerbepark ...
Immerhin ist erwartungsgemäß die Fürther Tram jetzt rausgeflogen, wobei ich eigentlich gedacht hätte, das das schon früher passiert...

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Zitat
Franquesa
Die Älteren unter uns werden sich noch an die gute alte Zeit erinnern, in der fast alle Straßenbahnlinien in der HVZ einen 7,5-Minuten-Takt gefahren sind. Schon überraschend, dass das auch mit dem alten Netz funktioniert hat, aber das wird Herr Krug nicht meinen ...
Dazu mal die blöde Frage (ich bin offensichtlich keiner der "Älteren unter uns") bis wann es diesen 7,5 Minuten Takt denn gab, und mit welchen Argumenten man den abgeschafft hat?

Zitat
Franquesa
Zitat
Gugelhupf
wer kam eigentlich auf die Idee, zwei der drei Linien ausgerechnet über das Opernhaus fahren zu lassen??
Die Planung stammt aus dem letzten Jahrtausend, da konnte man es sich nicht leisten, der U1 eine Schwesterlinie zu gönnen. 40 Jahre und eine informationstechnische Revolution später sind die großen Industrieunternehmen entlang der U1 eigentlich fast nur noch Industriebrache oder Gewerbepark ...
In der Tat wahr, ein riesiger Teil der damals angebundenen Arbeitsplätze ist auf einmal futsch. Dass man damit in den 70ern/80ern noch nicht unbedingt rechnen konnte ist natürlich auch klar. Aber trotzdem irgendwie eine gewisse Fehlplanung, dass wirklich nur noch eine einzige Linie (die U11 mal nicht als eigene Linie gewertet) der schienengebundenen Verkehrsmittel in die Innenstadt fährt. Gehen wirklich mehr Menschen in die Oper als zum Shoppen? (Hinweis: rhetorische Frage!)

Zitat
Daniel Vielberth
Immerhin ist erwartungsgemäß die Fürther Tram jetzt rausgeflogen, wobei ich eigentlich gedacht hätte, das das schon früher passiert...
Als Grund zur großen Freude sehe ich das jetzt aber auch nicht wirklich an...
Ich verstehe nicht, wozu man eine Unterpflasterstraßenbahnstrecke in der Südstadt braucht. Das halte ich für Quatsch. Soll lieber im Norden eine Ost-West-Verbindung genutzt werden.
Takt-Verschlechterung von 7,5 min auf 10min

Das war der SPD-OB Peter Schönlein, der diese Spar-Maßnahme im Wahlkampf 1996 mit der "besseren Merkbarkeit" begründete. Bei soviel ÖPNV-Feindlichkeit konnte man auch gleich das Original wählen und so wurde Ludwig Scholz (CSU) OB.

Irgendwie bezeichnend, dass es trotz aller Querelen der 80er und 90er wie der Abmarkierung in Erlenstegen zu keinen Ausbauten des Tram-Netzes nach Kornburg und Erlangen gekommen ist.
Eine Straßenbahn nach Erlangen in den 80ern hätte dann Stück für Stück in alle Richtungen verlängert werden können, ohne dass dauernd die Wirtschaftlichkeit eines Gesamtnetzes dikutiert werden müsste.
Zitat
laufer
Takt-Verschlechterung von 7,5 min auf 10min

Das war der SPD-OB Peter Schönlein, der diese Spar-Maßnahme im Wahlkampf 1996 mit der "besseren Merkbarkeit" begründete. Bei soviel ÖPNV-Feindlichkeit konnte man auch gleich das Original wählen und so wurde Ludwig Scholz (CSU) OB.

Irgendwie bezeichnend, dass es trotz aller Querelen der 80er und 90er wie der Abmarkierung in Erlenstegen zu keinen Ausbauten des Tram-Netzes nach Kornburg und Erlangen gekommen ist.
Eine Straßenbahn nach Erlangen in den 80ern hätte dann Stück für Stück in alle Richtungen verlängert werden können, ohne dass dauernd die Wirtschaftlichkeit eines Gesamtnetzes dikutiert werden müsste.

