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HVV-Kundengarantie soll eingeführt werden - jedoch mit Verspätung
geschrieben von BahnInfo-Redaktion 
Bereits im letzten Jahr wollte der HVV eine Kundengarantie für seine Fahrgäste einführen: Bei Verspätungen von mehr als 20 Minuten sollen 50 Prozent des Fahrpreises erstattet werden. In seiner Antwort auf eine Kleine Anfrage des SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Ole Thorben Buschhüter musste der Senat nun jedoch einräumen, dass sich die Einführung verspätet. Es werde derzeit noch an den technischen Voraussetzungen zur Abwicklung der Kundengarantie gearbeitet. Diese Arbeiten würden mehr Zeit in Anspruch nehmen als zunächst kalkuliert und sollen im Sommer 2010 abgeschlossen werden. Unmittelbar danach sei die Einführung vorgesehen.

Quelle: Presseinformation von Ole Thorben Buschhüter, MdHB

Artikel geschrieben von BahnInfo Leserzuschrift



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.04.2010 19:05 von BahnInfo-Redaktion.
Ist denn auch schon bekannt, wie das zum Beispiel mit Abo- oder Monatskarten (nicht übertragbare) gehandhabt wird? Denn ich finde, wenn Leute die sich sporadisch mal eine Fahrkarte kaufen 50% des Fahrpreises zurückfordern können, sollte es für Stammkunden auch gelten, die tagtäglich Bus und Bahn benutzen.
Das kann ja spannend werden. Ein erheblicher Teil von über 20 Minuten verspätetem Erreichen der Fahrtziele liegt ja nicht in einer über 20 Minuten verspätet erfolgten Fahrt begründet. Wie wird also eine Verspätung über 20 Minuten definiert werden? Wie werden die verschiedenen Verspätungs-Faktoren zuverlässig erfasst werden? Und wie erhält eine neutrale Instanz Zugriff auf diese Daten?

Leider werden angesichts einer Erstattung von lediglich 50 Prozent des Fahrpreises wohl kaum Fahrgäste die Kundengarantie nutzen. Erst recht nicht werden sie angesichts dieses popeligen Betrages im Falle einer Ablehnung ihres Erstattungs-Anspruchs Widerspruch einlegen. Da steht Aufwand in keinem Verhältnis zum Ertrag. Denn ich gehe mal davon aus, dass nicht 50 Prozent des Taxi-Fahrpreises gemeint sind (was den Fahrgästen ja immer noch sehr teuer käme), ganz zu schweigen von noch viel höheren Kosten, die durch derartige Verspätungen für einen Großteil der betroffenen Fahrgäste entstehen.

Somit dürften sich die dringend notwendigen positiven Auswirkungen auf die Bestellungs-, Informations- und Betriebspraxis, welche eine weitergehende Kundengarantie im Endeffekt haben könnte, sehr in Grenzen halten. Ich meine zu erinnern, dass man da andernorts schon längst weiter ist. (Das Thema hatten wir ja schon vor ca. einem Jahr.)

Trotzdem sei aus Sicht der Fahrgäste der LVS Schleswig-Holstein für deren Drängen auf eine Kundengarantie beim HVV gedankt!


@ Pille: Völlige Zustimmung!
Ich kann die Bedenken von Lulatsch voll und ganz nachvollziehen.

- Was soll solch eine Garantie, wenn man irgendwo in Hamburg ein paar Cent
zurück bekommt?
- Wie wird eine Verspätung überhaupt definiert?
- Auch kann ich mich zumindest kann mich erinnern, dass eine U-, S-Bahn
oder ein Bus mehr als 20 Minuten Verspätung hatte. (So lange hätte ich auch nie gewartet)

Also mir erscheint diese Kundengarantie ehr als eine Reklameaktion für den HVV, der für den "normal informierten" Fahrgast nur für Verwirrung führen wird.
Winfried Kölsch schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ich kann die Bedenken von Lulatsch voll und ganz
> nachvollziehen.
>
> - Was soll solch eine Garantie, wenn man irgendwo
> in Hamburg ein paar Cent
> zurück bekommt?
> - Wie wird eine Verspätung überhaupt definiert?
> - Auch kann ich mich zumindest kann mich
> erinnern, dass eine U-, S-Bahn
> oder ein Bus mehr als 20 Minuten Verspätung
> hatte. (So lange hätte ich auch nie gewartet)
>
> Also mir erscheint diese Kundengarantie ehr als
> eine Reklameaktion für den HVV, der für den
> "normal informierten" Fahrgast nur für Verwirrung
> führen wird.