Aber wie uns die GDL erfolgreich bewiesen hat: Es geht in der HVZ auch ganz ohne Verstärkerstraßenbahnen ...
damals hatten wir aber nicht nur den HVZ 7,5 min Takt, sondern auch viel mehr Direktverbindungen, ohne Umsteigen.

Das machte das Ganze attraktiv, die fehlenden Abmarkierungen und fehlenden eigenen Gleiskörper jedoch waren der Nachteil, und daher kam ja die "rein" U-Bahn (sooo schooood).

Und ich versteh bis heute nicht, warum wirklich nur eine einzige Linie in die Altstadt reinfährt. Damals sind alle Hauptlinien durch die City gefahren.
Heute müssen alle Leute aus Richtung Flughafen/Ziegelstein/Maxfeld/Röthenbach/Gustav-Adolf-Str sogar bei der U-Bahn umsteigen um in die City zu kommen.

Ich begreife nicht, warum man die U11 nicht von Eberhardshof nach Ziegelstein fahren lässt (kann doch am Plärrer problemlos das Gleis wechseln, dafür gibts doch Computer, bei der Bahn gehts doch ah...)
Und die U21 könnte doch von Röthenbach zum Hasenbuck fahren. Dann spart man sich schon Umsteigezwänge.

Aber naaaaa ich Nemberch is immer alles so gombliziert, allmächd na, blouß ned kundenfreundli, na wo käme denn do hie!! Also suwos.

Von daher mein Credo: Die Tram wieder rein in die City, die Tram nicht nur an der Peripherie als reiner Zubringer, sondern Korridore genutzt, die die U-Bahn heute links liegen lässt.

Versteht ihr, was nützt man die U3 am Kaulbachplatz, wenn ich zur Lorenzkirche will. Da fahr ich mit der Kerng ums Dorf rum und von hinten dann wieder durch die Brust ins Auge.

Da bin ich ja mit dem 46/47 Bus besser bedient.
Es fehlt sowieso eine Nord-Süd Verbindung. Ein Burgbergtunnel wäre für die Nordstadt wesentlich sinnvoller gewesen und eine Anbindung an der Lorenzkirche als des ganze vollautomatische Gschmarre.

Wobei ich die U3 schon nett find, aber immer des Umgesteiche do, des moch ich net

frreundlich frrrängischer Grrrruß
Rrrrob
Umsteigen ist in Nürnberg leider ein Thema für sich....

Ein Linienwechsel der U21 in die Innenstadt Richtung Aufseßplatz wird, wenn überhaupt, erst möglich sein, wenn auch die U1 automatisiert wurde. Ich würde das auch sehr begrüßen, nur eine Stammlinie+HVZ Verstärker U11 in die Altstadt ist zu wenig.

Wurde ja auch schon öfter hier diskutiert, ist aber immer aktuell wie ich finde.

Gruß
Dirk



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.04.2011 11:04 von dirk1970.
Zitat
laufer
Takt-Verschlechterung von 7,5 min auf 10min

Das war der SPD-OB Peter Schönlein, der diese Spar-Maßnahme im Wahlkampf 1996 mit der "besseren Merkbarkeit" begründete. Bei soviel ÖPNV-Feindlichkeit konnte man auch gleich das Original wählen und so wurde Ludwig Scholz (CSU) OB.

Irgendwie bezeichnend, dass es trotz aller Querelen der 80er und 90er wie der Abmarkierung in Erlenstegen zu keinen Ausbauten des Tram-Netzes nach Kornburg und Erlangen gekommen ist.
Eine Straßenbahn nach Erlangen in den 80ern hätte dann Stück für Stück in alle Richtungen verlängert werden können, ohne dass dauernd die Wirtschaftlichkeit eines Gesamtnetzes dikutiert werden müsste.