Ich hatte ein Mal bis zu 20 Minuten warten müssen auf die Linie 493, wofür aber der Fahrer, wie dieser mir erzählte, leider nichts konnte.
Wer zahlt eigentlich das Geld? Meiner Meinung nach zahlt der Staat, also der Senat von Hamburg. Doch muss der Senat auch zahlen, wenn man außerhalb von Hamburg 20 Minuten zu spät kommt? Natürlich bekommen die Fahrgäste vom HVV das Geld (die paar Cent oder Euro) zurück, aber der Senat muss das zusätzliche Geld bereitstellen. Doch ich würde es besser finden, wenn die Unternehmen, die für die Verspätungen verantwortlich sind, sollten das Geld zahlen und nicht der Staat. Zwar gibt es schon Abzüge von Zuschüssen von Geld bei Verspätungen, aber vielleicht hilft dies auch, dass sich die Unternehmen noch mehr ansträngen pünktlicher zu fahren.
Zudem sollte erst ein Mal das Geld, was jetzt an die Kunden ausgeben wird, in ein besseres Netz von U-Bahn bzw. S-Bahn, damit diese noch pünktlicher sind (die U-Bahn ist meist pünktlich außer heute Nachmittag). Die Kunden wollen in erster Linie einen pünktlichen Betrieb und kein Geld zurück. Zudem haben viele Züge (häufig bei der S-Bahn) zwar 5 bis maximal 10 Minuten Verspätung (selten), also nur ein paar Minuten Verspätung, und da bekommt der Fahrgast sowie so kein Geld, aber die Anschlüssen könnten dennoch verpasst werden.
Daher freue ich mich darüber nicht so viel, schlecht ist es dennoch auch nicht.

Wenn etwas falsch sein sollte, bitte ich dies sachlich zu Verbessen und mich zu korrigieren.

Wir brauchen mehr Investitionen in den ÖPNV! Damit noch mehr Leute mit den ÖPNV fahren- die Umwelt wird danken
Kriegt man auch Geld zurück, wenn der Bus zwei Minuten zu früh gefahren ist und man deshalb 22 Minuten warten muss?
Ingo Lange schrieb:
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> Kriegt man auch Geld zurück, wenn der Bus zwei
> Minuten zu früh gefahren ist und man deshalb 22
> Minuten warten muss?


Nein, da muss der Bus selber schon 20min. verspätung haben! Anschlüsse zählen nicht!
Zitat

Nein, da muss der Bus selber schon 20min. verspätung haben! Anschlüsse zählen nicht!

Ohne Anschlüsse ist das System ja arg witzlos. Mit Anschlüssen würde man an der A1 laufend Verspätungsgutscheine sammeln können, wenn die S21 mal wieder La-bedingt so zu spät kommt, dass die A1 nicht wartet. Zack, wären die 20 Minuten drin ;)
Hallo Norderstedt,

> Natürlich
> bekommen die Fahrgäste vom HVV das Geld (die paar
> Cent oder Euro) zurück, aber der Senat muss das
> zusätzliche Geld bereitstellen. Doch ich würde es
> besser finden, wenn die Unternehmen, die für die
> Verspätungen verantwortlich sind, sollten das Geld
> zahlen und nicht der Staat.

Das ist doch fast das selbe. Hochbahn, VHH PVG oder die S-Bahn gehören entweder Hamburg oder letztendlich dem Bund.



Grüße
Boris
Herbert schrieb:
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> Ohne Anschlüsse ist das System ja arg witzlos. Mit
> Anschlüssen würde man an der A1 laufend
> Verspätungsgutscheine sammeln können, wenn die S21
> mal wieder La-bedingt so zu spät kommt, dass die
> A1 nicht wartet. Zack, wären die 20 Minuten drin
> ;)

Eben, und so gibt es neben den von Euch bereits genannten Faktoren noch mehrere weitere Faktoren, die oft zum Erreichen des Fahrtziels mit mehr als 20 Minuten Verspätung führen (sofern man es denn überhaupt noch erreicht, Stichwort: letzte Fahrt / letzter Anschluss). In den seltensten Fällen ist dabei eine einzelne Fahrt mehr als 20 Minuten zu spät.

Von daher ist es doch sehr spannend, wie eine Verspätung von mehr als 20 Minuten nun definiert werden wird.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.04.2010 23:02 von Lulatsch.
Noch ein paar Punkte zum Thema: "Was ist eine Verspätung"

- Wie definiert der HVV höhere Gewalt?
Wenn ein Bus/Bahn deutliche Verspätung hat, liegt es doch seltens an dem HVV selber, sondern an den äußeren Einflüssen.
Macht der HVV da Ausnahmen?
- Wie siehts aus wenn eine Bushaltestelle z.B. wegen Schnee gar nicht angefahren wird? Und der Fahrgast hat nun überhaupt keine Fahrkarte gekauft.
Was ist dann?
- Und wie sieht es aus, wenn z:B. durch Veranstaltungen (u.a. Alstervergnügen)ein Bus Umwege fahren muß? Welche Haltestelle wirde da wie als Verspätung definiert?