Danke für die Info. Ist ja noch gar nicht soooo lange her... Das hätte ich ja sicher mitbekommen, hätte ich damals schon in Nürnberg und nicht auf dem Land gewohnt... Aber irgendwie komisch. Da wird 1996 die Strecke nach Ziegelstein aufgegeben, es sind auf einmal viel mehr Bahnen da als eigentlich gebraucht (schätze ich jetzt mal), und gleichzeitig wird der Takt verschlechtert. Seltsames Nürnberg. Aber natürlich eine großartige Argumentation, das mit der Merkbarkeit. Ich bin mir sicher, mich würde der 7,5 Minuten Takt auch total überfordern. Von dem her: danke für die Verschlechterung!
Das mit der Straßenbahn nach Erlangen ist eine sehr gute Beobachtung. Wäre die Tram jetzt schon mindestens in Erlangen-Süd, dann würde vermutlich auch bei der StUB deutlich mehr vorwärts gehen. Und diese ständige Neu-Begutachtung von Gesamtnetzvarianten aus dem Jahr 1994 (hat sich ja bestimmt auch gar nichts verändert seit damals...) wäre ziemlich hinfällig...

Zitat
Rob66
Und ich versteh bis heute nicht, warum wirklich nur eine einzige Linie in die Altstadt reinfährt. Damals sind alle Hauptlinien durch die City gefahren.
Heute müssen alle Leute aus Richtung Flughafen/Ziegelstein/Maxfeld/Röthenbach/Gustav-Adolf-Str sogar bei der U-Bahn umsteigen um in die City zu kommen.

Meine Rede. Wobei zumindest das Umsteigen bei der U-Bahn noch vergleichsweise gut gelöst ist, vor allem am Plärrer. Viel nerviger ists für die, die mit der Tram ankommen, zumal die Straßenbahnhaltestellen am Plärrer und am Hbf wirklich sehr ungünstig platziert sind und sehr lange Umsteigewege erfordern.

Zitat
Rob66
Von daher mein Credo: Die Tram wieder rein in die City, die Tram nicht nur an der Peripherie als reiner Zubringer, sondern Korridore genutzt, die die U-Bahn heute links liegen lässt.
Amen. Dein Wort in des Stadtrats Ohr.

Zitat
Rob66
Versteht ihr, was nützt man die U3 am Kaulbachplatz, wenn ich zur Lorenzkirche will. Da fahr ich mit der Kerng ums Dorf rum und von hinten dann wieder durch die Brust ins Auge.
Da bin ich ja mit dem 46/47 Bus besser bedient.
Es fehlt sowieso eine Nord-Süd Verbindung. Ein Burgbergtunnel wäre für die Nordstadt wesentlich sinnvoller gewesen und eine Anbindung an der Lorenzkirche als des ganze vollautomatische Gschmarre.

Eine treffendere Zusammenfassung der U3-Problematik habe ich wohl noch nie gehört, und dann auch noch in herrlichem Fränkisch. Danke :) Die fehlende Nord-Süd-Verbindung der Altstadt ist in der Tat eine der großen Schwachstellen des Netzes. Aber wenigstens gibt es da ja die zwei Buslinien. Das, ergänzt mit der Altstadt-Tram - die zwar auch nur die Ost-West-Achse bedient, aber damit auch für viele eine gute Direktverbindung in die Altstadt eröffnet - und der U1 in der Lorenzer Altstadt wäre auf jeden Fall beim heute vorhandenen Netz eine sehr vernünftige Anbindung des Nürnberger Zentrums. Der Zug für einen Burgbergtunnel ist ja leider wirklich schon sehr lange abgefahren...