Nein, diese Kundengarantie wird derart kompliziert, dass sie als Unsinn bezeichnet werden muß.
Winfried Kölsch schrieb:
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> Noch ein paar Punkte zum Thema: "Was ist eine
> Verspätung"

> Nein, diese Kundengarantie wird derart
> kompliziert, dass sie als Unsinn bezeichnet werden
> muß.

In Berlin leben wir seit etlichen Jahren ganz gut mit der Kundengarantie. Sie wird vermutlich nicht allzu häufig in Anspruch genommen, aber wenn sich mal jemand beschwert, kann man gut darauf verweisen. Vor allem die Taxierstattung im Nachtverkehr ist eine gute Sache, die mich oft dazu bewogen hat, eine Verbindung mit "wackeligem" Anschluss doch zu nutzen, statt einen zeitaufwändigen Umweg zu fahren.

In 95% der Fälle (oder mehr) wurde der Anschluss dann doch abgewartet, aber es ist schon ein besseres Gefühl, zu wissen, dass man sicher nicht 30 Minuten an einer zugigen Kreuzung in unwirtlicher Gegend warten muss.

Für alle Regelungen gibt es schon in Berlin und anderswo reichlich Erfahrungswerte, die man übernehmen oder aus deren Fehlern man lernen kann.
Lopi, dannn schreib doch mal, wie mit meinen oben genannten drei Beispielen in Berlin umgegangen wird.
Die Kundengarantie soll ab den 11 Januar 2011 gelten. Mehr Informationen dazu gibt es laut der MOPO in den neuen Fahrpplanbücher.
[www.mopo.de]

Auf den Bild von dem Titelbild des HVV Fahrplan kann man schon ein Symbol und die Aufschrift "Die HVV Garantie" finden.
Hier das Bild vom Fahrplan:[www.hvv.de]

Wir brauchen mehr Investitionen in den ÖPNV! Damit noch mehr Leute mit den ÖPNV fahren- die Umwelt wird danken



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 02.12.2010 21:48 von Norderstedt.
Prinzipiell eine Super-Sache. Wenn ich einen Bus verpasse, weil er zu früh abfuhr, wird das ja wohl hoffentlich auch zählen.

______

metrobits.org
> Wenn ich einen Bus verpasse, weil er zu früh abfuhr, wird das ja wohl
> hoffentlich auch zählen

Das wäre gut. Dann kriege ich die 5 Euro für den abgeschafften Familienrabatt locker wieder rein. Und die Fahrpreiserhöhung im Januar auch noch.
Ingo Lange schrieb:

> > Wenn ich einen Bus verpasse, weil er zu früh
> abfuhr, wird das ja wohl
> > hoffentlich auch zählen
>
> Das wäre gut. Dann kriege ich die 5 Euro für den
> abgeschafften Familienrabatt locker wieder rein.
> Und die Fahrpreiserhöhung im Januar auch noch.

Neulich im Fernsehen einen Beitrag über ausgewanderte deutsche Busfahrer. War es Bergen? Dort kann sich jeder Fahrgast, dem sein Bus aufgrund zu früher Abfahrt seinen Bus verpasst, ein Taxi nehmen - das Verkehrsunternehmen zahlt.

Im Zeitalter der Echtzeiterfassung ist das ja kein Problem nachzuweisen (jedenfalls in der Stadt, Randbetriebe werden das wohl noch nicht alle haben).

Gruß

Jan

--
Das Fototagebuch der Bahnfotokiste: [fototagebuch.bahnfotokiste.de]
Jau, die Kundengarantie ist eine schöne Sache. Am Sonntag mit der A1 stadteinwärts fahren und man kriegt mit nicht gerade geringer Wahrscheinlichkeit die Hälfte zurück, weil die S-Bahn einmal mehr nicht warten wollte. Perfekt, das werde ich bei nächster Gelegenheit im Januar den mit wartenden Fahrgästen dort sagen.
> Wenn ich einen Bus verpasse, weil er zu früh abfuhr, wird das ja wohl hoffentlich auch zählen

CS: Naja, nur wenn du dich dadurch um 20 Minuten verspaetest. (Also auf der 120 schon, auf der 5 eher nicht.)

> Im Zeitalter der Echtzeiterfassung ist das ja kein Problem nachzuweisen (jedenfalls in der Stadt, Randbetriebe werden das wohl noch nicht alle haben).

CS: Echtzeiterfassung gibt es bei der Hochbahn schon seit so 1982 (zumindest auf einigen Linien). Damals wurden die Daten allerdings nicht aufgezeichnet, also zum Nachweis unnuetzt. Mitlerweile gibt es auch Systeme uebers Internet funktionieren, was die Kosten so stark senkt das sich das eigentlich alle Busunternehmen leisten koennen.

Christian
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