Zitat
dirk1970
Ein Linienwechsel der U21 in die Innenstadt Richtung Gostenhof wird, wenn überhaupt, erst möglich sein, wenn auch die U1 automatisiert wurde. Ich würde das auch sehr begrüßen, nur eine Stammlinie+HVZ Verstärker U11 in die Altstadt ist zu wenig.

Wurde ja auch schon öfter hier diskutiert, ist aber immer aktuell wie ich finde.

Stimmt, ist immer wieder aktuell, nicht zuletzt weil ja auch recht häufig neue Schreiberlinge dazukommen... ;)
Das mit der Automatisierung der U1 bleibt ja zu hoffen, dass sich zumindest dann etwas in der Richtung tut. Nur den Linienwechsel der U21 in Richtung Gostenhof kann ich jetzt nicht so ganz nachvollziehen. Meinst du dann eine U21 aus nördlicher Richtung? Weil aus Röthenbach in Richtung Gostenhof würde ja auch nicht wirklich die Innenstadt bedienen ;)
Ich meinte natürlich Richtung Aufseßplatz, nicht Gostenhof...;-) Habs verbessert. Das ganze gab es ja schon Mitte der 80ger, bis zur Eröffnung der U2 zum HBF über Opernhaus. War eine feine Sache, von Röthenbach/Schweinau direkt in die City.

Gruß
Dirk



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.04.2011 11:06 von dirk1970.
U21 zum Aufseßplatz, gibt es doch seit heute *gg*: [forum.gleistreff.de]
Zitat
Bahnfreund Schranke
Ich verstehe nicht, wozu man eine Unterpflasterstraßenbahnstrecke in der Südstadt braucht. Das halte ich für Quatsch. Soll lieber im Norden eine Ost-West-Verbindung genutzt werden.

Das versteht auch keiner.
Es sind kranke Gedanken von Leuten, die eh täglich nur mit dem Auto unterwegs sind und die Tramhaltestellen nur vom vorbei fahren her kennen.
Zitat
Gugelhupf


Eine treffendere Zusammenfassung der U3-Problematik habe ich wohl noch nie gehört, und dann auch noch in herrlichem Fränkisch. Danke :) Die fehlende Nord-Süd-Verbindung der Altstadt ist in der Tat eine der großen Schwachstellen des Netzes. Aber wenigstens gibt es da ja die zwei Buslinien. Das, ergänzt mit der Altstadt-Tram - die zwar auch nur die Ost-West-Achse bedient, aber damit auch für viele eine gute Direktverbindung in die Altstadt eröffnet - und der U1 in der Lorenzer Altstadt wäre auf jeden Fall beim heute vorhandenen Netz eine sehr vernünftige Anbindung des Nürnberger Zentrums. Der Zug für einen Burgbergtunnel ist ja leider wirklich schon sehr lange abgefahren...


grins und kicher
Ich habe gerade ganz neues gefunden, das vor allem im Bezug auf die Frage: Altstadttram oder U-Tram Südstadt endgültig für (wenig überraschende) klare Verhältnisse sorgt.

Laut den Gutachtern des NVEP käme eine nördliche Altstadtquerung mit zwei Linien auf einen sagenhaften KNF von 3,63. Eine U-Tram durch die Südstadt und nach Zabo wäre etwas schlechter, mit einem KNF von 0,1. Damit bestätigt sich natürlich nur, was die meisten hier eh vermutet hatten: eine U-Tram durch die Südstadt wäre nett, aber ist leider nicht finanzierbar. Eine Altstadttram hingegen hätte offensichtlich großen Nutzen, vor allem wenn sie (wie im Planfall D1, mit Hochschullinie) mit der angedachten Uni-Linie verknüpft wäre.

Im nächsten Schritt sollen nun folgende Streckenvarianten auf ihre Wirtschaftlichkeit geprüft werden:
o U-Bahn nach Eibach + Stein
o U-Bahn nach Eibach
o Nördliche Altstadtquerung (ohne Tram über GSO-Campus)
o Nördliche Altstadtquerung (mit Tram über GSO-Campus)
o Tram nach Worzeldorf über Marthweg (ohne Minervastraße)
o Tram nach Worzeldorf über Saarbrückener Straße (ohne Minervastraße)
o Tram nach Fischbach (über Minervastraße)
o Tram nach Reutles
o Tram nach Erlangen, Uni Süd-Campus
o Tram nach Zabo
o Tram nach Bauernfeindstraße / Brunecker Straße
o Durchbindung Gräfenbergbahn – Rangaubahn

Es bleibt also spannend. Die Infos habe ich übrigens hier gefunden: [online-service2.nuernberg.de]
Schön, dass die Nordring-Durchbindung allen Unkenrufen zum trotz immer noch im Boot ist. Schließlich hoffe ich, die in meinem künftigen Arbeitsweg einbinden zu können...

Das [verlinkte] Schreiben [des Stadtrats] ist aber in einer Hinsicht "unvorteilhaft". Die Passage, das man eigentlich jede Maßnahme einzeln beurteilen müsse, da Verlagerungeffekte im Gesamtnetz Verzerrungen der Bewertbarkeit der einzelnen Maßnahmen ergäben, ist leider auf die Mühlen derer, die einzelne (und bevorzugt unsinnige) Maßnahmen unabhängig vom NVEP bewerten wollen, wie frisches Wasser. Obwohl der Gutachter sicher damit Recht hat, könnte das wieder zum aufflammen von Klinikum-Süd-U-Bahn und ähnlichen Unsinn führen.

Wobei man die Verbindlichkeit des NVEP ohnehin derzeit nur erhoffen kann, es könnte sich ja durchaus auch wieder in die Reihe Feuchtinger- und Lambert-Gutachten Einreihen - was wiederum schade aber eben nicht untypisch wäre.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Zitat
Daniel Vielberth
Das [verlinkte] Schreiben [des Stadtrats] ist aber in einer Hinsicht "unvorteilhaft". Die Passage, das man eigentlich jede Maßnahme einzeln beurteilen müsse, da Verlagerungeffekte im Gesamtnetz Verzerrungen der Bewertbarkeit der einzelnen Maßnahmen ergäben, ist leider auf die Mühlen derer, die einzelne (und bevorzugt unsinnige) Maßnahmen unabhängig vom NVEP bewerten wollen, wie frisches Wasser. Obwohl der Gutachter sicher damit Recht hat, könnte das wieder zum aufflammen von Klinikum-Süd-U-Bahn und ähnlichen Unsinn führen.

Stimmt, insofern ist das (der Methodik nach absolut gerechtfertigte) Vorgehen des Gutachters natürlich eventuell nachteilhaft; wobei ich ehrlich gesagt glaube, dass eine Bewertung der vollkommen unsinnigen Einzelmaßnahme "U-Bahn Klinium Süd" in jeden Fall ein absolut katastrophales Ergebnis erreichen würde. Nicht zuletzt hat diese Maßnahme bei internen Untersuchungen der VAG in den 90er Jahren ja bereits einen unterirdischen (haha, Wortspiel...) KNF eingefahren - soweit ich mitbekommen habe damals im Verkehrsausschuss sogar im negativen Bereich.

Es gibt allerdings schon wieder neues, und diesmal muss man sich (wie so oft) mal wieder gewaltig ans Hirn langen ob der Unverfrorenheit unserer Stadtratspolitiker. In der NN war heute zum Thema zu lesen, dass Stadtrat Fischer (SPD!) in der Projektbeiratssitzung am Dienstag folgenden Vorschlag brachte: Eine Beibehaltung des Straßenbahnverkehrs durch die Pirckheimerstraße soll auch mit untersucht werden in den weitergehenden Untersuchungen des NVEP. Warum ich das nun als hanebüchen und unverfroren bezeichne? Einige wenige Gründe:
a) Diese Variante ist bereits in sehr frühen NVEP-Planfällen mit untersucht worden - und dort rausgeflogen
b) Die SPD, wie auch die CSU, wollten beide unbedingt die U3 in den Nordwesten haben, und haben dabei wissentlich die Tram in der Pirckheimerstraße geopfert, weil sie einfach zu nah an der geplanten U-Bahntrasse liegt
c) Die Chancen stehen vermutlich 1:99, dass im Falle eines weitergehenden, und sogar ausgebauten, Tramverkehrs in der Pirckheimer nicht irgendwelche Fördergelder in Millionenhöhe zurückgezahlt werden müssten

Warum will Stadtrat Fischer nun diese Variante ins Spiel bringen? Der Artikel der NN erklärte es damit, dass Fischer, wie viele andere, noch immer strikt gegen eine Altstadttram sind. Nun, da diese in ersten Untersuchungen einen hervorragenden KNF von 3,63 (von sowas kann die U3 nur träumen...) erreicht hat, muss natürlich etwas getan werden, um das Ergebnis klein- und madig zu reden. Da kommt einem auf einmal sogar die ungeliebte Pirckheimer-Trasse recht, die man vor wenigen Jahren selbst geopfert hat - die aber von den dortigen Bürgern nun, da ihr Ende näherrückt, schmerzlich vermisst wird. Das ist billigster und sehr durchschaubarer Populismus in der Verkehrspolitik unseres Rathaus(-grauens-)bündnisses. Jeder weiß genau, dass die Straßenbahn in der Pirckheimerstraße de facto tot ist. Aber jetzt sollen mit dem angeblichen Engagement schnell noch bei den Tramanhängern der Nordstadt Stimmen für die nächste Wahl gesammelt werden, und nachdem man ja bereits bei der VAG-Preiserhöhungsdebatte gewaltig ins Klo gegriffen hat ist das wohl auch dringend nötig.

Und außerdem ist nun auf einmal diese Trasse, die im Vergleich zur Altstadttram unter den neuen Vorraussetzungen (U3 bis Friedrich-Ebert-Platz) mit Sicherheit einen verkehrlich und erschließungstechnisch deutlich geringeren Wert hat, als Argument gegen die Altstadttram gut genug. Fischer argumentiert hier mit dem Motto (so stand es sinngemäß im Artikel der NN): "Warum sollen wir für 20 Millionen neue Gleise verlegen, wenn wir doch die nördliche Altstadt schon hervorragend mit der Strecke in der Pirckheimer Straße angebunden haben?". Wo nun die Sebalder Altstadt durch die 9 Nord hervorragend angebunden wäre, das weiß ich zwar nicht, aber das spielt ja auch keine Rolle. Schließlich will die Politik keine Altstadttram, und mobilisiert schon einen Tag nach bekanntwerden des vorläufigen KNF dieser Strecke die abstrusesten Argumente, um sie in der öffentlichen Debatte mit Sätzen wie dem gerade zitierten des SPD-Stadtrates niederzureden. Armes Nürnberg - am Ende wird es dann nämlich darauf hinauslaufen, dass a) die Strecke durch die Pirckheimer bis zu ihrem Abriss trotzdem nur von den historischen Trams alle paar Wochen befahren wird, und b) die Altstadttram aber durch derart populistische, verlogene Argumente bis dahin auch so totgeredet ist, dass wir gar nichts neues im ÖPNV in der Nordstadt haben - außer der (bis dahin etablierten) U3 und der Buslinie 36, natürlich.

Dank Herrn Fischer fällt es mir sicher nicht schwer, bei der nächsten Kommunalwahl mein Kreuzchen weder bei schwarz (da sowieso nicht), noch bei rot zu machen. Wenn man für vernünftigen, weitsichtigen und guten ÖPNV ist, scheinen inzwischen beide "Volksparteien" nicht mehr wählbar zu sein, zumindest in Nürnberg.
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